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Der große Autotest. Группа авторов
Читать онлайн.Название Der große Autotest
Год выпуска 0
isbn 9783844266733
Автор произведения Группа авторов
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Flacher, breiter, maskuliner: Der neue Cayman von Porsche zeigt sich im maßgeschneiderten Sportlerdress, aber das Wichtigste sind der überarbeitete Boxer-Motor und das aufgewertete Fahrwerk.
Quelle: Sebastian Schaal
Wenn man Richtung Kurvenausgang mal wieder einen Hauch zu früh und zu heftig aufs Gas gestiegen ist, und der Cayman mal wieder sein unnachahmlich wackelndes Hinterteil angedeutet hat, dann ist klar: Die eigentliche Meisterleistung der Ingenieure besteht darin, die Porsche-Profis nicht zu enttäuschen und den Amateuren gerade im Grenzbereich noch mehr angstfreien Fahrspaß als im Vorgängermodell zu bereiten.
Wie das geht, zeigt bei Youtube unter anderem einer unserer Lieblingstester, Chris Harris, der auch gerne mal abseits öffentlicher Straßen die Pneus rauchen lässt. Auch er bescheinigt dem kleinen Krokodil - in diesem Fall mit 7-Gang-Automatik - schöne scharfe Zähne. Seine Kritik an der elektronischen Lenkung können wir indes nicht teilen. Wie im 911er gibt sie ein feines Feedback, der Wagen lässt sich stets sehr präzise steuern.
Wenn überhaupt Kritik, dann wohl nur an der Alltagstauglichkeit. Die Zulademöglichkeiten sind bauartbedingt beschränkt, andererseits ist aus dem knappen Raumangebot mit 425 Liter Stauvolumen auch das beste herausgeholt worden.
In die Vollen geht Porsche bekanntermaßen aber bei den Extras: Leicht bedienbares Navi, Sport Chrono-Paket und eine feine Hifi-Anlage der deutschen Manufaktur von Dieter Burmester lassen den vermeintlich günstigen Einstiegspreis ebenso rasch klettern wie das optionale Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und das aktive Dämpfersystem PASM. Wem das alles noch nicht reicht, der kann für 7.300 Euro noch Keramikbremsen ordern.
Gelungen finde ich im Testwagen etwas sehr Sparsames: Die Lenkrad-Variante ohne jegliche Knöpfe drin, das ist wirklich mal was anderes. Ein Steuer, das nur steuert - heutzutage eine mutige Variante. Ansonsten ist der Testwagen aber alles andere als ein spartanischer Roadster. Er hinterlässt trotz intimer Enge im Cockpit, das dasselbe ist, wie im Boxster, keinen unkomfortablen Eindruck.
Die ausgezeichneten Sportsitze bieten auch 1,90 Meter großen Fahrern gut Platz und tollen Seitenhalt. Überdies ist die Sitzposition absolut langstreckentauglich, was von der sparsamen Geräuschdämmung nicht unbedingt zu behaupten ist. Andererseits gehört der Motorsound beim Porsche ja zum bezahlten, sprich bewussten, Vergnügen.
Näher dran, an der Ikone 911
Auf etwas mehr Härte als im Durchschnittsauto dürfte jeder am Cayman Interessierte ohnehin eingestellt sein, und er wird auch nicht enttäuscht. Außer dem normalen Setting, das man schon straff nennen darf, finden sich in der Mittelkonsole Knöpfe für Sport und Sport Plus, die beide ihre volle Berechtigung haben. Und direkte Wirkung zeigen, natürlich auch während der Fahrt.
Härter, lauter, direkter, schneller, so lauten kurz zusammengefasst die abrufbaren Effekte. Aus dem eben noch normal gleitenden Porsche lässt sich wirklich binnen Sekundenbruchteilen ein böse bellendes Rundstrecken-Tier machen.
425 Liter Stauraum sind kein Rekord, aber eine gute Ausbeute, denn zwei Reisetaschen und zwei Rucksäcke reichen für den Wochenend-Trip. Wichtiger beim kleinen 911er-Bruder: Nur 4,1 Kilo Leergewicht pro PS.
Quelle: Sebastian Schaal
Co-Tester, die auch mal ans Steuer und die magischen Knöpfe durften, stiegen stets mit einem breiten Grinsen aus. Einhelliges Fazit: Ein reinrassiger Sportwagen, bei dem es schon viel Mut und Platz braucht, um überhaupt an die Grenzen zu kommen.
Auf die ebenso blasphemische wie unvermeidliche Frage, wofür man angesichts des Cayman eigentlich den 911er braucht, sagt einer: „Für die älteren Porsche-Fahrer.“ Widersprochen hat ihm niemand.
Am besten gefallen hat am Cayman S die Stimmigkeit des Gesamtpakets, das wohl noch nie näher dran war am der Ikone 911. Das Sportcoupé weckt die Begierde dynamischer Fahrer vor allem durch einen Grenzbereich, der nie zu enden scheint. So ist Fahren am Limit wirklich die pure Freude. Gefährlich wird es wohl nur in Sachen Spritverbrauch, Reifenverschleiss und Punktekonto.
Und was passt nun besser zum Cayman S: die Handschaltung oder die Automatik? Für mich ist es auf jeden Fall der klassische Schaltknauf. Klar, die PDK mit Schaltwippen am Volant brächte einen Beschleunigungsvorteil, denn so schnell wie die Maschine kann ich nicht kuppeln und schalten. Aber unsere Sportwagen sollen Emotionen vermitteln. Und es macht einfach viel mehr Spaß, die Gänge klassisch und knackig durchzuschalten, begleitet von netten Mechanik-Geräuschen. So viel Zeit muss sein.
Alle Fakten zum Porsche Cayman S im Überblick
Technische Daten | |
Motor-Bauart | Sechszylinder-Boxermotor |
Hubraum | 3.436 cm³ |
Leistung | 239 kW (325 PS) |
bei Drehzahl | 7.400 1/min |
Drehmoment | 370 Nm |
bei Drehzahl | 4.500 - 5.800 1/min |
Fahrleistungen | 6-Gang-Handschaltung |
Höchstgeschwindigkeit | 283 km/h |
Beschleunigung 0 - 100 km/h | 5,0 s |
Verbrauch & Emissionen | |
Innerorts | 12,2 l/100km |
Außerorts | 6,9 l/100km |
Kombiniert | 8,8 l/100km |
CO2-Emission | 206 g/km |
Maße & Gewichte | |
Länge | 4.380 mm |
Breite | 1.801 mm |
Höhe | 1.295 mm |
Radstand | 2.475 mm |
Gewicht | 1.320 kg |
Kofferraumvolumen | 425 l |
Marke | Modell | Leistung | Neupreis | Restwert (4 Jahre) | Wertverlust |
Porsche | Cayman S | 325 PS | 64.118 € |
54,5%
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