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den Nacken und streckte ihr Becken weiter vor. Die Musik wechselte den Takt, und Joannas Körper folgte wie von selbst.

      Sie vergaß Raum und Zeit und tanzte nur noch für ihn, den unbekannten Dunkelhaarigen, der vor ihr stand und ab und zu unbeherrscht über seine Lippen leckte. Seine Augen glänzten, sie konnte die Erregung darin deutlich erkennen, und sie fesselte ihn mit ihrem Blick an sich.

      Sie legte sich auf den Bauch und spreizte die Beine so weit, dass sie über den Rand des schmalen Tisches hinausragten, dann vollführte sie Stoßbewegungen mit dem Becken. Der Mann vor ihr stöhnte leise auf, sie sah, dass sich unter seiner Hose eine Beule gebildet hatte. Wie im Fieber wand sie sich weiter vor ihm, als sei er ihr Liebhaber und sie wolle ihn verführen, verlocken, quälen und zappeln lassen zugleich. Ihre Wangen brannten vor Hitze, und der Gedanke, was sie mit ihrem Körper und ihren Bewegungen ausrichtete, machte sie an.

      Der Club hatte sich weiter gefüllt, aber Joanna nahm keine Notiz von den übrigen Männern. Sie verschmolz mit dem Fremden und tanzte nur noch für ihn. Seine Hände steckten in den Hosentaschen seiner Jeans, aber sie bewegten sich nicht.

      Joanna musterte seinen Schritt mit offener Neugier und grinste anerkennend, als sie von der Stelle zwischen seinen Beinen wieder nach oben in sein Gesicht sah. Er nickte, dann zog er eine Hand aus der Tasche und näherte sich ihr, bevor er mit zitternden Fingern einen bläulichen Geldschein in ihre Hot Pants steckte. Joanna fuhr zusammen und sah ihn fragend an, doch er drehte sich um und ging zurück zur Bar, setzte sich wieder auf seinen Hocker und trank.

      Was nun? Sollte sie das Geld etwa behalten? Es waren mindestens zwanzig Pfund, was verlangte er als Gegenleistung dafür? Unwillkürlich hielt sie in ihren Bewegungen inne, als sie sich an das Gespräch mit Kim erinnerte. Alles eine Frage des Preises, hatte sie gesagt. Zwanzig Pfund? Ist ja nicht mein Trinkgeld, hatte Bob gesagt. Trinkgeld oder Vorschuss für mehr?

      Joanna zitterte. Plötzlich war ihr kalt. Sie war keine Prostituierte, und ganz sicher würde sie für zwanzig Pfund nichts weiter tun als ein wenig zu tanzen. Augenscheinlich erwartete der Unbekannte aber auch nicht mehr von ihr, beinahe teilnahmslos starrte er sie einfach nur an.

      »Hey, Pause ist noch nicht!«

      Genervt verdrehte Joanna die Augen und drehte sich zu Bob um. »Spielst du hier den Einpeitscher, oder was?«, fragte sie frech und stemmte die Hände in die Hüften. Zum Glück war die Stange direkt hinter ihrem Rücken, da sie bei der plötzlichen Bewegung auf den hohen Stelzen unbeholfen wackelte.

      »Ich wusste nicht, dass du auf Peitschen stehst, sonst hätte ich meine mitgebracht«, erwiderte Bob und grinste unverschämt.

      Joanna wurde heiß. »Frechheit«, knurrte sie und beugte sich zu ihm herab, sodass ihre üppigen Brüste direkt vor seinem Gesicht lagen. Zufrieden beobachtete sie, wie der kräftige Mann kurzzeitig um Fassung rang. Er hatte nun wirklich alles gesehen, was es zu sehen gab, und garantiert mit den meisten der hier arbeitenden Mädchen schon geschlafen, aber für sie war es der erste und letzte Auftritt, also hatte sie nichts zu befürchten.

      »Du hast eine Buchungsanfrage«, fuhr er fort, als er seine Contenance zurückerlangt hatte.

      Joanna zog die Brauen unter der funkelnden Maske hoch und sah ihn fragend an. »Ich stehe für weitere Dienstleistungen nicht zur Verfügung«, sagte sie hochnäsig und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich bin nicht so eine ...«

      »Zweihundert Pfund, für einen LapDance für den Herrn da hinten.« Er streckte den Arm aus und zeigte auf einen Ecktisch am anderen Ende des Raums. Sie hatte bislang nicht bemerkt, dass sich auch hier inzwischen Zuschauer eingefunden hatten, zu sehr war sie auf die Männer direkt vor ihrem Tisch fixiert gewesen. Zu ihrem Erstaunen tanzten nun auch auf anderen Tischen Mädchen, die sie noch nicht gesehen hatte. Offenbar war es schon nach Mitternacht – wo war nur die Zeit geblieben?

      »Was soll das sein, LapDance?«, fragte sie, nachdem sie den Blick von der Dreiergruppe auf der Bank wieder gelöst hatte. Die Männer saßen zu weit weg, als dass sie jemanden hätte erkennen können.

      »Mädchen, mach mich nicht schwach. Hat deine Schwester dich denn gar nicht aufgeklärt?« Bob stöhnte theatralisch und hob die Hände.

      Joanna errötete vor Wut. »Tut mir leid, ich verkehre normalerweise nicht in solchen Etablissements«, fauchte sie und ließ sich mit Schwung auf die Tischkante sinken. Mit baumelnden Beinen und Brüsten blieb sie dort sitzen und funkelte Bob an. »Ich glaube, ich habe genug für heute und gehe nach Hause.«

      Bob verzog den Mund und schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Mädchen. Zweihundert Pfund für eine Viertelstunde Arschwackeln – dafür kannst du dir ein paar tolle Klamotten kaufen.« Er grinste, und Joanna fühlte sich ertappt. »Shirley dort vorn fängt gerade an. Guck es dir kurz an, es ist nicht schwer, dann gehst du da rüber und machst es ihr einfach nach. Eine Viertelstunde. Zweihundert Pfund.« Er wedelte mit ein paar Fünfzigern und ging zur Bar zurück.

      Joanna blieb auf dem Tisch sitzen und tastete hinter ihrem Rücken nach dem Glitzertop, während sie eine dünne Blondine in einem winzigen String beobachtete, die sich ein paar Bänke weiter breitbeinig über einen jungen Mann stellte.

      Sie sog scharf die Luft durch die Zähne ein, als die Blondine sich mit dem Rücken zu ihm nach vorn beugte und mit dem Hintern wackelte. Dann ließ sie sich auf dem Schoß des jungen Mannes nieder und kreiste direkt über seinem Schritt mit den Hüften. Joanna spürte eine Gänsehaut, die sich auf ihrem Rücken ausbreitete. Niemals würde sie so etwas mit einem Wildfremden machen! Was dachte der Typ sich eigentlich? Sie war doch keine Nutte!

      Der Gedanke, dass ihre Schwester sich hier am Wochenende für derlei Dienstleistungen hergab, jagte ihr Schauer über den Rücken. Bitte nicht, Carol!

      Nur zögerlich schob sie den Po vom Tisch und ging mit zitternden Knien auf die Blondine zu. Als sie einen Seitenblick auf die Eckbank, von der die Buchung kam, warf, blieb ihr kurzzeitig die Luft weg. Das konnte nicht wahr sein! Was um Himmels willen tat er hier? War er es, der den LapDance gebucht hatte?

      So schnell sie auf den hohen Absätzen konnte, lief sie mit wogenden Brüsten durch den Club zur Bar und riss Bob am Ärmel seines weißen Anzugs zu sich herum. »Wer hat den LapDance gebucht?«, fragte sie aufgebracht und zeigte mit der Hand hinter sich. »Wer von denen war das?«

      Bob lachte. »Ganz ruhig, Mädchen«, sagte er. »Der Typ mit den kinnlangen Haaren und dem schmalen Gesicht war das«, erklärte er dann, und Joanna schloss stöhnend die Augen. »Wieso, kennst du den etwa?«

      Sie nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Ich muss weg, bevor er mich erkennt.« Bob hielt sie fest und sah ihr in die Augen. »Mädchen, in dem Fall werde ich den Preis für dich nachverhandeln«, meinte er und grinste. »Warte hier. Nimm einen Drink, beruhige dich, und dann zeig es dem Kerl.«

      Er ließ sie an der Bar zurück und ging durch den Club zu der Bank, auf der ihr Exfreund Mike mit zwei Kumpels saß. Joanna drehte sich zur Theke um und starrte auf das junge Mädchen dahinter, das nur eine Lackcorsage und einen winzigen Slip trug. Ihre Nippel waren mit weißen Pasties aus Lack verziert, und die Corsage war so geschnitten, dass ihre Brüste frei blieben.

      »Stress?«, fragte sie und lächelte mit pink glänzenden Lippen.

      Erst als der neben ihr auf einem Barhocker sitzende Typ sie auffällig grinsend musterte, fiel Joanna ein, dass sie kein Oberteil trug und gerade ihre nackten Brüste gegen die Thekenkante presste. Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu, und er wandte schuldbewusst das Gesicht ab.

      »Hier, geht aufs Haus«, sagte das junge Mädchen und schob Joanna ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit zu. »Auf ex. Dann fällt der Stress von dir ab.« Sie drehte sich um und ging zum anderen Ende der Bar, um eine Bestellung aufzunehmen.

      Joanna schnupperte an dem Glas. Der Inhalt roch nach Alkohol, scharf und beißend, aber er war gemixt mit etwas Süßem, Fruchtigem. Neugierig nippte sie an dem Longdrink, konnte aber nicht identifizieren, was genau darin war. Mutig schloss sie die Augen und leerte das Glas hastig. Ihr Mund war ausgetrocknet, ausgedörrt, ihre Lippen trocken

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