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schaute sich um. Auf dem Platz wurden noch Fahrzeuge entladen.

       Aus einem Lieferwagen wurde ein Liegestuhl nach dem anderen getragen. Der Mann in der blauen Latzhose achtete nicht darauf, was vor sich ging. Er holte ohne Unterbrechung Liegestühle aus dem Auto, die zum Teil fleckig waren, als hätten sie im Regen gestanden.

       Nicht gerade einladend, dachte Leonhard Hauser.

       Ein Mann setzte einen Sonnenschirmfuß ab. »Was ist passiert?«, wollte er wissen.

       Ehe Pfarrer Hauser oder die Frau etwas sagen konnten, schnaubte der Liegestuhl-Träger schon: »Tu doch nicht so scheinheilig. Sicher wolltest du hier deine Alte entsorgen.«

       »Als ich gestern den Sand gebracht habe, war hier alles eben«, fauchte der Sonnenschirm-Lieferant.

       »Pah!«, schrie der andere ebenso laut und stürzte sich auf seinen Gegner, sodass Leonhard Hauser doppelt froh war, als ein Polizeiwagen scharf vor der Sandlandschaft bremste.

       Die Beamten fanden schnell heraus, dass die beiden Männer Konkurrenten waren. Beide wollten die ganze Sandlandschaft stellen, die Veranstalter hatten ein salomonisches Urteil vorgezogen und beide beteiligt. Leonhard Hauser dachte darüber nach, was er gesehen hatte und schilderte der Polizei seine Gedanken.

       Was hat den Pfarrer stutzig gemacht?

      3 Tiefer Fall

       In einem Tempo, das einem pensionierten Pfarrer angemessen war, folgte Leonhard Hauser der Gruppe, die sich am Tor der Hängebrücke versammelt hatte. Seit Tagen freute er sich auf den Tag des Denkmals. Nun ärgerte er sich über die Leute, die mit weißen Fähnchen und Luftballons in der Hand, schwatzend über die Brücke gingen. Er blieb am Anfang der Brücke stehen und genoss den Ausblick auf die Ruhrauen. Wenn er sich dieses Paar wegdachte, das seinen Ehestreit in freier Natur austragen musste, war die Ruhe himmlisch.

       Schon wieder schrie eine Frau. Leonhard Hauser sah nach unten, zwei Männer rangen im Wasser miteinander. Oder kämpften sie?

       »Einen Notarzt, schnell«, brüllte ein dritter Mann ins Telefon. Er war dem Pfarrer schon vorher aufgefallen, weil laut sprach und dieses alberne Hütchen getragen hatte. Wo war das eigentlich geblieben?

       Zwei Frauen staksten an ihm vorbei, die erste hielt ein zerrissenes rotes Fähnchen in der Hand, mit einem kleinen Abstand folgte die nächste. Mit einem Luftballon. Pfarrer Hauser war fassungslos.

       »Rufen Sie lieber die Polizei«, hörte er hinter sich.

       Der Mann, ins Wasser gesprungen war, mischte sich ein. »Dem kann ein Notarzt nicht mehr helfen.« Er zog seine Hand unter dem Nacken des Mannes hervor. Sie war rot vor Blut.

       »Ich glaube nicht, dass der Mann sich die Verletzung im Wasser zugezogen hat«, erklärte der Notarzt, der wenig später den Tod des Mannes feststellte.

       Pfarrer Hauser nahm den ermittelnden Kommissar beiseite und schilderte ihm einen Verdacht, der dazu führte, dass schon bald die erste Verdächtige verhaftet wurde.

       Wen verdächtigte Pfarrer Hauser?

      4 Wer zu spät kommt

       Leonhard Hauser ächzte. Vielleicht sollte er nach der Entenbrust im Burghotel doch nicht zur Burgruine hochsteigen. Aber der Blick auf die Ruhr würde ihn entschädigen.

       Er dachte an das, was er ungewollt mitgehört hatte, ehe er das Restaurant wie immer als letzter verließ.

       »Entweder unterschreibst du den Vertrag für die Spielhalle oder«, rief ein Mann im Gehen so laut, dass alle aufsahen.

       Pfarrer Hauser ärgerte sich, dass er den Rest nicht mitbekommen hatte. Wenn er es richtig verstanden hatte, ging es um die Räume des Supermarkts, der seine Pforten in wenigen Wochen schließen würde.

       Auch andere Gäste beschäftigten sich damit. Drei Männer hantierten mit Papieren, kaum hatten sie ihre Teller leer gegessen.

       Der Pfarrer hatte an den großen Buchstaben der Überschrift erkannt, dass es um das Konzept für einen alternativen Supermarkt ging.

       »Dass die Leute ihren Müll überall hinwerfen müssen«, murmelte er und hob den Papierfetzen auf, der mitten auf dem Weg lag. »Erm«, las er und schüttelte den Kopf. Er steckte das Papier in die Tasche und kletterte ächzend die Turmrest hinauf. Noch ein solcher Fetzen. »Kt.« Er wollte den Fetzen unter dem Geländer hindurch werfen und verharrte erschrocken. Dort unten lag der Mann, der den Vertrag für die Spielhalle unterschreiben sollte. Er rührte sich nicht.

       Pfarrer Hauser zog sein Handy hervor und rief die Polizei. Bis sie eintraf durchforstete er die Gegend. Da lagen weitere Papierschnipsel, die er zusammenpuzzelte. So vertrieb er sich die Wartezeit und konnte der Polizei gleich einen Verdacht mit auf den Weg geben.

       Welchen Verdacht äußerte Pfarrer Hauser der Polizei gegenüber?

      5 Tödliche Handarbeit

       Leonhard Hauser genoss die Fahrt mit dem Dampfzug. Einmal im Jahr gönnte er sich die Strecke mit der Ruhrtalbahn. Wenn nur nicht diese Frauengruppe wäre, in der eine Sektflasche kreiste. Je häufiger die Flasche kreiste, umso lauter wurde es.

       »Findest du, dass der Minirock zu dir passt?«, sagte eine herrische Stimme, die Leonhard Hauser zwang, sich die Frauen anzusehen.

       Eine brünette Frau brachte eine blonde Frau im Minirock mit einem Stickrahmen in der Hand gegen sich auf.

       »Das musst du gerade sagen«, gab die Blonde schnippisch zurück, während sie einen Faden abschnitt.

       »Hab dich doch nicht so«, konterte die Brünette. »Du befindest dich in guter Gesellschaft. Gründe doch mit Marlene einen Klub der schlecht angezogenen Weiber.«

       Frauen, dachte der pensionierte Pfarrer und versuchte, sich auf das Zuggeräusch zu konzentrieren. Das gelang ihm, bis eine dritte Stimme zischte: »Noch ein Wort oder du kriegst es mit meiner Stricknadel zu tun.« Er bemerkte, wie eine mollige Frau mit Bubikopf ihre Stricknadeln wütend in ein dickes Wollknäuel stieß. Die Frauen ereiferten sich lautstark, bis sie in Vorhalle ausstiegen.

       Erleichtert lehnte Leonhard Hauser sich zurück und schloss die Augen.

       Erst als der Zug in Wengern hielt, fiel Leonhard Hauser die brünette Frau direkt neben dem Ausgang auf. Sie sah blass aus.

       »Entschuldigung, ist Ihnen nicht gut?«, fragte er.

       Das Ende einer Schere, das aus ihrem Bauch ragte, sagte alles. Er zog die Notbremse.

       »Ist Ihnen etwas aufgefallen?«, wollte eine Polizistin wenig später wissen.

       Leonhard Hauser dachte kurz nach, dann war ihm klar, wer die Täterin sein musste.

       Wen hielt Pfarrer Hauser für die Täterin?

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