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Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe. T.D. Amrein
Читать онлайн.Название Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe
Год выпуска 0
isbn 9783738044652
Автор произведения T.D. Amrein
Жанр Языкознание
Серия Krügers Fälle
Издательство Bookwire
Das Wechselbad der Gefühle ließ sich schwer ertragen. Eigentlich wollte er ihm wenigstens die Schuld am Tod seiner Freunde nachweisen, wenn schon seine Falle nichts gebracht hatte. Aber tot ist tot! Ich kann ihm nichts mehr tun, dachte er sich.
***
Dornbachs Söhne, die noch in Untersuchungshaft saßen, wurden natürlich auch über den Unfall ihres Vaters unterrichtet. Udo Dornbach sah die Zeit gekommen, sich an ihm schadlos zu halten.
Er verlangte nach Kommissar Hinrichs. Er wollte für sich einen strafmindernden Handel in die Wege leiten.
„Sie wollten mich sprechen?“, fragte der Kommissar.
„Ja, wenn ich einen Mord aufklären kann, wird sich das auf meine Strafe auswirken?“
Der Kommissar zog seine Brauen hoch. „Einen Mord. Um was für einen Mord soll es sich denn handeln?“
Udo wollte seine Trümpfe nicht so schnell aus der Hand geben. „Sichern Sie mir eine Verminderung meiner Strafe zu, wenn ich auspacke?“
Der Kommissar zuckte mit den Schultern. „Eine Garantie kann ich Ihnen nicht geben, aber wenn es wirklich die einzige Möglichkeit ist, ein Tötungsdelikt zu klären, wird sich das sicher positiv auswirken. Geben Sie mir ein paar Fakten?
Udo entschloss sich, darauf einzugehen. „Es geht um den Tod eines Mannes, der überfahren wurde. Seinen Namen weiß ich nicht. Ein Unfall mit Fahrerflucht. Der Mann war ein Detektiv, der in der Vergangenheit meines Vaters wühlte. Ich weiß den Namen des Fahrers und den des Auftraggebers.“
Kommissar Hinrichs fragte nach: „Wo soll sich das zugetragen haben. Kennen Sie den Tatort“
„Hier in Frankfurt, in der Nähe des Hauptbahnhofes“, lautete die Antwort.
Hinrichs stand auf. „Das ist nicht mein Ressort, aber ich werde einen Kollegen von der Mordkommission fragen. Wenn es so einen Fall gibt, wird er sich bei Ihnen melden.“
Sofort machte er sich auf den Weg ins Büro von Kommissar Reuter. „Hallo Alois!“, er reichte ihm die Hand. „Wie geht’s deinen Leichen?“
„Sie klagen nicht“, gab Reuter zurück. „Was führt dich zu mir? Ist dir der Stoff ausgegangen?“
Hinrichs lachte, „eine eiserne Reserve habe ich noch.“ Dann wurde er wieder ernst. „Hast du in der letzten Zeit einen tödlichen Unfall mit Fahrerflucht am Hauptbahnhof bearbeitet?“
„Ja, haben wir.“
„Bei mir sitzt ein Zeuge, der behauptet, den Fahrer und den Auftraggeber zu kennen.“
Reuter stand auf. „Wo ist er? Ich will so schnell wie möglich mit ihm sprechen.“
„Er läuft dir nicht weg, er sitzt in U-Haft. Udo Dornbach ist sein Name. Eine Drogengeschichte. Besitz und eventuell Handel. Er hofft auf Strafminderung, wenn er uns weiterhilft.“
„Die Sache ist festgefahren“, antwortete Reuter. „Wenn er wirklich etwas Konkretes weiß, sollte was möglich sein.“
„Sein Vater ist gerade verunglückt. Er hieß Willhelm Dornbach“, ergänzte Hinrichs.
„Das habe ich gelesen“, antwortete Reuter. „Ein Schiffsunglück in Norwegen.“
„Ja, genau.“
Hinrichs verabschiedete sich und Reuter ließ sich Udo Dornbach in sein Büro bringen.
„Sie haben mir etwas zu sagen?“, begann er das Verhör, „über einen Unfall mit Fahrerflucht?“
„Ja, Herr Kommissar. Aber zuerst möchte ich wissen, was für mich dabei herausspringt. Die Strafe, die ich zu erwarten habe, sollte wenigstens auf die Hälfte verringert werden.“
Der Kommissar zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie mir wirklich helfen können, kann ich für Sie ein gutes Wort einlegen. Mehr kann ich nicht versprechen. Solch einen Handel können Sie nur mit dem Staatsanwalt beim Prozess machen. Und auch nur in besonderen Fällen. Sie haben keinen Anspruch auf Straferlass. Tut mir leid.“
Udo bockte noch ein wenig. „Vielleicht sollte ich besser nichts sagen.“
Der Kommissar versuchte, ihn umzustimmen. „Es wird Ihnen sicher nicht schaden. Nur, wenn Sie warten, bis wir den Fall so gelöst haben, dann sind Ihre Informationen nichts mehr wert.“
„Also gut. Der Fahrer heißt Horst Pohl“.
Der Kommissar war sofort elektrisiert. „Horst Pohl? Sind Sie sicher?“
„Ganz sicher. So ein Neonazi, der für Geld Schmutzarbeit macht.“
„Wissen Sie etwas über das Motiv?“, fragte Reuter nach.
„Geld, ganz einfach. Ich kann Ihnen auch den Auftraggeber nennen, aber ich weiß nicht, ob das klug ist.“
Udo Dornbach atmete tief durch. Plötzlich waren ihm Zweifel gekommen. Nicht wegen der Person seines Vaters. Aber vielleicht gab es noch jemand, der davon wusste, und der ihm gefährlich werden konnte.
Reuter beruhigte ihn. „Wir können das vertraulich behandeln. Niemand wird erfahren, dass Sie uns informiert haben.“
„Können Sie das garantieren?“
„Das kann ich“, antwortete der Kommissar bestimmt. „Wenn Sie Recht haben, werden wir das ermitteln. Und falls das nicht möglich ist, gibt es ein Zeugenschutzprogramm, wodurch ihre Aussage vertraulich ans Gericht gelangt.“
„Haben Sie davon gehört, dass mein Vater gerade ums Leben gekommen ist?“
„Ja“, warf der Kommissar ein. „Mein Beileid“.
„Dieser Detektiv hat in der Vergangenheit meines Vaters ermittelt und deshalb hat er ihn umbringen lassen.“
Der Kommissar war erstaunt. „Sie beschuldigen ihren Vater des Mordes?“
„Er ist jetzt tot. Ich weiß nicht viel davon, was er im Krieg gemacht hat. Aber auf jeden Fall, musste er verhindern, dass darüber etwas bekannt wurde. Ich habe damit nichts zu tun. Und ich will nicht erpressbar sein, so wie er es die ganze Zeit war. Er hat stets gesagt, dass er uns schützen muss, aber in Wirklichkeit, ging es nur um ihn. Solange er am Leben war, konnte ich mich nicht davon befreien, aber jetzt mache ich reinen Tisch. Ihm schadet es nicht mehr.“
„Das kann ich verstehen“, sagte der Kommissar. „Sie haben mir sehr geholfen. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann, beim Staatsanwalt. Ich danke Ihnen.“
Er ließ Udo wieder in seine Zelle bringen. Danach besorgte er sich einen Haftbefehl für Horst Pohl und ließ die Fahndung anlaufen. Er konnte zwar noch nichts beweisen, aber im Tatfahrzeug waren auch Faserspuren gesichert worden. Damit ließ sich bestimmt etwas anfangen.
Außerdem gab es jetzt einen Zeugen. Reuter hatte schon mit weniger auskommen müssen.
Hinzu kam noch die Verbindung zu Erich Merz, den Pohl nachweislich beobachtet hatte.
Nachdenklich stimmte Reuter, dass Merz den Namen Dornbach nicht erwähnt hatte.
Wenn dieser Detektiv gegen Dornbach ermittelt hatte, musste Merz den Namen doch kennen.
Möglicherweise ist er nur durch Zufall in die Nähe von Dornbach gelangt, und hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, darüber zu berichten, ging Reuter durch den Kopf.
Seltsam war auch gewesen, dass sie bei ihm keine Aufzeichnungen gefunden hatten. Jeder Detektiv notiert sich irgendwo Erkenntnisse. Es blieb natürlich möglich, dass seine Notizen von seinem Mörder mitgenommen wurden. Darüber hatte sich Reuter einige Zeit den Kopf zerbrochen. War der Täter wahrhaftig ausgestiegen. Er musste doch damit rechnen, gesehen zu werden.
Hatten sie ihm vielleicht zuerst das Buch abgenommen und ihn dann überfahren. In seiner Brieftasche waren mehr als tausend Mark geblieben.
Welcher