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und bei seinen letzten Worten wurde mir unwillkürlich warm ums Herz. »Mir geht es lediglich darum, und da muss ich Dad leider recht geben, dass es einfach zu gefährlich für deine Zukunft ist. Ebenso für Logans.«

      »Du hattest recht«, grimmig verzog ich das Gesicht. »Deine Antwort gefällt mir nicht.«

      Lukas setzte dieses ich-hab’s-dir-doch-gesagt-Lächeln auf, welches mein Aggressionspotenzial sofort in die Höhe schießen ließ.

      »Aber hey«, sogleich nahm sein Gesicht wieder gelassenere Züge an. »In ein paar Monaten hast du deinen Abschluss und dann interessiert das kein Schwein mehr«, er warf die Hände in die Luft.

      »Denkst du das wirklich?«, ich runzelte die Stirn angesichts Lukas’ Vermutung. »Dad hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass er diese Beziehung niemals dulden würde. Er hat mir sogar gedroht, Luke!«, noch immer fassungslos darüber schüttelte ich den Kopf. Lukas dagegen schien nicht sehr überrascht zu sein, was wohl daran lag, dass er ebenfalls ein Gespräch mit Dad hinter sich hatte.

      »Er wird darüber hinwegkommen, Drea, du bist volljährig und wenn du erst einmal deinen Abschluss hast, dann zeigt er vielleicht etwas Nachsicht.«

      »Da bin ich mir nicht so sicher«, hielt ich zweifelnd dagegen und hob die Brauen.

      »Das wird schon!«, Lukas warf mir ein letztes aufmunterndes Lächeln zu, ehe er sich verabschiedete und verschwand.

      ∞

      Als ich am nächsten Morgen aufstand, war die Nervosität groß. Endlich würde ich die Gelegenheit bekommen, mit Logan zu sprechen. Zwar hatte ich absolut keine Ahnung, wie es nun mit Logan und mir weitergehen sollte, aber ich war mir sicher, dass wir irgendeinen Weg finden würden. Wir mussten einen Weg finden. Eine andere Option kam überhaupt nicht infrage.

      In der Schule angekommen, entdeckte ich auch schon Poppy, die bereits auf dem Parkplatz auf mich wartete. Einen Tag nachdem ich ins Krankenhaus gekommen war, hatte sie gemeinsam mit Logan wieder zurück nach Mount Rainier fahren müssen, was Poppy allerdings nicht davon abhielt, mich mehrmals täglich anzurufen. Nicht einmal das schlechte Netz dort oben hatte sie abhalten können und so war es dazu gekommen, dass Poppy seit langer Zeit die erste Person gewesen war, der ich in grober Ausführlichkeit von meinen schlimmen Erlebnissen mit Adam erzählte. Obwohl die Erinnerungen daran sehr schmerzten, tat es unfassbar gut, mich meiner besten Freundin endlich anzuvertrauen.

      Zwar hatte Poppy am Telefon nicht viel gesprochen und versucht, ruhig zu bleiben, mich aufzumuntern, doch ich kannte sie gut genug, um zu spüren, wie sehr diese Sache sie schockierte. Sicherlich brodelte es in ihrem Innern nur so vor Wut und Fassungslosigkeit in Bezug auf Adam.

      »Hey du«, sagte sie zur Begrüßung und zog mich gleich darauf auch schon in eine herzliche Umarmung, als wollte sie mich nie wieder loslassen. Ich hatte das Gefühl, dass uns seit dem Vorfall im Krankenhaus noch mehr verband, als jemals zuvor. Falls das überhaupt noch irgendwie möglich war.

      »Wie fühlst du dich?«, sie hielt mich eine Armlänge entfernt und unterzog mich einem prüfenden Blick.

      »Ganz gut, schätze ich«, antwortete ich und schenkte ihr ein Lächeln.

      »Das wollte ich hören«, sie grinste breit und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Schulgebäude.

      »Hast du eigentlich mittlerweile etwas von Mr Black gehört?«, Poppy hielt kurz inne und verzog nachdenklich das Gesicht. »Oder sollte ich lieber Logan sagen? Mann, das ist so seltsam!«

      Ich schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln, immerhin war sie nur wegen mir in dieser komischen Situation gelandet.

      »Nein«, entgegnete ich niedergeschlagen und nahm das große Ziegelsteingebäude, das vor mir lag, in Augenschein. »Seit dem Vorfall im Krankenhaus habe ich überhaupt nichts von ihm gehört.«

      Ich wartete darauf, dass Poppy zu fluchen begann und Logan die Pest an den Hals wünschte, so wie sie es immer tat, wenn er sich wieder einmal daneben verhielt. Doch dieses Mal blieb ihre Schimpftirade aus.

      »Hm«, hörte ich Poppy nun stattdessen neben mir sagen. Im Grunde war ja nichts Seltsames an ihrer Aussage, doch die Art und Weise, wie sie dieses eine Wort aussprach, verriet mir, dass irgendetwas nicht stimmte. Verwirrt sah ich zu ihr rüber.

      »Okay. Was ist los?«, ich blieb unmittelbar stehen und warf ihr einen erwartungsvollen Blick zu. Poppy seufzte, ehe sie sich zu mir umdrehte und einen bedrückten Gesichtsausdruck zur Schau trug.

      »Was soll denn sein?«, druckste sie herum und versuchte dabei so beiläufig wie möglich zu klingen, was sie sofort verriet.

      »Poppy, komm schon, raus mit der Sprache! Was weißt du, was ich nicht weiß?«

      »Na schön, aber bitte versprich mir, nicht durchzudrehen, okay?«

      Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Innern breit und ich schluckte schwer, nickte aber zur Antwort.

      »Okay«, unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein aufs andere. »Als Mr Black und ich wieder zurück in Mount Rainier waren, hat er ziemlich viel Zeit mit Miss Connors verbracht und einmal habe ich sie sogar … spät abends aus seinem Zimmer kommen sehen.«

      Für ein paar Sekunden sah ich Poppy einfach nur stumm an. Lediglich das Rauschen des Windes und die entfernten Verkehrsgeräusche übertönten die Stille, die in diesem Moment in meinem Kopf herrschte. Logan und Miss Connors? Nein, das konnte unmöglich sein. Logan würde so etwas nicht tun, da war ich mir absolut sicher. Dennoch konnte ich nichts gegen die unangenehmen Gefühle tun, die mich in diesem Augenblick beschlichen.

      »Bist du dir sicher?«, fragte ich und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, während ich in Poppys warme Augen blickte, die in diesem Moment vor Mitleid nur so strotzten.

      »Ich fürchte ja«, mitfühlend verzog sie das Gesicht. »Aber das muss ja nicht gleich bedeuten, dass zwischen den beiden etwas läuft! Vielleicht gibt es einen Grund dafür, Drea. Denn im Krankenhaus hatte ich wirklich den Eindruck, dass du ihm viel bedeutest!«

      Hektisch schnappte ich nach Luft.

      »Ich muss sofort mit ihm reden«, platzte es aus mir heraus und im nächsten Moment setzten sich meine Beine auch schon wie von selbst in Bewegung. Poppy versuchte verzweifelt mit meinem Tempo Schritt zu halten.

      »Bist du dir sicher? Vielleicht beruhigst du dich erst einmal, bevor du mit ihm sprichst. Zudem ist die Schule dafür sicherlich nicht der richtige Ort, wenn euch jemand sieht …«

      »Poppy!«, fiel ich ihr harsch ins Wort und blieb für einen kurzen Moment stehen, wobei Poppy um ein Haar in mich hineingelaufen wäre. »Das ist mir völlig egal. Ich muss jetzt sofort wissen, was all das zu bedeuten hat. Ich habe keine Lust mehr auf solche Spielchen.«

      Poppy seufzte.

      »Na schön, dann beeil dich. Vielleicht erwischst du ihn noch, bevor der Unterricht beginnt.«

      »Das werde ich«, entgegnete ich. Mit wild klopfendem Herzen jagte ich die Steintreppe nach oben, wobei ich immer zwei Stufen auf einmal nahm. Mühsam bahnte ich mir einen Weg durch den Trubel, der zu dieser Zeit auf den Schulfluren herrschte, bis ich schließlich vor Logans Klassenzimmer angelangt war.

      Als ich jedoch davorstand und nun auf die Türklinke hinunter starrte, verließ mich plötzlich der Mut. Mit einem Mal fühlte ich mich nicht mehr so stark und selbstbewusst, wie noch zuvor. Nein, ich war klein und verletzlich. Gerade jetzt, da ich mir bewusst geworden war, was ich wirklich für ihn empfand. Denn ich hatte absolut keine Ahnung, was mich hinter dieser Tür erwarten würde. Ob Logan mich wieder einmal zurückwies? Oder würde er versuchen gemeinsam mit mir eine Lösung für dieses Schlamassel zu finden?

      Ich nahm einen tiefen Atemzug und all meinen Mut zusammen, um die Tür aufzustoßen.

      Doch mit dem was ich sah, hatte ich am allerwenigsten gerechnet.

      Ich erinnerte

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