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Das mächtigste Wort der Welt. Jens Lämmerzahl
Читать онлайн.Название Das mächtigste Wort der Welt
Год выпуска 0
isbn 9783748590200
Автор произведения Jens Lämmerzahl
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Kapitel 17
Albert befand sich wieder im Kellergewölbe und stand vor dem Marmorbecken. Er atmete nochmal tief durch und legte dann seine Hände auf die Wasseroberfläche. Er schloss die Augen und plötzlich begann er wild zu zucken. Der Raum begann zu funkeln und zu leuchten, als ob man eine Discokugel anstrahlen würde und gleichzeitig die Wellen eines Sees das Licht reflektieren. Seine Gesichtszüge wechselten von Lächeln über Trauer bis sehr konzentriert. Auch kurze Aufschreie blieben ihm nicht verschont.
Langsam schwanden seine Kräfte. Die Beine wurden schwerer und schwerer und er sank zu Boden. Das Leuchten verschwand wieder allmählich. Albert hatte Mühe sich wiederaufzurichten. „Oh je, …, dieses Schwert raubt mir immer schneller meine Kräfte“, dachte er, während er sich am Marmorbecken hochzog.
Er schleppte sich zum Eingang des Raumes, wo sich eine Sprechanlage befand. „Sinclair…, ich könnte ihre Hilfe beim Auge gebrauchen“, sagte er mit letzter Kraft. Dann sackte er zusammen. Einige Minuten später kam Maik zu Albert geeilt.
„Was machen sie hier, Maik?“, fragte er mit leiser Stimme. Maik half ihm auf die Beine und stützte ihn. „Sie haben doch Sinclair zum Einkaufen geschickt.“ „Ach, ja. Bringen sie mich bitte ins Bett, Maik.“ „Es scheint sie mehr und mehr anzustrengen, Albert.“ „Ich habe mich seit vielen Jahren nicht mehr so schwach gefühlt. Sagen sie bitte meiner Tochter nichts. Versprechen sie mir das.“ „Sie wird nichts erfahren, Sir.“ Dann brachte er ihn ins Bett.
Sam, Mia und Sinclair waren bei einem Einkaufscenter angekommen. „Wenn sie möchten, können sie vorerst ihren Interessen nachgehen. Ich kontaktiere sie, wenn ich fertig eingekauft habe“, sagte Sinclair, während sie aus dem alten Mercedes ausstiegen.
Sinclair hatte eine Vorliebe für schöne Autos. Als ehemaliger Rennfahrer schwor er dieser Leidenschaft nie ab. Besonders diesen 1960er S-Klasse Mercedes mochte er. Fast alle seine Wagen waren weiß. Albert hatte dafür nicht allzu viel übrig, dass überließ er ganz Sinclair.
Sam stoppte Mia an den Schultern. „Hast du eigentlich noch diese Kugeln, mit denen wir Mutare am See aufgehalten haben?“, fragte er. „Jede Menge“, antwortete Mia und warf Sam einen verträumten Blick zu. „Komm mit. Ich habe eine Idee.“ Sam nahm Mia an der Hand und eilte mit ihr, gut gelaunt, in das Einkaufscenter. Drin angekommen, gingen sie in ein Elektrogeschäft, geradewegs auf die Drohnen-Abteilung zu. Sam nahm einen Karton mit einer Flugdrohne und bestaunte ihn. „Was hast du vor damit?“, fragte Mia ungläubig. „Ich kann die Dinger so umbauen, dass sie uns begleiten, wie ein Mückenschwarm“, sagte er mit glänzenden Augen.
Mia fiel unterdessen ein großer, dunkelhaariger Mann auf, der sie die ganze Zeit zu beobachten schien. „Okay. Nimm ein paar Drohnen mit. Wir müssen weg hier“, drängelte sie und zeigte Sam unauffällig diesen Mann. Als sie das Geschäft verließen, folgte ihnen der Mann. Mia drehte sich nochmal um und sah es. Daraufhin gingen sie etwas zügiger.
Der Mann ging an einer jungen Frau vorbei und streifte ihren Arm. Plötzlich begann auch die junge Frau Sam und Mia zu verfolgen. Der Mann und die Frau berührten immer mehr Menschen, die dann ebenfalls folgten. Sam und Mia wurde es immer unheimlicher. Sie rannten zum Parkplatz, wo Sinclair bereits die Einkäufe in den Kofferraum legte. Mia rief Sinclair. Als der plötzlich die große Menschentraube sah, bekam auch er Angst.
Schnell sprang er in den Wagen, startete ihn und fuhr Sam und Mia entgegen. Sam sprang als erster in den Wagen. Zwei ziemlich kräftig gebaute Männer griffen sich Mia. Die zögerte nicht lange und warf die Männer blitzartig mit ein paar Judo-Griffen zu Boden. Sie sprang in den Wagen und Sinclair gab Vollgas.
Mit quietschenden Reifen rauschten sie gerade noch davon. „Was war das denn? Wieso haben die uns verfolgt?“, fragte Sam. „Das war „Amator“. Er kann durch Berührung anderen Lebewesen seinen Willen aufdrängen. Lass dich also niemals von ihm berühren“, antwortete Mia. „Wo kommen die nur her und wieso können die das?“, fragte Sam. „Ich habe doch die Parallelwelten erwähnt“, sagte Mia. Sam nickte. „Der Hüter ist nicht nur für eine Welt verantwortlich, sondern für das ganze Universum.“ „Halt…, willst du damit sagen, dass es auf anderen Welten keine geeigneten Hüter gibt?“, fragte Sam skeptisch. „Das Wort wählt den Hüter. Es ist einfach Zufall, dass es schon wieder die Erde ist. Früher waren es andere Welten. Ist einfach so“, sagte Mia schulterzuckend. „Und wir können auf diese Welten reisen?“, wurde Sam immer neugieriger. „So ist es“, antwortete Mia mit einem verspielten Lächeln.
Sam überlegte einen Moment. Er konnte nicht fassen, dass dieses Abenteuer immer größer würde. Langsam begann er das Erlebte zu verarbeiten. Auch die Zuneigung zu Mia wuchs dabei. „Hast du einen Zettel und Stift dabei?“, fragte er. Sinclair öffnete das Handschuhfach und kramte beides heraus. „Sinclair, sie fahren nochmal zurück ins Einkaufscenter und besorgen mir diese Sachen. Es wird Zeit, dass wir uns verteidigen können. Ich möchte dir das nächste Mal helfen und nicht weglaufen, Mia.“, sagte Sam während er den Zettel vollschrieb. Mit einem verzückten Lächeln beobachtete Mia Sam beim Schreiben.
Wieder zuhause angekommen, luden sie etliche Kartons aus dem Wagen und brachten sie in die Garage. „Sinclair, ich werde ihre Hilfe benötigen.“ „Sehr wohl, Sir.“ Nach dem Ausladen eilte Mia ins Haus, um Albert mitzuteilen, was sie erlebt hatten. Sam begann sofort einige Kartons aufzureißen. Doch dann überlegte er einen Moment und ging schließlich ins Haus.
Paul saß unterdessen auf dem Bettrand und starrte auf ein Foto von seiner Frau, Carmen und Jenny. Dabei wischte er sich eine Träne von der Wange. Noch immer war es zu schmerzhaft, dass er damals so viel Mist gebaut hat. Die Schuldgefühle schienen immer stärker zu werden. „Ihr glaubt nicht, was ich hier für Wunder gesehen habe. Die scheinen keine physikalischen Grenzen zu kennen. Das bestärkt meine Hoffnung, dass ich euch irgendwie wieder zurückholen kann“, murmelte er mit zittriger Stimme.
Noch eine ganze Weile starrte er auf das Foto. Da klopfte es plötzlich an der Tür. Sam öffnete die Tür. „Hallo Dad, wir sind wieder da.“ Paul rieb sich die Augen. Wollte er doch vermeiden, dass Sam ihn so sieht.
Sam sah das Bild, ging zu seinem Vater und setzte sich neben ihn. Beide sahen auf das Bild. „Weißt du noch, wo das aufgenommen wurde?“, fragte Paul. „Ja. Da waren wir im Disney-Land Paris. Das war das letzte Mal, dass wir was zusammen unternommen hatten. Du warst gerade weg, um die Karten zu kaufen. Dad…, ich vermisse sie“, sagte Sam traurig. Plötzlich begann Paul unkontrolliert zu weinen. Sam nahm ihn tröstend in den Arm.
Es war Abend geworden. Alle saßen zusammen beim Abendessen. „Wo müssen wir nun hin, Albert?“, fragte Paul. Unser lieber Freund, der Herr…, oder sollte ich besser sagen, der Hüter der Zeit, ist in China“, antwortete Albert zufrieden lächelnd. „Allerdings ist er…, naja… nicht der freundlichste Zeitgenosse. Also, was auch passiert, lasst mich alles regeln.“ Alle machten ein besorgtes Gesicht. „Keine Sorge…, ich kriege das hin“, versuchte Albert sie aufzumuntern.
Kapitel 18
Albert, Paul, Sam und Mia standen nun auf der großen, Chinesischen Mauer. Einige Touristen bestaunten die Mauer, machten Erinnerungsfotos oder fachsimpelten über die Länge und Bauweise. Es war ein warmer, sonniger Tag.
„Ihr bleibt bitte hier stehen. Egal, was passiert. Sprecht nicht, bewegt euch nicht und macht nichts“, sagte Albert mit ernstem Blick zur Gruppe. Albert ging einige Schritte nach vorn und blieb stehen. Er schloss die Augen. Ein Zischen und Hallen waren wieder zu hören als Albert sein Schwert benutzte.
Plötzlich schien es, als öffnete sich ein durchsichtiger Vorhang und umschloss die Vier. Eine andere Dimension tat sich auf. Die Touristen, die noch immer zu sehen waren, bemerkten davon nichts. Paul, Sam und Mia staunten nicht schlecht.
Plötzlich