Скачать книгу

nur vorbeiziehende Gesichter ansieht, dachte er. Einmal musste das Gehirn die Notbremse ziehen.

      Das Standbild ruckelte Stück für Stück zurück. Keine Spur von Lehmann. Gerteis winkte geistig schon ab. Nur Einbildung. Nur noch ein kleines Stück zurückfahren, um sicher zu sein. Wenn Fleischer wüsste, wie viel Film im Halbschlaf an ihm vorbeizog. Aber er schaffte einfach nicht mehr. Diese Masse von Gesichtern ohne jede Handlung schläferte jeden … Da! Da war es wieder gewesen. Lehmann. Gerteis war inzwischen so nervös, dass er es kaum noch schaffte, den Film an der richtigen Stelle anzuhalten. Er kannte viele Menschen, die sich im Laufe der Jahre deutlich verändert hatten. Aber Lehmann sah immer noch genauso aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. Es konnte sich höchstens um einen Zwilling handeln. Aber der existierte nicht. Gerteis wusste fast alles über Lehmann. Zumindest über den Lehmann von früher.

      Tausend Dinge fielen ihm ein. Er musste sofort Fleischer informieren. Waldtraut musste so schnell wie möglich aus der Öffentlichkeit verschwinden. Bevor Lehmann sie erkannte.

      Waldtraut verschwinden zu lassen war nicht möglich. Sie stand in der entscheidenden Phase des Wahlkampfes, fiel ihm ein. Es blieb nur die Alternative. Lehmann musste verschwinden. Und er gefährdete nicht nur Waldtraut. Sondern auch Gerteis selbst. Und mit ihm einige hundert pensionierte Genossen, die einen sorglosen Ruhestand genossen. Darüber hatten sie oft gelacht. Dass ausgerechnet der Klassenfeind sie zu dem werden ließ, wofür sie sich früher gehalten hatten.

      Gerteis versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Er konnte immer noch so tun, als sei nichts gewesen. Wenn er alles abhob, was auf seinen Konten lag, würde es für ein paar Jahre in Kanada oder irgendwo in Südamerika reichen.

      Weshalb musste ausgerechnet er sich darum kümmern? Hatte er nicht schon genug geleistet? Unwillkürlich ging ihm durch den Kopf, wie sehr er sich heimlich geschämt hatte, als er von der neuen Behörde mit seinen angeblichen Verdiensten in den Ruhestand verabschiedet wurde. Jetzt wäre der Moment, wo er sich das damalige Lob verdienen könnte.

      Aber wozu? Besser an sich denken und verschwinden. Jedoch sie würden ihn überall finden. Nicht die, die ihn für einen Ehrenmann hielten. Diejenigen, die er verraten würde, wenn er sich aus dem Staub machte.

      Der Tod eines Einzelnen konnte sich lange hinziehen, das wusste Gerteis nur zu gut. Und die würden genauso davon überzeugt sein, das Richtige zu tun, wie er es früher selbst gewesen war.

      Trotz beginnender heftiger Kopfschmerzen griff er zum Telefon. Fleischers aktuelle Nummer wusste er auswendig. Vor wenigen Tagen gelernt und sofort abrufbar. Genau wie Früher. Er konnte nur hoffen, dass er etliche dieser Eigenschaften noch besaß. Fleischer erwartete das. Also ging es um Pflicht. Und damit brauchte er keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden was richtig oder falsch war.

      Er würde funktionieren. Und nicht nur er. Ein letztes Mal konnte der Apparat anlaufen. Lehmann hatte keine Chance.

      ***

      Eine neue Spur brachte meistens in schleppende Ermittlungen neuen Schwung. Jedoch nicht im Fall Jürgen Leimer. Die Suche nach dem Wagen blieb zunächst erfolglos und die Befragung des Museumspersonals führte in eine Sackgasse. Jemand hatte offenbar die Vermutung gestreut, dass die alte Kiste endlich auf dem Schrottplatz gelandet sei, womit sich jede weitere Diskussion erübrigte. Der zuständige Verwalter des Fahrzeugparks hatte zudem erklärt, dass wirklich nur noch Leimer den Wagen benutzt hatte.

      Den Ablauf des Mordes konnte von Doktor Holoch anhand der Verletzungen ziemlich genau dokumentiert werden. Leimer hatte zuerst einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf erhalten, bevor ihm das Messer ins Herz gerammt wurde. Vor dem Schlag hatte er offenbar eine gebückte Haltung eingenommen. Wie wenn er in ein Behältnis geschaut hätte oder sich auch nur einen Schuh binden wollte. Den Schlag hatte er bestimmt nicht kommen gesehen. Keine sehr schwere Verletzung. Ob er davon nur benommen oder ohne Bewusstsein geblieben war, ließ sich nicht mit Sicherheit feststellen.

      Kommissar Krüger spielte mehrere Varianten eines möglichen Treffens auf diesem Rastplatz durch. Ausgehend von Personen die sich verabredet und auch von solchen, die sich zufällig getroffen hatten. Das dichte Gebüsch konnte leicht als Versteck gedient haben, wenn es jemand darauf abgesehen hatte, einfach wahllos Reisende zu überfallen, die nur eine Rast einlegen wollten.

      Die Blutspuren an der Parkbank sprachen dafür, dass Leimer dort Platz genommen hatte. Ein im Sitzen erstochenes oder erschlagenes Opfer kannte normalerweise seinen Mörder. Wenn er sich nicht von hinten angeschlichen hatte.

      Wirklich neue Erkenntnisse ergaben sich kaum. Keine Variante erwies sich als sehr viel wahrscheinlicher als die andere.

      Deshalb entschloss sich Kommissar Krüger dazu, genauere Nachforschungen über Jürgen Leimer selbst anzustellen. Hatte er irgendwelche Geschäfte am Laufen gehabt, die ihn in Gefahr gebracht haben konnten?

      Polizeirat Vogel hatte zögernd zugestimmt, jedoch absolute Diskretion verlangt. Noch galt Jürgen Leimer als vorbildlicher Beamter und das musste so bleiben, bis absolut stichhaltige Beweise vorlagen.

      Wie auch immer. Desto mehr Zeit verstrich, desto unwahrscheinlicher wurde eine Aufklärung der Tat. Höchstens ein Zufall oder ein Hinweis aus unerwarteter Richtung konnte jetzt eine entscheidende Wendung bringen.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGkC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDwWk70 ppKRAh60nel6mjjNBQlFFApgOwMZ9KTOTmg8fjSHjihsQCloxwKTvSACeKTNBGTRQMKKKKYBRRSE UDFpRSAUvagQlJmlNJQMPSl70elHegApcUlLSEFFFJQAfWnCkoFACUnenetN70xoKKKKACilxSUA FFFFABS0UUAHWl6Ug60480CGUUuKMZoASilINFAwpKWigBKB1paO9ACCnYpMcUoFAgpKdj1puKQI KTFOxRQMTrSU4DNGKBDetL7UtJTAMZpKdzijtSAVBxim/wAWKcOuaDzyKA6jeRQvBpe2aOtACEUY 4petB9KYCYpaOlKPwoAME0o4PNAIJ5owM9fekA/AZc96XGB8vXvUYJBzSg/metBLH/L2HWmuuAMU gYjpUq4cc+lO4iDkc0oGRmlIIB4pB0pFC8E0hB7UvANIfakAY9uaOaKP1pgH0NL2oP4UnegQA4oP HNLSdfpQAvI5FA45pM0opAHbFB5ApB3pxGFzTQCc0nGeaceB0NMNAx3OKPSkHSikIVjQDg5HakzR 2oGBJ6mjtQTRntQIBRRxR0oAXNC9T9KSlXvTAD1FHWkzR7d6YBzijPGMUDpil7fSgYnvS4zRwvUU h9qQhQcUdPrSZIxml75FMA74oyScDij3PSg4xnPNAAc/hQ33BgYpOT1PNDZwMmkMTsM0oNJg+9AF ACjilJB60nvRQADmgE0g60uBQIOxpU67fWkxmgHn6UDLHQZHTuKhfB+7wPSn7xy3Rj2qE9feqbJi g60E5H0o6ZNFSUBOaD1ozQRQAmc9aKWj2oATFKBRilBoATGaBzS9KTtQAo9KMUADuaOh9qYBjikH TmndfpSYpAIcEig4zS47g0lABnPUUvGaASOlHHcUAIQSeKBjGDS5568UhFAARx60g6U44xx+NHGO tACHOOtA57UmPrS/MaBhjnFKoABzSYIoGc8g0CF4xRwTzRRjJ9KAJVz16GmvxyTk0oz1J/Ko2Izw KpvoSlqIDzmlyKbkntQMkGpKsOzzSHqeKM80bjQAo+7S5OOtIPrSZ7UALziloyMUi9ST0xQA5Rzm o6lxwDUbHnigEGPWkxijnuaXnFABxiikGRSjGKBicgUYp3GBxSZ56UAAHrSkc+1JkZp31oEJjkY6 U9TjIFMyT0p3bFNAxp9KORye9DcHjqKBnvSATBxz0o+goJIPPNOzkccUAIOOaBzknrQc4HFB556U ANpaPxowaAD6Ue1APFKB70ASISAAPpTGA605G7elNb9KsXUbRRRU

Скачать книгу