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Pfote. Die Soldaten lachten über die Szenerie. „Schließt die Augen, konzentriert euch auf eure Unendlichkeit“, flüsterte Aramis ruhig, „was ist für euch unendlich? Denkt daran und haltet daran fest!“ Die Soldaten griffen sie an. Plötzlich fühlte Aramis ein Kribbeln auf der Haut, als würden hundert Ameisen darüber laufen. Schlagartig öffnete er die Augen, zeitgleich mit den anderen Drei. Alle ihre Augen schienen zu leuchten. So traten sie den Soldaten entgegen, die waren kurz über die Veränderung erschrocken, doch für mehr blieb keine Zeit. Die Vier griffen sie an. Sie waren schneller, stärker, fähiger, konzentrierter. Selbst Aramis gelang jeder Zauber, ebenso schien er doppelt so wirkungsvoll. So erledigten sie den Großteil der Soldaten, die Fliehenden ließen sie ziehen. Rebecca gab zu bedenken, dass sie vielleicht zurückkommen würden. Aber Aramis meinte, dies sollten sie nur tun, so könnten sie noch mehr von ihnen loswerden. Entschlossen liefen sie weiter. Trotz dieser wahnsinnigen Fähigkeiten hatten alle schwer einstecken müssen, weshalb sie entschieden, zunächst ihre Wunden zu versorgen sowie sich einen guten Rastplatz zu suchen. Erst nachdem sie alle etwas geschlafen sowie sich gestärkt hatten sprachen sie über die Vorkommnisse. Alle wollten wissen, wie Aramis dies gemacht habe, doch er hatte hierfür keine Erklärung. Also wäre es sicher besser, nicht wieder in solch eine Situation zu kommen, denn es war nicht sicher, dass Aramis dies erneut fertig bringen würde. Doch Aramis machte sich Sorgen darüber, wie viele Soldaten ihnen entgegen gekommen waren, somit mussten sie wohl erfolgreich gewesen sein. Es war Nora die entschied sich Gewissheit zu verschaffen. So zogen sie weiter bis sie schließlich das Dorf erreichten. Die Sonne schien, weshalb Nora am Waldrand zurück blieb. Das Bild war nicht besser wie in den bisherigen Dörfern. Sie hatten alles und jeden getötet. „Menschen?“, fragte Drago doch Rebecca verneinte dies und korrigierte, „nicht nur, auch Zauberer!“ „Lasst uns weitergehen. Wir sollten uns noch etwas ausruhen!“ Diesem Vorschlag von Aramis folgten sie. Doch er konnte einfach nicht schlafen. Nora setzte sich zu ihm. „Du wirst nie alle retten können Zauberer!“ Er senkte lediglich den Kopf. Sie brachen bei der Dämmerung wieder auf. Diesmal war es Rebecca in Wolfsgestalt die plötzlich knurrte. Sofort war Nora bei ihr. Alle waren in Deckung gegangen. „Das kann doch so nicht weitergehen! Es werden immer mehr Soldaten, überall.“ „Außerdem kommen die immer näher!“ „Das Dorf von Mitch haben sie auch niedergebrannt, niemand hat überlebt!“ „Artur, wir müssen hier weg!“ „Ja und wohin?“ „Es sind ja nicht nur die Soldaten, Artur!“ Die Diskussion wurde aufgrund der Stimmen nur zwischen Männern geführt. „Was tun wir, wenn diese Panthera bei uns auftauchen?“ Diesmal schwang mehr Angst als Wut in der Stimme mit. Alle schienen dieser Meinung zu sein. Sie redeten auf diesen Artur ein. „Jetzt beruhigt euch!“, fauchte Artur, „erstens wissen wir gar nicht genau was das für Panthera angeblich sind und zweitens soweit ich verstanden habe, haben sie in diesem Dorf die Soldaten verjagt und die Bewohner in Ruhe gelassen!“ Dennoch herrschte Unmut. Doch die Stimmen entfernten sich langsam. „Reden die von uns?“, flüsterte Drago, doch die Anderen konnten nur mit den Schultern zucken. Vorsichtig folgten sie ihnen. Sie schlugen schließlich ein Lager auf. Die Sonne würde bald aufgehen. Sie verharrten in einiger Entfernung ohne das Lager oder ihre Umgebung aus den Augen zu lassen. Leise sprachen sie über ihre bisherigen Kämpfe. Rebecca meinte es sei doch wirklich traurig, wie sie versucht hatten allen zu helfen, aber man dennoch gegen sie gekämpft hatte. Ob sie es primär auf ihresgleichen bezog oder auf alle ließ sich nicht heraus hören. Zur Überraschung aller war es Nora die erklärte: „Jedes Wesen fürchtet sich vor etwas Stärkerem als man selbst.“ „Wie meinst du das?“, fragte Drago. Sie rollte mit den Augen. „Egal wo wir gekämpft haben, die hatten Angst vor uns. Sei es, weil wir nicht aus einer Rasse stammen, was untypisch ist oder weil wir äußerst effektiv waren.“ Weiter ging das Gespräch nicht, denn Nora hatte den Kopf gedreht. Rebecca trat leise zu ihr, auch sie schien angespannt. Beide starrten gebannt zu dem Lager. Bis eine Stimme ertönte: „Wir werden angegriffen!“ Alle waren in heller Aufregung, da tauchten Reiter am Waldrand auf. Die Männer aus dem Lager waren kampfbereit, dennoch versuchte Artur mit den Soldaten zu sprechen, dass sie keinen Streit wollten. Die Soldaten lachten. „Das hättet ihr euch früher überlegen müssen. Heute sterbt ihr!“ Nora sah besorgt zum Himmel, der Schnee schimmerte bereits in der aufgehenden Morgensonne. Erneut versuchte Artur mit ihnen zu reden, doch sie umstellten sie mit den Pferden, ehe der Angriff befohlen wurde. Trotz ihren bisherigen Erfahrungen zögerten sie nicht. Nora zog die Kapuze ihres Umhanges tief ins Gesicht, während sich Rebecca verwandelte als sie auf die Soldaten zu rannten. So rissen sie die völlig überraschten Soldaten von den Pferden. Trotz eingeschränktem Sichtfeld kämpfte Nora wie immer, vielleicht nicht ganz so elegant. Die Männer aus dem Lager konnten kämpfen, die meisten ebenso zaubern, so töteten sie alle Soldaten. Leider wandten sich auch diese Männer anschließend gegen sie. Aramis begann: „Ihr habt keinen Grund gegen uns zu kämpfen!“ „Von wegen“, fauchte einer. „Lasst sie uns töten“, schrie der nächste, während er Nora mit einer Handbewegung den Umhang vom Körper riss. Sie schlug die Hände vor das Gesicht, zischte und wollte in Richtung Wald rennen, doch die Männer versperrten ihr den Weg, noch immer presste sie die Hände auf das Gesicht. Diese waren bereits rot sowie mit Pusteln übersäht. Gerade in dem Moment, in dem Aramis reagieren wollte befahl Artur sie sofort gehen zu lassen. Äußerst widerwillig ließen sie Nora gehen. „Die anderen Drei auch!“, legte Artur grollend nach. Manche wollten wiedersprechen taten es aber nicht. So folgten sie Nora in Richtung Wald. Aramis blieb nochmals stehen, da begann Artur: „Ich habe keine Ahnung wer ihr seid, aber wir danken euch für die Hilfe!“ Dann trennten sich ihre Wege. Er fand seine Freunde an einem kleinen Bachlauf von dem sie die Eisschicht entfernt hatten. Nora hielt gerade den kompletten Kopf hinein. Besorgt sah er auf Drago. Rebecca kniete bei Nora. Erstaunlich lange blieb sie unter Wasser. Beim Auftauchen warf sie ihre eigentlich dunkelblonden Haare nach hinten, doch das untere Drittel hiervon war pechschwarz. Sie griff in ihre Tasche und schnitt ihre Haare entschlossen ab. „Nora“, begann Rebecca vorsichtig, doch sie zischte nur angriffslustig. Sie schulterte ihren Rucksack, dann trat sie zielstrebig tiefer in den Wald. Die zwei Jungs hatte sie keines Blickes gewürdigt. Ihre Hände sowie ihr Gesicht sahen aus als hätte sie einen schlimmen Sonnenbrand. Langsam folgten sie ihr. Offenbar suchte sie etwas unter dem Schnee. „Wenn du uns erklärst was du suchst können wir dir helfen!“, versuchte Aramis vorsichtig. Ihr Blick war eiskalt. Ansonsten erhielt er keine Antwort. Immer weiter gehend schien sie zu finden was sie suchte. Sie begann auf grünen Zweigen zu kauen, spuckte diese wieder aus, vermischte das Ganze mit Schnee um es dann auf ihr Gesicht und ihre Hände aufzutragen. Erst jetzt atmete sie tief durch. An einen Baum anlehnen ließ sie sich auf den Boden sinken, die Augen geschlossen. So taten es die Anderen ihr gleich. Keiner sagte etwas. Erst nachdem Nora sich das Zeug vom Gesicht nahm fielen ihnen die Kinnladen runter. Hierfür erhielten sie böse Blicke. „Nora du siehst, du siehst, du siehst“, stammelte Rebecca nun, „aus wie eine Mensch!“ „Ich weiß!“ Diese Antwort von Nora war absolut treffend. Ihre nun kurzen Haare waren noch dunkler geworden, ihre Haut hatte eine normale Farbe, auch sonst waren ihre Gesichtszüge von kleinen Fältchen geprägt. „Tut mir leid“, begann Rebecca erneut, „bleibt das jetzt so?“ „Was? Nein!“, fauchte sie zurück, dann trieb sie alle an weiter zu gehen. Wieder blieben sie abrupt stehen. Sichtlich zögerte Nora, doch dann sagte sie: „Diese Männer hatten recht, hier riecht es nach Soldaten. Die sind überall!“ Eine Weile bewegte sich niemand. Bis Drago schließlich fragte welchen sie folgen wollten. Sie trafen die Entscheidung spontan. Lange suchen mussten sie nicht. Zur Überraschung aller bog Nora bei der nächsten Gabelung jedoch in die entgegengesetzte Richtung ab. Um eine Felsenwand biegend zog sie alle neben sich. Rebecca verwandelte sich und stellte sich neben Nora. Als Schritte näher kamen wurde es auch Aramis klar, sie wurden verfolgt. Da bogen Wölfe um die Ecke. Nach einer kurzen Schrecksekunde in der alle geknurrt hatten verwandelten sich zwei von ihnen in Menschen. „Wir sind gekommen um dir zu folgen Rebecca!“, schilderte einer der Männer. Insgesamt waren es acht Wölfe. Völlig fassungslos starrte Rebecca die Männer an, sie hatte sich ebenfalls in einen Menschen verwandelt. „Da muss ich euch leider enttäuschen!“ „Wie haben wir dies zu verstehen?“, wollte der Zweite wissen. „Ich folge ihm“, bei „ihm“ deutete sie auf Aramis. „Entweder ihr akzeptiert das oder ihr seid umsonst gekommen!“ Die Werwölfe verwandelten sich allesamt, tauschten Blicke, dann erwiderten sie gemeinsam: „Einverstanden!“ Diese Äußerung überraschte zwar alle, aber Zeit zum Grübeln blieb nicht. Sie nahmen wieder die Verfolgung auf. Zurück

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