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in Richtung Rehalp der Nummer elf.

      Er stellte das Mikrophon an und informierte die schimpfende Menge darüber, dass er gleich die Wendeschlaufe der nächsten und letzten Station auf dieser Linie benutzen würde, schliesslich könne er nicht über die Tramschienen fliegend wechseln, und dann wieder an den Paradeplatz hinuntersausen täte, ohne unnötigen Halt, um dort in die Linie elf einzuspuren.

      Die Menge rief mehrere unschmeichelhafte Bemerkungen in seine Richtung und harrte dann still der Erlösung.

      7

      Eva traf sich mit Bärbel für einen Waldspaziergang und montierte sich deshalb die megarobusten Wanderstiefel aus dem Transa an die Füsse und zog einen Daunenmantel über, der das Meiste vom kalten Wind abhalten sollte.

      Als sie zur Uetlibergbahnhaltestelle kam, löste Bärbel bereits ihr Anschlussbillet am Automaten.

      Sie trug eine orange Baskenmütze aus Wolle und eine farblich dazu passende Fleecejacke, die ihr bis zu den Oberschenkeln reichte und einen asymmetrischen Schnitt aufwies.

      Sie begrüssten sich in Vorfreude auf den Ausflug und vor allem auf den in der Höhe frisch gefallenen Schnee, welcher den ganzen Wald in ein Märchenreich verzaubern sollte.

      Nachdem sie in Ringlikon die Bahn verlassen hatten, überfiel sie ein eisiger Wind, welcher den Neuschnee aufwirbelte und ihnen ins Gesicht blies.

      Sie stapften also lachend los und wurden nicht enttäuscht von dem vollkommenen Anblick der Weisse, welche die Fläche der Wiese mit den hoch aufragenden Bäumen verband. Jedes Ästchen trug seine Ladung Pulverschnee, jeder Strauch auf dem Waldboden lag unter der dichten Einheit.

      Unter ihrem dicken Schuhwerk knirschte es wunderbar, jedes Mal, wenn sie einen Fuss vor den anderen setzten.

      Sonst war es völlig still.

      Um weiterzugelangen, mussten sie die bereits vereiste Schlittelbahn überqueren, wobei sie fast unter einen blauen Bob gerieten, in dem ein Mann bäuchlings einherraste. Er landete beinahe ganzflächig in einem am Wegesrand aufgehäuften Holzhaufen, schrie auf und sauste weiter, während Bärbel und Eva den angehaltenen Atem wieder ausstiessen.

      Eva hätte schwören können, dass der Mann im Bob Rudolf Herzig gewesen war. Sie hatte gewisse Verständnisprobleme für die Inszenierung, konnte sich nicht so ganz vorstellen, wozu das jetzt hätte gut sein sollen.

      «Spinner», dachte sie und wanderte mit Bärbel weiter durch die verschneite Höhe, wobei sie ein steiles Stück Weg erklimmen mussten, was sie zu einem Aussichtspunkt führte, von dem aus sie die Stadt überblicken konnten, ohne einen Ton von ihr zu hören.

      Hier in der vollkommenen Ruhe und dem Kokon aus Schnee blieben sie stehen und nahmen die selten erlebte Stimmung in sich auf.

      Dann suchten sie ein schön geheiztes Restaurant auf und tranken etwas Heisses, wobei sie langsam wieder auftauten.

      8

      Nach seinem abverheilten Run auf dem zu kurzen blauen Bob tat Rudolf Herzig der Rücken weh, allem voran in der Gegend, wo ihn bereits zweimal ein Hexenschuss getroffen hatte.

      Er schlappte stöhnend, eine Hand ins Kreuz gestemmt, durch seine grosszügige, von den Steuergeldern finanzierte Wohnung und trank dazu aus seinem giftroten Kaffeetopf mit den weissen Punkten darauf.

      «Diese elende Eva. Nicht besser als die aus dem Paradies», sprach er laut zu sich selber.

      Er erinnerte sich mit rotem Kopf daran, dass genau, als er sie erblickte, wie sie da des Weges kam, sich sein bestes Stück gen Norden richtete, und er die Orientierung verlor, sodass er tatsächlich in diesen ollen Holzstapel hineinkurvte.

      «Wieso stand der überhaupt dort? Dem Förster müsste er mal eine Busse androhen. Oder besser gleich Gefängnis. Zwei volle Jahre. Ja, ja, genau das Adäquate.»

      Bei diesen überaus netten Gedanken vergass er kurz, dass ihn der Rücken schmerzte, verspannte sich in die ganz falsche Richtung und schrie auf, kurz vor einem Ohnmachtsanfall, sodass er sich besser auf den Bauch legen und ein bisschen träumen würde, nur auf keinen Fall von Eden.

      9

      Karian spazierte am See entlang, um zur Bibliothek im Stadtzentrum zu gelangen, wo er die gehörten CDs abgeben und neue aussuchen wollte.

      Auf seinem Weg wurde er von drei jungen Männern mit einem Hund aufgesetzt böse angestarrt, von der Umhängetasche einer grossen blonden Frau an der Schulter gestreift, und dann lief ihm noch ein älterer, vor sich hin fluchender Mann ein Stück weit hinterher. Karian wunderte sich zwar ob all der Bekloppten in dieser Stadt, doch er dachte sich nichts Schlimmes dabei.

      In der Bibliothek, wo er sonst immer seine Ruhe fand, gab es plötzlich ein kindisches Gerangel vor der CD-Auslage, was er nun wirklich nicht mehr verstand. Unter erschwerten Umständen angelte er sich ein paar der CDs, und eigenartigerweise waren sie durchgehend rebellischer Natur: Bob Dylan, Slime und sogar die Sex Pistols.

      Danach fand er einen leeren Tisch im Starbucks, wo er sich eine Viertelstunde später mit Eva verabredet hatte, holte sich ein Rivella Grün, setzte sich wieder hin und schaute sich um.

      Am Nebentisch entdeckte er einen elegant gekleideten Herrn, der ihn auf unangenehme Weise musterte. Karian starrte böse zurück, denn er hatte mittlerweile genug vom heutigen Tag.

      Der Belästiger schaute weg und räusperte sich verlegen.

      Karian sah Eva zur Türe hereinkommen, einen Stopp reissen und zu einer Tirade ansetzen: «Herbert Langmer, wie siehst du denn aus! Was soll die elegante Kluft und diese schwarzglänzige Perücke, und was, verdammt nochmal, tust du neben Karian und mir?! Ich dachte, du hast dich dieser erbärmlichen Beschattungsaktion verweigert.»

      «Ich wusste nicht, dass du hierher kommen würdest», verteidigte sich Herbert lahm.

      Karian Schweng setzte sich kerzengerade auf und liess die Schuppen von den Augen fallen: «All die Bekloppten, waren die etwa von der Polizei?»

      Herbert Langmer erhob sich und murmelte: «Ich kann auch nichts dafür. Das ist alles Rudolfs Schuld. Entschuldigung, Eva.»

      Er schaute sie so Mitleid heischend an, dass sie murrte: «Also gut, ich verzeihe dir. Aber dem Hauptkommissar Herzig verzeihe ich nicht.»

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