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      Als die Zeit zu Ende war …

      Lebe dein Leben, denn du hast nur eins,

      Lebe dein Leben mit dem Leben,

      Lebe dein Leben nicht dagegen, denn es kennt sonst kein Pardon,

      Lebe es mit Genuss, mit Liebe und Freude

      Das Leben wird dann mit dir sein.

      Nimm es an, sonst wird es dich nehmen …

      Gewidmet allen Krebskranken Patienten …

      Impressum:

      Titel: Als die Zeit zu Ende war

      1.Auflage

      © Doreen Brigadon 2019

       [email protected]

      Cover: © Cover up – Buchcoverdesign

      Korrektorat und Lektorat: T.W. Anderer

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist einschließlich aller Inhalte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Urhebers untersagt.

      Urheberrechtlich geschütztes Material

      Als die Zeit zu Ende war

      Annabell

      Ich beneidete sie nie, die Damen und Frauen, die als Callgirl oder bei einer Escort-Agentur arbeiteten. Auch wenn sie viel bezahlt bekamen, schöne Kleider tragen durften und viel in der Welt herumkamen. Es war nur eines: Ich war neugierig darauf. Und die Chance bot sich, als ich bei einem Drogerie-Markt bei einer Kosmetikberatung teilnahm. Ich erkannte mich nicht mehr wieder und sah auf einmal um fast 10 Jahre jünger aus. Das meinte auch die Kosmetikerin: „Sie sehen aus, als wären Sie gerade erst 30 vorbei.“

      Natürlich hatte sie mich schon am Anfang gefragt, wie alt ich bin. Und glaubte es mir kaum, als ich sagte, dass ich 40 Jahre werde.

      „Sie haben eine gute Haut. Oder Sie haben schon eine gute Creme.“

      Wenn die wüsste! Ich lächelte sie nur an. In dieser Sache bin ich faul und creme mir nur selten die Haut ein, gehe dafür, wenn möglich, wenig in die Sonne, rauche nicht und trinke mäßig Alkohol. Ja, und die Gene spielen auch noch etwas dabei mit.

      Es wurden hinterher Fotos gemacht und es gab auch günstige Kleidung von einer Firma vom Ort. In die man dafür schlüpfen konnte. Wem es gefiel, der konnte das sofort kaufen. Ich zog mir ein elegantes Kleid an. Alle dachten, ich wäre ein Profi-Model! Sogar meine Freundin Michi, die erst später kam, erkannte mich nicht wieder, und starrte mich perplex und verwirrt an, als ich sie ansprach.

      „WOW! Du könntest trotz deines Alters noch als Model durchgehen!“

      Danach stürzten wir uns noch in einen Kaufrausch, und am Abend vor lauter Alkohol, ich vertrage leider nicht viel, wurde ich etwas zu mutig. Und da ich nicht als Model durchgehen würde, bewarb mich spontan bei einer renommierten Escort-Agentur. Meine Freundin, die mehr getrunken hatte, befand die Idee auch für gut und machte mir noch Mut. Mein Alter ließ ich offen. Ich dachte nie im Leben daran, das sich wer melden würde.

      Ein paar Tage später sah ich meine Mails durch und fand im Spamordner eine Antwort auf meine Mail. Ich öffnete sie und dachte, es würde eine glatte Absage sein. Doch das Gegenteil war der Fall! Ich sollte vorbeikommen und mich persönlich vorstellen, ob das Foto nicht doch durch Foto Shop geschummelt wäre. Ich las sie sicher 10 Mal durch und war immer noch verwirrt. Danach rief ich Michi an. Die kam nach der Arbeit sofort vorbei und las es auch durch. Sie hatte, um mir Mut zu machen und aus Spaß auch eine Bewerbung abgeschickt, doch sie bekam eine glatte Absage, obwohl sie 5 Jahre jünger war als ich und fast nie ungeschminkt aus dem Haus ging.

      „Da musst du hinfahren!“, meinte sie sofort, „So eine Chance bekommt man nicht ein zweites Mal!“

      Ich war immer noch unschlüssig.

      „Was soll dir passieren? Die werden hunderte von Bewerbungen bekommen und dann bist du eine von den wenigen, die eingeladen wird. Also was willst du? In deinem Job ist es dir sowieso fad. Dann hast du wenigstens Abwechslung. Deine Kinder sind auch schon aus dem Haus. Bert hat seine Arbeit und seine Freundin, und Theresa ist für ein Jahr bei einem Auslandssemester. Und du lernst dann sicher viele nette Männer kennen. Vielleicht wäre dann für mich auch einer dabei!“

      Michi ließ nicht locker. Sie hatte ständig wechselnde Männer. War nie länger als ein halbes Jahr mit einem zusammen. Ihr Traum war immer noch der Prinz auf dem weißen Pferd! Aber so etwas gab es heutzutage nicht mehr.

      Ich musste sofort noch anrufen, damit ich auch keinen Rückzieher mehr machte. Sie war mehr begeistert und neugieriger als ich. Widerwillig und damit sie Ruhe gab, rief ich an. Eine Frau meldete sich. Der erklärte ich, dass ich eine Bewerbung abgegeben hatte und jetzt eine positive Bestätigung hatte. Sie lud mich sofort für Freitagnachmittag ein vorbeizukommen. Uhrzeit wäre egal. Sie wäre bis 22 Uhr im Büro. Weil ich ihr sagte, dass ich eine Stunde Anreise hätte. Sie gab mir noch die genaue Adresse und dann legte sie auf. So jetzt hatte ich einen Termin, den ich nie vorgehabt hatte zu machen. Denn ich glaubte immer noch, das würde sich als Fehler herausstellen. Also was sollte ich machen? Michi wollte mir die Freundschaft aufkündigen, falls ich doch noch einen Rückzieher machen sollte. So blieb mir nichts anderes übrig, als Freitag dort hin zu fahren.

      Gut, dass mir die Kosmetikerin ihre Adresse gegeben hatte. Ich bat sie um einen dringenden Termin am Freitag. Zum Glück hatte sie noch etwas frei und schminkte mich wieder wie das letzte Mal. Sie gab mir auch einige Tipps. So fuhr ich mit dem Kleid und den neuen Schuhen dort hin. Ich war total nervös. Mein Auto stellte ich in einer mir bekannten Parkgarage ab und fuhr mit einem Taxi weiter. Den Verkehr hätte ich heute nicht geschafft und wäre verzweifelt und nervös angekommen.

      Pünktlich um 17 Uhr traf ich dort ein. Ich sah mir das Hochhaus mit den vielen Geschäften und Büros mal an. Dann trat ich langsam ein. Ich hatte gar nicht erst vor, hier zu arbeiten, bzw. die Stelle anzunehmen. Ich wollte mein richtiges Alter sagen, und dann würde sich das von allein lösen, weil ich für den Job schon zu alt wäre.

      Frau Böhse begrüßte mich gleich freundlich. Sie sah nicht nach ihrem Namen aus. Aber vielleicht konnte sie noch richtig böse werden? Das würde ich bald sehen. Sie hatte ein dunkelblaues, enges Kostüm an mit einer weißen Bluse. Hohe schwarze Schuhe, und die dunkelbraunen Haare fielen ihr lockig ums Gesicht. Sie dürfte in meinem Alter, meinem richtigen Alter, sein. Sie fragte mich sofort um alles aus. Merkte sofort, dass ich gehemmt war und zögerlich antwortete.

      „Frau Klaus. Sie müssen sich nicht schämen. Viele Frauen machen das aus einer Not heraus, andere aus Spaß. Sie können mir ehrlich Auskunft geben.“

      Ehrlich antworten?! Die schmeißt mich hochkantig raus! Aber dann wäre es nicht meine Schuld, wenn es nichts würde. Und Michi könnte spinnen, so viel sie wollte.

      „Frau Böhse, seien Sie mir nicht böse, wenn ich Ihnen jetzt die ganze Wahrheit sage. Ich habe mich aus einer blöden Laune raus beworben, und weil mich meine Freundin gedrängt hatte. Wir hatten etwas zu viel getrunken nach einer Kosmetik-Vorführung mit Foto-Session. Ich dachte nie im Leben daran, dass ich überhaupt eingeladen werden würde. Da drängte mich meine Freundin, mich doch hier vorzustellen. Ich habe einen 20-jährigen Sohn und eine 18-jährige Tochter. Ja, und ich werde heuer 40 Jahre alt.“

      So, jetzt war alles gesagt. Ich hatte sie beobachtete und sie wurde immer überraschter. Nein, nicht böse, oder noch nicht. Dann fand sie ihre Sprache wieder.

      „WOW! Sie hätten mich jetzt weiter anlügen können und behaupten, Sie wären erst 30 Jahre. Ich hätte es Ihnen ungesehen abgenommen. Nur spätestens bei der Aufnahme hätten Sie dann den Reisepass vorlegen müssen. Da wäre es unweigerlich rausgekommen. Unsere ältesten Escort-Damen sind 35 und schon länger dabei. Die meisten finden sich bis dorthin einen netten Partner. Ich bin Ihnen sicher nicht böse, nur sehr verwundert, und ich bedanke mich für Ihre Ehrlichkeit. Hin

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