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als hätte sie ihre Zunge verschluckt. Was erwartete sie nun von ihm? Er musste diese peinliche Begegnung beenden, bevor sie noch jemand sah. „Guten Morgen? Kann ich euch irgendwie weiterhelfen, Fräulein Gwynevra?“ Wahrscheinlich war die Arme nicht ganz bei Trost. „Ich... also, äh.“ Na das fing ja gut an. Mach schon Gwen, sag endlich was! Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. „Ich habe ein Geschenk für Euch.“ War das lächerliche Piepsen eben tatsächlich ihre Stimme gewesen? Es war ihr so unglaublich peinlich. Das hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Sinnlich hatte sie wirken wollen. Sie streckte ihm die Schneekugel hin. „Ein Geschenk?“ Er sah sie irritiert an. Sie hatte ihn doch nicht vor den Kopf gestoßen? „Zum Geburtstag. Vater hat erwähnt, dass Ihr Geburtstag habt. Und ich dachte, wo Ihr so weit weg von zu Hause seid...“ Oh bei der Göttin, sie machte alles nur noch schlimmer. Er fing an zu lachen. Sie hatte sich lächerlich gemacht! Noch immer hielt sie die Schneekugel von sich gestreckt. Das war einfach herrlich. Schnell besann er sich und nahm ihr die Schneekugel ab. Er durfte es sich auf gar keinen Fall mit ihr verscherzen. „Ich mag Schneekugeln. Vielen Dank.“ Mühsam verkniff er sich das Lachen. Das arme Kind war offensichtlich total verrückt und zu allem Überfluss in ihn verliebt. Als ob er es je drauf angelegt hätte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Aber ihr Vater war nun einmal der Großherzog. Wenn er keinen unverzeihlichen Fehler machen wollte, musste er vorsichtig sein. „Wie kommt Ihr darauf, dass ich mich einsam fühlen könnte? Bei so reizender Gesellschaft.“ Zwei Lidschläge lang wusste sie nicht, ob sie richtig gehört hatte. Er begann schon an sich zu zweifeln, da schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln. Offensichtlich hatte er sich doch etwas von dem Charme seines Bruders abgeguckt. Jetzt bloß nicht übertreiben, mahnte er sich. „Ihr solltet wieder ins Bett gehen, Ihr holt euch noch den Tod.“ Immer noch lächelnd verschwand sie so schnell wie sie gekommen war, nicht ohne sich noch dreimal über die Schulter nach ihm umzuschauen. Er lief und lief und hatte die Burg bald hinter sich gelassen. Mit jedem Schritt hatte er das Gefühl, die engen Fesseln der Vorschriften und Verpflichtungen abzuschütteln. Er beschleunigte und spürte seinen Puls rasen und sein Herz hämmern und fühlte sich frei. Schon konnte er das Brausen des Wasserfalls in der Ferne hören. Kurz bevor er den Wasserfall erreichte, kam er zum Stehen und bahnte sich einen Weg durch das dichte Gestrüpp, welches das Ufer des Flusses säumte. Er hatte sich nie die Zeit genommen, sich den oberen Rand des Wasserfalls genauer anzusehen. Vielleicht sollte er das jetzt nachholen, wenn die Prüfungen begannen, würde er vermutlich nicht mal mehr die Zeit zum Laufen finden. Durch eine schmale Bresche im Unterholz gelangte er schließlich zum Ufer. Gurgelnd schoss das Wasser an ihm vorbei, um sich von den südlichen Hängen in die Tiefe der Hochebene zu stürzen. Er folgte dem Wasserverlauf bis zum Rand der Klippen und blickte hinab. Wenn er doch auch nur so frei und ungezwungen davon schießen könnte. Mehrere hundert Meter stürzten die Wassermassen in die Tiefe und alles war in einen feinen Sprühnebel gehüllt, der seine Kleider durchtränkte und sich kühlend auf sein verschwitztes Gesicht legte.

      „Es ist ziemlich gefährlich hier oben.“ Sagte eine klare Stimme direkt neben seinem Ohr. Erschrocken fuhr er herum und hätte auf dem glitschigen Grund beinahe den Halt verloren. Anna griff nach seinem Ärmel und zog ihn ein Stück vom Rand weg. „Wenn Ihr nicht schwindelfrei seid, solltet Ihr Euch nicht so weit vorwagen. Ist nur ein gut gemeinter Rat.“ Tristan glaubte nicht richtig zu hören. Was dachte sie sich, ihm Vorschriften zu machen! „Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, sich nicht an andere Leute heranzuschleichen?“ wütend schob er sich wieder ins Gebüsch und machte sich auf den Rückweg. So ein Besserwisser fehlte ihm noch zu seinem Glück. „Ich hab mich nicht angeschlichen. Wollt Ihr mich mal wieder für Eure eigene Unachtsamkeit verantwortlich machen?“ Sie folgte ihm und holte ihn ein, als sie das Unterholz hinter sich ließen. Dieser arrogante Kerl!

      „Warum bei Ilisa rennst du mir nach?“ Er blieb stehen und betrachtete sie eingehend. Es war die kleine Magd, mit der er gestern zusammengestoßen war. Einige Strähnen ihres seidigen braunen Haares hatten sich gelöst und hingen ihr in die Augen, die ihn abwartend taxierten. Freches Gör. „Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Also?“ herausfordernd streckte sie das Kinn vor und stemmte die Hände in die Hüften. Sie wollte doch jetzt nicht über dieses Malheur von gestern diskutieren? „Was ist denn nun?“ Oh doch, sie wollte. Tristan schloss die Augen und atmete tief durch und lachte. „Was willst du denn hören? Soll ich mich bei einer Kammerzofe entschuldigen?“ Sie wurde rot vor Wut und er musste grinsen. Zornig boxte sie ihm so kräftig vor die Brust, dass er einen Schritt nach hinten machte. Das hatte echt wehgetan. „Das wäre nicht schlecht für den Anfang!“ zischte Anna. Was hatte sie sich nur dabei gedacht diesen eingebildeten Kerl überhaupt anzusprechen? Es konnte ihr doch egal sein, ob er die Klippen hinunter fiel. Vermutlich würde er nicht mal unten aufschlagen, so aufgeblasen wie er war. Diese herablassende Art musste sie sich nicht gefallen lassen! Ohne ein weiteres Wort ließ sie ihn stehen und eilte davon. Jetzt war ihr Spaziergang verdorben. Er sah ihr nach und grinste immer noch. Langsam rieb er sich die schmerzende Stelle. Sie hatte ihn tatsächlich geschlagen. Irgendwie hatte sie es geschafft, ihn aufzuheitern. Er zog es in Erwägung, sich doch bei ihr zu entschuldigen, nur für den Fall, dass sie von jetzt an nicht mehr mit ihm reden wollte.

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