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mit ihm und seiner Schwester im Brett und

       selbst mit Würfeln und spielte auch die Harfe gar

       wundersam, daß kein Mensch auf Erden ihr solche

       Töne entlocken konnte. Wollte Nibelung sich überzeugen,

       ob wirklich der Elbe bei ihm sei, so fühlte er

       nach dessen Hand, und die war sehr klein, zart, weich

       und warm. Dieser Elb trieb es also drei Jahre lang auf

       Hardenbergs Schlössern und beleidigte niemand, da

       geschah es, daß er beleidigt wurde, denn die Hausgenossen,

       denen seine Anwesenheit unverborgen war,

       wurden von Neugierde geplagt, ihn zu sehen und doch

       zu erfahren, wie der Elbe aussähe. Da streuten sie

       heimlich Asche auf den Fußboden und Erbsen, und

       Goldemar der Zwerg kam, sich nichts versehend, in

       den Saal und trat auf die Erbsen und glitt aus und fiel,

       und seine Gestalt drückte sich in die Asche ab. Die

       war aber gestaltet wie eines sehr jungen Kindes Gestalt,

       und die Füße waren ungestaltet. Da kam der

       Elbe Goldemar nimmer wieder auf des Hardenbergs

       Schlösser. Er wandte sich anderswohin und entführte

       eine Königstochter, die hieß Hertlin. Die Mutter dieser

       Königstochter starb vor Leid über der Tochter

       Verlust, letztere aber ward durch den sieghaften Helden

       Dietrich von Bern, den alte Lieder feiern, befreit

       und von ihm geehelichet. Manche sagen, daß dieses

       Bern, wovon der Held Dietrich den Namen geführt,

       nicht das Bern in der Schweiz, auch nicht das welsche

       Bern, Verona, gewesen, sondern das rechte Dietrichs-

       Bern sei Bonn gewesen, der älteste Teil dieser Stadt

       habe auch Verona oder Bern geheißen, und da in dieses

       rheinische Land und Gefilde so viele Taten Dietrichs

       von Bern fallen, von denen in alten Heldenbüchern

       viel zu lesen, so dürfte wohl etwas Wahres an

       der Sache und Sage sein. Der Gezwerg Goldemar aber

       habe, nachdem ihm Dietrich die Beute abgedrungen,

       die Riesen zu Hülfe gerufen und Berge und Wälder

       ringsum schrecklich verwüstet. Die Stadt Elberfeld

       soll ihren Namen von nichts anderm tragen als von

       den Elben, auf deren Felde sie begründet ward.

       112. Das heilige Köln

       Köln ist eine der ältesten, größesten und berühmtesten

       Städte am Rhein. Es soll, nachdem seine Stätte

       schon von Urvölkern bewohnt worden, sechzehn

       Jahre vor Christi Geburt begründet sein, und zwar

       von Marcus Agrippa, dem Tochtermann Kaiser Augusts,

       daher sein lateinischer Name Colonia Agrippina,

       den es noch heute führt, und der offenbar auf Römeransiedelung

       hindeutet, sprächen nicht noch steinerne

       Zeugnisse für deren Vorhandensein schon in

       sehr früher Zeit. Es hatte die Stadt Köln so viele Kirchen

       und Kapellen, als das Jahr Tage zählt, und es

       birgt so viele Heiligen- und Martyrerleiber, daß der

       Stadt schon in früher Zeit der Beiname der heiligen

       wurde, auch ward Köln häufig das deutsche Rom genannt.

       Zahllose Wunderlegenden wären von alle den

       hier aufbewahrten Martyrerleibern, Schädeln und Gebeinen

       zu erzählen. Die drei Weisen des Morgenlandes,

       die das Christkind begabten, ruhen allda, St. Gereon

       mit seinen Kriegern, St. Ursula mit ihren eilftausend

       Jungfrauen, St. Georg der Drachentöter, die

       Mutter der Makkabäer mit ihren Söhnen, St. Matern,

       des heiligen Apostel Petrus Jünger, kein anderer als

       der Sohn der Witwe zu Nain, vom heiligen Petrus mit

       seinen Gefährten Eucharius und Valerianus nach

       Deutschland gesendet, im Elsaß, drei Meilen von

       Schlettstadt, abermals gestorben, begraben und nach

       vierzig Tagen mit dem Stab St. Petri, der noch im

       Kölner Domschatz vorhanden, berührt und wieder lebendig

       gemacht, der erste Bischof von Köln geworden

       und im einhundertundfünfzehnten Jahre seines Lebens

       zum dritten und letztenmal gestorben. Und nun die

       langen Reihen heiliger und frommer Bischöfe, dann

       Erzbischöfe aus den edelsten und berühmtesten rheinischen

       Geschlechtern, mit großer Macht begabt,

       unter ihnen St. Severin, St. Cunibert u.a. Und Anno,

       der heilige Erzbischof, mit dem die heilige Stadt Köln

       die erste Fehde hatte, ihn unterm Banner ihrer Heiligen

       und Martyrer verjagte und dann aufs neue ihm

       dennoch huldigen mußte – und so viele andere. Gar

       große Rechte und Freiheiten hatte die Stadt und hat

       sie zum Teil noch immer, und sie stammen aus uralten

       Zeiten her.

       113. Der Bürger Marsilius

       Zu den Heidenzeiten geschah es, daß ein römischer

       Kaiser Köln belagerte und es in große Not brachte. Es

       begann in der Stadt an allem zu mangeln, am meisten

       aber war Mangel am Holz. Da war ein edler Bürger

       und Hauptmann in der Stadt gesessen, der hieß Marsilius,

       der ersann einen listigen Anschlag und gab

       guten Rat. Eine Schar Frauen, als Männer verkleidet,

       mußte mit Karren und Holzwagen zu dem einen Tore

       aus und nach dem Walde ziehen, dort Holz zu fällen

       oder auch nur so zu tun, als sei das der Schar Geschäft

       und Wille, die Bürger aber unter ihrem Führer

       Marsilius zogen zu einem andern Tore hinaus, um den

       Feind, sobald er sich gegen die Schar der Frauen wenden

       würde, in den Rücken zu fallen. Und es geschah

       alles so, wie es vorgesehen war, und die Bürger drangen

       mit großer Macht auf den Feind, und auch die

       Frauen trugen ihre Wehren nicht zum Schein, und die

       Kölner gewannen einen vollständigen Sieg, erwarben

       viele Beute und gewannen eine große Schar von Gefangenen,

       darunter den Kaiser selbst, der ihre Stadt

       belagert. Der ward in einen tiefen Turm gelegt und

       sollte dann auf offenem Markte enthauptet werden.

       Schon war ein köstlicher Teppich bereitet, der des

      

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