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fällt. Kaufhaus, wörtl. ein „Haus des Markts“ als Gegensatz zu meines Vaters Haus. 2,17 Ps 69,10; bei Johannes wird das Verb des Zitats ins Futur gesetzt, was mit dem futurischen Verständnis der Jünger übereinstimmt; vgl. Joh 2,22. 2,18 Die Juden, könnte ein Beispiel eines generischen Plurals sein, der sich auf eine bestimmte Gruppe – etwa die Tempelelite – bezieht; die Parallelstellen der synoptischen Evangelien nennen explizit die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Oberen (Mt 21,15; Mk 11,18; Lk 19,47). Was […] für ein Zeichen, eine Infragestellung der Vollmacht Jesu. 2,19 Brecht diesen Tempel ab […], spielt auf die Tradition der Tempelkritik an (Joh 4,21; vgl. auch Jer 7,1–15; 26,2–10; Ez 10,18–19; Apg 7,48) und führt das Motiv der Jurisdiktion Jesu über den Tempel fort. In drei Tagen will ich ihn aufrichten, ein proleptischer Verweis auf die Auferstehung. 2,20 Sechsundvierzig Jahre, Josephus berichtet, dass der Bau des Tempels im achtzehnten Jahre der Herrschaft von Herodes dem Großen begann (20/19 v.u.Z.; Ant. 15,380) und unter dem römischen Statthalter Albinus im Jahr 64 u.Z. vollendet wurde (Ant. 20,219). Da man annimmt, dass Jesus ungefähr dreißig Jahre früher gestorben war, stützt diese Zeitangabe die allgemeine Annahme, dass das Evangelium in die Zeit nach 70 u.Z. zu datieren ist. 2,21 Tempel seines Leibes, ein proleptischer Verweis auf die Kreuzigung und Auferstehung, als Zerstörung und Wiederherstellung von Jesu Körper. Zugleich klingt das johanneische Motiv an, dass Jesus selbst seit seiner Ankunft die Funktion des Tempels in Jerusalem ausfüllt, der bis dahin als Ort der direktesten Begegnung mit dem Göttlichen galt. 2,22 Schrift, vielleicht ein Verweis auf die Schrift allgemein, oder auf eine besondere Schriftstelle wie etwa Ps 69,10, der vorher zitiert wurde. Das Wort, das Evangelium behandelt die Prophezeiungen Jesu auf dieselbe Art, wie es auch die Zitate aus der Schrift behandelt, und spricht ihnen damit die gleiche Autorität zu. 2,23 Sein Name, Ausdruck seines wahren Wesens und seiner wahren Macht. Zeichen, ein allgemeiner Verweis auf Taten Jesu, die im Evangelium nicht aufgeführt werden (Joh 20,30 gibt zu verstehen, dass das Evangelium ein selektiver Bericht ist). 2,24 Vertraute sich ihnen nicht an, er verlässt sich nicht darauf, dass andere für seine Vollmacht bürgen. 2,25 Bedurfte nicht, dass jemand Zeugnis gäbe, die forensische Sprache, die sich auf das Zeugnis von Zeugen bezieht, erinnert an das Motiv von Gott als Richter. Er wusste, Jesu Vorauswissen (vgl. Joh 1,48; 4,17–18; 6,70).

      Jesus und die jüdischen Feste

      Jesus „zieht hinauf“ nach Jerusalem („hinaufziehen“ ist der übliche Ausdruck für eine Reise nach Jerusalem gleich aus welcher Richtung oder Höhe; s. Sach 14,16 und den späteren rabbinischen Ausdruck „Aufstieg zum Pilgerfest“) zu den Pilgerfesten des Pesach (Joh 2,13; 12,1) und des Laubhüttenfestes/Sukkot (Joh 7,10) sowie zu einem nicht näher benannten Pilgerfest, das viele für Schawuot/das Wochenfest halten (Joh 5,1). An einem Pesachfest (Joh 6,4) bleibt Jesus in Galiläa und speist Tausende mit nur wenigen Laiben Brot und Fischen. Diese Abweichung vom jüdischen Brauch und der bisherigen Praxis Jesu bedeutet eine teilweise Verwirklichung seiner Prophezeiung gegenüber der Samaritanerin in Joh 4,21, wonach die Stunde kommen werde, in der die wahre Verehrung des Vaters weder auf den Zion (den heiligen Berg der Juden) oder Garizim (den heiligen Berg der Samaritaner) begrenzt sein werde. Der ursprüngliche Adressatenkreises, der das Evangelium in den Jahrzehnten nach der Tempelzerstörung hörte, könnte diese Abweichung von der gängigen Praxis vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen so verstanden haben, dass Jesus die jüdischen Pilgerfeste nicht nur vereinnahmt, sondern auch verdrängt habe.

      „Wiedergeburt“ (joh 3,3–5)

      Der griechische Begriff anōthen kann „wiederum“ oder „von oben“ bedeuten. In diesem Vers jedoch ist keine Entscheidung zwischen beiden Alternativen nötig, denn das Evangelium nutzt häufig Wortspiele als Stilmittel für Missverständnisse (auf Seiten der Jünger oder anderer Gesprächspartner), die (durch Jesus) korrigiert werden. Im Gegensatz zum Wortspiel in Joh 3,8, das sowohl im Griechischen als auch im Hebräischen/Aramäischen möglich ist (Geist/Wind), funktioniert dieses hier nur im Griechischen. In der Tat zeigt das Evangelium eine engere Vertrautheit mit dem Griechischen als mit dem Hebräischen oder Aramäischen. Auf die Vorstellung der Wiedergeburt von oben spielt auch der Prolog an, wenn er zwischen denen unterscheidet, die aus Blut, Fleisch und Willen geboren sind, und jenen, die aus Gott geboren sind. Manche moderne evangelikale Christen bezeichnen sich selbst als „wiedergeboren“, und zwar in eine persönliche Beziehung mit Christus hinein.

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