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werde meinem Prozess nicht beiwohnen.«

      »Wirklich?«

      »O nein, mein Lieber! Glaubst du, dass ich auf dem feuchten Stroh krepieren will? Du beleidigst mich. Arsène Lupin bleibt nur so lange im Gefängnis, wie es ihm gefällt, keine Minute länger.«

      »Es wäre vielleicht klüger gewesen, gar nicht erst hineinzugehen«, wandte der Inspektor ironisch ein.

      »Ah, der Herr verspottet mich? Der Herr erinnert sich daran, dass er die Ehre gehabt hat, meine Verhaftung zu bewirken? Du solltest wissen, mein ehrwürdiger Freund, dass niemand, du nicht mehr als ein anderer, hätte Hand an mich legen können, wenn mich nicht eine weitaus interessantere Sache in diesem kritischen Augenblick beschäftigt hätte.«

      »Du verblüffst mich.«

      »Eine Frau schaute mich an, Ganimard, und ich liebte sie. Verstehst du, was in dieser einfachen Tatsache liegt: von einer Frau angeschaut zu werden, die man liebt? Alles andere war mir unwichtig, das schwöre ich dir. Darum bin ich hier.«

      »Schon ziemlich lange; du erlaubst mir doch diese Feststellung?«

      »Ich wollte es eigentlich vergessen. Lach nicht. Das Abenteuer war so entzückend gewesen, ich denke noch mit Rührung daran. Außerdem habe ich etwas schwache Nerven. Das Leben ist heutzutage so gehetzt. In gewissen Augenblicken muss man das, was man eine Kur der Zurückgezogenheit nennt, machen können. Dieser Ort ist der geeignetste, den es für Kuren dieser Art gibt. Man erlebt hier die Kur der Santé in vollem Ausmaß.«

      »Arsène Lupin«, warf Ganimard ein, »du machst dich über mich lustig.«

      »Ganimard«, versicherte Lupin, »wir haben heute Freitag. Nächsten Mittwoch rauche ich um vier Uhr nachmittags in der Rue Pergolèse meine Zigarre bei dir.«

      »Ich erwarte dich.«

      Sie drückten sich die Hände wie zwei gute Freunde, die sich nach ihrem wahren Wert schätzen, und der alte Kriminalbeamte wandte sich zur Tür.

      »Ganimard!«

      Er drehte sich um.

      »Was ist los?«

      »Ganimard, du vergisst deine Uhr.«

      »Meine Uhr?«

      »Ja, sie hat sich in meine Tasche verirrt.«

      Er gab sie ihm unter Entschuldigungen zurück.

      »Verzeih… eine schlechte Gewohnheit … Weil sie mir meine weggenommen haben, habe ich noch lange keinen Grund, dich deiner zu berauben. Umso mehr, als ich hier einen Chronometer habe, über den ich mich nicht beklagen kann und der meinen Bedürfnissen vollauf entspricht.«

      Er zog aus der Schublade eine große goldene Uhr, kompakt und praktisch, die eine schwere Kette schmückte.

      »Und die, aus welcher Tasche kommt die?« fragte Ganimard. Arsène Lupin untersuchte lässig die Initialen.

      »J. B. … Wer zum Teufel kann das sein? Ah! Ja, ich erinnere mich: Jules Bouvier, mein Untersuchungsrichter, ein reizender Mensch.«

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