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Dan O'Flynn hatte bei seiner Sichtmeldung den Geleitzug als eine «Kuhherde» bezeichnet. Das traf vom Bild her den Nagel auf den Kopf, denn im gewissen Sinne konnte man die Hecklichter der Fracht-Galeonen als Kuhglocken ansprechen. Fast über die gesamte östliche Kimm erstreckte sich die Kette dieser mächtigen, langgezogenen Herde. Sie «trottete» dahin, denn die langsamste «Kuh» bestimmte die Marschgeschwindigkeit. In zwei Kolonnen zog diese «Herde» von fetten Fracht-Galeonen nordwärts, wobei die Flanken von Kriegs-Galeonen bewacht wurden, die jeweils drei Hecklaternen gesetzt hatten, damit sie sich deutlich von den «Kühen» unterschieden.

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Don Juan de Alcazar hatte sich von den Arwnacks an Land setzen lassen und wartete gelassen auf den Gegner – Capitán de Moncayo, der jetzt mit der Jolle von Bord der «Golden Hen» zum Strand gebracht wurde. Dort steckte ein Degen im Sand – für den Capitán, der die Absicht gehabt hatte, Don Juan in der sinkenden «San Jorge» wie eine Katze zu ertränken. Jetzt kam die Stunde der Abrechnung. Doch de Moncayo stellte sich nicht zum Kampf. Er riß zwar den Degen an sich, aber dann rannte er in wilder Flucht davon. Don Juan setzte ihm nach – und erkannte zu spät, daß er einer Finte aufgesessen war. Denn de Moncayo warf sich jäh herum und stach aus der Bewegung heraus zu…

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Blutrot sank der Feuerball der Sonne der westlichen Kimm entgegen. In dieser Stunde zwischen Tag und Abend glaubten die Polen plötzlich, ihren Augen nicht zu trauen. Die «Isabella» und die Galeone, die von den Deutschen und Engländern in Reval gekapert worden war, leiteten unvermittelt eine Halse nach Steuerbord ein und gingen auf Gegenkurs. Damit war eindeutig, daß die sie Luvposition behalten wollten. Doch welche Absicht der Engländer und der Deutsche hatten, das war den Polen zunächst nicht klar. Und als sie es begriffen, da war es bereits zu spät. Denn ein Eisengewitter brach über das Flaggschiff des polnischen Verbandes herein – eins mit 25pfündern, mit 17pfündern, mit Drehbassen, Höllenflaschen, Brand- und Pulverpfeilen…

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Im Eingang des düsteren Felsendoms stieß ein Faß gegen die Vordersteven der spanischen Kriegsgaleone «San Gabriel». Gleich darauf trieben die sieben anderen Pulverfässer heran und verteilten sich beiderseits der Bordwände. Nur wenige der Mannschaften oder Offiziere warfen einen Blick über die Verschanzung nach unten. Die Funken, die dort auf der Wasseroberfläche sprühten, hielten sie für Reflexe verirrter Sonnenstrahlen. Keiner der Männer ahnte, das sie dem Tod ins Auge schauten, ohne ihn wahrzunehmen. Dann, als die Galeone etwa die Mitte des Felsendoms erreicht hatte, galt die Aufmerksamkeit der Männer ohnehin der Innenbucht der Schlangen-Insel, die jetzt so greifbar vor ihnen lag. Und dann geschah es…

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Im Flammenschein war deutlich zu erkennen, was sich an Bord der spanischen Kriegskaravelle abspielte. Die wenigen Überlebenden, kaum mehr als ein Dutzend, hatten es geschafft, ein Beiboot zu Wasser zu lassen. In panischer Hast enterten sie ab und packten die Riemen. Andere, die bereits über Bord gesprungen waren, reckten die Arme aus dem brodelnden Wasser. Ihre Hilfeschreie gellten markerschütternd. Ein paar versuchten zu der Jolle zu schwimmen, aus der ihnen Leinen zugeworfen wurden. Auf der Karavelle indessen breitete sich das Feuer aus, die Katastrophe war nicht mehr aufzuhalten…

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Es stand unwiderlegbar fest: Der Gouverneur von Kuba, der Proviantmeister der «San José», der Kommandant der Schaluppe und dessen gesamte Crew waren mit dem Einmaster verschwunden. So etwas bezeichnete man als Fahnenflucht. Man hätte auch sagen können, daß die Ratten das sinkende Schiff verließen, denn Capitán Cuberas vormals so kampfstarker Kriegschiffverband war auf zwei Kriegsgaleonen und eine Kriegskaravelle zusammengeschrumpft. An der Inselfestung der englischen Piraten hatte man sich die Zähne ausgebissen. Da war es um die Kampfmoral nicht mehr gut bestellt, und wie immer sonderte sich die Spreu vom Weizen: Die Drückeberger und Feiglinge setzten sich ab und ließen ihre Kameraden im Stich…

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Der dümmliche Thomas Lionel, Sohn des John Killigrew, hatte die Morgenwache. Und sie bescherte ihm etwas ganz Besonderes, was seine Aufmerksamkeit erregte, so daß er die müden Augen weit aufriß. In dem Lagunensee drüben hinter dem Strand der Bucht bewegte sich etwas – ein weiblicher Körper! Ein Weib, schwarzhaarig und schlank. Und splitterfasernackt! Ganz unbekümert nahm dieses Weib ein Bad im Tümpel und hüpfte dort herum. Thomas Lionel bekam Stielaugen und hätte gern noch mehr gesehen, vor allem vergrößert. Ein Spektiv brauchte er. Darum rannte er los – und prompt gegen den Großmast. Da sah er kein nacktes Weib mehr, sondern nur noch Sterne…

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Statt sich um seine Crew zu kümmern, hatte sich Kapitän Stewart mit den Halunken unter O´Leary verbündet. Auch Sir Robert Monk war mit von der Partie und ebenso Joe Doherty, das Profos-Monster. Sie segelten auf die Bucht zu, in der die «Caribian Queen» und die «Isabella» ankerten. Sir Robert hatte den Plan ausgebrütet – nämlich jetzt bei Nacht die «Isabella» zu entern, zur Kapitänskammer vorzudringen und den schwerverletzten Philip Hasard Killigrew als Geisel zu nehmen. Als sich eine Wolkenbank vor den Mond schob, glaubten sie bereits, gewonnenes Spiel zu haben. Aber da wurden sie von der Landzunge aus angerufen, und dann überschlugen sich die Ereignisse…

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Die Reaktion der Black Queen war furchtbar, als sie aus dem gefesselten Meuterer ihrer einstigen Crew herausgepreßt hatte, daß ihr Zweidecker, die «Caribian Queen», von den Seewölfen mitsamt der Schatzladung gekapert worden war. Ohne erkennbaren Ansatz stach sie mit dem Säbel zu. Immer wieder. Der Meuterer brachte seinen Todesschrei nicht mehr heraus. Die Rasende hielt erst inne, als er in seinen Fesseln zusammensackte. Da wanderte ihr Blick seitwärts zu den beiden anderen Meuterern, die wie ihr Kumpan am Rande des Dickichts an solide Mangrovenstämme gebunden worden waren. Die beiden Kerle wagten kaum zu atmen. Doch das Verderben war nicht mehr aufzuhalten. Die Black Queen erlitt einen neuen Tobsuchtsanfall…

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Der alte Mann hatte ein sonderbar steifes Bein, dennoch bereitete es ihm keine große Mühe, in das Boot zu steigen, das mit sechs jüngeren Männern besetzt war. Sie stießen sich von der Bordwand des Schiffes ab und pullten zum Strand der Insel. Der Hexe wurde es warm ums Herz, während sie den silberhaarigen Mann auf der Achterducht beobachtete. Ihr Gebieter, der Satan, hatte ihr diesen Mann versprochen. Aber da wußte sie noch nicht, daß es sich um einen Engländer namens Donegal Daniel O'Flynn handelte, der manchmal ein bißchen am Spinnen war und in diesem Fall unbedingt die Insel erforschen wollte, weil er meinte, in einem früheren Leben schon einmal hier gewohnt zu haben. Und Old Donegal wußte nicht, daß er dabei war, auf des Teufels Bratpfanne zu landen…