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"Feuer frei!" rief Philip Hasard Killigrew. Al Conroy, der Stückmeister, wartete einen Atemzug lang, bis sich die Lage des Rumpfes stabilisiert hatte, dann senkte er die Lunte auf das Zündloch. Das Pulver brannte blitzesprühend ab, dann zuckte die mehr als halbarmlange Flamme aus der Mündung. Rohr und Lafette wurde zurückgeworfen, eine graue Wolke Pulverdampf stieg auf und wurde bugwärts davongetrieben. Al Conroy sprang zum nächsten Geschütz und zündete es, ohne sich um die Flugbahn des ersten Geschosses zu kümmern, aber dann blieb er stehen und schaute aus zusammengekniffenen Augen hinüber zu der Karavelle. Jawohl, Treffer! Und da zündete der Stückmeister die beiden nächsten Culverinen…

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Mehr als zehn Jahre hatte Timotheus Jakobus Patterson als letzter Überlebender auf einer der Malediveninseln gehaust, vor der seine Karavelle aufgelaufen war. In dieser Zeit war er schrullig geworden. Eines Nachts war ihm der Herr im Traum erschienen und hatte ihm befohlen, einen Kasten zu bauen. Von da an hielt sich Timotheus für Noah, der dazu auserkoren war, den Rest der Welt vor dem Untergang zu bewahren. Er sollte eine Arche bauen, und das tat er, indem er die alte Karavelle ausbesserte und wieder so hinkriegte, daß sie einigermaßen seetüchtig war. Und dann ging er mit dem vergammelten Kahn in See – samt einigen Affen, Papageien, Ziegen, Ratten und Schweinen. Als er der Schebecke der Seewölfe begegnete, beschimpfte er sie als Hurenböcke, die in sich gehen und beten sollten, denn der Weltuntergang stehe bevor…

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"Die Arme schön nach oben", sagte eine Stimme in hartem Englisch, das sich wie das Knarren von Windmühlenflügeln anhörte. «Sonst habt ihr alle drei ein Loch im Kopf!» Hasard war fassungslos, so mit seinen Söhnen überrumpelt zu werden. Er wollte nach seinem Radschloß-Drehling greifen, doch er blickte genau in den Lauf einer Muskete, die aus dem Gebüsch schräg von oben auf ihn gerichtet war. In dem Mangrovengestrüpp hockte ein scharfgesichtiger Mann mit blonden Haaren und harten Augen. Einen weiteren mit einem dunkelblonden Vollbart entdeckte er etwa fünf Yard vor sich. Auch er hielt eine Muskete auf sie gerichtet. Weiter hinten bewegte sich ein dritter Musketenträger, der bis an die Hüften im Sumpf stand und schmal grinste. Der Teufel mochte wissen, wie viele Kerle hier noch im Verhau stecken mochten. Den drei Seewölfen blieb nichts anderes übrig, als mit den Fingern in den Himmel zu greifen…

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Am Strand erschien ein dürres Individuum, das von Carberry gleich als «seltsamer Heiliger» bezeichnet wurde. Der Kerl sah in der Tat merkwürdig genug aus. Er hatte lange und strähnige schwarze Haare, die ihm bis weit über die Schultern fielen, und trug um den dürren Oberkörper einen Fetzen, der sich früher mal Hemd genannt hatte, jetzt aber überwiegend aus Löchern bestand. Um die Hüfte war eine Art Lendenschurz geschlungen, an der Seite hing ein abgewetzter alter Lederbeutel. Das merkwürdige Individuum war rein aus dem Häuschen, als es die Schebecke auf die Insel zuhalten sah. Es schrie und keifte, hüpfte von einem Bein aufs andere und benahm sich wie ein Irrer, der einen Veitstanz aufführt. Der Kerl vollführte dann einen Handstand, sprang wieder auf die Füße und kratzte sich mit beiden Händen den Kopf, als wolle er sich die Haare raufen…

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Am Strand erschien ein dürres Individuum, das von Carberry gleich als «seltsamer Heiliger» bezeichnet wurde. Der Kerl sah in der Tat merkwürdig genug aus. Er hatte lange und strähnige schwarze Haare, die ihm bis weit über die Schultern fielen, und trug um den dürren Oberkörper einen Fetzen, der sich früher mal Hemd genannt hatte, jetzt aber überwiegend aus Löchern bestand. Um die Hüfte war eine Art Lendenschurz geschlungen, an der Seite hing ein abgewetzter alter Lederbeutel. Das merkwürdige Individuum war rein aus dem Häuschen, als es die Schebecke auf die Insel zuhalten sah. Es schrie und keifte, hüpfte von einem Bein aufs andere und benahm sich wie ein Irrer, der einen Veitstanz aufführt. Der Kerl vollführte dann einen Handstand, sprang wieder auf die Füße und kratzte sich mit beiden Händen den Kopf, als wolle er sich die Haare raufen…

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Wilton Smithfield, Dritter Offizier der «Glorious», und sechs Männer hatten den Untergang ihrer Galeone überlebt und waren im Stützpunkt der Korsaren freundlich versorgt worden. Zum Dank stahlen sie die «Empress of Sea II.» des Old O´Flynn und ließen einundzwanzig Schatzkisten mitgehen. Und dann verrieten sie die Position des Stützpunktes auf der Insel Great Abaco an die Spanier – in der Hoffnung, von den Schätzen der Korsaren noch mehr zu erraffen und das Kopfgeld zu kassieren, das von der spanischen Krone auf die Ergreifung des Philip Hasard Killigrew ausgesetzt worden war. Ja, die Spanier versprachen dem Milton Smithfield eine «biblische Belohnung», und als er sie empfing, wurde er weiß vor Wut, denn es war nur ein Ledersäckchen mit dreißig Silbermünzen. Der Judaslohn, wie der Spanier verächtlich sagte, die «biblische Belohnung», wie sie auch Judas Ischariot erhalten hatte…

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Auf dem Weg nach achtern stand Capitán de Xira eine höllische Überraschung bevor. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, seine Atmung setzte aus, und er fühlte, wie die Beine unter ihm nachgaben. Er sackte in die Knie und ließ ein schauriges Ächzen hören. Die ganze Mannschaft beobachtete ihn und nahm an, der Kapitän drehe jetzt durch. Dann folgten ihre Blicke seiner anklagend ausgestreckten Hand, und bei ihnen trat der gleiche Effekt auf. Sie waren sprachlos. Ihre Augen waren wie Marmorkugeln, die riesig groß aus den Höhlen lagen. Vom Achterschiff grinste sie ein Totenschädel an, die Augenhöhlen leer und dunkel. Der Schädel steckte auf dem Rückgrat und dieses wiederum in einer Öffnung, wo der Ruderschaft nach unten führte. «Das Gespenst» schrie Pedro Pascual voller Entsetzten…

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Die große, gefährliche Katze schnellte heran. Es gab kein Entrinnen und kein Ausweichen mehr. Die Distanz zu ihr schrumpfte schneller zusammen, als Thaki denken konnte. Er versuchte noch, sich zur Seite zu werfen. Dabei sah er den Tiger immer größer und riesiger werden, sah das fürchterliche Gebiß und die breiten und starken Pranken, die wie Keulen durch die Luft hieben. Mit einem wilden Knurren erreichte ihn der erste Prankenhieb und wirbelte ihn durch die Luft. Thaki fühlte einen stechenden Schmerz durch seinen Körper rasen, einen so wilden Schmerz, daß er ihm fast die Besinnung raubte. Er schrie laut und gellend – in der Hoffnung, Sudar möge davon erschreckt werden und von ihm ablassen. Doch was der riesige Tiger einmal in den Pranken hatte, das ließ er nicht mehr los…

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Einer der Seesoldaten zielte auf die Schebecke und wollte gerade abdrücken. Der Seewolf überwand die Distanz zu dem Mann so schnell wie ein Panther. Bevor der Kerl seinen Vorsatz in die Tat umsetzen konnte, holte Hasard bereits aus. In dem Schlag lag alle Wut, die sich in den letzten Minuten in ihm angestaut hatte. Eine eisenharte Faust traf den Mann am Schädel und katapultierte ihn über das Schanzkleid. Mit einem Röcheln stürzte er hinunter auf die Schebecke. Dort hob ihn der Profos wie einen nassen Lappen auf und drückte ihn vor das schwarze Kanonenrohr in der Bordwand des Dreideckers, der neben der Schebecke lag. Auf dem Achterdeck der «Respectable» war alles wie erstarrt…

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Hasard junior deutete schweigend zu der Lichtung, die sich vor ihnen auftat, und da blieb dem Profos das nächste Wort glatt im Hals stecken. Dort hockten, an dicke Baumstämme gelehnt, fünf Männer, deren Anblick entsetzlich wirkte. Es waren mumifizierte Leichen. Zweien hatte man die Köpfe abgeschlagen. Die drei anderen trugen nur einen Lendenschurz, und einer hatte einen modrigen Turban um den Kopf gewickelt. Die Mumien waren ausgedörrt, teilweise war ihnen das Fleisch von den Knochen gefallen. Die Kopflosen schockierten die Arwenacks noch mehr als die anderen Toten. Den Profos würgte es bei diesem Anblick. Old Donegal stand wie angenagelt und rührte sich nicht von der Stelle. Auch Hasard und Philip junior starrten beklommen auf das grausige Bild…