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Ein gelungenes Ritual ist Deep Play

       2.2.5 Ritual und Macht

       2.2.6 Ergebnis

       2.3 INTEGRATIVE VALENZ DER RITUALE FÜR DIE RITUALTEILNEHMER – DIE SICHT MARY DOUGLAS’

       2.3.1 Rituale

       2.3.2 Rituelle Kommunikation

       2.3.3 Grid and Group

       2.3.4 Ergebnis

       2.4 INTEGRATIVE VALENZ DER RITUALE FÜR DEN LEBENSKONTEXT DER RITUALTEILNEHMER – DIE SICHT CATHERINE BELLS

       2.5 TRANSFORMATIVE VALENZ DER RITUALE – DIE SICHT RONALD GRIMES’

       2.6 THEOLOGISCHE REZEPTIONEN VON RITUALTHEORIEN BEI CLEMENS SEDMAK UND FLORIAN UHL

       2.7 ZUR EFFEKTIVITÄT RITUELLEN HANDELNS – UND EIN BLICK AUF DIE JUGENDWEIHE

       2.8 SACHTHEMEN UND ERGEBNISSE DER RITUALTHEORIEN – AUFBEREITUNG FÜR DIE INTERDISZIPLINÄRE ARBEIT

      3 JUGENDLICHE RELIGIOSITÄT IN EMPIRISCHER SICHT

       3.1 VON DER FASZINATION DES GEGENSTÄNDLICHEN ZUR RELIGIÖSEN SELBSTBESTIMMUNG: RELIGIOSITÄT IN DER KINDHEIT UND IM JUGENDALTER

       3.2 JUGENDSTUDIEN AUS DEM AKADEMISCHEN BEREICH

       3.2.1 Skepsis und Abhängigkeit gegenüber institutionalisierter Religion nach Andreas Prokopf (2008)

       3.2.2 Religiöse Erfahrung als persönliche Plausibilität in der Studie Christoph Bochingers u.a. (2009)

       3.2.3 Kreativität im Umgang mit kulturellen Programmen nach Heinz Streib und Carsten Gennerich (2011)

       3.2.4 Ergebnis

       3.3 JUGENDSTUDIEN IN KIRCHLICHEM AUFTRAG

       3.3.1 Werte jugendlicher Religiosität nach der Studie Milieus praktisch

       3.3.2 Abgrenzung Jugendlicher von der Kirche in der Studie Wie ticken Jugendliche?

       3.3.3 Ergebnis

       3.4 MENSCHEN ZWISCHEN RELIGIÖSER SELBSTERMÄCHTIGUNG UND EPISTEMISCHER BESCHEIDENHEIT

       3.4.1 Transzendenzerfahrung nach Hubert Knoblauch

       3.4.2 Religiöse Erfahrung aus der Sicht der systematischen Theologie nach Christoph Schwöbel

       3.4.3 Ergebnis

       3.5 RELIGIOSITÄT UND IHRE KOMPONENTEN

       3.5.1 Erste Definitionsversuche

       3.5.2 Eine Definition aus der Religionsphilosophie nach Saskia Wendel

       3.5.3 Dimensionen oder Komponenten von Religiosität

       3.5.4 Ergebnis

       3.6 KOGNITIVE ELEMENTE DER RELIGIOSITÄT IM JUGENDALTER

       3.6.1 Psychologie jugendlicher Religiosität nach Bernhard Grom

       3.6.2 Religiöses Erleben in den Kognitionswissenschaften

       3.6.3 Religiosität und individuelle Kohärenz nach Tatjana Schnell

       3.6.4 Ergebnis

       3.7 SACHTHEMEN UND DIE ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN WISSENSCHAFTEN

      4 INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF DIE FIRMUNG

       4.1 BIOGRAPHIE – BEDEUTUNG DER INTEGRATION AUTONOMER HANDLUNGSFREIHEIT IN DEN FIRMRITUS

       4.2 GEMEINSCHAFT – IDENTIFIKATION ALLTÄGLICHER TÄTIGKEITEN ALS ORTE CHRISTLICHEN HANDELNS

       4.3 GOTTESBILD – KOMMUNIKATION ZWISCHEN AUTONOMEN UND THEONOMEN SICHTWEISEN

       4.4 GABE UND AUFGABE – FÜR DIE FIRMANDEN, FÜR DIE KIRCHE UND FÜR DIE SÄKULAR VERFASSTE GESELLSCHAFT

       4.5 GLAUBENSLEBEN – WELTER SCHLIEßUNG ZWISCHEN EXPERTENTUM UND ANFÄNGERTUM

       4.6 KOMMUNIKATION – WELTERSCHLIEßUNG ZWISCHEN VERSCHIEDENEN GELTUNGSANSPRÜCHEN

       4.7 PASSAGERITUAL – IM KONTEXT DES GEGENWARTSBEZUGS JUGENDLICHER

       4.8 FIRMALTER – IN EINER SPÄTMODERNEN WELT

       4.9 INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN

      BIBLIOGRAPHIE

      Einleitung

      Die Firmung gehört zusammen mit der Taufe und der Eucharistie seit frühchristlicher Zeit zu den Sakramenten der Eingliederung in die Kirche. Sie wird Ende des 2. Jahrhunderts von Hippolyth als eigener, vom Bischof vorgenommener Ritus beschrieben, der an die Taufe und die folgenden postbaptismalen Salbungen anschließt. Bereits im 3. Jahrhundert können mit den Fragen zur Kranken- und Ketzertaufe in der Westkirche Tendenzen beobachtet werden, die zur zeitlichen Trennung von Taufe und der Besiegelung durch den Bischof führen. Während sich in der Westkirche ein eigenständiger Ritus der Firmung entwickelte, der vom Bischof vollzogen wird, behielt die Ostkirche die Einheit des Ritus von Taufe, Myronsalbung und Eucharistie bei, wobei besonderes Gewicht auf das vom Bischof geweihte Myron gelegt wird. Trotz gewisser Spannungen zwischen katholischer und orthodoxer Firmtheologie gilt das Sakrament der Firmung unter den Kirchen als unumstritten. Mit den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die aus der Reformation hervorgegangen sind, gibt es konfessionelle Differenzen, die mit der Definition eines Sakramentes zusammenhängen1.

      Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil forderten die Konzilsväter in der Konstitution über die Heilige Liturgie Sacrosactum Concilium eine Überarbeitung des Firmritus, damit die Firmung als Teil der einen christlichen Initiation wieder besser zur Geltung komme (SC 71). Im Jahr 1971 wurde die Neuregelung in der Apostolischen Konstitution Divinae Consortium Naturae von Papst Paul VI. erlassen2 und im Codex Iuris Canonici verankert3. Für den liturgischen Gebrauch wurden der Ordo Confirmations und der Ordo Initationis Christianae Adultorum erstellt4.

      In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zu einer vielfältigen theologischen und spirituellen Auseinandersetzung mit der Firmung, zum Beispiel in den Schriften Heribert Mühlens und Günter Biemers. Der 2006 verstorbene Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn Heribert Mühlen gilt als Wegbereiter der Beschäftigung mit der Pneumatologie im 20. Jahrhundert und der charismatischen Erneuerung in der katholischen Kirche5. Er unterscheidet fünf Grunderfahrungen christlicher Existenz: die Evangelisation, die persönliche Umkehr, die Taufe mit den übrigen Sakramenten, die Geistesgaben und das kirchliche Amt als „Dienst der Einheit und der Leitung“6. Diese Strukturelemente des christlichen Glaubens treten im Lauf der Kirchengeschichte immer auf, lediglich die Schwerpunktsetzung schwanke von Epoche zu Epoche. In Mühlens Sicht ist allen Sakramenten die Gabe des Heiligen Geistes zur Stärkung eigen. Das muss aber nicht zu einer relativen Inhaltslosigkeit des Sakramentes der Firmung führen; sie wird verstanden als „das sakramentale Zeichen für die apostolische Sukzession der ganzen Kirche“7. Besonders die geschichtliche Dimension der Kirche wird für Mühlen in der Firmung sichtbar, denn sie „zeigt an und bewirkt die Kontinuität mit der Pfingsterfahrung“8.

      Der emeritierte Professor für Religionspädagogik an der Universität Freiburg, Günter Biemer, hat sich im Jahr 1973 mit der Theologie und der Praxis der Firmung auseinander gesetzt. Bei seinen Überlegungen geht er von der Situation der römisch-katholischen Kirche in Deutschland aus, in der die Firmung im Jugendalter zeitlich von Taufe und Erstkommunion getrennt gefeiert wird9. Er identifiziert verschiedene Ansätze, die vom Verständnis des Wirkens des Heiligen Geistes ausgehen und denen verschiedene Firmtheologien zugeordnet werden können10. Einzelne Theologen kommen hierbei kaum zu

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