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Institute, die der Bund trägt, beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die 1948 gegründet wurde, um den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu finanzieren.

      Die Sparkassen wurden im 18. Jahrhundert gegründet, um den Sparsinn und die Vermögensbildung vor allem der ärmeren Bevölkerung zu fördern; zudem sollen sie die ortsansässige Bevölkerung mit Krediten versorgen.

Bis 2005 gab es für die Sparkassen eine Besonderheit: Gegenüber den Kunden des Instituts bestand die Gewährträgerhaftung, die besagte, dass die Träger bei einer Pleite der Sparkasse gegenüber den Kunden einspringen soll. Dazu gab es die sogenannte Anstaltslast, die besagte, dass die Träger eine Sparkasse bei Bedarf mit den nötigen Finanzmitteln versorgen musste. 2005 wurde die Gewährträgerhaftung abgeschafft, die Anstaltslast umgestaltet.

      Raiffeisen und Co: Die Genossenschaftsbanken

      Im 19. Jahrhundert konnte man nicht einfach zur Bank gehen und einen Kredit aufnehmen – erst recht nicht, wenn man ein kleiner Bauer oder Handwerker war. Unabhängig voneinander, aber fast zeitgleich, hatten Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch die gleiche Idee, um Abhilfe zu schaffen: Genossenschaften. Eine Genossenschaft ist eine Gesellschaft, die »darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder zu fördern«, wie es das Genossenschaftsgesetz definiert. Mehrere Menschen mit gleichen Interessen schließen sich zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. Die Mitglieder einer Genossenschaftsbank sind Teilhaber und Kunden zugleich; sie beteiligen sich an der Bank, mit der sie ihre Geschäfte machen. Damit können sie die Geschäfte und Geschäftspolitik der Bank mitbestimmen. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind eigenständig und agieren regional, und aufgrund ihrer Größe können sie natürlich nicht alle Leistungen anbieten, die das moderne Bankgeschäft ausmachen. Deswegen bietet die genossenschaftliche Finanzgruppe übergreifend für alle Banken des Verbundes Finanzdienstleistungen an, beispielsweise über die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung oder die Fondsgesellschaft Union Investment. Zentralbank und Spitzeninstitut der Genossenschaftlichen Finanzgruppe ist die DZ Bank, sie unterstützt zudem die Geschäfte der Volks- und Raiffeisenbanken.

      Die Bank der Banken: Die Europäische Zentralbank

      Die Europäische Zentralbank (EZB) ist keine Bank, wie Sie sie kennen, sie ist sozusagen die Bank der Banken und die Währungsbehörde für das Euro-Währungsgebiet sowie eines der sieben Organe der Europäischen Union (EU). Vereinfacht gesagt druckt sie das Geld, das wir benutzen, und kontrolliert den Umlauf und die umlaufende Menge an Geld. Die Geschäftsbanken, bei denen Sie Ihr Konto haben oder Kredite aufnehmen, besorgen sich bei der EZB Geld.

      

Ein weiterer Aufgabenbereich der EZB und der Deutschen Bundesbank ist die Bankenaufsicht, mit deren Hilfe die Stabilität sowohl einzelner Banken als auch des gesamten Finanzsystems gesichert werden soll. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist mit der Aufsicht über Banken, Finanzdienstleister, Versicherungen und den Wertpapierhandel beauftragt. Sie ist auch für Verbraucherschutz, die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zuständig.

      Das Reich des Bösen: Die Investmentbanken

       Sie begleiten Unternehmen beim Börsengang oder bei der Ausgabe von Aktien und Anleihen.

       Sie handeln mit Aktien und Wertpapieren aller Art.

       Sie beraten und begleiten Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen.

      Das sind also Dienstleistungen, die man als durchschnittlicher Bankkunde eher selten beansprucht.

      

In den Vereinigten Staaten gab es bis 1999 eine gesetzlich vorgeschriebene Trennung zwischen Investmentbanken und Banken, die auf das herkömmliche Kreditgeschäft spezialisiert waren. Das Gegenteil dieses sogenannten Trennbankensystems ist das in Europa übliche Universalbankensystem, bei dem eine Bank alle Dienstleistungen anbietet. Die Frage, welches der beiden Systeme besser ist für die Stabilität des Finanzsektors, ist heiß umstritten.

      Restposten: Sonstige Spezialinstitute

      Es bleibt noch ein Restposten verschiedener Banken mit Spezialaufgaben, so beispielsweise

       Banken, die Immobilienfinanzierung betreiben,

       Bausparkassen, die über Bausparverträge die Finanzierung von Wohnimmobilien unterstützen,

       Kreditinstitute mit Sonderaufgaben wie beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau.

      Schulden

      IN DIESEM KAPITEL

       Gute Schulden, schlechte Schulden

       Überschuldung

       Das Krediteinmaleins

       Staatsverschuldung

      Nicht jeder von uns kann sparen, manchmal übersteigen die Ausgaben die Einnahmen, vor allem dann, wenn größere Anschaffungen ins Haus stehen. In solchen Fällen leiht man sich Geld, nimmt also einen Kredit auf. So einfach das klingt, so tückisch kann das werden – es sein denn, man beachtet ein paar einfache Regeln. In diesem Kapitel geht es darum, wie man richtig Schulden macht.

      Fast jeder von uns hat schon einmal Schulden gemacht – und es überlebt. Schulden sind nichts Schlechtes, es kommt aber darauf an, warum und wofür man Schulden macht. Also – warum verschulden sich Menschen?

       Da sind zum einen große Anschaffungen wie ein Haus oder ein Auto. In der Regel kann man so einen großen Betrag nicht mal eben aus der Portokasse zahlen, also leiht man sich Geld.

       Wer eine eigene Firma gründet oder sich selbstständig macht, kommt um Kredite nicht herum. Man leiht sich heute Geld, um mit diesem Geld zu arbeiten, es zu vermehren, sodass man aus den Erlösen dieser Arbeit erstens den Kredit zurückzahlen kann und zweitens dann auch noch ein Gewinn übrig bleibt.

       Persönliche Schicksalsschläge wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Trennung können rasch dazu führen, dass man sein Einkommen verliert und in einen finanziellen Abwärtsstrudel gerät.

       Manche Menschen fallen in einen Konsumrausch – Internet, Abonnements, Handyrechnungen oder Shoppingsendungen im Fernsehen sind bisweilen finanzielle Neutronenbomben.

       Eng damit verbunden ist das Problem, dass man den Überblick über die eigenen Finanzen verliert und dann in einer Schuldenfalle landet.

       Nicht zuletzt Neid und Statusdenken können zu einem Ausgabeverhalten verführen, das dem eigenen Einkommen nicht angemessen ist.

      Das sind eine ganze Menge Gründe, und Sie erkennen sicherlich, dass einige davon für Schulden weniger problematisch sind als andere. Die Folgen von Schulden hängen davon ab, wofür man Schulden macht. Wenn Sie so wollen, gibt es drei Arten von Schulden:

       gute Schulden,

       schlechte Schulden und

       gefährliche Schulden.

      Das schauen wir uns mal näher

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