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10).

       Private Equity und Venture Capital sind spezielle Fonds, die das Geld ihrer Kunden in nichtbörsliche Beteiligungen investieren, also Unternehmen, die nicht an der Börse sind, aber Geld benötigen; Venture-Capital-Gesellschaften legen das Geld ihrer Kunden in ganz junge, riskante Unternehmen an.

       Hedgefonds sind Vermögensverwalter für reiche Kunden; sie legen das Geld ihrer Kunden in alles an, was rentabel sein könnte und verwenden dabei alle Arten von Finanzinstrumenten. Zumeist sind diese Fonds darauf bedacht, das Risiko ihrer Kunden so gering wie möglich zu halten, ihr Image als Zocker ist in den meisten Fällen nicht gerechtfertigt.

       Investmentfonds haben Sie bereits im vorherigen Kapitel kennengelernt; sie sammeln Geld von Kunden ein und investieren es in alle möglichen Märkte, dabei unterliegen sie – im Gegensatz zu Hedgefonds – in der Regel strengen gesetzlichen Vorgaben.

      Gehandelt wird auf vielen Märkten, die Börsenplätze, die Sie aus dem Fernsehen kennen – New York, Frankfurt, London –, sind nur die bekanntesten. Es gibt auch elektronische Plattformen, auf denen Kapital rein digital gehandelt wird, oder aber Private Placements, also die Vermittlung von Kapital auf ganz privater Basis.

      Und wer fragt Kapital nach? Grob gesagt sind das

       Unternehmen. Sie benötigen Kapital für Expansion, Forschung, Entwicklung oder Ersatz von Kapital, das sie sich in Form von Anleihen, Aktien oder Krediten beschaffen. Sie nutzen aber auch Devisenmärkte für ihr internationales Geschäft oder Derivate zur Absicherung von Rechnungen in ausländischer Währung.

       Regierungen sind sehr große Nachfrager von Kapital; wenn Staaten sich verschulden, so tun sie dies über Kapitalmärkte.

       Andere Akteure besorgen sich über die Kapitalmärkte Geld für kurzfristige Zahlungen oder nutzen Derivatemärkte zur Absicherung von Geschäften.

      Gut, jetzt wissen Sie, wie Kapitalmärkte funktionieren und wozu wir sie benötigen, aber wozu brauchen wir Banken?

      Banken bieten mehr als die Vermittlung von Kapital, nämlich eine ganze Reihe von Dienstleistungen, wie

       das Einlagengeschäft,

       das Zahlungsverkehrsgeschäft,

       das Kreditgeschäft,

       das Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltung und

       sonstige Handelsgeschäfte.

      Schauen wir uns diese einzelnen Felder einmal etwas näher an.

      Wir passen auf Ihr Geld auf: Das Einlagengeschäft

      Banken nehmen Ihr Geld entgegen und verwahren oder verwalten es für Sie.

      

Das Einlagengeschäft einer Bank sind alle Gelder, die die Bank von ihren Kunden entgegennimmt. Wann immer Sie Geld auf die Bank bringen, wird dieses als Einlage bei der Bank bezeichnet. Man spricht auch vom Passivgeschäft der Bank, weil diese Einlagen auf der Passivseite der Bankenbilanz (das ist die rechte Seite der Bilanz) verbucht werden.

      Wenn Sie Ihr Geld auf die Bank bringen, dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, dieses Geld anzulegen:

       auf einem Girokonto, hier können Sie jederzeit über Ihr Geld verfügen;

       als Termineinlage, hier können Sie Ihr Geld erst nach einer vereinbarten Frist oder nach einer Kündigungsfrist abrufen (dafür erhalten Sie aber eine Verzinsung auf Ihr Geld); oder

       als Spareinlage, hier können Sie erst drei Monate nach Kündigung über Ihr Geld wieder verfügen.

      Das Girokonto: Worauf man achten muss

      Die wohl wichtigste Dienstleistung der Bank ist das Girokonto, über das Sie Ihre laufenden Geschäfte abwickeln – hier geht Ihr Gehalt ein, hier werden Ihre Rechnungen abgebucht. Natürlich macht die Bank das nicht gratis. Wenn Sie ein billiges Konto suchen, achten Sie auf die verschiedenen Kostenarten, die dabei anfallen können: Neben der Jahresgrundgebühr können auch weitere Kosten anfallen

       für eine Kreditkarte,

       für die EC-Karte, mit der Sie bargeldlos zahlen können,

       für einzelne Überweisungen,

       für Zweit- oder Partnerkarten,

       für das Bezahlen oder Abheben in fremder Währung,

       für den Versand beziehungsweise den Druck von Kontoauszügen.

      Zahlungsverkehrsgeschäft und Zahlungsarten

      Ohne Zahlungsverkehr würde unsere Wirtschaft sofort zusammenbrechen: Jeden Tag bezahlen wir Rechnungen, verleihen Geld, kaufen ein – die Zahlungsströme zwischen Kunden, Geschäften, Unternehmen, Banken, Dienstleistern und wem sonst noch ist der Lebensstrom einer modernen Volkswirtschaft. Grundsätzlich geht es darum, Forderungen zu begleichen oder Waren bzw. Dienstleistungen zu kaufen. Das kann man mit Bargeld machen, zumeist aber geschieht das bargeldlos, mittels Überweisung oder bargeldlosem Zahlungsverkehr. Das kann auf verschiedenen Wegen geschehen:

       Bei einer Überweisung überträgt der Schuldner ein Guthaben von seinem Girokonto an den Gläubiger; in Europa geschieht das im Rahmen des sogenannten SEPA-Verfahrens (SEPA bedeutet Single Euro Payments Area).

       Bei einer Lastschrift wird Ihr Konto von Ihrem Gläubiger mit einem vorher festgelegten Betrag belastet; das passiert beispielsweise, wenn Sie etwas im Internet bestellen und vorher eine sogenannte Einzugsermächtigung erteilt haben; dann darf der Händler, bei dem Sie eingekauft haben, den Rechnungsbetrag von Ihrem Konto abbuchen.

       Bei einem Verrechnungsscheck wird die auf den Scheck gedruckte Summe nicht in bar ausgezahlt, sondern kann immer nur einem Konto gutgeschrieben werden. Dieser Scheck muss innerhalb einer bestimmten Frist nach Ausstellung eingelöst werden.

       Bei einem Wechsel weist der Aussteller des Wechsels eine zweite Person (den Bezogenen) an, bei Fälligkeit eine bestimmte Geldsumme an den Aussteller oder eine andere dritte Person auszuzahlen.

       Bargeldlos zahlt man auch über die Girocard (umgangssprachlich EC-Karte genannt, das war der alte Name). Das Girocard-Verfahren ist ein deutsches Verfahren, im Ausland kann man über Systeme wie Maestro oder V Pay ebenfalls mit seiner Karte bezahlen. Bei diesen Karten wird das Geld von Ihrem Konto abgebucht, wenn Sie mit der Karte bezahlen.

      

Falls Sie Ihre Girocard verlieren, sollten Sie sie sofort sperren lassen. Dazu können Sie die Notrufnummer 116 116 wählen.

       Im Gegensatz zu Girokarten erhalten Sie bei einer Kreditkarte einen Kredit von der Institution, die diese Kreditkarte herausgibt. Sie kaufen mit der Karte ein, aber abgerechnet wird erst in der Regel am Ende eines Monats, bis dahin haben Sie auf Pump eingekauft.

       Dann gibt es noch Prepaidkarten, die man erst mit einem Guthaben

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