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„Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft“), Sammlern, Kunstliebhabern, Fußballfans und bei Tierfreunden: „Motivation ist der Zündschlüssel zum Erfolg. Leidenschaft ist der beste Treibstoff“ (K. Karius). Einstein sieht die Leidenschaft bescheiden im Sinne der wissenschaftlichen Neugier: „Ich habe keine besondere Begabung, sondern ich bin nur leidenschaftlich neugierig.“ Deshalb: „Den Leidenschaften verdanken die Wissenschaften und Künste ihre Entdeckungen“ (C.A. Helvetius). Auch Leidenschaften sind dialektisch betrachtbar: „Leidenschaften sind Fahrstühle zwischen Himmel und Hölle“ (A. Tenzer). Das bedeutet: Leidenschaften können zum Glück führen, aber auch sehr leidvoll sein: *207

      ► Leidenschaften können einen Menschen glücklich machen: „Ohne Leidenschaft gibt es keine Genialität“ (T. Mommsen). Oder anders ausgedrückt: „Was man aber gern macht, macht man gut“ (P. Mulfort). N. Chamfort bezieht die Vernunft mit ein: „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch; durch die Vernunft existiert er bloß.“ Folgender Vergleich mit der Tierwelt ist möglich: „Wenn alte Gäule in Gang kommen, sind sie nicht mehr zu halten“ (Ch. Lehmann). Ähnlich dynamisch argumentiert L. Hirn: „Es gibt keinen Gipfel, den die Leidenschaft nicht erstürmen kann.“ Unterschiedliche Menschentypen interpretieren den Sinn der Leidenschaft abweichend: „König ist nur, wer seine eigenen Leidenschaften beherrscht“ (Sokrates). Andererseits: „Die einzige Möglichkeit, eine Versuchung zu überwinden ist, sich ihr hinzugeben“ (O. Wilde). Begründung: „Die Natur ist stärker als die Vorsätze“ (Th. Fontane). In eine ähnliche Richtung geht La Rochefoucauld: „Unter allen Leidenschaften steht den Frauen die Liebe noch am besten.“ Allerdings: „Es sind nicht die schönsten Frauen, die die großen Leidenschaften erregen“ (aus Frankreich). Zum Schluss der wahre Satz: „Packe die Menschen bei ihren Leidenschaften und dazu kann’st sie nehmen, wohin du willst“ (aus Frankreich).

      ► „Die Leidenschaft hat aber auch eine negative Seite, je nachdem wie sich ein Mensch verhält bzw. welche Erfahrungen er mit ihr macht.“* Die Folgen können ganz unterschiedlich sein, wie kluge Köpfe wissen:

      ▪ „Alle Leidenschaft führt zu Fehltritten“ (H. de Balzac).

      ▪ „Es reißt einen jeden seine Leidenschaft hin“ (Vergil).

      ▪ „Vernunft kennt Gnade, Leidenschaft nicht“ (St. Radulian).

      ▪ „Leidenschaft verleidet dazu, im Kreis zu denken“ (O. Wilde).

      ▪ „Die Anwendungen der Leidenschaft sind das Glatteis der Klugheit“ (W. Busch).

      ▪ „Leidenschaften misshandeln die Lebenskraft“ (F. von Schiller).

      ▪ „Ein aus Leidenschaft Verlorener ist blinder als ein Bildgeborener“ (J. Jacoby).

      ▪ „Nichts verdunkelt unsere Erkenntnis mehr als Leidenschaften“ (G.E. Lessing).

      ▪ „Die gefährlichsten Taschendiebe sind unsere Liebhabereien“ (P. Sirius).

      ► Wir lernen daraus: „Die Fähigkeit zur Leidenschaft ist sowohl grausam als auch göttlich“ (G. Sand). Hinzu kommt: „Einerseits sind Menschen ohne Leidenschaft langweilig und öde. Andererseits können überzogene Leidenschaften zur Hölle werden.“* „Leidenschaft macht häufig einen fähigen Mann zum Dummkopf, aber auch die Dümmsten fähig“ (La Rochefoucauld). Hölderlin sieht das ganz anders: „Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte.“ Der preußische General von Scharnhorst betont den militärischen Aspekt: „Die Gewalt von Leidenschaften lässt sich ohne Hilfe der Gesetze nicht beschränken.“ Dazu der Rat: „Züchtige deine Leidenschaften, damit du nicht von ihnen gezüchtigt wirst“ (Epiktet). Wie lassen sich überzogene Leidenschaften bekämpfen? „Man heilt die Leidenschaften nicht durch den Verstand, sondern durch andere Leidenschaften“ (C.L. Börne). J.W. von Goethe rät: „Fang heute an, kühn zu handeln! Im Moment, wo du dich einer Sache wirklich verschreibst, rückt der Himmel in deine Reichweite.“ „Hinsichtlich des Ergebnisses kommt es immer darauf an, in welcher Art und Weise die Leidenschaft gelebt wird.“*

      Ehrgeiz ist das Streben des Menschen, andere an Geltung, Ehre oder Macht zu übertreffen. Ein normaler Ehrgeiz ist meistens mit einem Bedürfnis nach Anerkennung verbunden und wird als Antrieb in pädagogischer Sicht überwiegend positiv beurteilt. Es gibt aber auch den krankhaften Ehrgeiz: „In gruppenpsychologischer Sicht sind Ehrgeizlinge Streber, die mit ihrem extremen Ehrgeiz der Gruppe schaden können.“* „Das große Wunschpotenzial des Ehrgeizlings ist seine Karriere.“* Dazu passt die Feststellung: „Karriere: Der Ehrgeiz auf der Leiter“ (M. Hinrich). Oder anders gesehen: „Ehrgeiz ist die Unbescheidenheit des Geistes“ (W. Davenant). Wenn die Hierarchie neue Möglichkeiten des Aufstiegs eröffnet, dann strebt er sein Weiterkommen mit oft nicht mehr vertretbaren Mitteln an. Er neigt auch zum Perfektionismus. Der Ehrgeizling merkt mitunter nicht mehr, dass sein Verhalten im Team als abstoßend empfunden wird.208 Auch Ehrgeiz hat zwei Seiten.

      ► Ein normaler Ehrgeiz gehört als Triebkraft209 zum Leben: „Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein“ (M. von Ebner-Eschenbach). Aber Achtung: „Nur Ehrgeiz, durch den keine Eitelkeit schimmert, hat Zukunft“ (S. Prudhomme). Wir wissen: „Ehrgeiz kann man nicht trainieren“ (E. Zabel). Er muss dem Menschen gegeben sein. Und zum Nachdenken: „Chancen kennen keine Regeln“ (C.K. Rath). Den ehrgeizigen Menschen erkennt man relativ schnell: „Ehrgeiz kann sich nicht verbergen“ (Deutsches Sprichwort). Es gibt nach W. Shakespeare auch einen Bezug des Ehrgeizes zum Stolz: „Stolz ging voraus, der Ehrgeiz folgt ihm nach.“ Auch mit Sieg und Niederlage wird der Ehrgeiz konfrontiert: „Eine Niederlage, die deinen Ehrgeiz weckt, nutzt dir mehr als ein Sieg, der dich überheblich macht“ (K.H. Karius).

      ► Demgegenüber ist krankhafter Ehrgeiz dem Menschen abträglich: „Eifersucht, Wollust und Ehrgeiz richten den Menschen zugrunde“ (Talmud). Und: „Das schändlichste Laster ist der Ehrgeiz“ (M. Luther). Der Ehrgeizling geht voran und versucht mitunter, mit Ellenbogen sein Ziel zu erreichen: „Ehrgeiz schaut nicht zurück“ (B. Jonson). Das Geltungsbedürfnis des Ehrgeizlings beflügelt ihn: „Geltungssucht treibt den Ehrgeiz auf den höchsten Gipfel (M.M. Jung). Ähnlich sieht es B. de Spinoza: „Ehrgeiz ist unmäßige Begierde nach Ehre.“ Mitunter entsteht er auch durch Niederlagen: „Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Misserfolgs“ (O. Wilde). Er hat auch etwas mit Misstrauen bzw. mit Neid zu tun: „Die Ehrgeizigen haben mehr Neigung zum Neid, als die, welche vom Ehrgeiz frei sind“ (Aristoteles). Und: „Heftigen Ehrgeiz und Misstrauen habe ich noch allemal beisammen gesehen“ (G.C. Lichtenberg). Die Folgen des Ehrgeizes sind offensichtlich: „Ach, du unseliger Ehrgeiz, er ist ein Gift für alle Freuden“ (H. von Kleist). Krankhafter Ehrgeiz kann sogar zu Burnout-Falle werden: Mit einem Selbsterforschungsfragebogen lässt sich die Ausprägung des persönliche Ehrgeizes ermitteln.210 Manche Menschen haben zu wenig Ehrgeiz, trauen sich zu wenig zu und scheitern im Leben. Sie sollten beachten: „Wenn du meinst zu klein zu sein, um etwas zu bewegen, dann hattest du noch nie eine Mücke im Bett“ (aus Indien).

      ► Wie bewerten wir den Ehrgeiz? „Wer alle seine Ziele erreicht hat, hat sie sich als zu niedrig ausgewählt“ (H. von Karajan). „Ganz ohne Ehrgeiz schaffen wir das Leben nicht.“* Welcher Mensch ist eher anfällig für den Ehrgeiz? „Der Ehrgeiz befällt kleine Seelen leichter als große, wie Strohhütten leichter Feuer fangen als Paläste“ (N. Chamfort). Auch gilt: „Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt“ (Seneca). Und: Ehrgeiz ja, aber nicht um jeden Preis: „Profilneurose kann eine schlimme Krankheit sein“ (H. Lahm).

      „Mit falschem Ehrgeiz lässt sich das Schicksal auf die Dauer nicht befriedigen“

       (W. Vogel)

      Krankhafter Ehrgeiz ist vor allem für Kleingeister

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