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{Estrich, Schallschutz}

      Anforderungen an den „normalen“ Schallschutz sind in der DIN 4109:2018-01 für den öffentlich-rechtlichen Bereich eindeutig aufgezeigt. Die Empfehlungen im Beiblatt 2 der DIN 4109:1989-11 gelten weiterhin und beziehen sich auf den privatrechtlichen Bereich. Sie enthalten Angaben zu normalen und erhöhten Anforderungen im eigenen Wohn- und Arbeitsbereich und zu erhöhten Anforderungen bei fremden Wohn- und Arbeitsbereichen. Diese werden außerdem in der VDI 4100:2012-10 dargestellt.

      Nach DIN 18041 wird die Raumakustik in kleinen bis mittelgroßen Räumen geregelt und nach Raumgruppe A und B unterschieden. Zur Gruppe A gehören Gerichts-, Rats- und Festsäle, Konferenzräume, Unterrichtsräume, Seminarräume, Hörsäle, Gemeindesäle, Gruppenräume, Sport- und Schwimmhallen. Zur Gruppe B zählen u. a. Büroräume und Sprechzimmer.

      Der Schall wird in Luftschall, Körperschall und Trittschall unterschieden. Zur Verbesserung von Luft- und Trittschall werden hauptsächlich Maßnahmen aus dem Gewerk Trockenbau ergriffen, wie z. B. Unterdecken, Vorsatzschalen etc. mit gedämmten Hohlräumen. Estrich auf der Dämmschicht verbessert die Luftschalldämmung jeder Decke.

      Beim Trittschall ist darauf zu achten, die Masse des Untergrunds möglichst zu erhöhen und die Fußbodenkonstruktion durch möglichst weichfedernde Trittschalldämmung mit geringer dynamischer Steifigkeit zu entkoppeln. Besonders gute Ergebnisse sind durch die Verlegung einer Kombination aus Mineralwolledämmung und Holzwolle-Leichtbauplatten zu erreichen. Auch weiche Bodenbeläge verbessern den Trittschallschutz.

      Bei Holzbalkendecken sollten Mineralwolledämmungen verwendet und es sollte auf Polystyroldämmungen verzichtet werden. Die Masse der Holzbalkendecke kann z. B. mit Betonsteinen, Lehmsteinen (mit ausreichend Fugen verlegt und auf dem Untergrund verklebt) oder Schüttungen auf Folie als Rieselschutz biegeweich beschwert erhöht werden.

images/hinweis.png Hinweis Trockenbau
Werden leichte Trennwände auf schwimmenden Estrich gestellt, sollte dieser aufgetrennt werden, wenn höhere Schalldämmwerte (R’w > 40 dB) gefordert sind.

      

Trennschichten

       {Estrich, Trennschichten}

      Gemäß DIN 18560-4 sind Trennschichten bei Calciumsulfat und Gussasphaltestrich einlagig, ansonsten i. d. R. zweilagig auszuführen. Abdichtungen {Estrich, Abdichtung} und Dampfsperren gelten bei zweilagiger Verlegung als eine Lage der Trennschicht.

      Als Trennschicht können verwendet werden:

kunststoffbeschichtetes Papier, d ≥ 0,15 mm
Polyethylenfolie (PE-Folie), d ≥ 0,10 mm
Rohglasvlies mit Flächengewicht ≥ 50 g/m²
bitumengetränktes Papier mit Flächengewicht ≥ 100 g/m²
Erzeugnisse mit vergleichbaren Eigenschaften

      Bei Gussasphaltestrichen sind temperaturbeständige, nicht komprimierbare Trennschichten zu verwenden.

      Abdichtungen für Innenräume sind in DIN 18534 in Verbindung mit DIN 18195 geregelt. Die gebräuchlichsten Abdichtungen unter Estrichen, zugelassen nach DIN 18354:2017-07, Teile 2 bis 6, sind Elastomer-Bitumenschweißbahnen, Bitumenschweißbahnen, Kunststoff-Dichtungsbahnen, Dickbeschichtungen und Kaltselbstklebebahnen. Gegebenenfalls sind die Normen DIN 18532 und 18535 zu berücksichtigen.

Material mit TrägereinlageKurzzeichenDickeNorm
Bitumenschweißbahn mit GewebeeinlageG 200 S44 mm52131*1) *2)
G 200 S55 mm
BitumendampfsperrschweißbahnenG 200 S4 AL4 mm
G 200 S5 AL5 mm
Bitumenschweißbahn mit GlasvlieseinlageV 60 S44 mm
Bitumenschweißbahn mit Glasvlies und AluminiumeinlageV 60 S4 + AL4 mm
Elastomer-Bitumenschweißbahn mit Polyestervlieseinlage*2)PYE-PV-200S55 mm52133*1)
Elastomer-Bitumenschweißbahn mit Gewebeeinlage*2)PYE-G 200 S44 mm
PYE-G 200 S55 mm
Elastomer-Kaltklebebahn*5)KSK2-4 mm
Polyvinylchlorid – weich, bitumenverträglichPVC – P1,2/1,5/2,0 mm16937*3) *4)
*1) Nahtüberlappung: 80 mm*2) Bahnen lose verlegt, Nähte warmgasverschweißt*3) Nahtüberlappung: 50 mm*4) Bahnen lose verlegt, Nähte quellverschweißt*5) Nähte gewalkt, vollflächiger Voranstrich nach Herstellerangaben

      Tab. 12: Übersicht von verschiedenen Abdichtungsbahnen

      Bei Abdichtungen aus Bitumenbahnen sind im Randbereich Keile anzubringen, um Beschädigungen durch Abknicken vorzubeugen.

      Abdichtungen sind an Durchdringungen und aufgehenden Bauteilen 15 cm über die wasserführende Schicht hochzuziehen und zu befestigen. Im Bereich von Abkantungen und z. B. auch bei Duschen ist die Abdichtung mindestens 20 cm hochzuführen und möglichst mit einer Wandabdichtung zu verbinden.

      Auf mäßig beanspruchten Flächen, wie Balkonen u. Ä., im Wohnungsbau, in häuslichen Bädern ohne Wasserablauf sowie in mäßig spritzwasserbelasteten Wand- und Bodenflächen in Nassräumen sind folgende Ausführungen üblich:

1. Bitumenschweißbahnen: einlagig; lose verlegt oder vollflächig aufgeschweißt; Nähte 8 cm, Stöße 10 cm überlappend
2. Kunststoffdichtbahnen: PVC-P 1-lagig, ≥ 1,2 mm; lose verlegt, punktweise geklebt oder mechanisch befestigt
3. Elastomerbahnen: Untergrund vorgestrichen, Abdichtung einlagig mit Selbstklebeschicht aufbringen; Stöße 10 cm überlappend, Nähte 8 cm überlappend
4. Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen nach Voranstrich in zwei Arbeitsgängen mit mindestens 3 mm Trockenschicht aufgebracht

      Auf hoch beanspruchten Flächen, wie stark beanspruchten Flächen in Nassräumen, sind folgende Ausführungen üblich:

1. Bitumenschweißbahnen: zweilagig mit Gewebeträger vollflächig aufgeschweißt; Nähte 8 cm, Stöße 10 cm überlappend
2. Kunststoffdichtbahnen: einlagig, ≥ 1,5 mm; punktweise geklebt oder mechanisch befestigt; mit Schutzlage unter und auf der Dichtungsbahn
3. Bitumen-Schweißbahnen in Verbindung mit Gussasphalt: einlagig im Verbund im Schweißverfahren aufgebracht; Untergrund mit Epoxidharz oder Bitumenvoranstrich grundiert oder versiegelt; Estrichdicke ≥ 25 mm; Abdichtung zweilagig an aufgehenden Bauteilen und Durchdringungen hochgeführt.

      

Fugen

      Scheinfugen {Scheinfuge} – Arbeitsfugen {Arbeitsfuge}

      Scheinfugen als Besondere Leistung sind in Zementestrichen (CT) zwingend erforderlich und werden in den frischen Mörtel der Estriche (auf den Trenn- und Dämmschichten) mit einer Tiefe von 1/3 bis 1/2 der Estrichdicke eingeschnitten. Dies ist noch möglich, wenn der Estrich erhärtet und unmittelbar begehbar ist. In die Einschnitte quer zur Fuge wird Harz gefüllt

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