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Feinde nach der Schlacht von Pharsalos betrachtete, gesagt habe: „Dies haben sie gewollt; wegen solcher Taten wäre ich verurteilt worden, wenn ich nicht Hilfe bei meinem Heer gesucht hätte.“ 5 Einige glauben, dass er, gefangen von der Gewohnheit zu herrschen, aufgrund seiner Ansichten und der Kräfte seiner Feinde die Gelegenheit benutzte, die Herrschaft an sich zu reißen, die er von frühester Jugend begehrt hatte. Dies scheint auch Cicero gedacht zu haben, wenn er im dritten Buch von De officiis [III, 82] schreibt, Caesar habe stets im Munde geführt (Phoenissae 524):

      Will man Unrecht begehen, dann um der Herrschaft willen – andernfalls halte man das Recht heilig.

      Verse des Euripides, die er selbst folgendermaßen fortsetzte: „Denn wenn das Recht schon gebeugt werden muss, muss es um des Regierens Willen verletzt werden, mit anderen Dingen halte man sich an die Pflicht.“

      (31) Als aber gemeldet wurde, dass der Einspruch der Tribunen abgeschmettert worden war und sie selbst aus der Stadt gewichen waren, war er, nachdem er sofort heimlich Kohorten vorausgeschickt hatte, damit nicht ein Verdacht erregt werde, ebenso bei dem öffentlichen Schauspiel anwesend, um die Sache zu verheimlichen, wie er auch die Gestaltung einer zu errichtenden Gladiatorenschule prüfte und sich gewohnheitsmäßig zu einem gut besuchten Gastmahl einfand. 2 Dann, nach Sonnenuntergang, ließ er Maultiere aus der nächsten Mühle vor einen Wagen spannen und reiste auf den verborgensten Wegen mit nur wenig Begleitung. Und als er nach Verlöschen der Lichter von der Straße abkam, entkam er, lange umherirrend, endlich, als er einen Führer gefunden hatte, zu Fuß bei Sonnenaufgang auf den engsten Trampelpfaden. Und er folgte den Kohorten zum Fluss Rubikon, der die Grenze seiner Provinz markierte, hielt kurz an und überlegte noch einmal, wie viel er wagte, und sprach zu den Nächststehenden gewandt: „Auch jetzt können wir noch umkehren; wenn wir aber die kleine Brücke überquert haben, muss alles mit Waffen ausgefochten werden.“

      (32) Als er noch zögerte, wurde ihm dieses Vorzeichen zuteil: Jemand von außerordentlicher Größe und Gestalt erschien, setzte sich in der Nähe nieder und begann plötzlich auf einer Hirtenpfeife zu spielen. Als, um diesen zu hören, außer den Hirten auch viele Soldaten von ihren Posten herbeigelaufen kamen, unter ihnen auch solche vom Musikkorps, hüpfte er, nachdem er von einem die Trompete geschnappt hatte, hervor zum Fluss und sprang, indem er mit großer Kraft das Angriffssignal blies, auf das andere Ufer hinüber. Darauf sprach Caesar: „Man soll gehen, wohin die Zeichen der Götter und das Unrecht der Feinde einen rufen. Die Würfel sind geworfen.“

      (33) Und nachdem das Heer so hinübergeführt worden war und die [aus Rom] vertriebenen Tribunen, die herbeigekommen waren, hinzugezogen worden waren, appellierte er in der Heeresversammlung an die Treue der Soldaten, wobei er weinte und sein Gewand von der Brust riss. Man hatte den Eindruck, dass er jedem Einzelnen das Einkommen eines Ritters versprach. Dies geschah jedoch aus einem Missverständnis heraus. Denn als er während seiner Rede und seinen Ermahnungen öfter den Ringfinger der linken Hand zeigte und versicherte, dass er, um allen recht zu tun, durch die er seine Würde verteidigen werde, seinen Ring ohne zu zögern von der Hand ziehen werde, da nahmen es die äußersten Reihen der Versammlung, die den Redner besser sahen, als sie ihn hörten, als Ausspruch, was sie durch Sehen wahrgenommen hatten. Und das versprochene Recht der Ringe verbreitete die Sage von den 400 000 Sesterzen.

      (34) Die Reihenfolge und das Ergebnis der Dinge, die er daraufhin ausführte, waren folgende: Picenien, Umbrien und Etrurien besetzte er, und L. Domitius, der, in den Unruhen als Nachfolger benannt, den Schutz von Corfinium sicherte, zwang er zur Aufgabe und entließ ihn, dann hielt er entlang der Adria auf Brundisium zu, wohin die Konsuln und Pompeius geflohen waren, um so schnell wie möglich hinüberzusetzen. 2 Indem er vergeblich versuchte, diese durch alle Verzögerungen am Übersetzen zu hindern, wandte er seinen Weg nach Rom, und nachdem er die Senatoren aufgerufen hatte, ihn um der res publica willen zu unterstützen, griff er die stärksten Truppen des Pompeius, die unter den drei Legaten M. Petreius, L. Afranius und M. Varro in Hispanien standen, an, nachdem er zuvor bei seinen Leuten versprochen hatte, dass er jetzt zu einem Heer ohne Führer gehe und von da aus zu einem Führer ohne Heer zurückkehren werde. Und obwohl er durch die Belagerung von Massilia, welches ihm, als er dorthin kam, seine Tore verschloss, und durch größten Mangel an Getreide aufgehalten wurde, unterwarf er sich in kurzer Zeit alles.

      (35) Von hier kehrte er zuerst nach Rom zurück, ging dann nach Makedonien hinüber und rieb Pompeius, nachdem er ihn fast vier Monate lang mit größtem Aufwand belagert hatte, im letzten Kampf bei Pharsalos auf und verfolgte den Fliehenden nach Alexandrien, wo er ihn tot ergriff. Mit König Ptolemaios, von dem er sah, dass ihm von diesem ein Hinterhalt gelegt worden war, führte er den schwierigsten Krieg, der weder hinsichtlich des Ortes noch hinsichtlich des Zeitpunktes günstig war, sondern im Winter stattfand und innerhalb der Mauern eines überaus zahlreichen und gut gerüsteten Feindes, während es ihm an allen Dingen mangelte und er völlig unvorbereitet war. Das Königreich Ägypten versprach er, wenn er Sieger sein würde, Kleopatra und ihrem jüngeren Bruder, da er fürchtete, es zur Provinz zu machen, da es dann vielleicht einst einen stärkeren Statthalter bekommen und Ausgangspunkt für einen Umsturz werden könnte. 2 Von Alexandria begab er sich nach Syrien und von da nach Pontus, da ihn Botschaften über Pharnaces drängten. Dieser war ein Sohn Mithridates d. Gr., der damals bei günstiger Gelegenheit angegriffen hatte und durch vielfältige Erfolge übermütig geworden war. Diesen schlug er, nachdem er innerhalb von fünf Tagen herangezogen war, in nur vier Stunden, nachdem er ihn zu Gesicht bekommen hatte, in einer einzigen Schlacht. Oft erinnerte er dabei an das Glück des Pompeius, dem vor allem militärisches Lob von einer sehr unkriegerischen Art von Feinden zuteil wurde. Von hier ausgehend, besiegte er Scipio und Iuba, welche die übrigen Teile in Afrika erneut zu mobilisieren suchten, die Kinder des Pompeius aber in Hispanien. In allen Schlachten des Bürgerkriegs erlitt er nicht eine Niederlage außer durch seine Legaten, von denen C. Curio in Afrika unterging, C. Antonius in Illyrien in die Gewalt der Feinde geriet, P. Dolabella die Flotte verlor, ebenfalls in Illyrien, und Cn. Domitius Caluinus in Pontus ein Heer verlor. Er selbst kämpfte immer überaus glücklich und niemals mit zweifelhaftem Glück außer zweimal: einmal bei Dyrrhachium, wo er – geschlagen –, da ihn Pompeius nicht verfolgte, feststellte, dass er nicht zu siegen wisse, ein anderes Mal in Hispanien im letzten Kampf, als er in aussichtsloser Lage sogar an Selbstmord dachte.

      (37) Nach dem Ende der Kriege triumphierte er fünfmal. Nach dem Sieg über Scipio viermal in einem Monat, aber mit mehreren Tagen Pause dazwischen, und wiederum einmal nach dem Sieg über die Kinder des Pompeius. Den ersten und glänzendsten Triumph feierte er über Gallien, dann den Alexandrinischen, darauf den Pontischen, diesem folgend den Afrikanischen, zuletzt den Hispanischen, jeden mit unterschiedlichem Aufwand und Ausstattung. 2 Als er am Tag des Triumphzuges über Gallien durch das Velabrum fuhr, wäre er fast aus dem Wagen gefallen, als die Achse brach, und er bestieg das Kapitol mit vierzig Fackeln, indem rechts und links vierzig Elefanten die Fackeln trugen. Beim Triumph über Pontus trug er im Zug Gestelle mit der Aufschrift aus drei Worten vor sich her: „Ich kam, sah und siegte.“ Diese bezeichnete nicht seine Kriegstaten wie die übrigen, sondern die schnelle Ausführung.

      (38) Den Veteranenlegionen schenkte er unter der Bezeichnung „Beuteanteil“ Folgendes: jedem Fußsoldaten außer den 2 000 Sesterzen, die er ihnen am Anfang des Bürgerkriegs ausgezahlt hatte, noch einmal 24 000 Sesterzen. Er wies ihnen Äcker zu, aber nicht zusammenhängende, damit nicht einer der Besitzer vertrieben würde. Dem Volk verteilte er pro Mann außer zehn Scheffel Getreide und ebenso viel Pfund Öl, dazu 300 Sesterzen, die er einst versprochen hatte, und darüber hinaus noch einmal 100 wegen des Verzugs. 2 Die Jahresmiete in Rom kürzte er auf 2 000 Sesterzen, im Übrigen Italien waren es nicht mehr als 500 Sesterzen. Er gab ferner noch öffentliche Gastmähler und Speisungen, und nach dem Sieg über Hispanien zwei Frühstücksmähler. Denn da er das erste als zu sparsam und nicht seiner Freigiebigkeit entsprechend empfand, bot er fünf Tage später ein anderes, denkbar großzügiges.

      (39) Spiele gab er von verschiedener Art: einen Gladiatorenkampf, auch Spiele in den einzelnen Stadtteilen und mit Schauspielern aller Sprachen, ebenso Zirkusspiele, Wettkämpfe und eine Seeschlacht. In einem Spiel auf dem Forum fochten Furius Leptinus aus einer prätorischen Familie und der Senator und

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