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In formaler Hinsicht ist das Perzentil ein gewichteter Durchschnitt: Perzentil(P) = (1 – w)x(j) + wx(j+1) für ein gegebenes Gewicht w zwischen 0 und 1. In den verschiedenen verfügbaren Statistikprogrammen gibt es leicht unterschiedliche Ansätze für die Auswahl von w. Tatsächlich bietet die R-Funktion quantile neun verschiedene Alternativen zur Berechnung des Quantils. Von kleinen Datensätzen abgesehen, brauchen Sie sich in der Regel keine Gedanken darüber zu machen, wie ein Perzentil genau berechnet wird. In Python unterstützt das numpy.quantile fünf Ansätze, wobei die lineare Interpolation voreingestellt ist.

       Beispiel: Streuungsmaße für die Einwohnerzahlen der Bundesstaaten in den USA

      Tabelle 1-3 (Tabelle 1-2 wird der Einfachheit halber erneut dargestellt) zeigt die ersten paar Zeilen im Datensatz, in dem die Einwohnerzahlen und Mordraten für jeden US-Bundesstaat enthalten sind.

image

      Unter Verwendung der in R integrierten Funktionen für die Standardabweichung, den Interquartilsabstand (IQR) und die mittlere absolute Abweichung vom Median können wir Streuungsmaße für die Einwohnerstatistiken der Bundesstaaten berechnen:

      > sd(state[['Population']])

      [1] 6848235

      > IQR(state[['Population']])

      [1] 4847308

      > mad(state[['Population']])

      [1] 3849870

      Für ein Data-Frame-Objekt stehen uns in der pandas-Bibliothek verschiedene Methoden zur Berechnung der Standardabweichung und der Quantile zur Verfügung. Nach Ermittlung der Quantilswerte können wir den IQR berechnen. Für die robuste mittlere absolute Abweichung vom Median verwenden wir die Funktion robust. scale.mad aus dem statsmodels-Paket:

      state['Population'].std()

      state['Population'].quantile(0.75) - state['Population'].quantile(0.25)

      robust.scale.mad(state['Population'])

      Die Standardabweichung ist fast doppelt so groß wie die MAD (in R wird die Skalierung der mittleren absoluten Abweichung vom Median standardmäßig so angepasst, dass der Mittelwert die gleiche Skalierung besitzt). Dies ist nicht weiter verwunderlich, da die Standardabweichung gegenüber Ausreißern sensibel ist.

       Kernideen

       Die Varianz und die Standardabweichung sind die am weitesten verbreiteten und routinemäßig berichteten Streuungsmaße.

       Beide sind empfindlich gegenüber Ausreißern.

       Zu den robusteren Maßen gehören die mittlere absolute Abweichung, die mittlere absolute Abweichung vom Median und Perzentile (Quantile).

       Weiterführende Literatur

       David Lanes Online-Statistik-Ratgeber hat einen Abschnitt über Perzentile (https://oreil.ly/o2fBI).

       Kevin Davenport hat einen nützlichen Beitrag auf R-Bloggers (https://oreil.ly/E7zcG) über Abweichungen vom Median und ihre robusten Eigenschaften verfasst.

       Exploration der Datenverteilung

      Alle von uns behandelten Maße fassen die Daten in einer einzigen Zahl zusammen, um die Lage oder die Streuung der Daten zu beschreiben. Es ist auch wertvoll, zu untersuchen, wie die komplette Verteilung der Daten aussieht.

       Schlüsselbegriffe zur Exploration von Verteilungen

       Box-Plot

      Ein von Tukey eingeführtes Diagramm zur schnellen Visualisierung der Datenverteilung.

       Synonyme

      Box-Whisker-Plot, Kastengrafik

       Häufigkeitstabelle

      Eine Übersicht über die Anzahl der numerischen Werte, die in eine Menge von Intervallen (Klassen, engl. Bins) fallen.

       Histogramm

      Ein Diagramm der Häufigkeitstabelle mit den Intervallen auf der x-Achse und der Anzahl (oder dem relativen Anteil) auf der y-Achse. Balkendiagramme sind zwar ähnlich, sollten aber nicht mit Histogrammen verwechselt werden (siehe »Binäre und kategoriale Daten untersuchen« auf Seite 28 für eine Erläuterung des Unterschieds).

       Dichtediagramm

      Eine geglättete Version des Histogramms, oft basierend auf einer Kerndichteschätzung (engl. Kernel Density Estimate).

       Perzentile und Box-Plots

      In »Streuungsmaße auf Basis von Perzentilen« auf Seite 17 sind wir der Frage nachgegangen, wie Perzentile zur Messung der Streuung der Daten verwendet werden können. Perzentile sind auch nützlich, um die gesamte Verteilung zusammenfassend darzustellen. Es ist üblich, die Quartile (25%-, 50%- und 75%-Perzentile) und die Dezile (10%-, 20%-, …, 90%-Perzentile) anzugeben. Perzentile sind besonders aussagekräftig, wenn man die Enden bzw. Ränder (die äußeren Bereiche) der Verteilung zusammenzufassend darstellen möchte. In der breiten Öffentlichkeit ist in diesem Zusammenhang oft von der Redewendung »das eine Prozent« die Rede, die genutzt wird, um Reiche im obersten 99%-Perzentil der Vermögensbzw. Einkommensverteilung zu charakterisieren.

      Tabelle 1-4 stellt einige Perzentile der Mordraten in den Bundesstaaten dar. In R können wir uns die Werte mithilfe der Funktion quantile ausgeben lassen:

      quantile(state[['Murder.Rate']], p=c(.05, .25, .5, .75, .95))

      5% 25% 50% 75% 95%

      1.600 2.425 4.000 5.550 6.510

      In Python können Sie für einen Data Frame die pandas-Methode quantile nutzen, um sich die Perzentile ausgeben zu lassen:

      state['Murder.Rate'].quantile([0.05, 0.25, 0.5, 0.75, 0.95])

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      Der Median liegt bei vier Morden pro 100.000

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