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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan
Читать онлайн.Название Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)
Год выпуска 0
isbn 9783845333458
Автор произведения Perry Rhodan
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Paket
Издательство Bookwire
»Eine ganze Schachtel«, betonte Sholotow und flog in Richtung Treppe.
Plötzlich wirbelte Felix Ghiss herum, hob einen Gegenstand ...
Ein weißer Blitz vertrieb jäh die Dunkelheit aus dem Raum und brannte ein Loch in die Wand hinter dem Steinhaufen. Der automatische Filter des Visiers bewahrte Tenga davor, geblendet zu werden. Ganz deutlich sah er, wie Felix nach einem Ziel Ausschau hielt, ihn entdeckte, die Waffe herumschwang ...
Der Nadler in der Hand des Siganesen summte leise.
Ein zweiter Blitz gleißte und traf die Decke. Dann ächzte Felix, ließ die Waffe fallen und sank zu Boden.
Tenga flog zu ihm, der Nadler bereit.
»Ein Terraner, der Terraner verrät«, murmelte er, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Felix Ghiss betäubt war. »Wem kann man dieser Tage überhaupt noch trauen?«
Er richtete den Nadler aus nächster Nähe auf den Hals und betätigte noch einmal den Auslöser – Felix sollte auf keinen Fall vorzeitig erwachen. Dann flog er los, um Hilfe zu holen.
Er hatte das Gebäude kaum verlassen, als sein Kommunikator ein Suchsignal empfing.
»Bist du das, Donn?«
»Wo steckst du? Ich habe dich gesucht!«
»Ich brauche deine Hilfe«, sagte Tenga. »Wir haben ein Problem.«
»Nur eins? Wir stecken bis über beide Ohren in Problemen! Rühr dich nicht von der Stelle, ich bin gleich bei dir.«
10.
Perry Rhodan
Der Mann, der schnelle Entscheidungen treffen konnte und in den vergangenen mehr als dreieinhalb Jahrtausenden viele Entscheidungen getroffen hatte, bei denen es um Leben und Tod gegangen war ... An diesem dunklen Ort, in einer vergessenen, zerstörten Station des Solaren Imperiums, kam jede Entscheidung zu spät.
Die Faust des Zweitkonditionierten, dessen drei große Augen ihn aus einer Entfernung von weniger als einem Meter anstarrten, würde den Helm und seinen Inhalt zertrümmern, bevor er etwas dagegen unternehmen konnte.
Doch die Faust kam nicht.
Sie blieb erhoben, schwebte im Licht der Helmlampe wie ein drohender schwarzer Mond. In den drei großen Augen veränderte sich etwas, das eingefangene Licht in ihnen schien heller zu werden. Der Symboflex-Partner – der milchig weiße wurmartige Symbiont am Nacken des Riesen – pulsierte langsam.
Rhodan erinnerte sich: Dieses kleine Wesen war es, von dem der Gigant seine Befehle empfing, der ihn zu Gehorsam der Ersten Schwingungsmacht gegenüber zwang. Wenn es gelang, den Symboflex-Partner zu betäuben oder vom Nacken zu lösen – dann fanden sie vielleicht eine Möglichkeit, diesen Zweitkonditionierten, wahrscheinlich den Letzten seiner Art, zur Vernunft zu bringen.
Plötzlich wurde Rhodan klar: Dass ihm Zeit genug blieb, solche Gedanken zu denken, wies darauf hin, dass etwas Unerwartetes geschah. Die Faust des Riesen schlug nicht zu. Stattdessen grollte der Schwingungswächter wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, richtete sich auf und stapfte davon, jeder schwere Schritt ein wuchtiges, massives Donnern.
Das Antigravfeld des SERUNS richtete Rhodan auf und brachte ihn zu Amma Vargas und den beiden Shenpadri.
»Was ist passiert?« Amma starrte in die Richtung, in die der vierarmige Koloss verschwunden war. »Was ist passiert?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Rhodan. »Wir müssen nach oben und die anderen verständigen.«
»Es geht mir nicht gut«, ächzte Shanluds Lingumaske. »Gar nicht gut.«
Amma Vargas und Rhodan versuchten, den zweiten, bewusstlosen Shenpadri zu tragen, doch schon nach wenigen Metern mussten sie sich eingestehen, dass sie es auf diese Weise nicht durch den langen Eistunnel bis zur Oberfläche von Tellus schaffen würden. Sie fanden ein geeignetes Trümmerstück ohne scharfe Kanten, legten den reglosen Shenpadri darauf und zogen ihn.
Auf dem Weg durch die zerstörte Station sah sich Amma immer wieder um. »Wohin ist er verschwunden?«
»Vielleicht zu seinem Dolan, seinem Schiff«, antwortete Rhodan. »Wir müssen verhindern, dass er damit startet.«
»Wie?«
»Mit allen Mitteln.«
*
Sie kamen nicht so schnell voran, wie Rhodan hoffte. Sein SERUN schien beschädigt zu sein, obwohl die Diagnoseprogramme keine Defekte feststellten. Die Leistungsfähigkeit aller Systeme verringerte sich immer mehr, etwas saugte die Energie ab.
Als sie den Eistunnel erreichten, war der Schutzanzug keine Hilfe mehr, sondern eine Belastung. Rhodan desaktivierte ihn, aber selbst das funktionierte nicht richtig. Nicht alle Komponenten reagierten auf das Memory-Morphing und verwandelten sich in gewöhnliche Kleidung zurück.
Sie legten sie eine Pause ein, als sie an den steilen Passagen des Tunnels ankamen, und Amma Vargas versuchte mit ihrem Kommunikator, die Wissenschaftler in der Stadt oder die NEY ELIAS zu erreichen. Sie bekam keinen Kontakt.
»Fremde ... Energie ...«, murmelte der geschwächte Shanlud. Die Instrumente an seinem Werkzeugring klirrten. »Sie wird stärker, sie dehnt sich aus, sie legt sich um den ganzen Planeten. Was habt ihr getan?«
»Wir sind nicht dafür verantwortlich«, sagte Rhodan.
Die Lingumaske sah ihn an, mit seinen Augen und seinem Gesicht.
»Ihr wollt uns die Entdeckung stehlen«, brachte Shanlud hervor. Das Sprechen fiel ihm nicht leicht. »Deshalb seid ihr gekommen. Um uns Ruhm und Ehre zu stehlen. Ihr habt uns hintergangen.«
Amma Vargas hustete.
»Aber vielleicht ist etwas schiefgegangen. Vielleicht bringt euch eure List selbst in Gefahr. Ihr habt etwas Mächtiges geweckt.«
Sie brachten den ersten steilen Teil des Eistunnels hinter sich, zogen den improvisierten Schlitten mit dem bewusstlosen Shenpadri über Rillen und Stufen.
Kurz darauf fanden sie einen zertrümmerten Grabungsroboter und daneben eine mehr als zwei Meter große Öffnung in Eis und Stein.
»Er war hier«, sagte Amma. »Der Zweitkonditionierte.«
»Sieht danach aus.« Rhodan spähte ins dunkle Loch und deutete dann nach oben. »Es kann nicht mehr weit sein bis zu den Raupenschlitten, die wir zurückgelassen haben. Mit ihnen kommen wir schneller voran.«
Sie fanden sie wenige Minuten später, neben einem intakten Roboter, dessen Werkzeugarme ruhten. Er war nicht beschädigt, und nach einer kurzen Untersuchung sagte Shanlud: »Die fremde Energie blockiert ihn.«
Glücklicherweise funktionierten die Raupenschlitten. Sie hoben den Bewusstlosen auf den ersten, und Shanlud kroch auf den zweiten. Er zitterte, und manchmal sträubte sich sein Gefieder, aber er schien widerstandsfähiger zu sein als sein Artgenosse.
Rhodan fragte sich, ob die Fremdenergie der Auslöser für die Erkrankung der Shenpadri war. Amma Vargas schien ebenfalls betroffen zu sein – sie hustete häufiger und klagte über starke Kopfschmerzen. Er selbst fühlte nichts, aus welchem Grund auch immer. Aber vielleicht dauerte es bei ihm nur etwas länger, bis er die Auswirkungen des unbekannten Kraftfelds zu spüren bekam.
Nachdem Shanlud die beiden Raupenschlitten miteinander gekoppelt hatte, setzten sie den Weg nach oben fort. Sie begegneten weiteren Robotern der Shenpadri, großen und kleinen, und nicht einer von ihnen rührte sich.
Böiger Wind empfing sie, als sie aus dem Eistunnel traten. Die kleine Antigravplattform stand noch immer an ihrem Platz, aber der große Segmentraumer, der zuvor das Beiboot geschickt hatte, fehlte am inzwischen heller gewordenen Himmel.
Sie zogen den Bewusstlosen vorsichtig vom Schlitten und in den Windschutz eines Felsens.
Shanlud