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zu dem Trümmerhaufen, hinter dem sich zwei Shenpadri und zwei Menschen verbargen.

      Rhodan begriff, dass er sofort eine Entscheidung treffen musste, und er traf sie ohne Zögern. Er klopfte Amma Vargas in der Finsternis auf die Schulter, aktivierte dann die kleine Helmlampe und das Antigravfeld.

      Der dunkle Riese sah ihn sofort, als er hinter dem Trümmerhaufen aufstieg, und reagierte schneller, als Rhodan erwartet hatte. Ein Sprung brachte ihn an den zerschmetterten Konsolen vorbei und so nahe heran, dass Rhodan nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte – der lange rechte Handlungsarm des Schwingungswächters traf ihn.

      Das schützende Prallfeld verhinderte zwar, dass ihn die schwarze Pranke des Giganten festhalten konnte, aber es absorbierte nur einen Teil der kinetischen Energie, was bedeutete: Rhodan erhielt einen heftigen Stoß, der ihn zur Seite schleuderte, gegen die Wand auf der gegenüberliegenden Seite des Raums. Für einen Moment verlor er die Orientierung und fand sich plötzlich auf dem Boden wieder.

      Er hatte den Zweitkonditionierten von Amma Vargas und den beiden Shenpadri ablenken wollen, und das war ihm auch gelungen. Der schwarze Koloss achtete nicht mehr auf die Trümmer der Konsolen, näherte sich mit schweren Schritten, unter denen der Boden bebte, und sank auf die Laufarme. Die Hand eines Handlungsarms hielt Rhodan trotz des Antigravfelds am Boden fest, und die andere holte zum Schlag aus, um den Helm zu zertrümmern.

      Donn Yaradua

      Überall in der Stadt sprossen rosarote Halme in Ritzen und Spalten. Ihre violetten Knollen öffneten sich, und feiner Staub rieselte daraus hervor, Millionen von Sporen, so leicht, dass die geringste Luftbewegung genügte, um sie aufsteigen zu lassen, und so klein, dass man sie einzeln mit bloßem Auge nicht sah – nur die Menge machte sie sichtbar. Ein ungeschützter Atemzug genügte, um Tausende von ihnen aufzunehmen.

      Donn Yaradua aktivierte seinen SERUN, und wenige Sekunden später befand er sich in einer eigenen, vollständig von der Umwelt isolierten Ökosphäre. Er atmete gefilterte Luft, wusste aber, dass es zu spät war – er trug die Sporen mit dem fremden Agens bereits in sich.

      Tholia sah ihn groß an und hustete erneut. Donn bedauerte, sie zurücklassen zu müssen, aber sie war bereits infiziert, so wie er selbst. Er brauchte den Schutzanzug nicht, um sich zu schützen, sondern um schnell zu sein.

      »Gib den anderen Bescheid!«, sagte er. Sie hörte ihn klar und deutlich, obwohl er im Innern des Helms sprach. »Es sind die Sporen. Sie enthalten etwas, das die Shenpadri krank macht und auch uns beeinflusst. Wir müssen zurück zum Schiff. Ich sorge dafür, dass die Evakuierung veranlasst wird.«

      Er bemerkte, dass ihm einige nahe Besatzungsmitglieder der NEY ELIAS erstaunte Blicke zuwarfen. Eben noch hatte er gewöhnliche Kleidung getragen, Hose und dicke Jacke, und plötzlich sahen sie ihn in einem Schutzanzug mit geschlossenem Helm.

      Donn winkte Tholia zu, aktivierte das Antigravfeld und stieg einige Meter weit auf, um einen besseren Überblick zu bekommen.

      »Yaradua an Rhodan!«, sagte er und beobachtete Dutzende von Antigravplattformen und Transporter, die von den roten zylindrischen Raumschiffen über der Stadt kamen oder zu ihnen zurückkehrten.

      Hatten die Shenpadri den Ernst der Lage erkannt und bereits eine Evakuierung der Ausgrabungsstätte eingeleitet? Oder brachten sie nur Erkrankte zu den Schiffen?

      »Yaradua an Affatenga.«

      Die Wissenschaftler von der NEY ELIAS beobachteten die Plattformen ebenfalls. Einige von ihnen versuchten, mit Shenpadri zu sprechen, die über Lingumasken verfügten, aber die serpentoiden Geschöpfe achteten kaum auf sie, waren viel zu sehr mit sich und ihren Artgenossen beschäftigt.

      »Yaradua an Perry Rhodan und Sholotow Affatenga, hört ihr mich?«

      Keine Antwort.

      Donn startete ein Diagnoseprogramm, das ihm bestätigte: Alle SERUN-Systeme, auch die Kommunikation, funktionierten einwandfrei.

      »Bring mich zu Zafer Young!«, sagte Donn. Das Navigationsmodul brauchte nicht länger als eine Sekunde, um den stellvertretenden Kommandanten der NEY ELIAS ausfindig zu machen.

      Einen Augenblick später flog Donn bereits über den Ruinen der gewaltigen Stadt, wich den Resten von Gebäuden aus, die einst mehr als einen Kilometer hoch gewesen waren, und machte einen Bogen um die Antigravplattformen der Shenpadri.

      Nach einer halben Minute gerieten die beiden Gleiter in Sicht, die sie vom Explorer nach Tellus gebracht hatten. Der Autopilot setzte Donn Yaradua wenige Meter davor ab.

      Der Kolonialertruser Zafer Young und Sara, die kleine, gedrungene Frau von Hamerstatt in der Nähe des galaktischen Zentrums, waren gerade dabei, archäologische Ausrüstungen zu entladen. Sie drehten sich überrascht um.

      Donn öffnete den Helm nicht. Wenig Schutz war besser als gar keiner. Er verspürte weder Kopfschmerzen noch Hustenreiz – vielleicht hatte er nicht genug Sporen für eine Infektion eingeatmet.

      »Du siehst aus wie ein Soldat, wie jemand, der gekommen ist, um zu kämpfen«, brummte Zafer. »Seid ihr das, du und die anderen? Soldaten?«

      »Tellus muss unverzüglich evakuiert werden«, sagte Donn ohne Einleitung. Er erklärte, was mit den Shenpadri und auch den Menschen geschah. »An Bord eures Schiffes gibt es Laboratorien«, fügte er hinzu. »Wir müssen die Sporen untersuchen und ein Gegenmittel entwickeln. Bevor die Shenpadri sterben. Oder jemand von uns.«

      Sara hustete plötzlich. »Ich habe schon seit einer ganzen Weile Kopfschmerzen.«

      Zafer Young sah zu den Antigravplattformen der Shenpadri und den gelblichen Sporenschwaden über der Stadt. Als Sara erneut hustete, nahm er einen Kommunikator von seinem Werkzeuggürtel und hob ihn vor den Mund.

      »Amma?« Er wartete einige Sekunden. »Zafer Young an Amma Vargas.«

      »Ich habe versucht, Rhodan zu erreichen«, sagte Donn. »Er meldet sich ebenfalls nicht. Du bist der stellvertretende Kommandant der NEY ELIAS. Ordne die Evakuierung an! Die Shenpadri sind schon dabei, ihre Leute abzuholen. Ich mache mich auf die Suche nach Perry Rhodan und Tenga. Zuerst der Siganese. Er muss hier irgendwo in der Nähe sein.«

      Sholotow Affatenga

      Felix Ghiss – der immerzu lächelnde und ein wenig tollpatschige Felix Ghiss, der jetzt nicht mehr lächelte und auch nicht mehr tollpatschig wirkte – hockte in einer dunklen Ecke und sprach. Er bemühte sich nicht einmal, leise zu sein, denn er war sicher, dass ihn niemand hörte.

      Darin irrte er sich.

      Tenga hörte ihn sehr wohl, als er zwischen den Steinen hervorkroch, unter denen die SCHOTE lag.

      »Er ist es wirklich«, hörte er ihn sagen. »Es ist der legendäre Perry Rhodan, und er befindet sich hier auf Tellus.«

      Ein Sender, dachte Tenga, schaltete seinen Antigrav ein und stieg lautlos auf. Felix Ghiss sprach mit jemandem, der an Perry Rhodans Aufenthaltsort interessiert zu sein schien.

      »Ja«, sagte Felix nach einer kurzen Pause. »Es besteht kein Zweifel. Er ist identifiziert.«

      Die Mitteilung war erfolgt, der Schaden angerichtet. Die Schuld daran gab der Siganese sich selbst – er hätte sich nicht überrumpeln lassen dürfen.

      Er schwebte noch etwas höher, bis dicht unter die dunkle Decke, und zog den vorbereiteten Nadler.

      »Ich werde dafür sorgen, dass er bis zu eurem Eintreffen auf Tellus bleibt«, versprach der Mann in der Ecke des finsteren Raums, von dem aus eine Treppe noch weiter in die Tiefe führte, zu den Bunkern tief unter der Stadt.

      »Tut mir leid«, sagte Tenga laut. »Ich fürchte, dieses Versprechen kannst du nicht halten.«

      Felix Ghiss erstarrte.

      »Mit wem hast du gesprochen?«, fragte Tenga und veränderte sicherheitshalber seine Position. Diesmal wollte er keinen Fehler machen.

      »Mit den Cairanern, nicht wahr?«, hakte er nach, als eine Antwort ausblieb. »Dein falsches Spiel und

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