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ab.

      Nach­dem sie auf die­se Wei­se eine Stun­de ver­bracht hat­ten, rief Ker­schak sie alle zu­sam­men und be­fahl ih­nen, ihm zu fol­gen.

      Jetzt hieß es: Fort zur See hin­un­ter!

      Sie gin­gen zu­meist aus der Erde, und folg­ten dem Weg, den die großen Ele­fan­ten durch das Dickicht der Bäu­me, Sträu­cher und Sch­ling­pflan­zen ge­bro­chen hat­ten. Ihr Ge­hen war eine rol­len­de, un­be­hol­fe­ne Be­we­gung, in­dem sie die Knö­chel ih­rer ge­schlos­se­nen Hän­de auf den Bo­den setz­ten und ih­ren plum­pen Kör­per vor­wärts schwan­gen. Wenn aber der Weg zwi­schen nie­de­ren Bäu­men hin­durch­führ­te, be­weg­ten sie sich schnel­ler, in­dem sie sich von Ast zu Ast mit der Ge­wandt­heit ih­rer Vet­tern, der klei­nen Klet­teraf­fen, schwan­gen.

      Auch Kala war bei der Trup­pe, und sie trug den gan­zen Weg ihr klei­nes, to­tes Kind fest an ihre Brust ge­drückt.

      Es war kurz nach Mit­tag, als sie eine An­hö­he er­reich­ten, von wo sie den Strand über­se­hen konn­ten, an dem die Hüt­te lag.

      Dor­thin führ­te sie Ker­schak!

      Er woll­te das Ge­heim­nis er­grün­den, das die­se Woh­nung barg. Mehr als ein­mal hat­te er ge­se­hen, dass ei­ner sei­nes Stam­mes dort ge­tö­tet wur­de. Da drin­nen war näm­lich ein merk­wür­di­ger wei­ßer Affe; der hat­te einen selt­sa­men schwar­zen Stock, und wenn er die­sen in die Hand nahm, gab es einen lau­ten Knall und dann blieb ei­ner tot lie­gen. Ker­schak woll­te sich die­ses tod­brin­gen­de Werk­zeug an­eig­nen und das In­ne­re die­ses ge­heim­nis­vol­len Bau­es er­for­schen. Das muss­te ein wun­der­li­ches Tier sein, das da drin­nen haus­te. Er hass­te es und hät­te es gern in den Hals ge­bis­sen. Aber er fürch­te­te es auch, und des­halb kam er oft mit sei­nem Stam­me dort­hin auf Kund­schaft. Er woll­te eine Zeit ab­war­ten, wo der Wei­ße nicht auf sei­ner Hut wäre.

      Aber noch je­des Mal hat­te er Pech ge­habt. So­bald er sich mit sei­nen An­ge­hö­ri­gen zeig­te, er­schi­en auch der Wei­ße mit sei­nem Stock und tö­te­te ir­gend­ei­nen von ih­nen.

      So hat­te Ker­schak es all­mäh­lich auf­ge­ge­ben, einen An­griff zu wa­gen oder auch nur sich zu zei­gen.

      Nun war er ge­spannt, wie es heu­te ge­hen wür­de.

      Der Wei­ße war nir­gends zu er­bli­cken. Ker­schak wan­der­te mit sei­nen An­ge­hö­ri­gen um die Hüt­te.

      Als sie sa­hen, dass die Tür of­fen stand, kro­chen sie lang­sam, vor­sich­tig und ge­räusch­los her­an. Da gab es kein Knur­ren und kei­ne Wut­schreie, denn sie durf­ten den schwar­zen Stock nicht we­cken.

      Sie ka­men nä­her und nä­her, bis Ker­schak selbst an der Tür war und heim­lich hin­ein­guck­te. Hin­ter ihm wa­ren zwei Männ­chen und dann Kala, die ihr to­tes Klei­nes noch im­mer fest an ihre Brust drück­te.

      In der Hüt­te sa­hen sie den selt­sa­men wei­ßen Af­fen halb über dem Tisch lie­gen, die Arme um den Kopf ge­streckt, und auf dem Bet­te lag eine mit ei­nem Se­gel­tuch be­deck­te Ge­stalt, wäh­rend von ei­ner klei­nen, ein­fa­chen Wie­ge das Weh­kla­gen ei­nes Säug­lings her­kam.

      Ker­schak war ge­räusch­los ein­ge­tre­ten und hielt sich zum An­griff be­reit.

      Da er­hob sich John Clay­ton plötz­lich und sah ihn an.

      Er wur­de starr vor Schre­cken bei dem An­blick, der sich ihm bot: in­ner­halb der Tür stan­den drei große Af­fen, und hin­ter ih­nen ka­men de­ren noch mehr zum Vor­schein, — wie vie­le, wuss­te er nicht.

      Clay­ton sah, dass er ver­lo­ren sei, denn sei­ne Re­vol­ver und sei­ne Ge­weh­re hin­gen weit hin­ten an der Wand, und Ker­schak ging zum An­griff vor.

      Der rie­si­ge Affe stürz­te sich auf den Wehr­lo­sen, um­fass­te ihn und er­drück­te ihn. Es war das Werk ei­ner Mi­nu­te.

      Als er den schlaf­fen Kör­per des Leb­lo­sen losließ, wand­te er sei­ne Auf­merk­sam­keit der klei­nen Wie­ge zu. Da­bei kam Kala ihm aber zu­vor. Das Wim­mern des Säug­lings hat­te in ih­rer Brust die Ge­füh­le der Mut­ter­schaft ge­weckt, und da sie die­se an ih­rem to­ten Kin­de nicht mehr stil­len konn­te, ließ sie die­ses in die Wie­ge fal­len und nahm da­für den le­ben­den Säug­ling der Ali­ce Clay­ton.

      Als Ker­schak das Kind er­grei­fen woll­te, hat­te sie es ihm schon weg­ge­schnappt, und ehe er da­zwi­schen fah­ren konn­te, war sie zur Tür hin­aus­ge­rannt und auf einen ho­hen Baum ge­flüch­tet.

      Hier lieb­kos­te sie das schrei­en­de Kind an ih­rem Bu­sen, und der In­stinkt, der in die­sem wil­den Weib­chen eben­so vor­herrsch­te, wie in der Brust der zar­ten, schö­nen Mut­ter, der In­stinkt der Mut­ter­lie­be, er­streck­te sich auch auf das klei­ne Men­schen­kind.

      Der Hun­ger hob al­len Un­ter­schied auf, und so wur­de der Sohn ei­nes eng­li­schen Lords und ei­ner eng­li­schen Lady an der Brust von Kala, der großen Äf­fin, ge­nährt.

      In­zwi­schen un­ter­such­ten die Af­fen vor­sich­tig den In­halt des Hau­ses, in das sie ein­ge­drun­gen wa­ren.

      Als Ker­schak sich von dem Tod Clay­tons über­zeugt hat­te, wand­te er sei­ne Auf­merk­sam­keit der Ge­stalt zu, die auf dem Bet­te lag und mit ei­nem Stück Se­gel­tuch be­deckt war. Be­däch­tig hob er einen Zip­fel des Lei­chen­tu­ches auf, aber als er den Kör­per der Frau dar­un­ter sah, riss er das Tuch mit ei­nem Ruck von ihr weg und pack­te den stil­len wei­ßen Hals mit sei­nen rie­si­gen be­haar­ten Hän­den an.

      Ei­nen Au­gen­blick drück­te er sei­ne Fin­ger tief in ihr kal­tes Fleisch ein, aber als er er­kann­te, dass sie schon tot sei, ließ er von ihr ab, um den In­halt des Zim­mers zu mus­tern.

      Das Ge­wehr an der Wand zog zu­erst sei­ne Auf­merk­sam­keit auf sich. Das war je­ner selt­sa­me, tod­brin­gen­de Don­ner­stock, den er nun schon seit Mo­na­ten in der Hand des wei­ßen Af­fen ge­se­hen hat­te und des­sen er sich so gern be­mäch­tigt hät­te, und nun, da er ihn er­grei­fen konn­te, hat­te er nicht den Mut, ihn an­zu­fas­sen.

      Vor­sich­tig nä­her­te er sich dem Ding, je­den Au­gen­blick be­reit, zu flie­hen, so­bald das Mord­werk­zeug los­ge­hen wür­de. Er er­in­ner­te sich noch sehr wohl, welch lau­ten Knall es von sich gab, wenn der wun­der­ba­re wei­ße Affe sich sei­ner be­dien­te, so­bald er an­ge­grif­fen wur­de, und wie dann je­des Mal ei­ner sei­nes Stam­mes tot zu­rück­b­lieb.

      Ein dunkles Be­wusst­sein sag­te ihm al­ler­dings, dass der Don­ner­stock nicht von selbst los­ge­he und dass er nur ge­fähr­lich wur­de, wenn ei­ner ihn in die Hand nahm.

      Den­noch wag­te er nicht, ihn zu be­rüh­ren. Er ging viel­mehr auf und ab, dreh­te da­bei den Kopf, aber so, dass er den Ge­gen­stand sei­ner Wün­sche nicht aus dem Auge ver­lor. Der große Kö­nig der Af­fen ge­brauch­te sei­ne lan­gen Arme, wie ein Mensch sich der Krücken be­dient; bei je­dem Schritt roll­te er sei­nen schwe­ren Rumpf wei­ter, knurr­te oder stieß auch einen je­ner oh­ren­be­täu­ben­den Schreie aus, die das Schre­cken­er­re­gends­te im gan­zen Dschun­gel wa­ren.

      So ging er auf und ab.

      Auf ein­mal mach­te er Halt vor dem Ge­wehr. Lang­sam streck­te er die Hand da­nach aus, bis er den glän­zen­den Lauf bei­na­he be­rühr­te, zog sie aber­mals zu­rück und setz­te sei­ne ei­li­gen Schrit­te im Zim­mer fort.

      Und

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