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Die heilende Kraft Gottes. Daniel E Fountain
Читать онлайн.Название Die heilende Kraft Gottes
Год выпуска 0
isbn 9783862567119
Автор произведения Daniel E Fountain
Жанр Религия: прочее
Издательство Bookwire
Nein, denn die Frau selbst war noch nicht heil geworden. Jesus hatte ihre weiblichen Organe geheilt, aber noch nicht sie als ganze Person, und aus diesem Grunde rief er sie zu sich. Während sie da vor ihm ausgebreitet auf dem Boden lag, jeden Augenblick das Verdammungsurteil erwartend, hörte sie eine absolut unglaubliche aramäische Vokabel, die übersetzt lautet: Meine Tochter. »Meine Tochter«, hörte sie Jesus sagen, sehr sanft und einfühlsam, und dieses Wort machte sie heil.
35 Jahre lang habe ich in Afrika Medizin praktiziert und als Chirurg gearbeitet. Ich habe unzählige Frauen behandelt, die Probleme mit Blutungen und Unfruchtbarkeit hatten. Ich habe Hunderte, wenn nicht Tausende von ihnen operiert. Doch wie oft habe ich etwas gesagt, das zur Heilung der ganzen Person beigetragen hat, das den Geist und die Sinne und Emotionen derer, die krank waren, wieder ins Lot gebracht hat?
Das heilende Wort
Was heilt das zerbrochene Herz und den verwundeten Geist? Was für ein »Eingriff« muss hier erfolgen? Wenn es um Hilfe für den Körper geht, wissen wir in der Regel, wie wir vorzugehen haben. Aber was heilt das Herz?
Das Heilmittel für das Herz ist einfach nur ein Wort, das die Tiefenschichten einer kranken Person erreicht. Es ist ein Schlüsselwort oder eine Aussage, bei der »es klickt«, die jemand begreift, und zwar auf eine Art und Weise, die die psychospirituellen Probleme berührt: Furcht, Konflikte, Ängste, Schuld, Verzweiflung. Wenn dieses Wort einen solchen inneren Schmerz heilt, wird das ganze Selbst aufgerichtet.
Nachdem die inneren Organe dieser Frau geheilt worden waren, war sie aus psychologischer, sozialer und geistlicher Sicht noch nicht gesund, weil alle ihre Beziehungen noch nicht wiederhergestellt waren. Was Jesus jetzt sagte, berührte die Frau in der Tiefe ihres Herzens, sprach die zerstörten Beziehungen an und heilte sie. Mit ihren eigenen Ohren hörte sie Jesus sagen: »Meine Tochter.« In ihrem Geist hörte sie ihn sagen: »Ich liebe dich. Ich akzeptiere dich. Du bist es wert, Glied meiner Familie zu werden. Du bist jetzt geheilt und wiederhergestellt.« Dieses Wort stellte die Beziehung zu ihr selbst, ihr Selbstwertgefühl wieder her. Sie wusste, dass sie in den Augen dieses großartigen Mannes mit Namen Jesus irgendwie wertgeachtet wurde. Ihre Würde war wiederhergestellt, und sofort waren Angst, Ausgestoßensein, und Verzweiflung, die ihr Leben zerstört hatten, verschwunden.
Dieses Wort eröffnete zugleich eine völlig neue geistliche Beziehung. Sie trat durch die Person Jesus Christus in eine Beziehung mit ihrem Schöpfer ein. Sie gehörte jetzt zur Familie Gottes, einer Familie, zu der sie (und wir alle) schon von Mutterleib an hätten gehören sollen. Jetzt durfte sie beten, Gottesdienst feiern, ihre Gaben opfern und ihre Sünden und Unzulänglichkeiten zu seinen Füßen ablegen. Das Leben hatte für sie einen neuen Sinn bekommen.
Indem Jesus sagte: Gehe in Frieden. Du bist geheilt, wurden auch ihre sozialen Beziehungen geheilt. Praktisch hieß das: Sie war nicht länger unrein und konnte wieder mit anderen zusammenleben. Ihre ganze Schande war überwunden, sie konnte in den Kreis ihrer Familie und Freunde sowie in die Dorfgemeinschaft zurückkehren. Das Heilwerden sozialer Beziehungen ist genauso wichtig wie jeder andere Aspekt unserer Genesung. Jesus hatte das bei dieser Frau erreicht.
Menschliches Leben ist Beziehungen. Wesentliches Merkmal des christlichen Lebens sind funktionierende Beziehungen. Wahres Heilwerden stellt verletzte oder zerbrochene Beziehungen wieder her. Im Leben dieser Frau hat Jesus all diese Beziehungen wieder in Ordnung gebracht.
Eine Frau mit einem gebrochenen Herzen
Ich möchte die Lehren aus diesem Geschehen in unsere heutige Welt und Zeit übertragen. Dazu möchte ich ihnen die Geschichte einer anderen Jüdin erzählen, die etwas Ähnliches erlebt hat. Deborah ist eine dynamische und attraktive Juristin. Aber sie wäre fast an ihrem zerbrochenen Herzen gestorben.
Deborah ist in einer nichtreligiösen jüdischen Familie aufgewachsen. Als Mädchen las sie gerne die Psalmen und die Propheten. Nach ihrem Jurastudium heiratete sie einen nichtjüdischen Juristen, sie bekam zwei Kinder. Unglücklicherweise ging es in der Ehe schon bald drunter und drüber; sie wurde beendet, nachdem ihr Mann sie wegen einer hübschen Sekretärin sitzen ließ. Man versuche, das Trauma nachzuvollziehen: Eine nette, intelligente, fähige Jüdin, verachtet und zurückgestoßen von einem Mann, dem sie sich für ein ganzes Leben lang anvertraut hatte. In ihrem Herzen empfand sie Schande, Wut, Trauer, Einsamkeit und ein tief empfundenes Gefühl der Zerrissenheit, weil das, was »ein Fleisch« sein sollte, in die Brüche gegangen war. Als Alleinerziehende konnte sie ihre Rechtsanwaltspraxis nicht aufrechterhalten. Sie hatte keine Möglichkeit, für sich und ihre Kinder zu sorgen. Ihr Leben war ein Trümmerhaufen; sie dachte an Selbstmord.
Während dieser verzweifelten Situation besuchte sie eine Freundin, die ihr eine Bibel gab und ihr vorschlug, die Berichte über das Leben Jesu zu lesen. Mit ihrem jüdischen Hintergrund und der Kenntnis der Kultur entdeckte Deborah in den Evangelien vieles, was Nichtjuden übersehen. Als sie diese Geschichte von der Frau mit der Blutung las, hat sie sich völlig mit ihr identifiziert. Deborah blutete das Herz und ihr Leben war ebenfalls ein Scherbenhaufen. Als sie las, was diese Frau tat, war sie geschockt. Keine jüdische Frau durfte so etwas tun. Der Mann Jesus, selbst Jude, müsste sie eigentlich der Zerstörung preisgeben; das forderten die religiösen Vorschriften.
Deborah war vollkommen überwältigt, als sie las, was Jesus stattdessen zu ihr sagte: Meine Tochter! Sie sagte sich: Wenn Jesus jene Frau »meine Tochter« nennen konnte, dann würde er auch mich als seine Tochter ansprechen. Sie fiel auf ihre Knie und betete: »Jesus, ich kenne dich nicht, aber ich möchte deine Tochter sein.« In der Tiefe ihres Herzens vernahm sie seine Stimme: »Deborah, du bist meine Tochter.« In demselben Augenblick wurde Deborah durch dasselbe Wort geheilt, das Jesus 2 000 Jahre zuvor einer anderen Frau gesagt hatte.
Vom Kopf ins Herz
Was für ein Wort kann ein zerbrochenes Herz und einen verwundeten Geist heilen? Es kann ein einziger Ausdruck sein wie dieses Aramäische »Meine Tochter«. Es kann sich um einen längeren erklärenden Abschnitt handeln, eine Aufforderung oder einfach eine Erzählung. Es kann sich um einen Text aus der Bibel handeln, ein Wort aus einem Gebet oder um eine Botschaft, die der Heilige Geist ins Herz spricht. Es kann auch irgendeine sichtbare Darstellung oder ein Symbol sein, das, wenn die Sinne es aufnehmen, innere Konflikte löst und Frieden und Heilung bewirkt.
Gott, der die Trägheit der Herzen des Volkes Israel kannte, erklärte dem Propheten Jesaja dieses Prinzip in negativer Form:
Da sprach er: »Geh und sag diesem Volk: Hört mir nur zu, so lange ihr wollt, ihr werdet doch nichts verstehen. Seht nur her, ihr werdet doch nichts erkennen! Sag ihnen das, und mach ihre Herzen hart und gleichgültig, verstopf ihre Ohren, und verkleb ihre Augen! Sie sollen weder sehen noch hören, noch mit dem Herzen etwas verstehen, damit sie nicht umkehren und geheilt werden« (Jesaja 6,9–10).
Die Botschaft dieses Textes ist eindeutig: Was wir hören und sehen, nimmt unser Verstand auf. Wenn diese Gedanken von unseren Gefühlen, Emotionen und Intuitionen akzeptiert werden, geschieht Heilung. Es ist sicher nicht ohne Bedeutung, dass alle vier Evangelisten und der Apostel Paulus diesen Text zitieren.1
Während unser Verstand sich primär auf Ideen und Argumente richtet, wird unser Herz häufig durch Symbole angesprochen. Symbole helfen uns, die Realität auf einer tieferen Ebene zu verstehen, die Worte allein nicht erreichen können. Wenn sich Informationen, die zunächst nur aus Ideen bestehen, in ein Symbol verwandeln, dann können auch unsere Gefühle, Emotionen und Intuitionen sie wahrnehmen. Jene kranke Frau hörte, wie Jesus sie: »Meine Tochter« nannte. Diese Idee hat mit der „Wirklichkeit“ nichts gemein, denn Jesus war nicht ihr leiblicher Vater. Ihr Herz aber hat dieses Symbolwort sofort verstanden, denn sie nahm Jesus