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Kli­mas ein ausge­zeich­ne­ter Wein. Vom Riesling und Müller-Thurgau ein­mal ab­ge­sehen, hat der Sil­vaner in Fran­ken seine beste Pfle­gestätte.

      Der nordöstliche Teil des „Romanti­schen Fran­kens“, der bis 1994 noch unter dem Begriff Rangau eine ei­gene Tou­rismusregion dar­stellte, gilt mit seinen vielen Fischweihern rund um Höchstadt und Neustadt an der Aisch als Deutsch­lands Karpfengegend Nr. 1.

      Auch an Sehenswürdigkeiten herrscht kein Mangel. Die bekannten tou­risti­schen Zentren Rothenburg ob der Tau­ber und Dinkels­bühl so­wie die Höhen­burgen Cadolzburg und Colm­berg we­cken Erinnerungen an das Mit­tel­alter; nicht zu vergessen Ansbach, die Stadt des frän­kischen Rokokos.

      Mittelalterliches Kriminalmuseum in Rothenburg: Schaurig-interessante Ein­blicke in das mittelalterliche und früh­neu­zeit­liche Rechts­wesen. → Link

      Riemenschneider-Altar in Detwang: Der Chor des roma­nischen Kirchleins St. Peter und Paul beherbergt einen herr­lichen Hoch­altar aus der Werk­statt von Til­man Rie­menschneider. → Link

      St. Georg: Die dreischiffige Stadt­pfarr­kir­che von Dinkelsbühl ist ein be­ein­dru­ckender spätmittelalterlicher Bau mit einer faszinierenden Raum­wir­kung. → Link

      Schlosspark Dennenlohe: Eine der schön­s­ten Gartenanlagen Frankens um­fasst den größten Rho­do­den­dron­park Süd­deutsch­lands. Besonders schön ist auch der Wassergarten, der sich ent­lang mehrerer In­seln am Den­nen­loher See erstreckt. → Link

      Die Cadolzburg: Die mächtige Hohen­zol­lernburg wurde nach ihrem Wie­der­aufbau als Erlebnismuseum konzipiert und lädt auf vier Eta­gen zu einer in­ter­ak­tiven Zeit­reise ins Spätmittel­alter ein. → Link

      Auf der Stadtmauer laufen: Auf einem ausgeschilderten Turmweg kann man Rothen­burg ob der Tauber entlang der Stadtmauern umrunden. → Link

      Wörnitz-Strandbad: Direkt vor den Toren von Dinkelsbühl kann man sich in dem historischen Strandbad abküh­len. → Link

      Jagdfalkenhof: Spannend ist es, auf Schloss Schil­lingsfürst eine Flug­vor­füh­run­g mit Fal­ken, Geiern und Adlern zu besuchen. → Link

      Taubertal-Festival: Am zweiten Au­gust­wochenende pilgern mehr als 20.000 Mu­sikfans ins Taubertal - eine ein­ma­li­ge Location unterhalb der Stadt­mauer von Rothenburg ob der Tauber. → Link

      Kreuzgangspiele: Stimmungsvolle Frei­licht­bühne im Kreuzgang des ehe­maligen Klosterhofes in Feuchtwangen. → Link

      In der Altstadt von Rothenburg ist das Klicken der Fotoapparate an man­chen Tagen lauter als der Ge­räuschpegel der wenigen Au­tos, die das Zent­rum befahren dürfen. Tou­risten aus aller Her­ren Län­der, ins­besondere aus Japan und Amerika, beherrschen das Stra­ßen­bild. Kriti­ker werfen Rothen­burg vor, ein fränkisches Dis­neyland zu sein.

      Rothenburg gilt als die romantische Stadt schlechthin; mauerbewehrt und turm­über­höht liegt sie mit ihren ver­win­kelten Gassen und alten Fach­werk­häu­sern an einem Steilhang über dem Tau­bertal. Diese einzigartige Sym­biose von Stadt und Landschaft bleibt in Deutsch­land un­über­troffen. Und so konn­ten und kön­nen sich bis heute die we­nigsten dem Charme Rothenburgs ent­ziehen. Durch zahlreiche Feste und Ver­an­stal­tun­gen wird dieses Image ge­pflegt. Das 11.000 Ein­wohner zäh­lende Städtchen ko­ket­tiert mit der Ver­gan­gen­heit und ver­zeich­net so viele Gäs­te wie kaum eine an­dere Stadt in Deutsch­land: Rund zwei­einhalb Millio­nen Gäste wer­den pro Jahr gezählt, mehr als die Hälfte da­von stammt aus dem Aus­land! Wer eine Vor­liebe für leere Gassen und stille Win­kel hegt, muss Rothenburg aller­dings bei Nacht und Nebel durchstreifen, denn tagsüber ge­hört die Stadt den Be­suchern aus aller Welt. Und so ver­wun­dert es nicht, dass Wladimir Ka­mi­ner Rothen­burg als ein „als Stadt ge­tarn­tes Spiel­zeug­mu­seum“ empfand. Kritiker sehen Rothen­burg hin­gegen als konservierte Idylle, als eine Art mittelal­terliches Disney­land ohne eigene Iden­tität und ver­wei­sen darauf, dass kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs ein ame­ri­kanisches Bom­ber­geschwader mehr als ein Drittel der Stadt in Schutt und Asche gelegt hatte und es sich bei dem betroffenen Viertel zwischen dem Weißen Turm und dem Rödertor heute um nichts anderes als eine original­ge­treue Re­kons­truk­tion handelt. Nicht alles, was alt aussieht, hat be­reits im Mit­tel­alter Regen und Schnee getrotzt. Den­noch lebt Rothenburg von und mit seiner Ge­schichte. Man muss sich Zeit nehmen, um die ungeheure Fülle an Kunst­schät­zen in ihrer ganzen Breite würdigen zu kön­nen. Ein Spaziergang entlang sowie auf dem Wehrgang der mehr als drei Kilometer langen Stadtmauer mit ihren 43 Tor- und Mauertürmen vermittelt einen Eindruck von der Größe der einst so selbst­bewussten Reichsstadt.

      Fachwerk und Türme

      Auf einer schmalen Bergzunge, ver­tei­di­gungstechnisch günstig „ob“ der Tau­ber ge­le­gen, erbauten die Grafen von Kochergau gegen Ende des 10. Jahr­hun­derts eine Burg. Nach dem Aus­ster­ben des Adelsgeschlechts wur­de diese von Kon­rad III. er­wor­ben, der somit seinen staufischen Gütern ein neues Territorium zu­schlagen konnte. Konrad ließ 1142 die Anlage durch den Bau der sog. „vorderen Burg“ er­wei­tern. Neben dieser staufischen Kaiserburg ent­stand eine kleine Sied­lung, die Keim­zelle von Rothenburg. Von den beiden Burgen ist allerdings nicht mehr viel zu sehen: Durch ein großes Erd­be­ben stürzten 1356 die Stauferpfalz und mit ihr auch weite Teile der talseitigen Mauer ein. Mit kaiserlicher Erlaubnis durften die Rothen­burger die Steine der zerstörten Burg zum Ausbau ihrer Stadt ver­wenden, nur die zur Anlage gehörige Bla­sius­kapelle musste wieder errichtet wer­den; sie ist da­her bis heute erhalten geblieben. Im 13. und 14. Jahr­hun­dert be­gann und vollen­dete sich Ro­then­burgs Aufstieg zu einer bedeu­ten­den Stadt mit reichsstädtischen Rech­ten. Mehr als 6000 Menschen leb­ten um das Jahr 1400 innerhalb der wehr­haf­ten Mau­ern. Unter der geschick­ten Füh­rung des kühnen Bür­ger­meisters Hein­rich Topp­ler erlangte die von einem be­achtlichen Terri­to­rium umgebene Stadt den Höhe­punkt ihrer Macht. Das reich­städtische Gebiet er­reichte im 15. Jahr­hun­dert eine Aus­deh­nung von 400 Qua­dratkilometern und um­fasste 167 Dör­fer.

      Wie viele andere Reichsstädte trat auch Rothenburg zum Protestantismus über. Der Übergang vollzog sich leicht und schnell, da der seit 1512 wirkende Prädi­kant Teusch­lein seit der Jah­res­wende 1522/23 einfach zur evan­ge­li­schen Pre­digtform überging und ihm ab 1524 ein evangelisch gesinnter Pfar­rer zur Seite trat.

      Die Stadtmauer wurde mit Spenden wiederaufgebaut

      In den beiden nächsten Jahrzehn­ten voll­zog sich ein Konfessionswechsel

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