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war nicht unfehlbar – solchen fehlbaren Menschen könnte man verzeihen. Aber was ist mit dem Papst, den die Christen seit Jahrhunderten für unfehlbar halten? Aber auch dieser unfehlbare Papst gab Mussolini seinen Segen für den Sieg, weil er „für Jesus Christus und für Gott kämpft“. Dabei steckten Mussolini und Adolf Hitler unter einer Decke! Gemeinsam wollten sie die ganze Welt erobern. Vielleicht hatte der Papst die Hoffnung, wenn Mussolini den Sieg davontrüge, würde das Christentum zur Universalreligion werden. Seit zweitausend Jahren versuchen diese Leute, das Christentum zur Universalreligion zu machen und alle anderen Religionen aus dem Weg zu räumen.

      Der Jainismus kennt keinen „heiligen Krieg“. Jeder Krieg ist unheilig. Selbst wenn im Namen von Religion gekämpft würde – zu kämpfen an sich ist unreligiös. Auch dem Buddhismus fehlt jede Vorstellung eines heiligen Krieges. So haben Jainismus und Buddhismus in ihrer langen Geschichte niemals dazu beigetragen, dass irgendwo ein Krieg entflammte. Der Jainismus existiert schon seit mindestens zehntausend Jahren, aber er hat keinen einzigen Krieg angezettelt, weder heilig noch unheilig. Auch der Buddhismus ist älter als das Christentum, fünfhundert Jahre älter, und hat eine ebenso große Gefolgschaft wie das Christentum – mit Ausnahme von Indien ist fast ganz Asien buddhistisch –, aber er hat keinen einzigen Krieg begonnen.

      Den Krieg, die absolut hässlichste Sache im menschlichen Leben, für heilig zu erklären, geht ausschließlich auf das Konto des Christentums. Im Namen eines Kreuzzugs lässt sich alles machen: Man kann Frauen vergewaltigen, Menschen lebendig verbrennen, unschuldige Kinder und alte Menschen töten – alles ist erlaubt. Es ist ein Freibrief – ein Begriff, der alles deckt: ein „heiliger Krieg“, ein „Kreuzzug“. Aber unter diesem Deckmantel ereignen sich in Wirklichkeit andere Dinge.

      Sämtliche Atombomben und Kernwaffen sind im christlichen Kontext produziert worden. Nicht, dass es der übrigen Welt an Intelligenz fehlte … Wenn China einen Konfuzius, Laotse, Tschuangtse, Menzius, Liätse hervorbringen konnte, besteht kein Grund, warum es nicht auch einen Albert Einstein, einen Lord Rutherford hätte hervorbringen können. Schließlich war es China, das als Erstes die Druckerpresse entwickelte, und sie existiert nun schon seit dreitausend Jahren.

      Wenn Indien Menschen wie Patanjali hervorbringen konnte, der im Alleingang das ganze Yoga-System entwickelte, oder Gautama Buddha oder Mahavira, den Begründer des Jainismus, und viele große Philosophen und Mystiker …

      Vor dreitausend Jahren lebte in Indien Sushrut, ein großer Arzt und Chirurg, in dessen Schriften bereits einige der kompliziertesten heutigen Operationen beschrieben wurden, sogar Gehirnoperationen, mit allen dazugehörigen Instrumenten.

      Wenn diese Länder solche Menschen hervorbringen konnten, woran lag es, dass sie nicht ebenfalls versuchten, Atombomben herzustellen? Indien brachte die Mathematik hervor, ohne die es die heutige Wissenschaft nicht gäbe. Vor siebentausend Jahren wurden in Indien die Grundlagen der Mathematik geschaffen, doch das mathematische Wissen wurde von den Indern nie für destruktive Zwecke eingesetzt. Sie verwendeten es für kreative Zwecke, weil keine der dortigen Religionen ihnen einen Anreiz für Krieg gab. Sämtliche Religionen bezeichneten den Krieg als hässlich. Es stand überhaupt nicht zur Debatte. Diese Länder waren nicht bereit, irgendein Programm, irgendein Projekt, irgendeine Forschung zu unterstützen, die zum Krieg führen würden.

      Ich sage dies, um es ganz klar zu machen: Das Christentum ist dafür verantwortlich, dass die Wissenschaft den Anreiz zum Krieg bekam. Hätte das Christentum ein Klima der Gewaltlosigkeit geschaffen und nicht den Krieg geheiligt, dann hätten wir diese beiden Weltkriege vermeiden können. Und ohne den Ersten und Zweiten Weltkrieg wäre ein Dritter Weltkrieg mit Sicherheit nicht möglich. Die beiden Kriege waren absolute Voraussetzungen für einen dritten Krieg – dahin haben sie euch bereits gebracht. Ihr seid schon dafür gerüstet und eine Möglichkeit zur Rückkehr, zur Umkehr, scheint es nicht mehr zu geben.

      Nicht nur die Wissenschaft wurde vom Christentum korrumpiert. Das Christentum selbst hat eigenartige Ideologien hervorgebracht, entweder direkt oder als Reaktion. Und für beides ist es verantwortlich. Schon seit Jahrtausenden gibt es die Armut auf dieser Welt, aber der Kommunismus ist eine Errungenschaft des Christentums. Lasst euch von der Tatsache nicht täuschen, dass Karl Marx ein Jude war – Jesus war auch ein Jude. Wenn ein Jude das Christentum hervorbringen konnte … Karl Marx gehört zu einem christlichen Kontext, nicht zu einem jüdischen. Seine Grundidee stammte von Jesus Christus. Als dieser sagte: „Selig sind die Armen, denn sie werden das Königreich Gottes erben“, säte er den Samen des Kommunismus.

      Darüber hat noch niemand so unverblümt gesprochen. Um darüber so unverblümt sprechen zu können, braucht es einen Verrückten wie mich, der die Dinge nicht nur beim Namen nennt, sondern auch keine Hemmungen hat, sie bei ihrem bescheuerten Namen zu nennen! Sie einfach nur beim Namen zu nennen, kann doch jeder!

      Nachdem Jesus diesen Gedanken in die Welt gesetzt hatte: „Selig sind die Armen, denn sie werden das Königreich Gottes erben“, war es nur ein Kinderspiel, diese Idee für den eher praktischen und pragmatischen Kommunismus abzuwandeln. Was Marx im Wesentlichen sagt, ist: „Selig sind die Armen, denn ihnen gehört die Erde.“ Er macht einfach aus ein paar spirituellen Begriffen eine praktizierbare Politik.

      „Königreich Gottes“ – wer weiß denn, ob es überhaupt existiert? Warum sollte man sich die Gelegenheit entgehen lassen, das Königreich der Erde zu erlangen? Der ganze Kommunismus baut auf diesem einen Satz von Jesus auf. Es bedurfte nur einer kleinen Wendung, den esoterischen Unsinn loszuwerden und den politischen Pragmatismus hereinzubringen. Ja, selig sind die Armen, denn ihnen gehört das ganze Königreich dieser Erde – das ist es, was Karl Marx wirklich sagt.

      Seltsamerweise taucht der Kommunismus sonst nirgendwo auf – weder im Kontext des Buddhismus, Hinduismus, Jainismus, Sikhismus, Taoismus oder Konfuzianismus. Er taucht nur im christlichen Kontext auf. Das kann kein Zufall sein, denn wie es sich zeigt, taucht auch der Faschismus im Kontext des Christentums auf. Der Sozialismus, der Fabianismus, der Nazismus – das sind alles christliche Kinder, Sprösslinge von Jesus Christus. Entweder direkt von ihm beeinflusst… Denn er ist der Mann, der sagt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt.“

      Was ist von diesem Mann zu halten? Ist er nicht ein Kommunist? Wenn Jesus kein Kommunist ist, wer sonst? Weder Marx noch Engels, Lenin, Stalin oder Mao-Tsetung haben eine so starke Äußerung gemacht: „Ein Reicher kann nicht in das Reich Gottes kommen.“ Und seht, welchen Vergleich er hernimmt: Eher ist es möglich – und es ist völlig unmöglich! –, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. Das sei eher möglich, sagt er, aber der Eintritt eines Reichen in das Reich Gottes sei unmöglich. Wenn es aber im Reich Gottes unmöglich ist, warum sollte es hier auf Erden möglich sein? Man muss es auch hier unmöglich machen – und das hat Marx getan.

      Was Jesus in der Theorie lieferte, erhielt von Marx eine praktische Wendung. Doch der ursprüngliche Theoretiker war Jesus. Vielleicht ist Karl Marx selbst nicht darauf gekommen, aber der Kommunismus ist in keinem anderen Kontext möglich. In keinem anderen Kontext ist Adolf Hitler möglich.

      Wer sich in Indien als Mann Gottes erklärt, kann nicht wie Adolf Hitler sein. Er kann nicht einmal an der Politik teilnehmen, kann nicht einmal ein Wähler sein. Es wäre völlig undenkbar, dass jemand Millionen von Juden oder Millionen Menschen anderer Religionszugehörigkeit vernichtet und gleichzeitig behauptet, eine Reinkarnation des alten Propheten Elias zu sein. In Indien gab es Tausende von Menschen, die sich als Inkarnationen bezeichnet haben, als Propheten und Tirthankaras, aber sie mussten es immer durch ihr Leben unter Beweis stellen. Vielleicht sind es Scheinheilige – was für die meisten wohl zutrifft –, aber selbst dann: Keiner kann sich wie Adolf Hitler aufführen und gleichzeitig behaupten, er sei ein Prophet, ein religiöser Mann.

      Einmal erhielt ich einen Brief vom Präsidenten der amerikanischen Nazi-Partei, in dem stand: „Wir haben gehört, dass Sie sich gegen Adolf Hitler äußern. Das verletzt unsere religiösen Gefühle.“ Ich bin selten perplex, aber ich war perplex. Ihre religiösen Gefühle! „Adolf Hitler ist für uns der Prophet Elias, und wir hoffen, dass Sie es in Zukunft unterlassen werden, sich negativ über ihn zu äußern.“

      Unvorstellbar, dass so etwas in Indien oder China oder

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