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Der Omega im Turm. Jay Boss
Читать онлайн.Название Der Omega im Turm
Год выпуска 0
isbn 9783969877791
Автор произведения Jay Boss
Жанр Языкознание
Серия Burg der Wölfe
Издательство Bookwire
Dexter brüllte. Er hielt sich den Arm und brachte die Luft mit seiner Stimme zum Beben. Aber er kam nicht näher.
»Leon, kümmer dich um den Bückling«, sagte er.
Leon blieb stehen.
»Leon!«
»Mach's doch selbst!«
Jemand schrie. Hinter Finn, der es nicht wagte, die Vier aus den Augen zu lassen.
»Lass los!« Albie. Cooper musste ihn gepackt haben.
»Wehr dich, Albie!«, rief Finn. Seine Kehle wurde eng. Sie hatten keine Chance. Sie konnten nicht gewinnen. »Wehr dich! Los!«
Nur ein Moment der Unaufmerksamkeit, aber Leon nutzte ihn.
Er sprang.
7. Caelan
»Kommt mit«, befahl er Myles und Fraser, die sich inzwischen am Alphatisch unterhielten. Das Abendessen war immer noch im vollen Gange. Schüsseln klirrten, Stimmen brummten und der Geruch nach schwitzenden Männern überdeckte langsam den des Kaminrauchs.
»Wohin?«, fragte Myles, aber er erhob sich. Auch Fraser folgte ihm an den Bänken entlang. Bis zu der Tür, durch die die Männer verschwunden waren. Caelan stieß sie auf.
»Euer kleiner Fuchs ist eben gegangen, falls ihr das bemerkt habt.« Sorge beschleunigte Caelans Schritte. »Er hat einen anderen Omega hinausbegleitet. Ich schätze, die Hitze hat eingesetzt.«
»Ach, das war der Geruch.« Fraser leckte seine Lippen. »Ich war eben plötzlich spitz, von einem Moment auf den anderen.«
»Bist du doch immer«, sagte Myles. »Warum folgen wir ihnen, Cael? Willst du dich doch an unserer Jagd beteiligen?«
Caelan ignorierte diese idiotische Unterstellung. Als ob er je einem dieser kraftlosen Omegas nachgestiegen wäre. Und dann noch so einem anmaßenden.
»Ich war nicht der Einzige, der es bemerkt hat.« Der Steinflur war so eng, dass sie kaum zu zweit nebeneinander gehen konnten. »Fünf Alphas sind ihnen gefolgt.«
»Ja, und? Cael, was erzählst du uns da?«
»Dass euer Fuchs in Gefahr sein könnte.« Caelan zögerte, so über ihre Verbündeten zu sprechen, aber es war die Wahrheit. »Die MacFarlanes haben sich nicht so gut im Griff wie sie sollten. Ich habe am Tisch des Rudel-Chiefs einiges erfahren.«
»Was?« Myles klang ungläubig. »Willst du sagen, dass die ihre Omegas nach Lust und Laune schänden? Das ist doch Blödsinn.«
»Das hoffe ich.« Caelan bog in den nächsten Gang. Und erstarrte.
Flammen loderten in der Mitte des Flurs, leckten zittrig über die groben Steine. Er registrierte die Rücken von vier Männern. Bemerkte einen fünften, der am Boden mit einem Omega rang und einen Blonden, der die Szene mit schreckgeweiteten Augen verfolgte. Rauch hing in der Luft, und der schwere Duft nach einem Omega in Hitze. Caelans Atem stockte.
Finn.
Alles, was er sah, war Finn. Flammen schienen auf sein bleiches Gesicht, das zerknitterte Hemd, die roten Haare, die selbst zu brennen schienen. Der Fuchs war wütend. Verdammt wütend. Zorn leuchtete aus seinen Augen, ließ die entblößten Eckzähne blitzen und jeden Muskel in seinem Körper zittern.
Er war wunderschön.
»Wehr dich, Albie!«, rief Finn. »Wehr dich! Los!«
Einer der Männer sprang auf Finn zu und die Fackel ging auf dessen Brust nieder wie ein Schwert. Brüllend wälzte der Kerl sich über den Boden. Finn wich einen Schritt zurück und packte die Fackel mit beiden Händen.
»Na, wer will noch mal? Kommt her, ihr hässlichen Alpha-Schweine!« Eine Träne lief seine Wange hinunter.
Er hat Angst, verstand Caelan. Tödliche Angst. Aber er kämpft.
Etwas entfaltete sich in seiner Brust. Langsam und ungelenk, als hätte es sein Leben lang geschlafen.
Die drei anderen Alphas zögerten, nur einen Moment lang. Sie würde alle gleichzeitig angreifen. Der Kleine konnte nicht gewinnen. Und doch kämpfte er.
»Was geht hier vor?«, brüllte Caelan. Seine Stimme fuhr durch den Flur wie ein Windstoß. Alle sahen ihn an. Er selbst konnte nur Finn anstarren. Dessen Augen weiteten sich. Panik zuckte über sein Gesicht.
Was denkt er?, dachte Caelan. Warum schaut er mich so an?
Enttäuschung schlug über ihm zusammen, als er verstand. Der kleine Fuchs dachte, sie wären hier, um sich den anderen Alphas anzuschließen.
»He, die MacKays.« Einer der Angreifer lecke sich die Lippen. Sein Ärmel zeigte schwarze Rauchspuren. »Ihr stellt euch hinten an, klar? Das sind unsere Bücklinge.«
Wieder dieses Wort. Caelan holte tief Luft. Der Wolf in ihm hungerte, wollte diesem Mistkerl das Fleisch von den Knochen reißen. Man sah es ihm an. Er erkannte es in der Art, wie der Mann mit dem verbrannten Ärmel zurückwich.
»Na gut«, sagte der und versuchte, würdevoll zu schauen. »Ihr kriegt den Vortritt. Weil wir gute Gastgeber sind und so.«
»Wir sind nicht hier, um Schwächere zu schänden«, sagte Caelan. Tierisches Grollen unterlegte seine förmlichen Worte. »Lasst sie in Ruhe. Ihr seid nicht im Alpha-Turm.«
Und selbst wenn sie es gewesen wären, hätte er Finn und die anderen da rausgeholt. Dabei hatte er Myles und Fraser eben noch zurechtgewiesen, weil sie sich den Bräuchen ihrer Verbündeten nicht angepasst hatten.
Die Fünf zögerten.
»Ist das dein Ernst, MacKay?« Der Mann mit dem verbrannten Ärmel blinzelte.
»So sind die Regeln, oder nicht?« Caelan sah ihn herausfordernd an.
Töten, heulte der Wolf in ihm. Warmes Blut, leckere Kehle. Töten!
»Was kümmert ihr euch um die Regeln?« Der Mann knurrte. Die Luft war schwer und aufgeladen, wie kurz vor einem Gewitter. »Was gehen euch unsere Regeln an? Scheiß auf unsere Gesetze.«
»Möchtest du das vor Eric wiederholen, Dexter?« Finns Stimme war ruhig. Voll und kräftig, obwohl Caelan die Angst in seinen Augen sah. Finns Augen waren golden im Feuerschein, so strahlend, dass Caelan ihre wahre Farbe nicht erkennen konnte.
Sie müssen grün sein, dachte er. Hellgrün wie junges Moos. Dieses neue Gefühl in seiner Brust breitete sich aus. Bald würde es ihn ganz erfüllen.
»Klappe, Bückling!« Dexter fuhr herum. Finn zuckte zusammen, wich aber keinen Schritt.
Sofort war Caelan bei ihm. Er packte Dexter und schleuderte ihn zu Boden, mit einer Hand. Der Alpha segelte durch den halben Flur. Die anderen zögerten, die Fäuste geballt. Es roch nach Wolf. Normalerweise hätten sie sich jetzt verwandelt und gekämpft. Aber die MacKays und die MacFarlanes gehörten zu den zivilisierten Rudeln.
»Verpisst euch oder Lachlan und Eric erfahren, was hier gerade geschehen ist.« Caelan wollte ruhig klingen, aber er hörte Finns hektischen Atem in seinem Nacken. So klang der Befehl wie eine Morddrohung.
Sie verpissten sich. Mit eingekniffenen Schwänzen trotteten sie zurück, in Richtung des großen Saals.
Es war ruhig im Flur. Selbst Myles hielt ausnahmsweise die Klappe.
»Danke.« Der blonde Omega lächelte. Er stellte sich neben Finn und strahlte Caelan an. »Du hast mich gerettet.«
»Ich hab dich auch gerettet«, brummte Finn. Die Fackel loderte immer noch und verwandelte seine Haare in ein Flammenmeer.
Lasair, dachte Caelan. Lasair, die Flamme.
»Geht es euch gut?«, fragte Myles.
»Ja«, sagte