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kontrolliert & korrumpiert. Jessa James
Читать онлайн.Название kontrolliert & korrumpiert
Год выпуска 0
isbn 9783969536728
Автор произведения Jessa James
Жанр Языкознание
Серия Schätze mich
Издательство Bookwire
Ein Gedanke kommt mir in den Sinn.
Ein Geständnis. Ich könnte sie dazu zwingen, ein Geständnis zu unterschreiben, aus freien Stücken heraus. In diesem würde sie ihre Schuld an allem, mit dem ihre Familie mich verärgert hat, einschließlich Annas Tod, gestehen.
Das wäre ein Spaß.
Nachdem ich ihr ihren Lebenswillen genommen habe, wird sie mich um die Erlösung anflehen, die der Tod nach sich zieht. Genauso wie alle anderen.
Und dann werde ich sie erwürgen, langsam. Ich werde derjenige sein, der dabei zusieht, wie das Licht in ihren Augen erlischt. Ich werde sehen, wie ihr gesamtes Wesen zu existieren aufhört.
Dieser Moment… dieser Moment wird so, so genial sein.
Auf der anderen Seite des Raumes bricht die langweilige brünette Sklavin, die gerade versteigert wird, zusammen. Niemand reagiert großartig, was irgendwie merkwürdig ist. Der Auktionator ruft lediglich den letzten Bieter als Gewinner aus, während ein anderer muskulöser Mann in einer Maske kommt, das Mädchen hochhebt und sie beinahe achtlos über seine Schulter wirft.
„Katherine ist unser nächstes Mädchen“, verkündet der Auktionator. „Bringt Katherine raus.“
Ich setze mich etwas aufrechter hin. Eine zierliche Blondine wird hinaus auf die Bühne geführt. Ihre zarten Züge werden von ihrem weißen Kleid betont. Sie neigt ihren Kopf nach hinten, um sich umzusehen, wobei ihr Kopf hin und her wackelt.
Das ist sie.
Sie ist hübsch, auf eine empfindliche Art und Weise. Große ausdrucksstarke Augen, ein voller Mund, hohe Wangenknochen. Was für mich so verblüffend ist, ist, dass sie wie Anna aussieht, meine Lieblingshure in New Orleans. Da ist eine gewisse Ähnlichkeit um die Augen herum und eine Art Weisheit, die nicht zu jemandem ihres Alters zu passen scheint.
Das wirft die Frage auf, was Katherine wohl gesehen hat. Das wirft auch die Frage auf, was Anna in ihren kurzen Jahren auf diesem Planeten sah. Dieser Gedanke sorgt dafür, dass ich mich verspanne und mit den Zähnen knirsche. Ich spüre, wie sich meine Nägel in meine Handballen graben, als ich meine Fäuste balle. Denis nickt mit einem fragenden Blick zu ihr und ich erwidere sein Nicken.
Das ist das Mädchen, wegen dem wir hierhergekommen sind. Das ist das Mädchen, mit dem wir gehen werden, komme, was da wolle.
Sie ist sehr jung. Ich begutachte sie. Ihre zerbrechlichen Arme, ihre kleinen Titten. Ihr Gesicht, ein wenig elfenartig, mit großen blauen Augen, eine nach oben gerichtete Nase, volle breite Lippen.
Oh, die Dinge, die ich mit diesen Lippen vorhabe. Sie mustert den Raum mit ihren blauen Augen, doch ihr Gesicht gibt nichts preis.
Ich realisiere schockiert, dass sie nicht schlecht aussieht, nicht einmal während sie in diesem gebrauchten Kleid mitten auf der Bühne steht. Das spielt für mich keine Rolle, aber es schadet auch nicht.
Fuck, ich bin immerhin ein Mann.
Der Mann, der sie aufrecht hält, leistet beschissene Arbeit und lässt sie halb nach vorne fallen. Sie steht eindeutig unter dem Einfluss irgendeiner Droge wie der Rest der Mädchen. Sie sollte besser nicht ohnmächtig werden, nicht ehe ich sie kaufe.
Ich will, dass sie sich an das Gefühl, wie ein Objekt behandelt zu werden, erinnert.
„Die junge Katherine ist noch Jungfrau“, ruft der Auktionator. Seine Worte hauen mich vollkommen um. Eine Jungfrau? Das wird ihren Preis vermutlich verdoppeln. „Sie gehörte zu Sal Carolla. Jetzt kann sie einem von Ihnen gehören.“
Mehrere Männer jubeln, bereit, ihren Preis für sich zu beanspruchen. Doch diese Männer wissen nicht, dass ich im Publikum sitze oder dass ich bin, wer ich bin, oder dass ich wegen ihr hier bin.
Ich beginne, mich nach vorne zu bewegen und lege meine Hände um meinen Mund. „Eine Million. Eine Million und wir sind hier fertig.“
Alle drehen sich um und schauen zu mir, manche wirken überrascht.
„Eine Million von diesem Gentleman“, sagt der Auktionator. „Höre ich –“
„Eine Million und ein Viertel“, ruft ein Mann gegenüber von mir. Er grinst mich spöttisch an.
„Eine Million und eine halbe“, erwidere ich.
„Zwei Millionen!“, verkündet der Mann. „Zwei Millionen Dollar.“
„Drei“, knurre ich.
Der Mann zögert und schaut zu den zwei Männern, die ihn begleiten. Einer von ihnen nickt ihm zu und er grinst. „Drei Komma fünf.“
„Vier Millionen“, rufe ich, obwohl es eine schockierende Geldsumme ist.
Geld spielt keine Rolle, nicht heute.
Der andere Mann zieht seine Pistole, was er damit vorhat, weiß ich jedoch nicht. Er begeht den tödlichen Fehler, so auszusehen, als wolle er auf mich zielen, und ehe ich mich versehe, habe ich meine Pistole gezogen.
Die Instinkte übernehmen die Kontrolle und alles verlangsamt sich. Alle gehen in Deckung. Kurz darauf befindet sich ein Einschussloch direkt zwischen seinen Augen. Meine Pistole qualmt nur ein bisschen.
Alle anderen setzen sich in Bewegung. Das Geräusch von dutzenden Pistolen, die entsichert werden, hallt laut durch die stille Luft. Denis und Roget sind an meiner Seite, obgleich ich sie offenkundig nicht brauche.
„Rufen Sie den Sieger aus“, befehle ich dem Auktionator. „Rufen Sie ihn jetzt aus und wir können gehen.“
Der Auktionator hebt die Hände, obwohl ich nicht mit der Pistole auf ihn ziele. „Verkauft?“, quiekt er unschlüssig.
Der maskierte Mann, der Katherine aufrecht hält, zieht sie von der Bühne und läuft zu einem Hinterzimmer, wobei sie schlaff hinterherstolpert. Ich bedeute Denis, sie zu holen. Aufregung schwillt in meiner Brust an.
Alle sind bis in die Haarspitzen angespannt, beobachten jede meiner Bewegungen, die Pistolen gezückt. Aber ich mache mir wegen keinem von ihnen Sorgen.
Nein, ich mache mir Sorgen um meine Neuanschaffung, die Denis gerade von der Wache wegreißt. Während er sie zu mir führt, realisiere ich, wie klein sie neben meinem Vollstrecker aussieht. Sie kann nicht viel größer als ein Meter fünfzig sein.
Sie erreichen die Stelle, wo ich stehe, und ich betrachte ihre großen, verzweifelten Augen, ihre blonden Haare, ihre Hände, die sie in ihr weißes Kleid verknotet hat. Das ist alles so viel mehr, als ich zu träumen gewagt hatte. Echter, lebhafter.
Ich lege den Kopf zur Seite und bedenke sie mit einem nachdenklichen Blick. „Du gehörst zu mir. Ich bin jetzt dein Herr.“
In diesen großen blauen Augen leuchtet kurz ein weitentferntes Echo von Entsetzen auf, doch die Droge, welche auch immer man ihr gegeben hat, hindert ihre Angst daran, an die Oberfläche zu steigen.
Allerdings nicht lange. Wenn ich sie zu meinem Anwesen gebracht habe, wird es keine Substanzen, nichts mehr zwischen uns geben. Nichts wird sie davor bewahren, die Art von Schrecken zu fühlen, die Anna während ihrer letzten Stunden durchleiden musste.
Ich habe das Gefühl, als sollte ich sie warnen und ihr mitteilen, was für eine Sorte Herr ich sein werde. Ich wühle in meiner Hosentasche nach meinem Springmesser und klappe dessen glänzende Klinge auf.
Ihre Augen füllen sich mit einem deutlichen Hauch von Angst, als ich vor ihr damit herumfuchtle und näher zu ihr trete. Ich packe sie an der Schulter und genieße ihre jämmerlichen Versuche, sich zu wehren. Denis tritt nach vorne, packt ihre beiden Hände und zieht sie hinter ihren Rücken.
Ich schaue ihr direkt in die Augen, während ich langsam den Buchstaben A in ihr Schlüsselbein ritze, ungefähr