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Tochter von Sal Carolla.

      Du musst verstehen, Sal gab den Aufenthaltsort seiner Tochter einfach nicht preis, nicht einmal als mein Fuß samt Stiefel auf seinem Hals stand und meine Pistole auf seine Schläfe zielte. Ich gestehe, ich bewunderte ihn ein wenig, diese Art sturen Beschützerwillens. Natürlich tötete ich ihn trotzdem, aber ich bewunderte es dennoch.

      Dann fand ich heraus, dass der wahre Grund, warum der alte Sal das Versteck der hübschen kleinen Katherine nicht verraten hatte, darin bestand, dass er sie an einen sehr exklusiven privaten Auktionator verkauft hatte.

      Er hatte sie verkauft.

      Als wäre sie nicht seine Tochter. Als wäre sie nur eine Investition für ihn und er würde nur den rechten Augenblick abwarten und sie verstecken, bis er von ihrer Enthüllung profitieren konnte.

      Als ich davon erfuhr, war ich so überrascht, dass ich tatsächlich laut lachte.

      Wie sich herausstellte, wurde die kleine Katherine doch nicht von ihrem Daddy beschützt. Ihr Daddy beschützte jemanden, von dem Sal wusste, dass er seine Tochter auftakeln und an den höchsten Bieter verkaufen würde. Eine Person, die, wie ich vermutete, sie tausende Male vergewaltigen würde. Oder sie vielleicht unter seinen Freunden herumreichen würde.

      Oder sie einfach töten würde.

      Wenn ich dazu in der Lage wäre, so etwas zu empfinden, dann hätte ich beinahe Mitleid mit Katherine.

      Beinahe.

      Zu blöd, dass sie eine Carolla war. Sie würde bezahlen müssen, so wie Anna bezahlt hatte. Mit der Ausnahme, dass ich größere Pläne für Katherine hatte…

      Pläne, die sich darum drehten, sie zu brechen, Körper und Seele. Ich würde eine spezielle Mischung aus körperlicher Arbeit, Folter und Sex benutzen, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Ich würde sie foltern, bis sie glaubte, was auch immer ich sie glauben machen wollte.

      Sie hat mich noch nie gesehen, aber ihr Körper und Geist gehören mir.

      Dann kann ich sie in strategischen Intervallen allen vorführen, und zwar um meinen Rivalen eine Scheißangst einzujagen. Mein perfektes kleines Haustier, ganz düster und verdorben. Ich werde direkt hier im Auto leicht steif allein bei dem Gedanken daran, ihren Körper zu schänden und ihren Geist zu zerstören.

      Mein Vollstrecker Denis fährt in einen abgezäunten Bereich, der etwas umringt, das wie ein beiger Flugzeughangar aussieht und auf allen vier Seiten abgeschlossen ist. Das Gebäude ist von allem anderen isoliert, es ist nicht einmal ein anderes Gebäude in der Nähe. Denis fährt zu einem Sicherheitscheckpunkt und präsentiert der bewaffneten Wache meine Einladung für die Auktion.

      Eine Einladung, für die ich mehrere Gefallen einfordern musste.

      Die Wache schaut zu mir, schaut zu Denis und Roget und winkt uns dann durch. Ein Valet weist uns an, vor eine unmarkierte Tür zu fahren. Ich steige aus dem Wagen und strecke mich leicht. Ich schaue zu meinen zwei Vollstreckern, die den gesamten Parkplatz und den Eingang nach Bedrohungen scannen.

      Ich betrachte mich als hochgewachsen und breit, ein bisschen über einen Meter achtzig. Denis und Roget sind jedoch verdammt gigantisch, jeder an die zwei Meter groß und gebaut wie Holzfäller.

      Nun, das heißt, wenn sich Holzfäller in Trenchcoats kleiden und bis an die Zähne bewaffnen würden.

      „Hier lang, Gentlemen, wenn Sie mir bitte folgen würden?“, sagt ein Mann, der sich verbeugt, während er die Tür öffnet.

      Ich führe den Weg nach drinnen an und blinzle in der Dunkelheit. Wir treten in einen kleinen Raum, der nur von einer hochleistungsfähigen Taschenlampe beleuchtet wird.

      „Gentlemen, wenn Sie sich bitte eine Maske nehmen würden?“, sagt der Mann und deutet zu einem Tisch voller identischer schwarzer Gesichtsmasken.

      Roget schnappt sich drei Masken und ich nehme meine von ihm. Nachdem er und Denis ihre Masken übergezogen haben, lege ich meine ebenfalls an. Wir sehen einander an, auf die fast schon komische Auslöschung unserer charakteristischsten Züge.

      „Düster“, meint Denis. Roget grunzt nur und richtet seine schwere Jacke.

      „Genau hier lang“, sagte der Mann, stößt eine Tür auf und bedeutet uns, hineinzugehen. „Sie gehören zu den letzten Ankömmlingen. Ich fürchte, wir werden Sie weiter hinten platzieren müssen.“

      Das war keine Fehleinschätzung meinerseits; ich möchte hinten sein, in Schatten gehüllt. Der Mann eilt vor mich. Seine Schritte sind auf dem nackten Beton kaum zu hören. Er führt den Weg in den Hauptraum an, wobei er versucht, Rücksicht darauf zu nehmen, dass die Show bereits begonnen hat.

      Ungefähr fünfzehn Männer stehen in kleinen Grüppchen beisammen, ihre Aufmerksamkeit ist auf das Mädchen gerichtet, dass von einem maskierten Mann in schwarz auf die Bühne geführt wird. Das Mädchen sieht erbärmlich aus. Ihre Haut ist fahl und ihre Knochen stechen beinahe durch das Kleid. Sie ist auch vollkommen zugedröhnt, ihre Augen riesig und glasig, ihr Mund so trocken, dass er an einigen Stellen aufgesprungen ist.

      „Das ist Selina… Sie beginnt bei 10.000$...“, verkündet der Mann in einer hohen Stimme.

      Sofort schießen zwei Hände nach oben.

      „In Ordnung, ich habe zwölftausend…“, sagt der Mann.

      Mehr Hände heben sich.

      Ich entspanne mich ein wenig und rolle mit den Schultern. Ich bin nicht wegen irgendeinem Mädchen hier, weshalb ich den Bieterkrieg ausblenden kann. Das Einzige, das ich tun muss, ist geduldig zu bleiben und mit niemandem die Beherrschung zu verlieren, bevor Katherine Carolla aufgerufen wird.

      Das scheint recht einfach zu sein, solange die anderen Männer auf Distanz bleiben.

      Während ich warte, verbringe ich die Zeit damit, über das Mädchen nachzudenken.

      Katherine.

      Ich hasse diesen Namen. Eines der ersten Dinge, die ich tun werde, ist, sie dazu zu zwingen, meine Ketten zu tragen…

      Und das Zweite ist, ihr einen neuen Namen zu geben. Irgendetwas, das besser zu ihrer neuen Situation passt.

      Wie Sklavin. Oder Dienerin.

      Meine Lippen biegen sich zu dem grausamsten verstohlenen Lächeln nach oben.

      Ich werde sie auf mein Anwesen bringen, weit weg von hier. Dort kann ich tun, was immer ich möchte, wann immer ich möchte. Ich bin so etwas wie der König auf meinem Anwesen.

      Dann werde ich es genießen, langsam ihre Knochen zu brechen und ihren Verstand geschickt zu zerschmettern. Ich werde ihr mitteilen, dass ich ihre Familie getötet habe; ich werde ihr mitteilen, dass niemand zu ihrer Rettung kommen wird. Wenn sie um ihren Vater und Brüder weint, werde ich sie auspeitschen, weil sie um deren Existenz trauert.

      Ich balle meine Fäuste. Es ist ihre Schuld, dass sie als Carolla geboren wurde. Ihre Schuld, dass sie alle dreckige, verdorbene, verdammte Loser sind.

      Streich das… Loser waren. Ich habe so ziemlich jeden von ihnen von meiner Liste an Leuten, die es zu töten gilt, gestrichen. Ich vernichtete jeden Einzelnen der Drecksäcke dort in dem Lagerhaus, und zwar mit einem Lächeln im Gesicht.

      Ihre toten Augen starrten mich an, während ich lachte. Sie alle lernten, dass man sich nicht an dem vergreift, was ich als mein bezeichne…

      Ich sehe Anna vor mir, den Mund zu einem surrealen Bild der Überraschung geöffnet. Auch wenn sie nur irgendeine Hure war, war sie trotzdem meine Hure. Mein Besitz. Mein.

      Ich dränge die Erinnerung beiseite. Es gibt andere Dinge, auf die ich mich konzentrieren kann wie beispielsweise, wie es sich anhören wird, wenn ich die Handschellen um Katherines Handgelenke zuschnappen lasse. Ich konzentriere mich darauf und blende die Gebote auf das nächste Mädchen und das danach aus.

      Natürlich

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