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      Schauen Sie sich die folgenden Stufen an:

      1 Abhängigkeit: »Du machst es für mich.« Von der Geburt bis zum ersten Geburtstag vertrauen Babys darauf, dass ihre Eltern für ihre Bedürfnisse verantwortlich sind.

      2 Unabhängigkeit: »Ich mache es selbst.« Während des zweiten Jahres lernt das forschende Kleinkind mit den Eltern als Unterstützer, viele Dinge alleine zu tun.

      3 Gegenseitige Abhängigkeit: »Wir tun es.« Dies ist die am weitesten entwickelte Stufe. Der Begriff »gegenseitige Abhängigkeit« mag neu für Sie sein, aber es ist wirklich ein gesünderes Merkmal als Abhängigkeit oder Unabhängigkeit. Gegenseitig abhängige Menschen wissen, wie sie mit anderen zusammenarbeiten können und das Meiste aus ihren Beziehungen machen, während sie ebenfalls das Beste aus sich selbst herausholen.

      Wenn Sie Ihr Kind erziehen, helfen Sie ihm durch diese Stufen auf dem Weg zu emotionaler Reife. Sie wollen erreichen, dass sich Ihr Kind alleine und gemeinsam mit anderen wohlfühlt. Gegenseitige Abhängigkeit lehrt Ihr Kind, sowohl Anführer zu sein als auch geführt zu werden. Der unabhängige Individualist scheint manchmal so mit sich selbst beschäftigt, dass er verpasst, was die Menschen um ihn herum ihm bieten können. Das abhängige Kind ist so damit beschäftigt, den anderen zu folgen, dass es nie eine Möglichkeit bekommt, seine eigenen Gedanken kennenzulernen.

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      6. Attachment Parenting hilft dabei, schwierige Kinder zu disziplinieren. Attachment Parenting zahlt sich vor allem dann aus, wenn Sie ein Kind haben, das Ihre Erziehungsfähigkeiten in jeder Sekunde herausfordert. Wir nennen Kinder mit dieser Persönlichkeit 24-Stunden-Kinder oder Kinder mit starken Bedürfnissen. Sie scheinen mehr von allem zu brauchen: mehr Interaktion mit den Eltern, als Kleinkind häufigeres Füttern, mehr Zeit im Tragetuch, mehr Anleitung im Spiel – mehr von allem außer von Schlaf. Manche Eltern merken erst, wenn ihr Kind drei oder vier Jahre alt ist, dass es eine bestimmte Form der Disziplinierung benötigt (beispielsweise ein hyperaktives Kind, eine Kind mit Entwicklungsverzögerungen oder ein sehr temperamentvolles Kind). Eltern, die von Anfang an daran gearbeitet haben, die Verbindung mit ihrem Kind aufzubauen, finden es leichter, die Herausforderungen zu meistern, die solch ein Kind mit sich bringt.

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      AP-Kinder sind »voll«

      Wenn ich durch meine Sammlung von Empfehlungsschreiben für Attachment Parenting blättere, fällt mir ein immer wiederkehrendes Thema auf: AP-Kinder scheinen voll zu sein mit inneren Werkzeugen, die ihnen helfen, ihr Leben zu meistern. Danach gefragt, was Attachment Parenting bringt, antworten Eltern meist, dass ihre Kinder acht-voll, erfindungs-voll, respekt-voll und rücksichts-voll sind.

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      Je stärker der Wille meines Kindes ist, desto stärker muss meine Verbindung zu ihm sein.

      Eltern, die mit ihrem Kind verbunden sind, kennen ihr Kind gut und reagieren einfühlsam auf die Persönlichkeit ihres Kindes. Kinder, die sich verbunden fühlen, vertrauen ihren Eltern, dass sie ihnen helfen, sich selbst zu kontrollieren. Studien, die die Langzeiteffekte der Erziehung in der frühen Kindheit untersuchten, fanden einen Zusammenhang zwischen Attachment Parenting in früher Kindheit und der Anpassungsfähigkeit in späteren Jahren heraus. Ein Kind, das sich leichter anpassen kann, kann leichter gelenkt werden. Die Eltern mögen das Kind sehr genau im Auge behalten müssen, aber das Kind wird Vorschläge und Korrekturen durch die Eltern akzeptieren. Das verhindert, dass Verhaltensprobleme in Verhaltenskämpfe ausarten.

      Wenn das Wort nein ihre Welt betritt, reicht oft ein anderer Tonfall oder ein bestimmter Blick, um ihr unsere Botschaft mitzuteilen, denn sie vertraut uns und will uns erfreuen.

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      Nancy, die Mutter eines ehemaligen 24-Stunden-Babys, das inzwischen ein willensstarker Vierjähriger ist, schrieb: »Anfangs brauchte Attachment Parenting mehr Energie und war weniger bequem. Inzwischen machte es das Leben mit Jonathan einfacher, weil die Disziplin zwischen uns leichter fließt. Ich sehe inzwischen, dass sich meine Investition auszahlt.«

      Attachment Parenting fördert Vertrautheit

      AP-Kinder fühlen sich in Gesellschaft anderer Leute wohl, da sie sich mit sich selbst wohlfühlen. Sie interessieren sich für andere und wissen, wie sie mit Familienmitgliedern, alten Freunden und neuen Bekanntschaften in Kontakt kommen können. Diese Fähigkeit, andere für sich einzunehmen, scheint so einfach wie die Fähigkeit, Augenkontakt zu halten. Ihr Blick ist anziehend, aber nicht aufdringlich. Sie haben ein tiefgehendes Verständnis von Beziehungen, das aus ihrer eigenen, engen Beziehung zu ihren Eltern stammt. Diese Fähigkeit, mit anderen vertraut oder emotional verbunden zu sein, hilft diesen Kindern durchs Leben.

      Wie eine Sonnenblume dreht er sich zu den Menschen, die er sieht.

      Psychologen und Therapeuten, die wir in den vergangenen Jahren kennengelernt haben, haben uns gesagt, dass viele ihrer Patienten Probleme mit Intimität haben und dass ein Großteil ihrer Therapie darin besteht, diese Patienten das Gefühl elterlichen Umsorgtseins während der Kindheit nachholen zu lassen. Kinder, die eine qualitativ hochwertige Beziehung zu ihren Eltern haben, bekommen alles, was sie brauchen, bereits in ihrer Kindheit. Die Lektionen, die sie in ihrer allerersten Beziehung lernen, machen sie schlussendlich zu besseren Freunden und Ehepartnern. Weil verbundene Kinder damit aufwachsen, eher Menschen als Dingen zu vertrauen, nehmen sie diese Fähigkeit ins Erwachsenenalter mit. Ich sah unsere zweijährige Lauren viele Nächte zu uns hereinkommen und sich in Marthas Bett kuscheln. Sogar in diesem jungen Alter lernte Lauren eine Lektion fürs Leben: die Möglichkeit, Nähe zuzulassen.

      Beim Übergang vom Einssein zum Getrenntsein (der Prozess namens Individuation oder Abnabelung) baut sich das sicher gebundene Kleinkind eine Balance auf zwischen seinem Wunsch, neue Situationen zu erforschen und zu erleben und dem weiterhin bestehenden Bedürfnis nach Sicherheit und Zufriedenheit, welche ihm seine Mutter vermittelt. Während einer bisher unbekannten Spielsituation sendet die Mutter eine Art »mach weiter«-Botschaft, die dem Kleinkind die Selbstsicherheit vermittelt, die neue Situation zu erleben und damit umzugehen. Beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation hat das Kleinkind mehr Selbstvertrauen, mit der Situation alleine oder mit weniger Hilfe einer Bezugssperson zurechtzukommen. Die dauerhafte emotionale Verfügbarkeit der Mutter gibt Sicherheit, die dem Kind dabei hilft, eine sehr wichtige Eigenschaft zu entwickeln: die Fähigkeit das Alleinsein zu genießen.

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      Auf lange Sicht gesehen

      Eltern, vor allem Mütter, die wir befragt haben, äußern ein verbreitetes Gefühl zu ihrer eigenen Beteiligung am Attachment Parenting: »Ich habe das Gefühl, ich habe emotional in mein Kind investiert.« Auf kurze Sicht gesehen haben sie ein mitfühlendes und empathisches Kind, mit dem es Spaß macht, zusammen zu sein. Langfristig gesehen bringen sie ihrem Kind bei, stabile Bindungen sowohl als Kind als auch später als Erwachsener aufzubauen.

      Wenn Sie von Anfang an Attachment Parenting mit Ihrem Kind praktizieren, muss es seine Zeit nicht damit zubringen, etwas aufzuholen – und Sie müssen das auch nicht. Ihre Kinder werden sich in der Gemeinschaft mit anderen wohlfühlen, sowohl jetzt als auch in der Zukunft. Sie werden angemessene Bindungen aufbauen und die Fähigkeit haben, Beziehungen langfristig zu pflegen. Diese Art Investment zahlt sich nicht nur für Ihre Kinder aus, sondern auch für deren Freunde, für den Menschen, den sie eines Tages heiraten, für ihre Kinder und für die zukünftigen Generationen.

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      AP-Eltern und ihre Kinder arbeiten besser zusammen

      Attachment Parenting lehrt Eltern und andere Betreuer, Unterstützer ihrer Kinder zu sein. Unterstützer sagen Kindern nicht, was sie zu tun haben, sondern helfen dem Kind dabei zu lernen, was zu tun ist. Wenn Eltern unterstützen, geben sie keine Anweisungen oder folgen nur ihrem eigenen Zeitplan. Stattdessen nehmen sie die Signale ihres Kindes auf.

      Die einfachste Möglichkeit zu lernen findet spontan statt, wenn das Interesse des Kindes durch seine Umgebung angefacht wird. Möglichkeiten, dem Kind etwas beizubringen, tauchen

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