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Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
Читать онлайн.Название Unsere Liebe ist unsere Macht
Год выпуска 0
isbn 9783890603421
Автор произведения Sharon MCErlane
Жанр Сделай Сам
Серия Die Lehren der Großmütter
Издательство Bookwire
»Jede Person, die sich zu diesen Treffen hingezogen fühlt, wird für diese Arbeit gebraucht«, sagten sie. »Ja, Großmütter«, antwortete ich. Sie schwiegen einen Moment, und dann drehten sie den Kopf und schauten mir fragend in die Augen. »Warum starren sie mich so an?« fragte ich mich, aber sie hielten meinem Blick stand, und da wurde mir klar, dass ich ihnen nicht wirklich zugehört hatte. Ich merkte, dass mir der Atem stockte. Ich hatte darüber nachgedacht, wer zum nächsten Großmüttertreffen erscheinen würde. Was sie sagten, war ziemlich starker Tobak. – »Sei ein wandelndes Gebet, verbanne negative Gedanken, rede nur gut.« Was wäre, wenn die Leute, die zum nächsten Treffen erschienen, dazu noch nicht bereit wären?
»Äh, Großmütter«, sagte ich, »diese Sache mit dem wandelnden Gebet«, stammelte ich, »ähm, ich glaube nicht, dass alle, die zu diesen Treffen kommen, so viel Einsatz bringen. Was ist, wenn die Leute…« Unbeeindruckt von dem, was ich sagte, starrten mich zwölf Großmütteradler ruhig über die Spitzen ihrer Schnäbel an. »Nur jene, die wir rufen, werden kommen«, sagten sie.
Ich dachte darüber nach. Sie hatten es schon einmal gesagt, und als ich an die vergangenen Großmüttertreffen dachte, musste ich zugeben, dass jedes Mal, wenn wir ein Treffen hatten, die richtigen Leute angezogen worden waren. Die Mischung von Menschen, die sie zu dieser Arbeit riefen, hat mich immer wieder erstaunt. Es waren Geschäftsleute, Hausfrauen, Karrierefrauen, »New Age«-Typen, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten, Teenager, Straßenkinder, Nonnen, Priester, sogar ein paar Muslime – die unterschiedlichsten Menschen kamen durch meine Tür, um etwas über die Großmütter zu erfahren. »Du bist stärker geworden«, sagten sie und unterbrachen damit meinen Gedankengang, und als ich überrascht aufblickte, fügten sie hinzu: »Andere wachsen auch.«
Als sich ihre Worte setzten, begann ich wieder ruhiger zu atmen. Sie sagten, dass ich mit dieser Arbeit nicht mehr allein war; jetzt gab es andere mit ebenso starkem Engagement. Ihre Botschaft verbreitete sich, und wir bildeten ein Team, um sie weiter voranzubringen. Als mir diese Gedanken kamen, nickten zwölf nicht mehr wild aussehende Adler zustimmend.
»Großmütter, ich kann spüren, auf wie viele Arten ich meine Flügel jetzt bewegen kann«, sagte ich. Da sich mein Körper entspannt hatte, war ich mir meines Bienenselbst wieder bewusst geworden. »Wenn sich diese Flügel auf und ab bewegen«, sagte ich und bewegte sie auf Bienenart, »fühle ich ein Ziehen in meiner Brust«, erklärte ich. Begeistert von meiner Entdeckung, wartete ich auf ihre Antwort, aber sie lächelten nur höflich. Sie sahen etwas gelangweilt aus. »Jede Person, die zu unseren Treffen kommt, hat eine Rolle bei dieser Arbeit zu spielen«, sagten sie. »Sag ihnen das.« Sie wechselten das Thema. Ich mochte die Entwicklung meiner Flügel faszinierend finden, aber darüber wollten wir heute nicht sprechen.
»Bitte die, die zu dieser Versammlung kommen, für jeden Menschen zu beten, den sie sehen«, sagten sie, »nach dem Licht in jedem einzelnen zu suchen, ihn zu segnen und für ihn zu beten. Das ist es, was das Lichtnetz tut«, sagten sie. »So hält es die Erde und erhebt jeden einzelnen.
Und wenn du jemanden findest, für den du nicht beten magst«, sagten sie, »bitte uns, ihm zu helfen, und wende dann deine Gedanken schnell etwas Gutem zu. Verharre nicht, wo es Schmerz und Negativität gibt.« Sie runzelten ihre Brauen. »Bete stattdessen für jene, für die du beten magst, und übergib alle anderen uns oder irgendeiner Form des Göttlichen, die du liebst, und wende dann deine Gedanken etwas Gutem zu. Diese Art von Gebet belebt die Stränge des Lichtnetzes«, sagten sie. »Jedes Mal, wenn ihr euch von der Negativität zum Guten wendet, stärkt und verdichtet ihr das Lichtnetz, das die Erde hält.« »Wow!« murmelte ich. »Sogar unsere Gedanken beeinflussen das Lichtnetz.«
»Es ist nicht nötig, persönliche Liebe für alle zu empfinden«, sagten die Großmütter und schauten vielsagend, und ich blickte fragend auf. »Oftmals gibt es zu viele Blockaden in euren Erinnerungen, so dass ihr es nicht könnt«, erklärten sie. »Aber wenn du uns bittest, durch dich zu lieben, werden wir es tun. Es gibt jetzt einen großen Bedarf an dieser Liebe, also bitte darum«, sagten sie. »Okay, Großmütter«, stimmte ich zu. »Ja, ich verstehe, was ihr meint. Wenn ich mich nicht dazu bringen kann, Liebe für jemanden zu empfinden, kann ich euch bitten, ihn zu lieben.« »Und wann immer du bittest, werden wir diese Liebe durch dich schicken«, fügten sie hinzu, »auch in den schwierigsten Fällen.
Jedes Mal, wenn du dich entscheidest, sowohl das Einfache als auch das Schwierige zu lieben, sagst du ›Ja‹ zum Leben«, sagten sie, die gefiederten Köpfe glücklich hin und her wiegend. »Und jedes Mal, wenn du das tust, stärkst du die Energie von Yin auf deinem Planeten. Das ist es, was jetzt gebraucht wird«, sagten sie. »Das«, alle Großmütter hoben einen Flügel, »ist deine Arbeit.«
Wieder sah ich mein Wohnzimmer, und wieder war es voller Menschen. Aber jetzt waren sie alle mit dem Lichtnetz verbunden, und als ich noch schaute, sah ich das Netz strahlender leuchten als zuvor; es sah aus, als hätte sich seine Strahlkraft verdoppelt.
»Wenn du mit dem Trommeln fertig bist«, sagten die Großmütter, »bitte alle, über das Licht zu meditieren, das sie in das Lichtnetz geschickt haben. Dann bitte sie zu beobachten, wie dieses Licht zu ihnen zurückkehrt. Sie werden feststellen«, sagten sie, »dass mehr Licht zu ihnen zurückkehrt, als sie anfangs ausgesandt haben.« Sie lächelten wissend, breiteten ihre Flügel aus und sagten: »Der Moment des Gebens ist immer der Moment des Empfangens.« »Großmütter«, sagte ich, »jedes Mal, wenn wir uns mit dem Netz aus Licht verbinden, gibt es einen Machtzuwachs, in uns und im Netz, nicht wahr?« Dann fragte ich: »Ist das Lichtnetz ein sichtbares Bild der Kraft des Gebets?« »Ja«, sagten sie.
Die Großmütter reckten ihre Hälse, hoben ihre Köpfe und sagten: »Atme unsere Energie ein, während wir deine einatmen. Wenn wir einatmen, nehmen wir deine Energie auf, und wenn du einatmest, nimmst du unsere auf.« Ich synchronisierte meinen Atem mit ihrem, und sofort schwoll ein Leuchten in mir. »So ist es, wenn ich meine Energie mit den Großmüttern in Einklang bringe«, flüsterte ich ehrfürchtig. Nachdem ich ein oder zwei Minuten lang so geatmet hatte, signalisierte mir der Trommelschlag auf meinem Recorder, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren, also wandte ich mich an die Großmütter und verbeugte mich dankbar. Und als ich mich vom Boden erhob, um in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren, war ich so kraftgeladen, dass mein Flug ganz mühelos war, obwohl ich immer noch wie eine Biene flog.
Als ich die Aufnahme vom Besuch bei den Großmüttern abspielte, kam mir in den Sinn, dass sich mein Flug in die Obere Welt diesmal wie Arbeit angefühlt hatte, weil ich bei den Großmüttertreffen an »Arbeit« gedacht hatte. Mit meinen winzigen Flügeln als dieses geschäftige kleine Bienchen, hatte ich die Treffen als »meinen Job« angesehen. Mein Verstand ließ mich glauben, dass ich die Handelnde war, und dieses falsche Pflichtgefühl hatte das freudige Tun in Arbeit verwandelt. Ich musste darüber lachen, wie mein Ego mich dazu gebracht hatte, zu glauben, dass alles in meiner Verantwortung lag. Dann erinnerte ich mich an meine Bruchlandung. Die Großmütter hatten mir genau gezeigt, wohin mich diese Art zu denken geführt hatte.
Nachdem sie mir das Potential der monatlichen Treffen gezeigt hatten – wie wir mehr Macht in das Lichtnetz einspeisen, das die Erde hält –, war das alles keine Anstrengung mehr. Es war keine Arbeit, es war schlicht das, was ich tun wollte. Wieder einmal staunte ich über ihre Kunst, etwas zu vermitteln, und lachte laut über meine Yang-Fixierung: auf »Tun« und »Arbeiten«. Die Großmütter hatten nicht ein einziges Mal meine geschäftige Rolle als Biene angesprochen. Sie hatten mir auch keine Vorträge über meine Einstellung gehalten oder wie ich meine Rolle bei ihrer Mission missverstanden hatte, aber ich hatte gleichwohl verstanden, worum es ging.