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Neugebauer: Superphagus – Die Rückkehr des Sohnes

       Was vom Ende übrigbleibt

       David Daubitz: CAesar – Fragmente eines Forschungstagebuchs

       Andrea Timm: »Papa, wie lange noch?«

       Wolf Welling: DomusDisease (DD)

       Uwe Neuhold: Tag Null

       Renate Schiansky: Disruptive Probionten

       Uli Bendick: Im Zweifel für den Angeklagten

       Nachwort

       Dominik Irtenkauf: Corona-Challenge

       Autor*innen und Herausgeber

      Grafiken

Uli Bendick 34, 48, 95, 116, 134, 163, 256, 284, 306, 318-319, 392
Mario Franke 15, 43, 140, 170, 178, 189, 204, 211, 224, 232, 271, 288, 293, 315, 325, 343, 348, 415, 421, 422
Jan Hoffmann 196, 303, 374
David Staege 77
Michael Vogt 24, 71, 353

      VORBEMERKUNG

      Die Zukunft entscheidet sich jetzt.

      Ein Virus verändert die Welt. Es gibt eine Zeit vor und nach Corona. Wir alle erleben gerade eine Zeitenwende, die dem Szenario eines düsteren Science-Fiction-Films entstammen könnte. Die 33 Autor*innen dieser Sammlung haben sich Gedanken über die Zeit nach Corona gemacht und aufwühlende, spannende und berührende Geschichten über das Leben mit dem Virus und das Überleben nach der Pandemie verfasst, aber auch bewegende Storys über die Liebe in Zeiten der Corona geschrieben, und darüber, was das Virus mit uns macht.

      Denn das neuartige Virus tötet nicht nur, es hat auch tiefgreifende und nachhaltige Auswirkungen auf Demokratie und Gesellschaft. Diesem Prozess sind wir nicht hilflos ausgeliefert, wir können ihn mitgestalten. Die Pandemie muss nicht zwangsläufig ein böses Ende nehmen.

      Zu folgenden Themenfeldern haben unsere Autor*innen versucht, eine mögliche Zukunft zu skizzieren:

      •Schlimmer geht immer! – Wollen wir hoffen, dass es bei Geschichten bleibt und nicht Geschichte wird.

      •Wir(r) sind Virus! – Was das Virus aus uns macht.

      •Die Liebe in Zeiten der Corona – Das Leben geht weiter.

      •Fake-News – Lügen, Verschwörungstheorien, Täuschungsmanöver. »Fakten sind die, die mir am besten gefallen.«

      •Was vom Ende übrigbleibt – »Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende, Neo.«

       Die Herausgeber

      KUMMERKONZERT

      von Michael Kootz

      Die schmale Treppe hinauf zum Wohnzimmer hatte ihm zu schaffen gemacht. Er sackte ins Sofa und nahm das Pillendöschen aus der Jackentasche: fast leer.

      Beim Arzt war alles sehr schnell gegangen. Der Doktor hatte Bernhard gar nicht sehen wollen, das Wartezimmer war ohnehin übervoll. »Gehen Sie da bloß nicht rein, Herr Wegener«, riet die Arzthelferin. Ob sie ihn dabei anlächelte, hatte er wegen ihres Mundschutzes nicht feststellen können; ihre Augen jedenfalls blickten müde. Bernhard hatte nur sagen müssen, welche Medikamente er wieder benötigte, und sie fertigte ihm wortlos das Rezept aus. Freundlich hatte er sich bedankt und war ein paar Häuser weiter gegangen, in die Apotheke. Die Stimmung dort: gedrückte Stille, wie in den zurückliegenden Wochen auch. Die Leute in der Warteschlange: alle deutlich jünger als er selbst, und brav mit großem Abstand voneinander. Nachdem der Mann am Ende der Reihe Bernhard mit einer Handbewegung vorgelassen hatte, taten die anderen in der Schlange es auch, weshalb er schon Minuten später die Apotheke verlassen konnte, in der Hand einen prallen Plastikbeutel mit buntem Aufdruck. Die Straßenbahn nahm er lieber nicht – Stoßzeit, zu viele Menschen, zu riskant, also würde er laufen. Langsam trottete Bernhard zu Annette und Tobias nach Hause und war vor den beiden da, fand das Haus noch leer, was selten vorkam: auch nicht schlecht! Die Apothekertüte leerte er auf den Couchtisch neben seinem Plastikdöschen aus. Lauter leichte, kleine Pappschachteln, die er vorsichtig öffnete, ohne etwas zu beschädigen. Zeit hatte er ja, noch. Dann hatte er die Sortierdose aufgemacht.

      MO bis SO: Je zwei von den kleinen Weißen. Bernhard drückte die Pillen aus ihrer Bläschenpackung

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