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      Die Birnenfälscher

      In Waldkirchen am Birnbach wohnte Lisa Wandbach. Heute kam Lena Wischenreiher zu Lisa. Am Nachmittag kamen Birnenverkäufer. Die Typen sahen sehr komisch aus, fast wie Chinesen. Lena und Lisa kauften Birnen, gleich zwei Kisten. Zum Abendessen probierten sie die Birnen. „Sie schmecken scheußlich!“, sagte Lisa. Auch Lena verzog das Gesicht. Plötzlich wusste Lena, was da vor sich ging.

      Lena sagte zu Lisa: „Hey Lisa! Ich weiß, wer das war. Die Typen habe ich schon mal an der Birnenallee am Birnbach gesehen.“

      „Ja, stimmt. Lena, das sind unreife Birnen. Sie sind Birnenfälscher. Wir müssen uns auf die Lauer legen und mehr über sie herausfinden.“ Lisa und Lena stiegen auf die Räder und fuhren zum Supermarkt. Dort sahen sie, dass zwei Kisten Birnen nur die Hälfte kosteten. Jetzt waren sie ganz sicher, dass es Betrüger waren. Dann ging es zur Polizei. Eine junge Polizistin sagte: „Ich gehe mit euch zu der Birnenallee am Birnbach. Dort beobachten wir sie.“

      Als Lena, Lisa und die Polizistin Silke am Birnbach bei der Allee waren, suchten sie ein Versteck. Sie entschieden sich, hinter die Hecke zu kriechen. Als es dunkel wurde, wollten die drei nach Hause gehen. Doch da sahen sie plötzlich Scheinwerfer in der Dunkelheit. Schnell huschten sie in ihr Versteck zurück. Der Lieferwagen hielt. Nun stiegen die Birnenverkäufer aus. Sie pflückten unreife Birnen. Silke fotografierte jeden der Männer und schrieb das Autokennzeichen auf.

      Am nächsten Morgen holte Silke die Mädchen bei Lisas Eltern ab. Sie berichtete ihnen: „In der Polizeiwache wurde mir erzählt, dass in der Birnenallee am Birnbach von Herrn Grünspecht Birnen gestohlen wurden.“

      Am Abend kamen die Birnenfälscher wieder zur Birnenallee. Lena, Lisa, Silke und Herr Grünspecht saßen auch jetzt hinter der Hecke. Hinter einer Mauerer warteten auch schon andere Polizeibeamte. Silke und ihre Kollegen schnappten sich die Betrüger und verhafteten sie.

      Letizia, 7 Jahre, aus Eichstätt, Deutschland

      *

      Die verschwundene Zeugin

      Es war 11:00 Uhr abends. Ich konnte nicht einschlafen. Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei aus dem Nachbarhaus. Ich erschrak fürchterlich, doch ich war zu neugierig, um einfach weiter im Bett liegen zu bleiben. Deshalb stand ich auf und schaltete die Nachttischlampe an. Vorsichtig schaute ich aus dem Fenster und konnte draußen einen Lichtkegel erkennen, der von einer Taschenlampe stammte. Er leuchtete hin und her, doch dann hielt er plötzlich inne und leuchtete direkt in meine Richtung. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welche Angst ich hatte! Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich war ganz starr vor Schreck. Doch trotzdem schaffte ich es irgendwie, die Polizei zu rufen.

      Kurze Zeit später ertönte ein Martinshorn. Doch sie waren zu spät. Die unbekannte Person mit der Taschenlampe war natürlich sofort abgehauen, als sie die Sirene gehört hatte. Sie hatte ein Auto am Straßenrand geparkt, in das sie reingesprungen und davongebraust war. Blöderweise war es zu dunkel und ich konnte das Kennzeichen nicht erkennen. Nur eines wusste ich: Das Auto war ein roter Porsche gewesen.

      Ich begleitete die Polizeibeamten zum Tatort und erzählte ihnen, was ich beobachtet hatte. Die Haustür war aufgebrochen und überall lagen Glasscherben. Die Polizisten fanden davor Fußabdrücke, währenddessen untersuchten die anderen das Haus von innen. Im Wohnzimmer entdeckten sie eine blutige Leiche. Ich schwankte. Schnell hielt ich mich an einem Regal fest, um nicht umzukippen. Meine Knie zitterten und ich wurde blass im Gesicht. Ein Polizist hatte bemerkt, dass es mir nicht gut ging, und brachte mich zurück nach Hause.

       Am nächsten Morgen trat ich heftig in die Pedale. „Nur noch ein paar Meter“, murmelte ich. Endlich, ich war da! Vor mir stand ein großes Backsteingebäude mit vielen Türmen, die hoch in die Luft ragten. An der Seite stand ein Schild: Bergschule.

      Ich schob mein Rad zu den Fahrradständern und wollte es anschließen. „Wo ist denn jetzt mein Fahrradschlüssel?“, fragte ich mich halblaut und wühlte in der Tasche. In diesem Moment ertastete ich etwas aus Metall. Ich zog den Gegenstand aus der Tasche und atmete erleichtert auf. Mein Fahrradschlüssel war ganz nach unten in die Tasche gerutscht. Als ich endlich das Rad angeschlossen hatte, ging ich in das Gebäude hinein und dann die vielen Treppen nach oben. Ich stöhnte laut, als ich endlich oben angekommen war. Danach klopfte ich an einer der Holztüren.

      Ich lauschte. Keine Antwort. Alles still.

      Langsam drückte ich die Klinke herunter. Ich sah einen großen Raum mit vielen Tischen und Stühlen. Aus den Fenstern konnte man die riesengroße Schulwiese sehen. Hinter dem Pult stand eine Tafel und an den Wänden hingen bunte Bilder. Das war der Klassenraum der 8a. Ich setzte mich auf einen der Stühle und schaute auf die Uhr. „Gleich 8 Uhr“, dachte ich.

      Immer mehr Kinder strömten in die Klasse. Es gongte, aber statt Frau Andersen kam der Direktor rein und ging nach vorne zum Pult. Er räusperte sich. Augenblicklich wurde es mucksmäuschenstill. „Wie ihr bedauerlicherweise wisst, ist eure Klassenlehrerin Frau Andersen vor Kurzem verstorben. Die Polizei ermittelt noch“, meinte der Direktor.

      Ein Raunen ging durch die Klasse, manche schauten erschrocken und andere verängstigt. Nur ich wusste genau, wovon er sprach. Der Direktor redete weiter: „Deshalb bekommt ihr einen neuen Klassenlehrer. Darf ich vorstellen? Herr Rötke.“

      Die Tür öffnete sich und ein blasser Mann mit einem schwarzen Anzug kam herein und stellte sich neben den Direktor. Streng schaute er sich im Klassenzimmer um und musterte die Schüler. Als er mich anblickte, zog er eine Augenbraue hoch. Ich wurde knallrot, denn ich hatte heute Morgen in der Aufregung ganz vergessen, meine Schuluniform anzuziehen. Stattdessen hatte ich einen einfachen Pulli mit einer Jeans angezogen. Nach einer Weile verabschiedete sich der Direktor und wir blieben mit unserem neuen Klassenlehrer zurück.

      „Schlagt bitte im Mathebuch die Seite 104 auf“, sagte Herr Rötke.

      Nach einem anstrengenden Schultag ging ich nach Hause und machte meine Hausaufgaben. Da fiel mir plötzlich ein, dass ich noch meine Zeugenaussage auf dem Polizeipräsidium machen musste. Also machte ich mich auf den Weg dorthin. Dort wurde ich gleich von einem Kommissar mit vielen Fragen bombardiert, die ich nicht wirklich beantworten konnte.

      Auf dem Rückweg musste ich durch eine dunkle, verlassene Gegend, wo jede Menge Zigaretten und anderer Müll herumlagen, doch plötzlich raschelte es in einem Gebüsch. Ich hielt die Luft an. Dann fragte ich verängstigt: „Ist da jemand?“

      Das Rascheln verstummte. In diesen Moment ertönte ein gehässiges Gelächter.

      „Jetzt reicht es mir!“, schrie ich dem Gebüsch entgegen. „Zeigen Sie sich oder ich rufe die Poli...!“ Weiter kam ich nicht, denn eine vermummte Gestalt sprang aus dem Gebüsch und stürzte sich auf mich. Die Gestalt fesselte mich und stopfte mir einen Knebel in den Mund. Ich bekam keine Luft mehr und selbst wenn, konnte ich jetzt keinen einzigen Ton herausbringen. Danach wurde ein Sack über mich gestülpt und die vermummte Gestalt trug mich zu einem Auto. Es war stockdunkel in dem Sack und ich wurde hin- und hergeschleudert. Die Gestalt packte mich in den Kofferraum des Autos und fuhr los.

      Mama wurde langsam unruhig. Sie hatte schon seit Stunden versucht, mich auf meinem Handy zu erreichen, aber immer ging nur der Anrufbeantworter an. Sie probierte es noch einmal.

      „Tut, tut, tut … Ihr Gesprächsteilnehmer ist zurzeit leider nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es ein anderes Mal.“

      „Da stimmt doch was nicht“, murmelte Mama, „Sophie wollte doch nur ihre Zeugenaussage machen, aber das dauert doch nicht zwei Stunden.“

      Papa versuchte, sie zu beruhigen: „Bestimmt kommt sie gleich.“

      In diesem Moment klingelte das Telefon. Mama nahm ab: „Hallo, Andrea Schulze am Telefon, wer sind Sie?“

      Eine tiefe Stimme sprach: „Wenn Sie Ihre Tochter wiedersehen wollen, müssen Sie 100 000 Euro zahlen.“

      Mama

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