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Die Krimizimmerei. Martina Meier
Читать онлайн.Название Die Krimizimmerei
Год выпуска 0
isbn 9783960743033
Автор произведения Martina Meier
Серия Die Krimizimmerei
Издательство Bookwire
Benji drehte das Buch um und da fiel plötzlich ein Blatt Papier heraus. Es war ein Zeitungsartikel. Eine Vermisstenanzeige aus dem Jahre 2005. Die Schlagzeile war:
Wer hat diesen Mann gesehen?
Darunter klebte ein Bild von einer schwarzen Gestalt. In der rechten Hosentasche konnte man die Umrisse einer Pistole erkennen und die Person trug schwarze herabfallende Kleidung. Genauso hatte der Mann ausgesehen, den sie heute gesehen hatten.
Eine lange Weile fragten sie sich, wer diese Gestalt nur sein konnte. Dann liefen sie schnell sie die alte und fast zusammenbrechende Treppe runter und waren auf dem Weg ins Wohnzimmer, um zu fragen, ob Opa Taro mehr über diese Gestalt wusste. Schon kurze Zeit später hörten sie einen Schuss. Mutig, aber erschrocken schlichen sie den weißen, langen Korridor entlang. Es ertönte noch ein Schuss und kurze Zeit später noch einer. Zum Schluss schrie jemand so schrill, dass es ihnen eiskalt über den Rücken lief und sie Gänsehaut bekamen.
Langsam gingen sie den Gang weiter entlang und blickten um die Ecke. Was sie sahen, ließ sie blass werden. Yara war die Mutigere von beiden. Sie hielt Benji an der Hand und rannte um die Ecke und kniete sich hin und klagte: „Nein, nein, nicht Taro, nicht Taro!“ Vor ihnen lag Taro tot auf dem Wohnzimmerboden. Er lag da, seine Augen waren weit geöffnet. Von der brüchigen Decke tropfte Wasser herab und ihm strömte Blut aus seinem Hinterkopf. Taro fühlte sich kalt an und sein Herz pochte nicht mehr. Blut überschwemmte den Wohnzimmerboden. Jeder, der Opa gekannt hatte, wusste, dass er nicht besonders gläubig gewesen war und deswegen auch nicht an die Hölle und den Himmel glaubte. Doch irgendwie sah es jetzt so aus, als würde seine Seele in den Himmel steigen.
Obwohl es erst gestern gewesen war, dass Yara Opa Taro kennengelernt hatte, kam es ihr so vor, als kannte sie ihn schon ihr ganzes Leben. Ein leichter Strahl wie von einem roten Scheinwerferlicht drang durch das Fenster auf die Leiche. Es war Vollmond. Blutvollmond.
Yara, immer noch mit Benji an der Hand, trauerte um ihren Opa. Tränen über Tränen platschten auf den blutverschmierten Wohnzimmerboden nieder. Benji lehnte sich über seinen Opa, als er dabei etwas Hartes, Langes hinter Opa Taros Kopf bemerkte. Benji zog es hervor und zeigte es Yara. Es war eine Pistole. Eine schwarze, lange Pistole. Er nahm sie in die Hand und untersuchte, ob irgendetwas Verdächtiges auffiel. Doch er konnte nichts finden.
Schritte unterbrachen die Stille. Wenige Sekunden später tippte jemand Yara auf die Schulter. Sie wollte schreien, doch eine unsichtbare Hand schien ihren Hals zu würgen, sie brach kein Wort über die Lippen, also atmete sie zweimal tief ein und aus und drehte sich dann blitzschnell um.
Inzwischen hatte auch Benji gemerkt, was passiert war, und drehte sich um. Yara fiel in Ohnmacht. Benji konnte sie gerade noch halten und legte sie sanft auf den Teppich, der im Flur lag. Er beschloss, nicht gleich in Panik auszubrechen. Doch dann geschah etwas unglaublich Komisches.
Die Person griff nicht an oder tat sonst irgendetwas in der Art, sondern fiel rückwärts zu Boden und krächzte nur kaum hörbar: „BENJI JOEL!“
Benji traute sich nicht, eine Bewegung zu machen. Zum Glück kam nun Yara wieder zu sich und ging zu Benji hinüber. „Lebt er noch?“, fragte sie.
„Ich glaube nicht“, antwortete Benji. Benji blieb ganz plötzlich der Mund offen und er starrte nur auf einen Punkt.
„Was ist denn, Benji?“, fragte Yara verzweifelt.
Lautlos zeigte er mit nur einem Finger auf die Jackeninnenseite des Mannes, denn ein kleines Stückchen der Jacke war umgeklappt, als die Gestalt umfiel. Dort stand in einer kleinen Ecke gut sichtbarer und von Hand geschriebenen Buchstaben: J.P.K..
Und als sie in der stockdunklen Nacht durch das Fenster plötzlich einen Regenbogen erkennen konnten, wussten sie: Das war nicht das Ende ...
Anja, 12 Jahre, aus Götzis, Österreich.
*
Der kleine Detektiv
Am 13.1.1916 – angeblich ein Unglückstag –, schlich mal wieder der kleine Ganove Paul in der kleinen elften Gasse linkisch herum. Dieses Mal war es ein Schmuckdiebstahl, die Betroffene war Frau Müller. Sie war schon alt, also umso besser für Paul. Frau Müller rannte ihm hinterher, doch Paul kam davon.
Zwei Monate später
Paul war immer noch nicht geschnappt. Unser berühmter Mr Sherlock Holms versuchte sein Glück – doch kein Ergebnis. Doch da gab es ja noch den kleinen Detektiv Max. Max war schon zehn Jahre alt.
Eines Tages fragte Max seine Eltern: „Bitte, bitte, bitte kann ich den Dieb fangen?“
Seine Eltern lachten: „Ha hi, hi, hi, hi, hi du ... du ... du und ein Dieb haha, haha, da kann man ja aber wirklich nur lachen hahihohohohoho. Du wirst keinen Dieb fangen.“
Seine Mutter sagte: „Oh! Schon so spät! Wir müssen los.“ Seine Mutter gab ihm noch einen dicken Schmatzer auf die Wange und dann gingen sie.
Somit war Max ganz allein zu Hause. Und da es jetzt ja auch keinen Papa gab, der ihm verbieten konnte, den Dieb zu fangen, machte sich Max auf die Suche nach Paul, dem kleinen Ganoven.
Max ging noch mal zum Tatort.
Und siehe da, Paul versteckte sich hinter einem Busch. Er schien traurig zu sein.
Max fragte: „Was ist denn los Paul?“
„Na ja ... ich will gar kein Dieb mehr sein“, sagte Paul.
Max antwortete: „Dann sei halt kein Dieb mehr.“
„Und wie bekomme ich dann etwas zu essen und zu trinken?“
Max gab Paul etwas Taschengeld von letzter Woche.
„DANKE!!!“ Paul strahlte innerlich.
Fünf Tage später
Max’ Eltern kamen von ihrer Fortbildung zurück. Paul und Max waren nun die allerbesten Freunde und alle lebten glücklich bis ans Ende der Zeit.
Sophia, 8 Jahre, aus Heilbronn, Deutschland.
*
Kommissar Kartuschke und ein Fall, der sich gewaschen hat!
Kommissar Kartuschke überquerte das Gelände der Sonnenblumen-Grundschule. Am Eingang begrüßte die Direktorin ihn spitz. Er ließ den Kopf hängen und dachte „Oh nein, die strenge Frau Tulpengrün, das ist ja wie früher!“
„Tut mir leid“, murmelte er kleinlaut.
Sie erwiderte nichts, drehte sich auf dem Absatz um und ging in die Schule. Der Kommissar folgte ihr eilig und fragte: „In welcher Klasse ist es denn passiert?“
„In der Klasse 3b! Aber dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art, auch aus der 4d und der 3a gab es in den letzten Wochen unerfreuliche Nachrichten. In der 1c wurden sogar während der Pause die Stühle umgeworfen und etliche Pausenbrote entwendet.“
Kommissar Kartuschke fragte: „Sicher kein Schülerstreich?“
Frau Tulpengrün wies ihn streng zurecht: „Erstens hast du doch wohl bei mir gelernt, in ganzen Sätzen zu sprechen, und zweitens: Wäre es ein Schülerstreich gewesen, hätte ich dich nicht gerufen!“
Sie kamen vor einem Klassenraum an. An der Tür stand in sehr ordentlicher Schreibschrift: Klasse 4b. Die Direktorin wandte sich dem Kommissar zu: „Wir vermuten den Täter in dieser Klasse. Der Schüler Max Paukenschlag fällt schon seit Längerem durch unangemessenes und störendes Verhalten auf.“ Sie betraten das Zimmer. Ein Junge malte gerade ein Bild an die Tafel, alle anderen Kinder machten ruhig ihre Aufgaben. Frau Tulpengrün zeterte: „MAX PAUKENSCHLAG! SOFORT AN DEINEN PLATZ!“
Kommissar Kartuschke zuckte heftig zusammen.