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Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
Читать онлайн.Название Wyatt Earp Paket 3 – Western
Год выпуска 0
isbn 9783740962425
Автор произведения William Mark D.
Жанр Языкознание
Серия Wyatt Earp Paket
Издательство Bookwire
»Casa Grande.«
Der Marshal nickte.
»Wird ein schöner munterer Ritt werden. Die Schurken sorgen schon dafür, daß wir immer in Bewegung bleiben. Fett setzen wir auf diese Weise nie an. Casa Grande, das ist doch über hundert Meilen von Tucson entfernt.«
»Ja, und nicht ganz dreißig mehr bis hinauf nach Phoenix.«
»Haben Sie eine Ahnung, was sie am darauffolgenden Tag vorhaben?«
Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Phoenix käme in Frage, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was sie da suchen. Wir werden das noch genau prüfen müssen. Sie haben ja eine Karte. Und wenn wir doch hinauf nach Casa Grande reiten müssen, kommen wir in Tombstone vorbei, wo ich noch die große Karte von Virgil im Office bei Luke Short habe.«
»Ja, wir werden einen Kreis um Casa Grande ziehen müssen und jeden Punkt, der innerhalb der Dreißig Meilen-Zone liegt, genau prüfen.«
Wyatt hatte sein Pferd angehalten und rief Bludschun zu, zu warten.
Der blickte sich um.
Die beiden Dodger waren aus den Sätteln gestiegen und kamen zu ihm heran.
Holliday warf einen forschenden Blick auf sein Gesicht.
Es hatte von der linken Wange quer über die Nase zum rechten Unterkiefer hin schwere dunkle Flecken. Auch auf der Stirn und der Nasenspitze brannte ein solcher Fleck.
Der Mann war tatsächlich völlig entstellt.
Es war ein wahres Wunder, daß seine Augen unverletzt geblieben waren.
»Wissen Sie keinen anderen Weg, Bludschun?« fragte der Marshal.
Der Mann schüttelte den Kopf.
»Nein, keinen anderen. Es gibt nur diesen.«
»Dann haben wir also mit weiteren Überraschungen zu rechnen?«
»Nein, Marshal, ganz sicher nicht. Der Boß hat die Sache ja gründlich genug machen lassen.«
Die beiden stiegen wieder in die Sättel, und Bludschun ritt weiter voran.
»Ich wundere mich nur«, fand der Gambler, »daß die beiden Halunken, die ihm da vor dem Felskamin auflauerten, uns beide nicht bemerkt hatten.«
»Das wundert mich eigentlich nicht sehr. Denn das Hufgeräusch, das ein einzelnes Pferd in der engen, steil ansteigenden Schlucht verursacht, ist ebenso laut und ohrenbetäubend wie das von drei Tieren. Und sehen konnten sie uns in dem Dunkel des Felskamins ja noch nicht.«
Sie hatten ihre Kapuzen abgenommen und folgten dem voranreitenden Galgenmann. Als sie die schmale Brücke über der breiten Schlucht hinter sich hatten, ging es verhältnismäßig rasch vorwärts. Dann lagen die Silvermounts hinter ihnen, und in schneller Gangart ging es westwärts auf die Savanne hinaus.
Im Morgengrauen sahen sie Mesha vor sich liegen.
»Wollen wir durch die Stadt reiten?« forschte der Georgier.
Der Marshal hatte seinen Falbhengst angehalten. »Ich habe es gerade überlegt. Es ist zwar noch früh. Aber es wäre besser, wenn wir die Stadt umgehen könnten.«
Bludschun hatte bis jetzt geschwiegen. Aber nun erklärte er:
»Das ist sehr, sehr schwierig. Und außerdem auch gefährlich.«
»Wieso?«
»Weil es nicht ausgeschlossen ist, daß einige unserer Leut…« Er unterbrach sich rasch, um dann fortzufahren.
»Es ist nicht unmöglich, daß einige Mitglieder der Bande in der Stadt warten.«
»Warten, auf wen?«
»Auf mich.«
»Weshalb?«
Da preßte der Gezeichnete rauh durch die Kehle:
»Um sich von der Wirkung der Säure zu überzeugen!«
Da hatte der Marshal einen Gedanken. Er trat dicht an das Pferd des Banditen heran. »Hören Sie zu, Bludschun. Sie sollen eine Chance haben.«
»Eine Chance?« Die Augen des Gezeichneten weiteten sich unnatürlich.
»Ja, ich gebe Ihnen eine echte Chance, Bludschun. Sie werden jetzt hier eine halbe Stunde warten, dann reiten Sie in die Stadt.«
»Ich? Und…?«
»Wir beide reiten voran und werden von Südwesten her nach Mesha kommen. Sie bleiben hier auf dem Weg und reiten von Osten her in die Mainstreet ein.«
»Und, was haben Sie vor, Marshal?«
»Können Sie sich das nicht denken? Ich will versuchen, die beiden Halunken zu stellen, die Sie verunstaltet haben.«
»Vielleicht sind die es gar nicht. Vielleicht wartet der Boß selbst oder unser Sprecher oder irgendein anderer von den Chiefs.«
»Es sind also tatsächlich alles Chiefs gewesen?«
»Ja.«
»Und Sie?«
Der Bandit stieß eine heisere Lache aus und schob den Unterkiefer nach vorn. »Ich bin ein armes dreckiges Schwein, damit Sie es nur wissen. Ich stamme aus Mesha und wurde von einem Mann, den ich nicht kenne, hierhergeschickt, und dann befahl mir der Boß, auf dem Wachtposten zu bleiben. Vermutlich brauchten sie mich, weil sie in Erfahrung gebracht hatten, daß ich die Berge, vor allem den Roten See genau kenne.«
»Also, Bludschun«, gebot der Marshal. »Sie wissen Bescheid. Wir reiten jetzt voran, und Sie kommen in die Stadt. Und wenn Sie nicht kommen«, fuhr er leiser fort, »ich finde Sie, verlassen Sie sich darauf.«
»Marshal!« Der Mann stieg vom Pferd. Er war einen Kopf kleiner als der Missourier, und Wyatt suchte sein Gesicht in dem Grauen des Morgens zu durchforschen. »Ich habe schon gesprochen, Mister Earp. Und ich werde jetzt noch etwas sagen. Ich bin zu der Crew gekommen, weil sie etwas von mir wußten…«
Erpressung also! Wie bei so vielen Banditen war es diesem Mann ergangen.
»Eigentlich war es nicht einmal eine schlimme Sache. Sie werden vielleicht lachen. Es ging um eine Katze.«
»Um eine Katze?« entfuhr es den beiden Dodgern verblüfft.
»Ja, sie gehörte dem Mayor. Ich weiß nicht, ich mag Katzen nicht leiden. Vielleicht ist es dumm von mir.«
»Ganz sicher«, entgegnete der Marshal.
»Jedenfalls habe ich sie aus dem Wege geräumt, weil sie immer durch meinen Garten lief.«
»Das war nicht nur dumm von Ihnen, das war eine Schufterei. Aber natürlich kein Grund, Sie zu den Galgenmännern zu pressen.«
»Aber ich hatte Angst vor ihnen. Vor allem vor dem Mayor von Mesha. Und dann kam Sunriser, der…«
»Sunriser?«
»Ja, kennen Sie ihn?«
»Flüchtig«, entgegnete der Marshal rasch.
»Ja, er kam dazu, und er machte die Sache doppelt schlimm, denn er drohte mir mit einer Anzeige beim Bürgermeister. Er hatte mich nämlich dabei überrascht, als ich die Katze im Sack in den Fluß warf. Ich hatte zwei Steine in den Sack getan und…?Jedenfalls war er plötzlich neben mir und drohte mir mit der Anzeige. Und der Mayor ist ein mächtiger Mann und hätte mich sicher in der Stadt unmöglich gemacht.«
»Vielleicht wäre das besser gewesen, als zu den Galgenmännern überzulaufen.«
Bludschun nickte. »Ja, ganz sicher. Aber das weiß ich erst heute…«
Weil er also kein Katzenfreund war, hatte er sich von den Graugesichtern erpressen lassen. Es hörte sich unglaubhaft an – und war doch Tatsache!
Wyatt Earp und Doc Holliday hatten