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Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
Читать онлайн.Название Wyatt Earp Paket 3 – Western
Год выпуска 0
isbn 9783740962425
Автор произведения William Mark D.
Жанр Языкознание
Серия Wyatt Earp Paket
Издательство Bookwire
So sehr also fürchteten sie den einzelnen Mann. Er hätte ja Lunte riechen können, er hätte ja etwas von dem Überfall in Erfahrung bringen können.
Was würden die Galgenmänner für Gesichter gemacht haben, wenn sie jetzt gewußt hätten, daß er da mitten unter ihnen stand und alles mit anhörte, was besprochen wurde.
Aber Wyatts Hoffnung, daß weitere wichtige Dinge zur Sprache kamen, erfüllte sich nicht. Der Sprecher erwähnte noch einige Orte, die dem Marshal unbekannt waren und hielt sich im übrigen an der Phrase fest, daß alles für den Bund zu geschehen habe! Wenn die Organisation groß und mächtig werden wolle, was ja ihr Ziel sei, müßte sie mit eiserner Energie vorgehen.
Ku-Klux-Klan-Manier! Da geschah etwas Merkwürdiges. Der Hund, den der Missourier vorhin niedergeworfen hatte, war im Haus eingesperrt worden und mußte sich jetzt irgendwie befreit haben. Er schoß plötzlich über die Lichtung auf die Männer zu, warf sich gegen den Missourier und hätte ihn niedergerissen, wenn Wyatt das Tier nicht mit einem Gegenprall aufgefangen hätte.
Mehrere Galgenmänner kamen dem Marshal zu Hilfe, aber Wyatt hatte den Hund so fest an sich gepreßt, daß ihm abermals der Atem ausging.
Wie leblos lag er jetzt am Boden.
Zwei Männer brachten ihn weg und sperrten ihn wieder im Haus ein.
Niemand schien etwas bei dem Vorfall zu finden.
Es war wieder still. Und dann wandte sich der Sprecher plötzlich zum Schrecken der beiden Dodger zur Seite, ging auf Doc Holliday zu und ergriff ihn am Ärmel, um ihn in die Mitte des Halbkreises zu ziehen.
Dabei löste sich der nur provisorisch angeheftete Rockärmel, der in der Schenke von Mesha ausgerissen worden war. Und der weiße Hemdsärmel des Spielers leuchtete auf.
»He, was hast du denn für Lumpen am Leib«, knurrte der Sprecher; ganz seine bisherige Würde vergessend.
»Wenn du Büffel mir mein Zeug vom Leibe zerrst, sollten es wohl Lumpen sein«, entgegnete der Spieler schlagfertig.
Der Anführer hob die Hand.
Der Sprecher nickte. »Ja, schon gut, Boß. Also, jetzt kommt deine Aufgabe. Im Gebiet von Chiricahua ist das Depot der Wells Fargo errichtet worden. Du weißt es und du hast deshalb auch den Platz bekommen, weil du aus dieser Gegend stammst. Das Depot wird unauffällig bewacht. Und es geschieht nichts Verdächtiges. An dem Tag, an dem der Boß es befiehlt, wird es von vier Gruppen oder vielleicht von fünf überfallen. Es muß eine ganz sichere Sache werden…«
Wyatt glaubte nicht richtig gehört zu haben. Nicht einmal er hatte erfahren, daß die Wells Fargo Company im Gebiet von Chiricahua ein Fort aufgebaut hatte, in dem sie höchstwahrscheinlich ihr Stammkapital untergebracht hatte. Daß die Wells Fargo keine Banken dazu benutzte, wußte er allerdings.
Das waren die Dinge, die die Galgenmänner ausbaldowert hatten. Sie wollten diesen Staat ruinieren und dieses Land aushöhlen. Ihr wahres Ziel blieb im Dunkel. Der Sprecher der Kapuzenmänner redete noch ein paar Minuten und brach dann plötzlich auf einen Wink des Anführers ab.
Der stumme Boß des Geheimbundes hielt es nun für richtig, die Besprechung abzubrechen. Wyatt hatte den Verdacht, daß er es ganz bewußt getan hatte, denn der Sprecher war wieder auf das Thema Martini gekommen. Also auf Mexiko.
Offenbar wollte der Anführer nicht, daß zu viel darüber geredet wurde, denn, wie es bei den Galgenmännern bisher üblich war, so sollten höchstwahrscheinlich auch die Anführer nicht zuviel wissen.
Stumm starrten die Kapuzenmänner wieder auf den Boß, der ihnen den Rücken zugekehrt hatte, auf den See hinausblickte, sich dann abwandte und im Dunkel der Bäume verschwand.
Aber plötzlich blieb er stehen und kam zurück.
Die anderen Männer standen noch im Halbkreis da, wie er sie verlassen hatte.
Er gab dem Sprecher einen Wink.
Der wandte sich wieder an die Männer:
»Einen Tag nach Casa Grande starten wir unseren großen Coup. Die Menschen dürfen gar nicht zu Atem kommen. Wir müssen zuschlagen wie der Blitz, schnell und gründlich. An diesem Tag wird übrigens der Boß selbst dabei sein. Ihr wißt Bescheid und ihr wißt, wo wir uns treffen. Nur die Leute aus New Mexico sind nicht dabei. Und vergeßt nicht. Es ist unser Coup. Wir allein werden ihn starten. Ohne unsere Helfer.«
Wo sollte dieser Coup gestartet werden? Wo war der Boß dabei? Das war ja eine teuflische Geschichte. Wyatt Earp nahm sich vor, um jeden Preis herauszubringen, wo die Galgenmänner einen Tag nach dem Überfall auf die Bank in Casa Grande zuschlagen wollten. Gerissener konnten sie es gar nicht anstellen, als einen Tag nach dem großen Überfall einen weiteren noch größeren Schlag zu starten. Denn zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerung noch in Aufruhr, und man würde in Casa Grande und der Umgegend der Stadt nach den Tätern suchen, während die bereits anderwärts zum härteren Schlag ausholten.
Wo sollte dieser Schlag ausgeführt werden? Das war die große Frage. Und da bei dieser Gelegenheit der Big Boß dabei sein würde, es also eine Gelegenheit war, ihn vielleicht zu stellen, mußte der Marshal um jeden Preis herausbringen, wo die Galgenmänner ihren großen Coup landen wollten. Höchstwahrscheinlich würde der Ort nicht allzu weit von Casa Grande entfernt liegen. Aber auch wiederum nicht zu nahe bei dieser Stadt, um nicht Gefahr zu laufen, den Reitern in die Finger zu laufen, die vielleicht in großer Posse die Nachforschungen in der Umgegend durchführten.
Die Galgenmänner blieben im Halbkreis stehen und blickten auf den See hinaus.
Was sollte jetzt noch geschehen? Wyatt wäre dem Anführer gern gefolgt, aber das konnte er unter gar keinen Umständen riskieren. Es war einfach ausgeschlossen, jetzt die Reihe der anderen zu verlassen. Er sah, daß auch Holliday dem Chief einen Blick nachgeschickt hatte, aber doch ruhig in der Reihe stehen blieb.
Es dauerte eine Weile, da sprang in der Ferne Hufschlag auf.
Die Galgenmänner hatten also ihre Pferde irgendwo im Wald versteckt.
Der große Boß verließ als erster und völlig allein den geheimen Treffpunkt. So ging er sicher, daß er unerkannt blieb.
Eine volle Stunde blieben die Galgenmänner am Wasser stehen und rührten sich nicht.
Das war also die Zeit, die ihr Boß ihnen zum Warten vorgeschrieben hatte. Als sie verstrichen war, trat der Sprecher vor und hob die Hand, ohne etwas zu sagen.
Vier Männer aus dem Halbkreis wandten sich um und verließen die Lichtung.
Wenige Minuten später war auch ihr Hufschlag zu hören.
Da fiel dem Georgier plötzlich der Wächter ein. Die sich überstürzenden Ereignisse hatten ihn den Mann fast vergessen lassen.
Wenn er nun plötzlich zu sich kam und Alarm schlug, war alles verraten. Der Spieler mußte es riskieren, allein davonzugehen.
Er hob die Hand.
Der Sprecher sah ihn an.
»Was ist mit dir?«
»Ich habe den Geheimbefehl, allein zu reiten.«
Der Sprecher nickte und hob wieder die Hand.
Holliday atmete auf und wandte sich um. Aber er hatte kaum drei Schritte getan, da nagelte ihn der Sprecher mit dem Ruf fest:
»Warte noch!«
Holliday blieb stehen und wandte sich langsam um.
»Du reitest nach Chiricahua?«
»Ja.«
»Gut. Ich komme auch dorthin.«
Holliday ging weiter. Teufel, Teufel, wenn ich bloß aus dieser Klemme heraus wäre. Noch saß der Marshal mittendrin, und in jedem Augenblick konnte irgendein Umstand eintreten, der auch ihn verriet.
Es