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stieß er ihn dabei vom Nachttisch. Der Klingelton blieb davon unbeeindruckt und nervte weiter.

      Vergeblich zog sich Herr A. das Kissen über den Kopf und hielt sich die Ohren zu. Es nutzte nichts.

      „Ich armes Würstchen! Womit habe ich das verdient?“, murmelte Herr A. Mit leisem Fluchen öffnete er die Augen einen winzigen Spalt. Um den Wecker zum Schweigen zu bringen, musste er sich erheben. Also dann …

      Er versuchte aufzustehen, torkelte, stolperte und schlug der Länge nach hin. Als Pechvogel kann man ihn nicht einmal bezeichnen – sonst wäre er gegen ein Möbelstück gefallen und hätte sich verletzt. So war ihm nichts passiert. Ächzend erhob er sich, packte wütend den Wecker und schüttelte ihn.

      „Infame Kreatur!“, zitierte er die „Feuerzangenbowle“.

      In einem ersten Impuls wollte er den Wecker mit voller Wucht gegen die Wand schleudern, wurde aber von dem unbestimmten Gefühl gebremst, dass dies den Apparat nicht zum Schweigen bringen würde.

      Also beherrschte er sich und schaltete den Wecker auf herkömmliche Weise aus.

      Jetzt, da er stand, verspürte er den unwiderstehlichen Drang, auf die Toilette zu gehen. Er erledigte das. Nachdem er sich gewaschen hatte, waren seine Lebensgeister ganz erwacht.

      Missmutig blinzelte er ins Licht der Badbeleuchtung und fragte sich, welcher Tag heute eigentlich sei.

      Da traf es ihn wie ein Blitz. Es war Wochenende! Das durfte nicht wahr sein!

      Er hatte wohl gestern, der Macht der Gewohnheit folgend, wie jeden Morgen den Wecker nach dem Ausschalten für den nächsten Tag wieder eingeschaltet. Normalerweise korrigierte er das gegebenenfalls vor dem Schlafengehen. Diesmal musste er es offenbar vergessen haben. Erinnern konnte er sich an nichts.

      Somit war er an einem Samstag frühmorgens aufgestanden – für nichts und wieder nichts!

      Na dann: nichts wie zurück ins Bett und Augen zu!

      Pustekuchen! Nun war er hellwach und konnte nicht mehr einschlafen.

      Ruhelos wälzte er sich in seinem Bett hin und her. Langsam kam die Erinnerung wieder: Seine Frau hatte den Wecker für sie beide gestellt, weil sie heute früh gemeinsam den Weihnachtsbaum kaufen wollten. Es verblieben nur wenige Tage bis Heiligabend und es gab noch so viele Dinge zu erledigen.

      „Was für eine Unsitte, Millionen von Bäumen in die Wohnzimmer zu stellen! In der freien Natur wären sie besser aufgehoben“, schimpfte er vor sich hin.

      Dann weckte er seine Frau, die Ohrenstöpsel benutzte.

       Der Weihnachtsbaumkauf

      Kurz vor Heiligabend machten sich Herr und Frau A. auf, einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Warum so spät? Vor sehr langer Zeit hatte sich einmal die Sitte verbreitet, die Preise für Weihnachtsbäume kurz vor dem Fest zu senken. Das hatte zwar irgendwann wieder aufgehört, aber Herr A. hatte noch von seinen Eltern die Angewohnheit übernommen, den Baum erst in letzter Minute vor Heiligabend zu kaufen.

      Die günstigsten Bäume gab es derzeit bei einem Baumarkt. Der geschäftstüchtige Händler verkaufte gleichzeitig mit den Weihnachtsbäumen auch die dazugehörigen Ständer.

      Herr A. hatte keine Lust, die endlose Reihe von Bäumen zu durchstöbern und suchte sich Hilfe. Er fragte eine junge hübsche Verkäuferin nach einer mittelgroßen bis kleinen Nordmanntanne.

      „Aber natürlich helfe ich Ihnen“, antwortete diese und fragte noch: „Haben Sie einen Ständer?“

      „Nein, nein, das sieht nur so aus. Die Hose ist derart blöd geschnitten, dass es immer diesen Eindruck macht“, beeilte sich Herr A. zu versichern, während er errötete. Er fügte hinzu:

      „Warten Sie, ich kann es Ihnen beweisen“

      Tatsächlich sah es so aus, als ob er Anstalten machte, seine Hose zu öffnen.

      Jetzt schaltete sich Frau A. ein. Sie wies ihren Mann zurecht:

      „Lass gefälligst deine Hose zu!“, und fuhr, zur Verkäuferin gewandt, fort:

      „Ja, wir haben schon einen Christbaumständer.“

      Nun suchten sie gemeinsam einen Baum heraus. Da sie ihn zu Hause auf einen Hocker stellen wollten, fiel er recht klein aus.

      Die Verkäuferin meinte lächelnd:

      „Na, es kommt ja nicht auf die Größe an, nicht wahr“, wobei sie Herrn A. direkt in die Augen sah.

      Dieser errötete zum zweiten Mal und stammelte:

      „Er ist durchaus groß genug.“

      Die Verkäuferin lächelte ihn an. Die Entscheidung war gefallen, der Baum wurde genommen.

      Jetzt musste er nur noch von dem eifrigen Fräulein zum Anspitzen gebracht werden. Eine ziemliche Last für die zierliche Person. Herr A. fragte höflich, ob er ihr zur Hand gehen dürfe.

      Die junge Dame, die offenbar unter einem Übermaß an Humor litt, antwortete lachend:

      „Ja, gerne, aber dass Sie mir nicht wieder einen Ständer bekommen.“

      Herr A. errötete zum dritten Mal und sagte nichts mehr.

      Das war’s dann. Sie bezahlten und verstauten den Baum im Auto. Als sie endlich saßen, fragte Frau A. ihren Mann:

      „Musstest du eigentlich so ungeniert mit der Verkäuferin flirten? Noch dazu in meiner Anwesenheit! Ich wäre fast im Erdboden versunken.“

      Dieser fiel aus allen Wolken:

      „Wann hätte ich geflirtet? Ich verstehe nicht, was du meinst.“

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