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Entzücken, hervorgerufen durch die doppelte Berührung, nämlich ihrer Hand und zugleich ihrer Knie, genauer, ihrer Schenkel – ein nie gekannter Genuss. So überwältigend war er, dass ich es nicht über mich brachte, ihre Hand wieder loszulassen und die Berührung ihrer Schenkel zu beenden. Dabei war es gar nicht deren Haut selbst, die ich berührte, sondern ein zarter Seidenstrumpf.

      „Was ich jetzt von Ihnen denke?“, stieß ich atemlos hervor; denn mich hatte eine merkwürdige Erregung ergriffen. „Dass ich noch nie so was Schönes gesehen habe. Und gespürt schon gar nicht.“

      „Aber gehen Sie“, sagte sie lachend, „meine Knie sind doch alles andere als schön.“

      „Sind sie aber“, sagte ich hitzig.

      „Aber Sie können das ja gar nicht beurteilen. Sie halten ja Ihre Hand drauf. Da müssten Sie schon das Kleid noch ein bisserl hinaufziehen.“

      „Ja, wenn ich darf. Darf ich wirklich?“

      „Aber nicht, dass Sie schlecht von mir denken.“

      „Aber ich bitte Sie. Nie im Leben.“

      Statt einer Antwort ließ sie den Saum ihres Kleides los (und entzog mir zugleich ihre Hand). Dies betrachtete ich als Aufforderung, ihre Anregung in die Tat umzusetzen. Nach einigem Zögern, denn mein Herz hämmerte plötzlich wie verrückt, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und schob den Gewandsaum um wenige Millimeter nach oben, und mein Entzücken verdoppelte sich und verführte mich, zögernd noch ein paar Millimeter anzufügen. Ich hörte Frau Jirka vergnügt kichern, fasste mir ein Herz und schob den Stoff gleich um mehrere Zentimeter hinauf. Und damit lagen nicht nur Geheimnisse von faszinierender Schönheit unverhüllt vor meinen Augen und ließen mich ob ihrer Schönheit leise aufjubeln. Nein, meine vielleicht allzu kühne Hand berührte plötzlich weiche, unglaublich zarte Haut. Nahezu immateriell fühlte sie sich an. Ich hatte die Stelle erreicht, wo die Strümpfe zu Ende waren und am Strumpfbandgürtel hingen. Ich jubelte von neuem auf, und nun schon wesentlich weniger leise als zuvor. Zugleich durchzuckte mich ein wilder Schreck: Jetzt war ich ohne jeden Zweifel zu weit gegangen, und als Nächstes wird mich die Frau Jirka im hohen Bogen hinauswerfen und nie wieder zu einem köstlichen Abendessen einladen. Verwirrt zog ich meine vorwitzige Hand ganz schnell zurück und murmelte eine Entschuldigung, brachte es aber nicht über mich, die Augen von dem Anblick, der sich mir nun bot, abzuwenden und mich seiner geheimen Botschaft zu verschließen. Und zu meinem wachsenden Ärger spürte ich vor allem in meiner Körpermitte, welche Wirkung sie ausübte. Denn schon wieder peinigte mich eine Erektion, und sie peinigte mich sogar doppelt. Zu den körperlichen Qualen gesellte sich die Angst, Frau Jirka könnte etwas merken und sich zusätzlich über meinen Mangel an Anstand entrüsten.

      Aber nein, sie kicherte erneut, griff nach meiner Hand und führte sie wie einen Fahnenflüchtigen dorthin zurück, von wo sie geflüchtet war, sogar noch ein schönes Stückchen weiter oben, so weit nämlich, dass sie ihre Körpermitte berührte, einen Bereich also, den eine männliche oder überhaupt fremde Hand nie und nimmer berühren durfte. Meine Verwirrung steigerte sich noch, als ich entdeckte, dass meine Hand in einem heißen See versank. Noch dazu begann Frau Jirka auf einmal schwer zu atmen, zu keuchen, zu stöhnen. Aber zu meiner Verblüffung hielt sie meine Hand nach wie vor fest, drückte sie sogar in den heißen See. Und als sie sie endlich losließ, flüsterte sie mir ins Ohr: „Tu mich ein bisserl streicheln, ja?“

      Oho, sind wir auf einmal per Du? Und sie meinte offenbar, in dem heißen See zwischen den Schenkeln.

      „Soll ich wirklich?“, flüsterte ich zurück. Und ich stellte fest, dass meine Stimme ähnlich atemlos klang wie die ihre.

      „Ja, ja, bitte“, stieß sie hervor und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

      Also begann ich auftragsgemäß diesen geheimen Bereich zwischen ihren Schenkeln zu streicheln und stellte dabei zweierlei fest: Erstens, dass der heiße See immer tiefer wurde, und zweitens, dass sich in meiner Brust ein unbeschreiblich süßes Gefühl ausbreitete (und dass meine Erektion immer peinigender wurde).

      „Nicht so grob, bitte“, hörte ich sie plötzlich stöhnen. Und dann: „Ah, so ist es gut. Du bist ein Schatz.“

      Ich bin ein Schatz? Das hat bisher nur meine Mutter zu mir gesagt.

      Und dann stieß sie unverhofft einen sonderbaren Schrei aus, zuckte ein paarmal heftig und lag dann schwer und wie gelähmt auf meiner Schulter. Vor Schreck war ich selbst gelähmt, wusste vor Verlegenheit nicht aus noch ein. Sollte ich ans Telefon eilen (sie besaß nämlich eines) und die Rettung alarmieren? Aber da hätte ich sie zuvor von meiner Schulter abschütteln müssen, um aufspringen zu können, und davor scheute ich auch wieder zurück. Und als sie endlich ihren Kopf hob, sprang ich noch immer nicht auf, um die Rettung zu alarmieren. Denn sie lächelte mich so süß an, dass ich wie gebannt sitzen blieb und ihr lächelndes Gesicht bewunderte, das mir auf einmal um zehn Jahre verjüngt erschien.

      6

      Offenbar lag also doch kein Notfall vor, und wenn doch, so eher bei mir, weil ich die Qual in meiner Körpermitte nicht mehr auszuhalten glaubte.

      Hatte Frau Jirka meine Not erkannt? Ich kam aus dem Staunen nicht heraus: Mit der größten Selbstverständlichkeit, als wäre es die alltäglichste Sache der Welt, knöpfte sie mir das Hosentürl auf und streifte meine Unterhose über den darin eingezwängten geheimen Körperteil, den ich damals nur mit dem griechischen Wort Phallus zu bezeichnen pflegte. Aus seiner Bedrängnis war er damit erlöst, meine körperliche Qual war zu Ende. Aber dafür zeigte er sich jetzt unverhüllt und (wie es bei Goethe heißt) in allen seinen Prachten einem fremden und noch dazu weiblichen Auge; und das war mir so peinlich, dass ich vor Scham zu vergehen glaubte. Denn die Frau Jirka schaute nicht etwa weg, sondern betrachtete ihn ganz unverhohlen und mit der gleichen Miene, mit der man einen Leckerbissen betrachtet, den man sich in den Mund stecken will. Und dann berührte sie ihn sogar mit beiden Händen und begann ihn auf das Zärtlichste zu liebkosen, so zärtlich, dass ich selber schwer zu atmen, zu keuchen, zu stöhnen begann. Doch zugleich musste ich innerlich lachen. Ich hatte nämlich ein sogenanntes Aha-Erlebnis. Erst kürzlich hatte ich mich mit einer Homerstelle beschäftigt und nachgegrübelt, wie das konkret zu verstehen sein mochte, und war auf keinen grünen Zweig gekommen. Der Göttervater erblickt unversehens seine verführerisch geschmückte Gemahlin. Da umhüllte ihm süßes Verlangen die Sinne, wie damals, als sie zum ersten Mal sich in Liebe vereinigten, ins Bett steigend, heimlich vor den lieben Eltern.

      Jetzt wusste ich's. Genau dieses „süße Verlangen“ spürte ich im Augenblick in meiner eigenen Brust, und es verlockte mich, befahl mir, zwang mich, eine Hand auf Frau Jirkas Brust zu legen und diese ebenso zärtlich zu liebkosen, wie sie meinen Phallus liebkoste.

      Ihr schien das ganz gut zu gefallen. Denn sie selber intensivierte daraufhin ihre Liebkosungen. Und dann geschah etwas, was mich zutiefst schockierte: Sie ließ sich zu Boden gleiten und nahm meinen bereits glühenden Phallus in den Mund, als wäre er ein Leckerbissen, und biss zwar nichts davon ab, bearbeitete ihn aber nun zusätzlich mit den Lippen und sogar mit der Zunge. Der Erfolg war, dass die in ihm herrschende Glut zu meinem Entsetzen eine Stichflamme erzeugte. Er explodierte förmlich in ihrem Mund, und es geschah dasselbe, was bisher nur des Nachts in meinen feuchten Träumen geschehen war. So gelähmt fühlte ich mich vor Schreck, vor Überraschung, dass ich es nicht schaffte, ihn ihr rechtzeitig zu entziehen. Schlimmer noch: Der flüssige „Leckerbissen“, den ihr mein Phallus in den Mund spritzte,

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