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Heimat, aber auch das, was ich mir wünsche. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mein Recht auf eine eigene Meinung und mein Recht auf mein selbstbestimmtes Leben jemals aufgeben musste. Als Kinder in der BRD sind wir an der Schule darin unterrichtet worden, selber zu denken und uns unser eigenes Urteil zu bilden. Eine gewisse Anpassung am Arbeitsplatz ist erforderlich, um seinen Arbeitsplatz zu erhalten, aber auch dort gibt es Grenzen. Werde ich dadurch krank, entscheide ich, ob ich dort bleibe oder mir einen anderen Job suche. Erlebe ich Gewalt, bin ich durch Gesetze geschützt. Die Grundrechte sind Bestandteil unseres Grundgesetzes.

      I. Die Grundrechte

       Artikel 1

       (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

       (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

       (3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

       Artikel 2

       (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

       (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

       Artikel 3

       (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

       (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

       (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

       Artikel 4

       (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

       (2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

       (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

       Artikel 5

       (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

       (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

       (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

      An den ersten 5 Artikeln des Grundgesetzes sehen wir, wie vorrangig Freiheit und Gleichheit in Deutschland eine Rolle spielen und wie die allgemeinen Menschenrechte der UNO in vielem mit eingeschlossen werden.

      Die Trickle-down-Theorie entfaltete sich in Deutschland nicht wie beschrieben, denn durch die Einführung des Mindestlohns am 1. Januar 2014 wurde die zunehmende Verarmung der Bevölkerung erst einmal gebremst. Auch Österreich und die Schweiz haben einen Mindestlohn eingeführt, sowie auch Kanada.

      Trotzdem kommt es vor, dass Menschen ihr Leben lang gearbeitet haben und mit ihrer Rente gerade die Lebenserhaltungskosten tragen können, wie ich es in Berlin beobachtet habe und ähnlich unter Hartz IV auch selber einmal erfahren habe. Z. Zt. ist dafür die Grundrente im Gespräch.

      Gesellschaftliche Aktivitäten haben meistens etwas mit Geldausgeben zu tun, dies können Menschen unter Hartz IV und Mindestrente gar nicht mehr. Ausflüge mit Kaffeeklatsch in irgendeiner Konditorei, Geschenke für die Enkel, Teilnahme an Kursen oder an anderen Aktivitäten, wo man zahlen muss - undenkbar. Folge davon ist eine stärkere Isolierung der älteren und ärmeren Menschen.

      Zudem finde ich, dass sich Mobbing oder Diskriminierung, ob im kleinen oder im großen Stil, immer mehr in der unzufriedenen Bevölkerung ausbreitet. Wer Geld braucht, will die Konkurrenz ausschließen, besonders wenn derjenige bemerkt, dass er vielleicht nicht ganz so kompetent ist. So greift er zu anderen Mitteln, um sich den Arbeitsplatz zu sichern. Wie auch immer, Mobbing verstößt meiner Meinung nach auch gegen die Menschenrechte der UN als eine Art Verleumdung und Diskriminierung. Und schließlich kann ein Frieden nur aufrechterhalten werden, wenn alle mehr oder weniger zufrieden sind.

      Mein politisches Wunschsystem liegt irgendwo zwischen Kapitalismus und Kommunismus. In einer Hierarchie seine Funktion zu erfüllen und seine eigene Kreativität und Individualität aufgeben zu müssen, finde ich entgegen der menschlichen Natur. Ein Spielraum für eigene Anstrengungen und persönlichen Einsatz muss meiner Meinung nach gegeben sein als Anreiz, etwas zu tun. Bemühung und Einsatz muss sich lohnen, bzw. belohnt werden können.

      Aber es steht dem Recht des Einzelnen entgegen, wenn solche Gesetze machtvollen Konzernen die Möglichkeit bieten, das Leben der Bürger nachteilig zu beeinflussen. In den Medien erscheinen hier und da Skandalartikel von erhöhten Umweltgiften und krankmachenden Arbeitsplätzen. Manche Arbeiter sind den steigenden Anforderungen einfach nicht mehr gewachsen, durch den Stress kann es zu Krankheiten am Magen und am Herzen kommen, Burn-out ist das letzte Stadium völliger Erschöpfung.

      Als Krankenschwester habe ich die Symptome am eigenen Leib erlebt. Über meinen Körper habe ich mir nie so viel Gedanken gemacht, er hat immer geleistet, was er sollte. Doch als ich 19 Tage am Stück arbeiten musste, weil aus Krankheitsgründen niemand sonst infrage kam, hatte ich wegen Konzentrationsschwierigkeiten einen Autounfall mit Totalschaden, an dem ich schuld war.

      Danach wurden die hintereinander zu arbeitenden Tage auf höchstens zwölf reduziert. Bei Hitze und Kälte fuhr ich im Straßenverkehr damals ohne Klimaanlage, rannte die Treppen hoch und runter, aß im Auto, hatte noch einen großen Garten mit Früchten von Frühling bis Herbst und dazu ein Haus mit Ferienwohnungen, wo mein Ex und ich am Wochenende Restaurationsarbeiten durchführten. Erholung - wann?

      Nie hätte ich gedacht, dass mein Körper, der unter meinem Willen funktionierte, einfach nicht mehr mitmachen könnte. Ich dachte, ich würde krank werden, als ich nach und nach schwächer wurde, aber alle Blutwerte waren normal. Dann ging gar nichts mehr. Meine Beine wackelten als wäre ich einen langen Marathon gelaufen und ich konnte noch nicht einmal mehr die Treppe hoch - auf allen Vieren schaffte ich es nur.

      Burn-out ist bei manchen Menschen nicht gut angesehen, wird mit Faulheit oder einer psychisch schwachen Person gleichgesetzt. Vielleicht gibt es Menschen, die sich so rausreden, weil sie keine Lust haben zu arbeiten, aber genauso gibt es auch Menschen wie mich, die einfach nicht damit gerechnet haben, dass so etwas überhaupt möglich ist. „Haben Sie die Signale Ihres Körpers denn nicht erkannt und beachtet?“ war eine Frage bei der Reha. Wie denn auch, wenn man nie darüber nachdenken musste und immer alles tun konnte, dann rechnet man nicht damit. Und es gab viele in meiner Gruppe, die so wie ich mehrfaches geleistet hatten wie andere.

      Und doch gibt es bestimmte Arbeitgeber, bei denen alle faul sind. Sie fordern immer mehr Einsatz, ohne zu überprüfen, ob das Arbeitspensum noch zu bewältigen ist. Wo ist die Grenze, wo beginnt die Ausbeutung? Dauerhafter Stress verursacht körperliche und psychische Erkrankungen, doch es gibt Arbeitgeber, denen dies egal ist. Eine hohe Fluktuation von Personal ist die Folge. Neue Arbeiter werden eingestellt, die ausgepowert werden,

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