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Funkelpony Bundle. Bände 1-3. Emily Palmer
Читать онлайн.Название Funkelpony Bundle. Bände 1-3
Год выпуска 0
isbn 9783401809199
Автор произведения Emily Palmer
Жанр Природа и животные
Издательство Readbox publishing GmbH
„Stimmt“, flüsterte Fiona. Sie war völlig überwältigt. Sie dachte daran, wie traurig Mila immer aussah. „Vögel sprechen nicht“, wiederholte sie. „Aber Mila kann unsere Hilfe sicher gebrauchen. Oder was meinst du, Sunny?“
Die Stute schüttelte sich und der lange Schopf verbarg den goldenen Stein vor neugierigen Blicken. Dann stupste sie Fiona an und wieherte leise, als wollte sie sagen: Na los, lass uns Mila helfen.
Kapitel 7
Aufruhr im Stall
Fiona löste Sunnys Halfter und hängte es ihr um den Hals. So war der Kopf frei und sie konnte Sunnys Nasenrücken und die Wangen mit einer weichen Bürste reinigen. Als Fiona zu den Nüstern kam, schnaubte Sunny und schüttelte den Kopf.
„Tut das weh, Sunny?“, fragte sie besorgt. „Das wollte ich nicht, tut mir leid.“ Im Putzkasten fand sie einen weichen Lappen und reinigte damit Augen und Nüstern.
Sunny blickte sie nun ganz entspannt und zufrieden an. „Also, was machen wir wegen Mila?“, fragte Fiona leise.
Sunny prustete und schüttelte sich, als Fiona den goldenen Funkelstein polierte und Sunnys Stirnlocke kämmte. Vielleicht kitzelte es! Fiona hörte schnell auf und das Pony wurde ruhiger. Es sah Fiona an und deutete mit dem Kopf in die Box.
„Ich soll dich in die Box stellen?“, fragte Fiona. „Und Mila?“
Sunny deutete noch einmal in die Box. „Die auch?“, fragte Fiona weiter. „Ich soll Mila zu dir in die Box bringen? Und dann?“
Sunny deutete zum dritten Mal in die Box. Dann stupste sie Fiona das Maul in den Bauch und prustete. Das kitzelte! Fiona krümmte sich vor Lachen.
„Ach, so etwas meinst du?“, fragte sie kichernd. „Du willst in der Box Späße mit Mila machen? Damit bringst du sogar einen Stein zum Lachen!“ Lächelnd schmiegte Fiona sich an das Pony. Sunny war so lustig! Bestimmt würde sie selbst der ernsten Mila ein Lächeln entlocken.
Wie vereinbart führte Fiona Sunny in ihre Box, dann kletterte sie auf den Heuboden. Sie hatte Glück: Obwohl Herr Elch längst wieder seiner Wege gegangen war, hockte Mila immer noch im Schneidersitz im Heu. Es dauerte ein Weilchen, bis sie bereit war, Fiona zu folgen.
Unten im Stall öffnete Fiona Sunnys Boxentür und ging hinein. „Kommst du?“, fragte sie, doch Mila blieb stehen. Sie starrte Sunny mit großen Augen an.
„Du kannst ruhig reinkommen“, sagte Fiona. „Sunny ist ganz lieb. Oder, Sunny?“
Das Pony machte ein bisschen Platz, damit Mila erst einmal etwas Abstand halten konnte. Fiona klopfte dankbar Sunnys Hals. Endlich machte Mila ein paar vorsichtige Schritte in die Pferdebox. Fiona schloss hinter ihr die Tür.
„Möchtest du Sunny mal streicheln?“, fragte Fiona.
„Mmh“, machte Mila und blickte Sunny unsicher an. Fiona seufzte. Mila war immer so ernst! Ob sie die ganze Zeit traurig war? Aber warum bloß? Hier auf Hof Lichtenberg war es doch wunderschön! Leo und Till waren nett, man konnte im See baden und vor allen Dingen gab es die Ponys.
„Na los, Mila, trau dich“, sagte Fiona. Sie nahm Milas Hand und legte sie auf Sunnys Nase. Das Pony hielt einen Moment still, dann schnaubte es kräftig. Fiona musste lächeln, aber Mila stolperte erschrocken rückwärts.
„Das kitzelt, oder?“, fragte Fiona fröhlich. „Oh, Sunny, du bist immer so ein Wirbelwind!“
Das ließ sich Sunny nicht zweimal sagen. Sie wieherte leise und sprang mit den Vorderhufen ein kleines Stück in die Luft.
„Wow, was für ein Kunststück!“ Fiona klatschte in die Hände. „Und jetzt die anderen zwei!“
Sunny drehte sich um und warf nun die Hinterbeine in die Luft. Dann wendete sie blitzschnell, stupste Mila das Maul in die Seite, drehte sich wieder und trat nach hinten aus. Sie erinnerte Fiona an einen Brummkreisel. Es war zu komisch!
Mila allerdings sah das ganz anders. Fiona erschrak, als sie bemerkte, wie blass das Mädchen geworden war. Es zitterte am ganzen Körper. „Sunny, hör auf!“, rief Fiona, aber Sunny war jetzt richtig in Schwung. Mit einem übermütigen Wiehern stieg sie weit nach oben und strampelte dabei mit den Vorderhufen in der Luft. Was für Fiona aussah wie ein stolzer Mustang in der Prärie, war für Mila anscheinend ein Albtraum. Sie gab einen erstickten Schrei von sich, stürzte zur Boxentür und rannte davon.
Sunny blieb keuchend stehen und blickte Fiona erschrocken an.
„Oh nein!“, sagte Fiona. „Das ist gründlich schiefgegangen. Mila hat sich erschreckt!“
Sunny nickte und schob Fiona zur Tür.
„Soll ich hinterher?“, fragte sie. „Du hast recht, das ist das Beste. Bis gleich.“ Sie gab dem Pony einen Kuss zwischen die Nüstern und lief hinaus.
Fiona kletterte auf den Heuboden. Mila saß an der Luke und schaute über die Wiesen zum See. Als Fiona sich neben sie setzte, drehte sie sich weg. Fiona sah dennoch, dass ihr Tränen über das Gesicht liefen. Ab und zu rang sie zitternd nach Luft.
Fiona spürte ein unangenehmes Ziehen im Bauch. „Oh, Mila!“, sagte sie. „Hat Sunny dich wirklich so erschreckt? Das wollten wir doch nicht!“
Mila zog die Nase hoch.
„Sunny wollte nur Spaß machen“, erklärte Fiona weiter. „Weil du immer so traurig aussiehst. Du hattest doch keine Angst vor ihr. Oder?“
Mila sagte nichts. Das Ziehen in Fionas Bauch wurde stärker. „Okay, verstehe“, murmelte sie. „Du hattest wirklich Angst. Das wollte ich nicht.“ Sie seufzte tief.
Jetzt sah Mila auf. „Sunny ist voll groß und ihre Hufe sind steinhart“, sagte sie. „Da muss man doch Angst haben!“
Fiona fand das zwar nicht, aber sie konnte Mila irgendwie verstehen. „Es tut mir so leid“, sagte sie. „Wollen wir noch mal runtergehen? Sunny macht auch nichts Wildes mehr, versprochen. Du kannst sie streicheln und ein bisschen mit ihr kuscheln. Das ist wunderschön, ehrlich!“
Aber Mila schüttelte den Kopf. „Dann hab ich immer noch Angst“, sagte sie.
„Echt jetzt? Du hast Angst vor Pferden? Aber warum machst du dann Urlaub auf dem Ponyhof?“
„Ich mach doch keinen Urlaub!“, meinte Mila mit finsterem Gesicht. „Meine Eltern mussten nach China reisen. Ich durfte nicht mit, weil sie da arbeiten. Und sie dachten, alle Mädchen wollen auf den Ponyhof. Ich aber nicht! Ich habe Heimweh und die Ponys … sind mir viel zu groß und wild.“ Eine neue Welle Tränen rollte über Milas Wangen.
„Oh“, machte Fiona. „Das wusste ich alles nicht. Bestimmt hätte ich auch Heimweh, wenn ich du wäre.“ Sie zögerte einen Moment, dann erzählte sie Mila von dem Umzug und wie sehr sie am Anfang ihre Freundinnen und ihr altes Zimmer vermisst hatte. „Aber eins musst du mir glauben, Mila“, sagte sie zum Schluss. „Sunny und die anderen Ponys sind nicht wild. Im Gegenteil: Sie sind ganz lieb! Wenn du irgendwann doch mal Lust hast, zeige ich es dir.“
Mila wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg und lächelte schief. „Mal sehen“, sagte sie.
Fiona lächelte. Das war gerade noch mal gut gegangen!
Kurz darauf rief Leonore nach Mila. Die beiden Mädchen kletterten vom Heuboden und rannten auf den Hof. Leonore begrüßte Fiona und schickte Mila zum Mittagessen ins Haus. „Ich komme auch gleich!“, rief sie ihr hinterher. Dann wandte sie sich an Fiona: „Toll, dass du dich um Mila kümmerst. Hatte sie wieder Heimweh? Sie sah so verweint aus.“
Da meldete sich das Ziehen in Fionas Bauch erneut. Sie konnte nicht anders, sie musste Leonore einfach erzählen,