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die Reinheit des Körpers und der Seele steht. Die Metaphorik „Heiliger Ort“ oder „das Allerheilige betreten“, die den Zustand der Vollkommenheit eines Gerechten darstellt, in der er sich in eine meditative Versenkung zurückzieht, hat der Verfälscher entmystifiziert und in eine realen Ort – in einen Tempel – verwandelt. Die Schwielen an den Knien, die wie die eines Kamels wegen des vielen Betens ausgesehen haben sollten, waren erdichtet worden, um diese reale Aussage zu thematisieren und die tatsächlichen Schwielen, die der Prophet durch die Arbeit am Garten der Bruderschaft an den Händen hatte, ersatzweise zu verheimlichen. Auch die Tatsache, dass er „für das Volk um Vergebung bat“, sollte auf die Schuld hinweisen, die das/sein Volk auf sich geladen hatte oder würde.

      „Wobei mich das Einfügen des Begriffs Kamel an die geheime zynische Botschaft des Verschwörers erinnert, die er hin und wieder in seinen Texten arrangierte.“

      Er war heilig von seiner Mutter Leib an, er trank keinen Wein, noch starkes Getränk, noch aß er Fleisch, kein Schermesser berührte sein Haupt, noch salbte er sich mit Öl.15

      Das Zeugnis „kein Schermesser berührte sein Haupt“ lässt darauf schließen, dass Jakobus seine Haare niemals schnitt. Dies ist aber nicht der Fall, denn diese Aussage bedeutet, dass Jakobus sich niemals den Kopf kahl scheren ließ.

      Jesus stieg vom Berg herab und überquerte in der Nacht den Jordan. Er fastete vierzig Tage und vierzig Nächte, ohne etwas zu essen, weder bei Tag noch bei Nacht, und betete inbrünstig ohne Unterlass für die Rettung seines Volkes, zu dem ihn Gott entsandt hatte.16

      Ebenso musste das hohe Ansehen des wahren Propheten (der Essener-Täufer) bei seinem Volk und der jüdischen Obrigkeit, das aus dem folgenden Kapitel aus Barnabas-Evangelium klar zu erkennen ist, verschleiert werden. Denn damit die Religion der Gnade nachvollziehbar ist, musste „Jesus“ durch die Juden gekreuzigt werden. Dazu wandte der Verfälscher die Verwechslungsmethodik an nach dem Motto: „Es war nicht Jesus, sondern es war sein Bruder, Jakobus der Gerechte.“

      Der Hohepriester wollte sich vor Jesus niederwerfen und ihn anbeten. Jesus rief:

      „Hüte dich vor dem, was du tust, o Priester des lebendigen Gottes. Sündige nicht gegen unseren Gott. “ Der Priester antwortete:

      „Judäa ist nun über deine Zeichen und deine Lehre sehr bewegt, dass sie ausrufen, du seist Gott; deshalb sind wir unter dem Druck der Masse hierhergekommen. Ich kam mit dem römischen Statthalter und mit dem König Herodes. Wir bitten dich von Herzen, dass du darin einwilligst, den Konflikt, der um deinetwillen entstanden ist, zu beruhigen, denn ein Teil sagt, du seist Gott und

      der andere Teil ist der Meinung, dass du Gottes Sohn bist und ein weiterer Teil sagt, dass du ein Prophet bist.“ Jesus antwortete:

      „Ich bekenne vor dem Himmel und rufe alles, was auf Erden weilt als Zeuge an, dass ich ein Mann bin, geboren von einer sterblichen Frau, dem Urteil Gottes unterworfen; der die Härte des Essens und des Schlafens, der Kälte und der Hitze wie auch andere Menschen ertragen muss. “17

      Und hier die dazugehörigen gefälschten Hegesippus-Zitate in Eusebius.

      Es entstanden Unruhen unter den Juden und Schriftgelehrten und Pharisäern, die meinten, das ganze Volk laufe Gefahr, auf Jesus als den Christus zu warten. Also versammelten sie sich und sprachen zu Jakobus:

      „Wir flehen dich an, dass Volk zu zügeln, das um Jesu willen vom Weg abirrt, als sei er der Christus. Wir flehen dich an, überzeuge alle, die sich zum Passachfest her einfinden, von der Wahrheit über Jesus, denn alle gehorchen dir. Denn wir und das ganze Volk bezeugen, daß du der Gerechte bist und die Person nicht ansiehst. Überzeuge daher das Volk und wir vertrauen [oder Gehorschen] dir, Stelle dich daher auf einen Flügel [oder ‚die Zinne’] des Tempels, auf daß du gut sichtbar seist und deine Worte für alle Mensch klar zu vernehmen.“18

      Wir flehen dich an, zügle das Volk, denn es wird hinsichtlich Jesus irregeführt, als sei er der Christus.19

      Wir flehen dich an, überzeuge all die Menschen, die um Jesu willen zum Pessachfest kommen, denn wir setzen all unser Vertrauen in dich. Denn wir und das ganze Volk bestätigen

      dir, daß du der Gerechte bist und das Ansehen der Menschen nicht achtest. Überzeuge daher das Volk, daß es sich nicht bezüglich Jesus irreführen lasse, denn wir und das ganze Volk schulden dir Gehorsam.20

      Und hier die Originalversion aus dem Barnabas-Evangelium:

      Als alle den Tempel verlassen hatten, schlossen die Priester den Tempel ab und gingen weg. Abraham aber ergriff die Axt und schlug allen Götzenbildern die Füße ab, außer denen des großen Gottes Baal, dem er die Axt zu den Füßen legte. Da die Statuen alt und aus mehreren Teilen zusammengebaut waren, fielen sie zusammen. Beim Verlassen des Tempels wurde er von einigen beobachtet, die ihn verdächtigten etwas aus dem Tempel gestohlen zu haben. Sie ergriffen ihn und als sie den Tempel betraten und die Götter in Trümmern da liegen sahen, schrien und wehklagten sie: „Kommt Männer und lasst uns denjenigen töten, der unsere Götter getötet hat!“

      Tausende Männer und mit ihnen die Priester liefen zusammen und fragten Abraham, aus welchem Grund er ihre Götter zerstört habe. Abraham gab zur Antwort.21

      Wir wollen den Gerechten aus unserer Mitte stoßen, weil er uns lästig ist, darum werden sie die Frucht seiner Werke genießen. Sie stiegen sie also hinauf, und stürzten ihn herab, und weil er von dem Sturz nicht gleich tot blieb, sondern noch auf die Knie aufrichtete.22

      Also gingen sie hinauf und stützten den Gerechten hinunter und sagten untereinander: „Laßt uns Jakobus den Gerechten steinigen.“ Und da der Sturz ihn nicht getötet hatte, begannen sie ihn zu steinigen.23

      Also hatten sie begonnen, ihn zu steinigen, als einer der Priester der Söhne Rechabs, der Sohn jener Rechabiter ausrief und sagte: „Haltet ein, der Gerechte betet um euretwillen!“ Und einer von ihnen nahm die Keule, mit der er die Wäsche zu walken pflegte und schlug damit dem Gerechten auf den Kopf […] So erlitt er das Martyrium […] und unmittelbar darauf begann Verspasian, zu belagern.24

      Was die Weise von Jakobus‘ Tod anbelangt, haben wir bereits mit Clemens‘ Worten gesagt, dass er „von einem Flügel des Tempels hinabgestoßen und mit einer Keule erschlagen wurde“25

      Die Textvergleiche zeigten, dass dies ein Phänomen aus dem Barnabas-Evangelium war, das sich in den Schriften von Hegesippus und Eusebios mehrmals wiederholte und nicht nur die Vermutung stützte, dass ein einzelner Heiliger Mann im 1. Jahrhundert nach Christus von sich reden machte, sondern dass Jakobus „der Gerechte“, „Jakobus der Ältere“ oder „der Bruder des Herrn“, wie er in den Apostelbriefen bezeichnet wurde, niemand anderes war als der Essener Täufer selbst.

      Eusebios war in der römischen Verschwörungsstrategie gegen die authentische Lehre eingeweiht, die sich offensichtlich in den darauffolgenden Jahrhunderten fortsetzte, und gibt an, in seinen Schriften, von dem Zeitgenossen Hegesippus aus dem 1. Jahrhundert nach Christus abgeschrieben zu haben.

      Wenn man die Vergangenheit unauffällig im Nachhinein fälschen will, dann zitiert man einfach vermeintliche damalige Zeitgenossen und behauptet, dass die Originalschriften verschollen sind.

      Auch hier schließen sich die Kreise, denn Eusebios war der persönliche Berater von Kaiser Konstantin (325 nach Christus), der, obwohl er nicht Christ war, in dem (vermeintlichen) Konzil von Nizäa, die – fragliche – Aufnahme der Evangelien und christlichen Schriften in den Kanon anordnete, die die Schriften aus dem Neuen Testamenten ausmachten und alle anderen Religionen aus gutem Grund verbot. Ein Sachverhalt, der sogar dafür sprechen würde, dass der Beginn der Verschwörung möglicherweise sogar um diese Zeit stattgefunden haben könnte.

      Was aber die Umstände von Jakobus ‘Tod anbelangt[…], so berichtet Clemens: „Er wurde von der Zinne hinuntergeworfen und mit einer Keule totgeschlagen.26

      Ein Walker schlug ihm mit einer Keule den Schädel ein, nachdem man ihm kopfüber von der Zinne des Tempels gestoßen und hinabgestürzt hatte. Und er, der nichts Unrechtes

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