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dem Essen fertig zu sein. Wir bestellten und harrten der Dinge, die da kommen würden. Ich freute mich auf die Minestrone, Achim auf sein Gemüse Curry. Was dann aber kam, war alles andere als eine Minestrone. Meine Suppe war überhäuft mit Käse. In diesem Schuppen meinte man, eine italienische Suppe müsste mit Käse garniert sein. So mussten wir unser Essen tauschen und das Personal konnte nicht verstehen, dass ich keinen Käse mochte. Asien war bisher für mich eine Region in der ich nie Gefahr lief, Käse untergejubelt zu bekommen. Im Rahmen der Globalisierung schien diese Zeit nun allerdings vorbei zu sein. Nun denn, nichts hielt ewig. Während des Essens setzte auch schon die Live Musik ein. Das Gedröhne hielt sich glücklicherweise in Grenzen.

      Nach dem Bezahlen verabschiedete uns die Bedienung mit den Worten: „Wir freuen uns auf ihren nächsten Besuch“. Meine Antwort: „Seien sie versichert, dass dies nicht geschehen wird“, zauberte ein unverständliches „Warum?“, in sein Gesicht. Diese halbrohen Kartoffeln, die wir hier als Pommes verkauft bekamen und die mit Käse versaute Suppe waren für mich Grund genug, dieses Lokal nicht als einen meiner Favoriten zu listen.

      Im Hotel angekommen, setzten wir uns noch auf den Balkon, da es erst 20 Uhr war. Als uns allerdings die Moskitos als „Abendessen“ missbrauchen wollten, zogen wir uns ins Zimmer zurück. Nach einer Dusche lasen wir noch bis halb elf und machten dann das Licht aus.

      24.01.20, Freitag

      Kurz nach sechs Uhr unterhielten sich die Inder im Nachbarzimmer sehr laut. Wie sich später herausstellte, wohnte ein erwachsener Inder aus Mumbai mit seinen Eltern in dem Zimmer. „Die reisen am Sonntag ab und duschen leider jeden Morgen gegen sechs Uhr“, erklärt uns der Manager auf Nachfrage. Im Vergleich zum bisherigen Frühstück im Red Fox war hier „Schmalhans Küchenmeister“ angesagt. Später würden wir im Dorf ein kleines, zweites Frühstück machen müssen.

      So machten wir uns kurz danach auf und suchten den Weg ins Dorf. Dort sollte es einen großen Markt mit Obst geben. Ein Taxifahrer bot uns seine Dienste an und war erstaunt, dass wir lieber laufen wollten. „Da braucht ihr aber mindestens eine halbe Stunde. Es ist sehr weit bis zum Markt.“ Verkehrsmäßig wurde es immer lebhafter und lauter. Wir mussten tatsächlich immer auf den Verkehr hinter uns achten, da uns das ein- oder andere Fahrzeugt recht nahekam. Mehrfach fragten wir Einheimische nach dem Weg. Jeder schickte uns irgendwohin, wenn er sich nicht doch ehrlicherweise outete, dass er kein Englisch konnte. Wenn wir dann sagten, ein anderer hätte aber gesagt, wir sollten in diese Richtung gehen (obwohl der eben gefragte in die entgegengesetzte Richtung zeigte), meinte dieser: „Ja, da könnt ihr natürlich auch gehen… Schließlich erreichten wir unter sengender Hitze das Zentrum und dort auch den Marktplatz. Viel Auswahl zu guten Preisen. Je ein Kilo Passionsfrüchte, Mandarinen und Fingerbananen erstanden wir schließlich für knapp 6 €. Wir packten alles in den mitgebrachten Stoffbeutel, um Plastikmüll zu vermeiden. In einem Geschäft, speziell für Kuchen und Kekse nahmen wir für den Nachmittagskaffee ein halbes Pfund frischen Marmorkuchen und eine große Tüte Kekse für 1,50 € mit. Um ein Tuk-Tuk für die Rückfahrt zu bekommen, mussten wir mehrfach die Straßenseite wechseln, was immer mit der Gefahr verbunden war, von einem der unzähligen Fahrzeuge gestreift zu werden. „Augen zu – und durch!“ Diese Methode funktionierte immer noch am besten. Die Fahrer nicht ansehen und einfach gleichbleibend schnell die Straße überqueren. Es funktionierte tatsächlich. Sollte man allerdings plötzlich Angst verspüren und mitten im Getümmel stehen bleiben, kracht es garantiert. Schließlich fanden wir einen ganzen Pulk dieser lustigen, gelben Tuk-Tuks.

      Der Preis war schnell ausgehandelt. Allerdings wusste der Fahrer nicht, wo das Pinnacle Blue lag und erwartete von uns, dass wir ihm den Weg zeigten. Das war, als würde man bei der Bahn eine Fahrkarte von München nach Augsburg kaufen, muss dem Zugführer aber dann den Weg erklären und den Preis von 200 € sofort bezahlen. Wir fanden gemeinsam den Weg, gaben ihm 200 INR (ca.2,60 €) und stiegen aus. Nach einem kräftigen Zug aus der Wasserflasche machten wir uns direkt auf zum Strand, wo wir in einem der Lokale das Mittagessen bestellten.

      Nach gut zwei Stunden waren wir zurück. Ich machte die übliche Siesta, Achim arbeitete an den Bildern. Leider war das Internet hier so schlecht, dass wir den fertigen 2. Blog nicht hochladen konnten. Schade.

      Das Abendessen wollten wir nach dem Sonnenuntergang am Beach genießen. So gingen wir gegen 18 Uhr los, um uns am Strand ein Lokal auszusuchen. Konnte ja nicht schwer sein, unter den dutzenden von Restaurants etwas Passendes zu finden. Gregs Hütte sagte uns zu. Sie lag nicht weit vom Hauptweg entfernt. Wir bekamen noch einen freien Tisch außerhalb der Überdachung, die Füße im warmen Sand und den Wind um die Ohren wehend. 30 m entfernt standen dutzende von Touristen und Einheimische und warteten auf den Sonnenuntergang. Wir bestellten uns einen Mocktail und sahen dem feuerroten Ball zu, wie er am Horizont unterging. Das eigentliche Spektakel des Untergangs war ja nicht das Verschwinden der Sonne, sondern die Verfärbung des Himmels, kurz nachdem die Sonne weg war. Nach rund 10 Minuten kam dann das herrliche Farbenspiel. Der Himmel über uns färbte sich in den herrlichsten rot-, grau- und dunklen Blautönen. Recht schnell ließ das Spektakel aber nach und die Dunkelheit setzte schlagartig ein. Die Schaulustigen verschwanden danach. Es blieben nur die übrig, die das Abendessen am Strand genießen wollten. Das Personal fing an, die Liegen abzubauen, die Sonnenschirme wegzuräumen und alles mit Planen abzudecken. Auf dem Meer setzten die Fischerboote ihre Lichter, was dem Meer eine bunte Farbenpracht verlieh. Das Rauschen der Wellen hörten wir, sahen vom Meer allerdings nichts mehr. Gregs Hütte machte nun auch die Lichter an. Überall hingen Ballons und Lichterketten. Welch eine gemütliche, romantische Atmosphäre. Der Mocktail schmeckte durch das ungewohnte Sodawasser sehr gewöhnungsbedürftig, dafür war das Essen danach umso besser. Das gebratene Gemüse in deftiger Soße schmeckte herrlich. Dazu hatten wir Naan bestellt. Mit einer Portion wurden wir dicke satt. Diese himmlische Atmosphäre konnte man kaum in Worte fassen. Die Musik hinter uns erklang in erträglicher Lautstärke. An den noch stehenden Liegen hatte es sich eine Gruppe von rund 15 Indern gemütlich gemacht, bekamen immer wieder neue Getränke und Gerichte geliefert und waren bester Stimmung. Hinter uns im Lokal waren fast alle Tische besetzt und trotzdem herrschte eine wundersame Ruhe. Wir saßen ruhig da – und konnten jede Minute aus tiefsten Herzen genießen. Nach gut zwei Stunden machten wir uns auf den Heimweg. Der gesamte Weg zum Hotel war überraschend gut ausgeleuchtet. Auf der Hälfte des Weges hatten wir am Mittag für Achim an einem Stand ein Shirt gekauft, welches er jetzt auch anhatte. „Das Shirt steht dir fantastisch“, rief die Mutter erfreut aus. „Das ist aber nichts gegenüber der Schönheit, die deine Person ausstrahlt“, gab Achim zurück. Und schon standen wir und waren mitten in der tollsten Unterhaltung. Wir quasselten bestimmt über eine Stunde und wären vermutlich noch länger dagestanden, wenn wir nicht irgendwann darauf bestanden hätten, endlich zurückgehen zu müssen. „Dann kommt morgen wieder. Wir haben bestimmt noch sehr viel zu erzählen.“ Sie nahm uns Beide in den Arm. Sie wusste, wie man Kunden bindet. Da es auch keinen anderen Weg für uns vom Strand zum Hotel (und umgekehrt) gab, mussten wir notgedrungen täglich an ihrem kleinen Shop vorbei. Zurück im Hotel duschten wir den Dreck des Tages ab. Das ist zwei Mal täglich notwendig, da man sonst klebrig und verschwitzt war. Gegen halb elf machten wir schließlich das Licht aus.

      25.01.20, Samstag

      Welch eine ruhige Nacht. Kein Klappern und schlagen von Türen, kein Gerede vor der Tür. Zwischendurch hörte man schon mal ein kleines Kind weinen, einen Hund bellen oder einige Krähen schreien, aber ansonsten himmlische Ruhe. Es war die erste Nacht, die wir durchschliefen. Auch im Nebenzimmer hörte man nichts. Statt Klimaanlage hatten sie dort heute Nacht den Ventilator laufen, den man aber nur durch ein sehr leises Surren wahrnahm. Kurz nach halb neun wurden wir wach, sahen uns erstaunt an und waren überrascht, wie herrlich ruhig es die ganze Nacht war. Wir machten uns fertig, da wir das Frühstück auf halb zehn bestellt hatten. Es wurde auch pünktlich geliefert. Kombiniert mit dem von uns selbst gekauften Obst, war es ausreichend und lecker.

      Danach machten wir uns auf, um in nördliche Richtung den

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