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die Christen sagen: „Die Juden stützen sich auf nichts“, wobei sie doch das Buch lesen. Genauso, wie sie reden, redeten auch diejenigen, die kein Wissen besitzen. Allah wird dann am Tag der Auferstehung zwischen ihnen über das richten, worüber sie gestritten haben“. Insofern ist der Fall somit eindeutig. Juden und Christen haben es wissen müssen, dass es nur den Einen Gott gib und dass Er keine Kinder hat, was folgende Verse [9:30-33] deutlich erklären: „Und die Juden sagen, Esra sei Allahs Sohn, und die Christen sagen, der Messias sei Allahs Sohn. Das ist das Wort aus ihrem Mund. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem ungläubig waren. Allahs Fluch über sie! Wie sind sie (doch) irregeleitet! Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen außer Allah; und den Messias, den Sohn der Maria. Und doch war ihnen geboten worden, allein den Einzigen Gott anzubeten. Es ist kein Gott außer Ihm. Gepriesen sei Er über das, was sie (Ihm) zur Seite stellen! Sie wollten Allahs Licht mit ihrem Munde auslöschen; jedoch Allah will nichts anderes, als Sein Licht zu vollenden; mag es den Ungläubigen auch zuwider sein. Er ist es, Der Seinen Gesandten (Mohamad) mit der Führung und der wahren (islamischen) Religion geschickt hat, auf dass Er sie über alle (anderen) Religionen siegen lasse; mag es den Götzendienern auch zuwider sein“. Der „Ein-Gott-Glaube“ ist gemeint.

      Umgangssprachliches Arabisch sprechen und den noblen Koran auf Hocharabisch lesen und verstehen sind zwei verschiedene Tatsachen. Neumuslime und Nichtaraber haben es insofern viel leichter als angeborene Araber, die Arabisch sozusagen mit der Muttermilch gesaugt haben. Daher tun sich normale Ottonormalverbraucher und weniger gebildete Araber schwer mit oben bezeichneter linguistischer Exegese, insbesondere mit der religiösen Verortung der Texte und deren Inhalte. Nun läuft man Gefahr, dass ein tiefliegender Kern eher unpräziser und ungenau behandelt wird, so dass die theologische Bedeutung auf der Strecke bleibt oder wichtigeres missverstanden wird. Gegenüber geborenen Arabern haben Neumuslime und Nichtaraber im Allgemeinen hier auch einen großen linguistischen Vorteil hinsichtlich der Sprachkompetenz, da auswendiges Lernen sowie bloßes Rezitieren des Koran irrelevant für einen jeden Muslim sind, sind insofern vernünftiges Verstehen und logisches Umsetzen ausschlaggebend für den Tiefsinn des muslimischen Gläubigers.

      Viele Araber neigen dazu, Tradition und Glaube zu verwechseln, ihnen basiert der Glaube meistens auf Grundlage von Hörensagen und Tradition und sind eher in einer beschränkten Denkweise gefesselt. Das betrifft glücklicherweise sehr wenige Islamgelehrte oder ältere Theologen, die auf unzeitgemäßes Wissen zurückgreifen, teils auf gravierend rückschrittliche unbegründete und nichtbelegte Aussagen beispielsweise von Theologen des 9. und 10. Jahrhunderts, weil sie dies im Theologieunterricht mitsamt einschleichenden Fehlern so beigebracht bekommen hatten. Da natürlicher Aufrichtigkeit gegenüber Allah, dem Schöpfer (zurück zu den Wurzeln) eine höhere Bedeutung beigemessen wird, darf das Hocharabisch inklusive seiner Feinheiten nichtsdestotrotz nicht außeracht gelassen werden. Das klassische Hocharabisch des ehrwürdigen Koran ist ein immer noch aktuelles Arabisch des siebten Jahrhunderts. Neumuslime oder Nichtaraber gelangen erst durch den mühsamen Erwerb der Sprache zum Hocharabisch der Heiligen Schrift. Wenn aber sozusagen ungebildete also gewöhnliche Araber ihn lesen, verstehen sie kaum die Hälfte des Geschriebenen – rein linguistisch wissenschaftlich betrachtet sind sie auch ignoranten.

      Damit die Menschen die jeweilige Heilige Schrift Gottes verstehen, wurde sie in der jeweiligen (menschlichen!) Muttersprache des jeweiligen Propheten offenbart. Folgerichtig offenbarte Gott dem Propheten Mohamad der noble Koran auf Hocharabisch. Im Koranvers [41:44] sagt Allah: „Hätten Wir ihn als einen Koran in einer fremden Sprache abgefasst, hätten sie gesagt: „Warum sind seine Verse nicht in einer fremden und in einer arabischen (Sprache) klar gemacht worden?“ Sprich: „Er ist eine Führung und eine Heilung für die Gläubigen.“ Doch diejenigen, die nicht glauben - ihre Ohren sind taub, und er bleibt ihrem Blick entzogen; diese werden von einem weit entfernten Ort angerufen“. Seither hat der Heilige Koran durch seine starke linguistische Sprache auch keine Veränderungen erfahren.

       2.3. Vorislamzeitalter

      Während in Arabien und Umgebung es im Vorislamalter auch jüdische oder christliche Araber gab, ist der Islam einer Gesellschaft bzw. Gemeinschaft der Extreme nämlich der arabischen Halbinsel entsprungen, an deren Ränder die Menschen nach umkämpftem Wasser, fruchtbaren Gebieten, in denen Menschen dauerhaft siedeln konnten, suchten. Der Nachbar, Persien war beispielsweise eine bekannte und berüchtigte Großmacht genau wie die Römer seinerzeit gewesen. Dort entstanden auch in der Antike Hochkulturen, deren Einfluss zwischen Atlantik- und Mittelmeergebieten reichte. Die Araber des Vorislamzeitalters hatten sich davon kaum beeinflussen lassen. Arabische Stämme, darunter auch viele Beduinen und Nomaden hatten ihre Dialekte gesprochen. Eine der größten Stämme war (ﺶﻳﺮﻗ ﺔﻠﻴﺒﻗ) der Alquraish-Stamm, dem der Koran sogar eine gleichnamige Sure widmet und der Prophet dem Geschlecht der Haschim dieses Stammes entstammte. Mohamads Vater Abdallah starb schon kurz vor und seiner Mutter nach der Geburt. Mohamad wuchs zunächst einmal bei seinem Großvater und nach dessen Tod bei einem Onkel namens Abu Talib auf, der Mohamad auf Geschäftsreisen mitnahm. Handeln hat ihn geprägt, von klein an als Waisenkind schon früher selbständig zu werden. Als die neue Religion allmählich bekannt wird und ans Tageslicht kommt, waren die Wüssten Araber pro oder contra. So dass sich zwei Gruppierungen gebildet haben, die eine war vehement dagegen, während die zweite den neuen Glauben annahm. Der Koran beschreibt sie in folgenden drei Versen [9:97-99]: „Die Wüstenaraber sind am härtesten in Unglauben und Heuchelei und sind eher dazu geneigt, die Schranken nicht anzuerkennen, die Allah Seinem Gesandten offenbart hat. Und Allah ist Allwissend, Allweise. Und unter den Wüstenarabern sind so manche, die das, was sie spenden, als eine erzwungene Buße ansehen; und sie warten nur auf euer Missgeschick. Allein sie selbst wird ein unheilvolles Mißgeschick treffen. Und Allah ist Allhörend, Allwissend. Doch unter den Wüstenarabern sind auch solche, die an Allah und an den Jüngsten Tag glauben und die das, was sie spenden, als ein Mittel betrachten, sich Allah zu nähern und die Segnungen des Propheten (zu empfangen). Wahrlich, für sie ist es ein Mittel der Annäherung. Allah wird sie bald in Seine Barmherzigkeit einführen. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig“. Nur dem ehrwürdigen Koran als Wort Gottes, der wörtliche Offenbarung an den ehrwürdigen Propheten enthält, war es möglich, hat arabische Stämme unter der Flagge des „Ein-Gott-Glaube“ zu vereinen. Sie wurde dem Propheten vor zirka 1441 Jahren auch deswegen in arabischer Sprache dreiundzwanzig Jahrelang offenbart, weil nun der Prophet ein Araber und dessen Muttersprache auch Arabisch war. Mehr dazu siehe auch oben unter dem Top: Koransprache Hocharabisch. Es ging selbstverständlich darum, dass der ehrwürdige Prophet seinen Landesleuten das wahre Gotteswort in ihrer Muttersprache übermittelt. Allah sagt im Zusammenhang im Vers [12:2]: „Wir haben sie (die Heilige Schrift: den Koran) auf Arabisch offenbart, auf dass ihr (sie) begreifen möget“. Daher wurde Botschaft Gottes als drittletztes himmlisches Buch primär an die Araber und aber auch an jenen Menschen gerichtet, die sich dem „Ein-Gott-Glaube“ widmen. Auch jene Gläubiger, die sich mit der dadurch gewonnenen Einsicht hinsichtlich der tiefsten Erkenntnisse der noblen und sprachlich perfekten Schrift der Muslime auseinandersetzen wollen. Nur wenn der Aufrichtigkeit dem Einen Gott gegenüber sowie hochachtungsvoller Bedeutung mittels der sprachtechnischen Präzision auch Feinheit des lyrischen inklusive sowie deren tiefen Effizienz des Arabischen zuteilwird, erst dann kann man davon ausgehen, dass ihr auch ein großes linguistisches Maß beigemessen wird.

      Die Araber des Vorislamzeitalters hatten ihren berühmten Dichtungen, Prosatexten, Lyrik, Poesien einen sehr großen linguistischen Wert beigemessen und in sehr wunderschönen Gedichten oder lyrischen Texten gefasst. Daher war der offenbarte Koran als Antwort an sie (Dichter, Philosophen, Denker usw.) überirdisch gewesen, das Menschen bis dato noch nie zu Ohren kam, das wahre Wort Gottes mit außergewöhnlicher linguistischer Überzeugungskraft und bemerkenswerter himmlischer Hingabe zu überliefern. Die Sprache des Korans war für die legeändern arabischen Dichter und Denker trotzdem eine sehr große Herausforderung. Daher waren sie auch gleich die ersten Muslime unter den neuen Trägern des neuen Islams und nahmen den neuen Glauben aus religiöser und nicht zuletzt aus literarischer Überzeugung ziemlich rasch an. Sie waren die ersten Muslime überhaupt. Deren Nachahnen eroberten das europäische Spanien mit neuem Wissen, das auf naturwissenschaftlichen Islamdogmen beruht und das man aus dem ehrwürdigen Koran als Quelle des endlosen Wissens ganz einfach auch habe schöpfen können. Nach Wissen hungrige

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