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brauchen.

      Zudem sah ich ja auch wirklich noch wesentlich jünger aus als ich in Wirklichkeit war, dieses sollte mir auch noch viele Jahre lang hier und da, auch Ablehnung und Probleme einbringen.

      Doch bisher hatte noch niemand mir dieses so direkt ins Gesicht gesagt, ich brauchte eine ganze Weile bis ich das verwunden hatte, ich schwor mir, dass ich die vermeintlich fehlenden Zentimeter durch meinen Einsatz wieder wett machen würde.

      Zu dieser Zeit ahnte ich noch nicht, dass ich mit diesen zwei besonderen Merkmalen dann doch noch öfter so meine Probleme bekommen sollte.

       Die Entscheidung war nun gefallen!

      Die erste Ausstattung für diesen Beruf musste nun beschafft werden und die war dann schon beachtlich, umfangreich und teuer, aber sie musste eben sein.

      Es wurde ein gewaltiges Paket aus hellblauen und grau gestreiften Arbeitsjacken, sowie weiße Ladenjacken mit schmalen Nadelstreifen, mindestens zwei pro Exemplar. Mehrere helle Leinen Arbeitsschürzen und feinere weiße Ladenschürzen. Eine schwere gelbe Ölstoffschürze und Gummistiefel, eine Borstenglocke und ein breiter Ledergürtel mit Köcher, sowie ein ganzer Satz an verschiedenen Messern und einem Wetzstahl machten das Sortiment komplett. Wir haben dann alle diese Sachen direkt bei einem so genannten Metzgereinkauf der unmittelbar beim Schlachthof war, erstanden.

      Dabei haben wir uns, bei der Zusammenstellung auf die Beratung des Verkäufers verlassen müssen, da er ja genau wusste was unbedingt für einen angehenden Metzger sein musste und als Grundausstattung mindestens dabei sein sollte.

      Das Ganze hätte unsere damaligen finanziellen Möglichkeiten für Monate absolut gesprengt, daher hatte meine Mutter vorab gleich beim Amt wegen einer Bezuschussung anfragen müssen. Wenn es dort keine Zustimmung gegeben hätte wäre diese Berufswahl wahrscheinlich dann auch hinfällig gewesen, denn die komplette Ausrüstung war schon eine unbedingt nötige, wichtige und teure Voraussetzung.

      Was dann aber doch genehmigt wurde, uns fiel ein gewaltiger großer Stein vom Herzen, denn selbst nötige allgemeine Kleinigkeiten überlastete damals schonmal gewaltig unser Budget.

      Was ich zwischenzeitlich durch meine Laufburschentätigkeiten bei unserem Gemüsehändler und Apotheker aufzubessern versuchte, und nicht nur mein geringes Taschengeld selbst verdienen wollte.

      Es war dann eine größere Prozedur bis alles anprobiert und passend zusammengestellt war, ein riesiges Bündel habe ich dann zu guter Letzt auf meinem Eigenbaufahrrad, dass ich aus vielen alten gebrauchten Einzelteilen so nach und nach Verkehrssicher vor einiger Zeit zusammen gebaut hatte, mit nach Hause genommen.

      Fast alles musste ich dann auch zum ersten Tag meiner Lehre am ersten April 1953 zur Lehrstelle mitbringen. Dieses Riesenbündel musste ich dann wieder auf meinem Fahrrad transportieren und dann in meinem neuen Domizil beim Lehrmeister einsortieren und mich in die Sachen auch erstmal rein finden.

      Die ersten Tage bin noch etwas steif umher stolziert, worüber die Erwachsenen sich zum Teil köstlich amüsierten die neue gelbe Ölschürze war nicht nur noch zu steif, sondern vor allem auch noch viel zu lang. Aber es gab keine kleinere Ausführung, sie stand fast auf dem Fußboden auf, aber es war eben schon die kleinste Ausführung die es gab. Ich habe sie einfach in der Taille kräftig zusammengeschnürt und mit einer großen Überwurffalte in der Taille, die Länge dadurch kaschiert.

      Die Besorgung dieser nötigen Dinge war dann auch mein allererster Besuch auf dem Schlachthof in Elberfeld. Auf meinen allerersten Eindruck war es für mich außergewöhnlich ruhig auf dem Gelände.

      Denn tagsüber an einem normalen Wochentag war da nicht so viel Betrieb, im Gegensatz zu montags und am Wochenanfang in aller Frühe wie ich dann bald etwas später feststellen konnte.

      Auf dem Gelände war zugleich auch das Innungsbüro der Wuppertaler Metzgerinnung, dort hatten wir dann auch noch einen Termin, mein Lehrvertrag musste ja noch vom obersten Innungsmeister gegengezeichnet werden. Das Gegenzeichnen beim Unterschreiben des Lehrvertrages geschah durch den Obermeister Weiss, einem schon etwas Älteren wohlwollend dreinschauenden Mann.

      Dieser meinte, er freue sich sehr und dass er es ganz toll fände das ein Ururenkel eines Gründers des Schlachthofes nun in die Lehre, in den Beruf des Metzgers einsteigen und die alte Familientradition fortführen würde, er hatte sogar meinen Großvater und auch meinen Vater noch persönlich gekannt.

      Er erzählte das Mitglieder der Familien Hasenclever und Herbst vor vielen Jahren die Gründer des Schlacht und Vieh und Großhandelshofes Wuppertal gewesen waren, so klärte er uns nebenbei in Kurzform über den Ursprung dieser Anlage auf.

      Da es im ländlichen Bereich die damals allgemein noch die üblichen Hausschlachtungen wohl auch noch gab, aber innerhalb der Stadt nicht mehr durchgeführt werden durften und konnten. Daher waren der zentralisierte Viehhandel und das Schlachten auf dem gleichen Gelände für alle niedergelassenen Metzger im großen Umkreis von großem Vorteil und auch vorgeschrieben.

      Auf der Rückseite des großen weit gestreckten Geländes waren viele großräumige Ställe und hier wurde das Vieh angeliefert und verkauft und im Mittelbereich der gesamten Anlage wurde geschlachtet. In zwei großen Schlachthallen eins für Borstenvieh und eins für Haar Vieh war der Betrieb unterteilt. Denn für das Borstenvieh benötigte man ja große Warmwasserbecken in denen die Tiere nach dem ausbluten angebrüht wurden um das Borstenkleid und die Klauen entfernen zu können.

      Auf der Vorderfront mit einem kleinen Abstand zu den Schlachthallen in den beiden großen Kühlhäusern wurde das Fleisch gekühlt und zum Teil hier auch von einigen Großhändlern verkauft. Von den geschichtlichen Fakten meiner Familie in diesem Beruf hörte ich in diesem Moment das erste mal etwas ausführlicher und es erfüllte mich doch mit einem gewissen Stolz, mir war bis dahin ja nur bekannt das mein Vater und Großvater mal Metzger waren.

      Doch das da mal eine Großschlachterei und ein Viehhandel unter unserem Namen bestanden hatte, auch das auf dem Neuen Teich an dieser Straße recht lange ein Ladenbetrieb bestanden hatte war mir bis dahin noch total unbekannt. Ich wusste ja erst gar nicht diesen Umstand, dass da auch mehr an Geschichte war, einen Wert zuzumessen, denn von väterlicher Seite her wusste ich ja kaum etwas, praktisch so gut wie gar nichts in der Richtung über meine Familiengeschichte.

      Meinen Vater selbst hatte ich ja durch die damaligen Kriegsbedingten Umstände in nur zwei kurzen Zeitabschnitten, einem kurzen Fronturlaub von nicht einmal zehn Tagen in Thüringen und später dann krank, kurz nur ein paar Wochen vor seinem Tod, kaum richtig kennen gelernt. Hier nun, durch die diversen Ausführungen vom Innungsmeister ein wenig neugierig geworden, wollte ich natürlich später auch noch mehr von meiner Mutter wissen, die sich aber doch merklich, recht reserviert darüber äußerte. man spürte es ihr deutlich an das sie eigentlich nicht über dieses Thema reden wollte.

      Den wirklichen Grund ihrer Reserviertheit zu diesem Thema habe ich auch nach mehrmaligen Nachfragen nicht von ihr erfahren können. Auch die damalige Widerheirat meiner Eltern in Thüringen während der Kriegszeit hatte ich als Sechsjähriger nur am Rande erlebt und als keinen besonderen damals nennenswerten Vorgang erlebt und mitbekommen.

      Aber auch die eigentlich verwandtschaftlichen üblichen Verbindungen und Besuche sind damals nur sehr wenig gepflegt worden, warum da keine engere Verbindung bestand, habe ich zeitlebens nicht ergründen können. Für mich war das damals nichts abnormales, ich kann mich nur sehr schwach an sehr wenige Besuche bei der weitläufigen väterlichen Verwandtschaft erinnern.

      Erst viele Jahre später stellte sich mir selbst die Frage, warum, ich habe aber nie eine schlüssige Antwort erhalten und meine Großeltern von väterlicher Seite auch nie persönlich bewusst kennen gelernt, ein Enkel, Großeltern Verhältnis hat es eigentlich zu keiner Zeit gegeben, selbst das Ableben meiner Großeltern von der väterlichen Seite habe ich nie etwas in Erfahrung erhalten. Die somit fast ganze Geschichte habe ich dann aber erst viele Jahre später, aber leider auch wieder nur Bruchstückweise beim gründlichen Recherchieren nach meiner, Beziehungsweise unserer langen Familienvorgeschichte erfahren.

      Der eigentliche Grund ihrer damaligen Scheidung und späteren Widerheirat blieb mir aber für alle

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