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an der Hand dieses Buches zu jener Geisterbrücke schreitet, wird alles das bestätigt finden, was in diesem Buch niedergelegt ist.

      4Ich mute daher niemandem zu, den Inhalt meines Buches ungeprüft als Wahrheit hinzunehmen. Er würde sonst seine Überzeugung in den wichtigsten Fragen seines Lebens auf die Aussage eines fehlbaren Menschen stützen. Das darf nicht sein. Denn meine Behauptung, daß ich die hier niedergelegten Wahrheiten nicht aus mir und meinem Denken geschöpft, sondern aus der Verbindung mit der jenseitigen guten Geisterwelt empfangen habe, könnte ja meinerseits eine wissentliche Irreführung oder eine Selbsttäuschung sein.

      5Ich kann als schwacher, irrender und sündiger Mensch für mich keine größere Glaubwürdigkeit beanspruchen, wie jeder andere meiner Mitmenschen. Ich verlange daher nicht, daß man mir blindlings glaubt. Nur eines verlange ich: Daß man die Wahrheit, die mir zuteil wurde, auf demselben Weg nachprüft, auf dem ich sie gefunden habe. Den Weg habe ich genau beschrieben, so daß ihn keiner verfehlen kann. Der Gelehrte und der Ungelehrte, der Reiche und der Arme alle können ihn gehen. Sie bedürfen dazu keiner Vorbildung und besonderer Schulung. Es kostet sie nichts. Nur eines müssen sie besitzen: Den Willen zur Wahrheit. Sie müssen bereit sein, die Wahrheit anzunehmen, sobald sie sich ihnen in überzeugender Weise darbietet und ihr Leben danach einzurichten. Wer das nicht will, für den ist dieses Buch nicht geschrieben. Für ihn gibt es überhaupt keinen Weg, der zur Wahrheit führt. Denn Gott offenbart seine Wahrheit nur denen, die guten Willens sind.

      6Jene, denen der Wille zur Wahrheit fehlt und die den Weg nicht prüfend gehen wollen, den ich ihnen zeige, haben aber auch kein Recht, ein Urteil über mein Buch abzugeben. Denn wenn ein Chemiker der Mitwelt verkündet, daß er einen Weg gefunden habe, durch chemische Verbindungen Gold herzustellen und den Weg zur Goldgewinnung genau angibt, dann kann vernünftigerweise nur derjenige über die Angaben des Chemikers ein Urteil fällen, der die von ihm beschriebenen Versuche selbst gemacht und dabei alles genau befolgt hat, was der Chemiker angegeben.

      7Ich habe die Gewißheit, daß dieses Buch die Wahrheit enthält. Denn ich weiß, wer der ist, dem ich Glauben geschenkt habe (2.Tim.1,12).

      8Ich brauche nicht zu befürchten, daß die, welche meinen Weg gehen, irgendetwas finden werden, was mit dem im Widerspruch steht, was ich fand. Alle, die bisher meinen Rat befolgten und die Verbindung mit der guten Geisterwelt suchten, haben daßelbe gefunden wie ich.

      9Trotzdem wird mein Buch zahlreiche und erbitterte Gegner finden. Nicht so sehr in der großen Masse des Volkes als vielmehr in jenen Kreisen, denen die Annahme der Wahrheit schwere irdische Opfer auferlegen würde. Es sind dies die Geistlichen der einzelnen Religionsgemeinschaften. Das Religionsbekenntnis, das sie bis jetzt ihren Gläubigen gepredigt haben, sichert ihnen gleichzeitig ihren Lebensunterhalt. Müssen sie infolge einer Änderung der Erkenntnis der Wahrheit auch eine Änderung des Bekenntnisses eintreten lassen, so hören sie auf, Geistliche ihrer jetzigen Religionsgemeinschaft zu sein. Sie verlieren das ihnen bisher durch ihr Amt sichergestellte tägliche Brot. Eine Lebensstellung preisgeben, arm und angefeindet einer unsicheren irdischen Zukunft entgegengehen, ist eines der größten Opfer, die ein Mensch bringen kann. Nicht viele bringen es. Lieber verzichten sie auf die Wahrheit.

      10Darum trat auch das jüdische Priestertum in einen so erbitterten Kampf gegen Christus und seine Lehre. Es fürchtete für seine Stellung. Es prüfte nicht erst die von Christus verkündeten Wahrheiten auf ihre Richtigkeit, sondern schleuderte seinen tödlichen Haß auf den, der ihm durch seine Lehre das Volk abspenstig zu machen und dadurch den Einfluß auf die Masse zu rauben drohte. Deswegen mußte er sterben. Und der Fluch, der erbittertste Gegner der Wahrheit, der Wahrheitssucher und Wahrheitskünder zu sein, lastet bis heute auf dem Priestertum aller Religionen. Mit Feuer und Schwert hat es Millionen Menschen hingemordet unter dem äußeren Schein des Kampfes gegen die Ketzerei; wie ja auch das jüdische Priestertum sich bei Christus hinter die Anklage versteckte: „Er hat Gott gelästert.“ Der wahre Grund war jedoch damals sowohl als auch in den späteren Zeiten die Furcht vor dem Verlust oder der Einschränkung irdischen Einflusses, weltlicher Ehren, Ämter und Einkünfte. Gewiß gab es und gibt es Ausnahmen. Heute vielleicht mehr als früher. Aber diese Nikodemusseelen können das Todesurteil der heutigen geistlichen Führer gegen die Wahrheit ebensowenig verhindern, wie es der erste Nikodemus vermocht hat.

      11Das heutige Priestertum wird daher nicht bloß mein Buch ablehnen, sondern sich wohl auch weigern, seinen Inhalt auf dem Wege, den ihnen das Buch angibt, auf seine Richtigkeit zu prüfen. Und doch ist es ein Weg, den jeder mit gutem Gewissen gehen kann. Oder ist es vielleicht etwas Verwerfliches, wenn jemand, sei es nun ein Geistlicher oder ein Laie, sich allein oder mit anderen zu einem privaten Gottesdienst in seinem Hause hinsetzt, sich dabei durch Gesang und Gebet an Gott wendet und von ihm die Erfüllung der Verheißung Christi erfleht: „Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater vom Himmel her einen heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten“ (Luk.11,13).

      12Ist es vielleicht eine Sünde, bei einem solchen Gottesdienst die Wahrheiten der Heiligen Schriften durchzugehen, mit anderen zu besprechen und um die rechte Erkenntnis zu beten? Ist es Sünde, als geistige Gemeinschaft sich bei solchen Gelegenheiten nach Art der ersten Christen die Hände zu reichen und in innerer Sammlung seinen Geist auf das Höhere zu lenken, irdisches Fehlen bereuend und einander verzeihend und Gott um Hilfe und um den Geist der Wahrheit bittend, den Christus ja seinen Anhängern verheißen hat? Gibt es irgendjemand, der dies nicht mit reinem Gewissen mitmachen könnte? Weiter verlange ich nichts. Einen anderen Weg ging auch ich nicht, als mir das zuteil wurde, was in meinem Buch berichtet wird. Es ist mir nichts Besonderes verliehen worden. Ich erhielt nur das, was jeder erhält, der es aufrichtig sucht. Viele werden auf diesem Wege vielleicht noch viel Größeres empfangen als ich.

      13Daß die Dinge, die uns auf diese Weise vermittelt werden, so unglaublich erscheinen, ist kein Grund, den angegebenen Weg nicht zu beschreiten. Denn Gott stellt uns ja ausdrücklich das Unglaubliche in Aussicht mit den Worten:

       14 „Frage mich, und ich will dir antworten und dir große und unglaubliche Dinge kundtun, von denen du bisher nichts gewußt hast“ (Jer.33,3).

      Ostern 1932 - Der Verfasser

      (Johannes Greber)

       1. TeilPersönliche Erlebnisse auf dem Gebiet der Geisterkundgebungen

      So sann ich denn nach, dies zu begreifen: „Doch es war zu schwer für mein Verständnis bis ich in Verbindung mit der Geisterwelt Gottes kam.“ (Psalm: 73,15-17)

       1.1.0 Mein erster Schritt zur Verbindung mit der Geisterwelt

      1Es war im Spätsommer des Jahres 1923. Ich war damals katholischer Pfarrer einer kleinen Landgemeinde. Außerdem hatte ich einen Hilfsbund zu leiten, dessen Sitz in einer benachbarten Stadt war. Zweimal in der Woche fuhr ich zum Büro des Hilfsbundes, um die Wohlfahrtsarbeiten zu erledigen.

      2Dort kam nun eines Tages ein Mann zu mir und fragte mich: „Was halten Sie vom Spiritismus?“ Noch ehe ich etwas erwidern konnte, erzählte er mir von seinen Erlebnissen. Er pflegte wöchentlich mit einem kleinen Kreis zu einer Art Gottesdienst zusammenzukommen. Man bete, lese in der Heiligen Schrift und bespreche das Gelesene. Unter den Anwesenden befinde sich auch ein Junge im Alter von 16 bis 17 Jahren. Er gehöre einer einfachen Familie an, besitze nur mittelmäßige Schulbildung und sei Lehrling in einem Privatbetrieb.

      3Bei den Zusammenkünften pflege dieser plötzlich wie tot vornüber zu fallen, werde aber sofort wieder, wie von einer unsichtbaren Kraft, ruckweise aufgerichtet, sitze da mit geschlossenen Augen und erteile den Anwesenden wunderbare Belehrungen. Auch beantworte er die Fragen, die man an ihn stelle. Nur auf rein materielle Fragen verweigere er die Antwort. Am Schluß seiner Belehrungen falle er wieder vornüber und komme sofort zu sich. Von dem, was vorgegangen und was er gesprochen, wisse er nicht das Geringste. Der Junge sei gesund und frisch. Nach diesen Vorfällen fühle er keinerlei Unbehagen, keine Kopfschmerzen oder sonstiges

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