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Gott, kein Jenseits, keine Geisterwelt und kein Fortleben nach dem irdischen Tode glauben wollen, ist es schon von Nutzen, daß die Menschen derartige Dinge erleben, damit sie sich darüber ihre Gedanken machen, in ihrem Unglauben wankend werden und anfangen, nach der Wahrheit zu suchen. Das gilt in bezug auf alle Vorkommnisse eurer heutigen spiritistischen Sitzungen, angefangen vom Tischrücken und Tischklopfen bis zu den physikalischen Phänomenen und zu den Geisterverkörperungen. Wenn die Beteiligung an derartigen Dingen auch bei den meisten aus keinem anderen Grund erfolgt als um Sensationen zu erleben, so bleibt bei sehr vielen doch der Eindruck haften, daß es etwas Jenseitiges geben muß. Wenn dies auch kein großer Erfolg ist, so ist es doch besser, als wenn sie überhaupt nicht an das Jenseits erinnert würden.“

      5„Was allerdings der Menschheit not tut, ist eine gründliche Aufklärung über das Wesen des Geisterverkehrs und über den Weg, auf dem man mit der guten Geisterwelt in Verbindung kommen kann. Und das soll deine Lebensaufgabe sein. Zu diesem Zweck empfängst du alle diese Belehrungen. Sie sind nicht bloß für dich, sondern für deine Mitmenschen bestimmt. Ihnen sollst du als deinen Geschwistern diese Wahrheiten vermitteln. Wird den Menschen gesagt, wie sie die Verbindung mit der guten Geisterwelt suchen sollen, dann wird jede spiritistische Sitzung zu einem erhebenden Gottesdienst.“

       2.5.0 — 8. Hellsehen, Hellhören, Hellempfinden

      1„Eure Gelehrten rechnen zu den Medien auch diejenigen, welche die Gabe des 'Hellsehens' und „Hellhörens“ besitzen. Das ist nicht richtig. Zwar haben die Hellsehenden, Hellhörenden und Hellempfindenden mediale Kräfte; aber wirkliche Medien sind sie nicht. Bei ihnen ist es ja der eigene Geist, der tätig ist, der sieht und hört, während bei den eigentlichen 'Medien' ein fremdes Geistwesen wirksam und der eigene Geist ausgeschaltet ist.“

      2„Die Gaben des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' befähigen den Geist des Menschen zwar, die ihn umgehenden Geister zu sehen und zu hören, aber der Hellseher ist kein Werkzeug dieser Geister und gehört deshalb nicht zu den 'Medien'. Der Geist des Hellsehenden, Hellhörenden, Hellriechenden, Hellschmeckenden, Hellempfindenden empfängt diese Fähigkeiten lediglich dadurch, daß er sich von seinem Körper mehr oder weniger zu lösen imstande ist. Der vom Körper gelöste und teilweise aus dem Körper austretende Geist ist dadurch nicht mehr an die körperlichen Sinne gebunden. Er hat die Kräfte und Eigenschaften des körperlosen Geistes. Er sieht, hört, empfindet nach der Art der Geister des Jenseits, je nach der Vollkommenheit der Loslösung von seinem Körper und der Feinheit des ihn umgebenden Ods.“

      3„Die Reinheit des Ods spielt bei den 'Hellsehern' eine große Rolle. Denn durch ein unreines Glas kann man nicht deutlich sehen. Aus demselben Grunde sind auch die Geister des Jenseits, je nach der Beschaffenheit ihres Odkörpers, in ihren geistigen Fähigkeiten sehr verschieden. Die einen von ihnen sehen, hören und empfinden, was die anderen Geister nicht wahrnehmen können. Daßelbe ist der Fall bei den mit den Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens ausgestatteten Menschen. Auch bei ihnen sind diese Gaben in zahllosen Abstufungen, von der unvollkommensten bis zur höchsten Stufe vorhanden. Die einen empfinden bloß die Nähe der sie umgebenden Geister und deren Einwirkungen auf sie. Aber die Geister selbst sehen und hören sie nicht. Wieder andere sehen die Geister, aber hören sie nicht. Wieder andere sehen sie und hören auch ihre Worte und vermögen die einzelnen Geister in ihrem Wesen zu unterscheiden.“

      4„Die vielen Irrtümer, die euren Hellsehern bei ihren Angaben unterlaufen, sind daraus zu erklären, daß bei den meisten die Gabe sehr unvollkommen vorhanden ist.“

      5„Das Hellsehen findet ihr oft in den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes. Von dem Erzvater Jakob wird berichtet: 'Als Jakob seines Weges zog, begegneten ihm 'Engel Gottes'. Sobald Jakob sie erblickte, sagte er: Hier ist das Heerlager Gottes“ (1.Mose: 32,1-2).

      6„Als zur Zeit Davids ein Engel Gottes die Pest als Strafgericht über das Volk Israel verhängte, da sah David diesen Engel. 'Der Engel des Herrn war aber gerade bei der Tenne des Jebusiters Arawna angekommen. Als nun David den Engel sah, der das Sterben unter dem Volke anrichtete, rief er zum Herrn betend aus: Ach, ich bin's ja, der gesündigt hat, und ich habe mich vergangen. Diese Herde aber - was hat die verschuldet?“ (2.Sam.24,16ff.)

      7„Der Prophet Elisa hatte die Gabe des Hellsehens. Von ihm erzählt das Buch der Könige, daß er hellsehend wahrnahm, wie sein Diener Gehasi dem geheilten Hauptmann Naemann nachlief und sich von ihm unter falschen Vorspiegelungen Geschenke für Elisa erbat. Als er sie zur persönlichen Verwendung in seinem Hause verborgen hatte und vor Elisa trat, fragte ihn dieser: 'Woher kommst du Gehasi?' - Er antwortete: 'Ich bin überhaupt nicht ausgewesen.' Da sagte Elisa zu ihm: 'Bin ich nicht im Geiste mit dir gegangen, als sich jemand von seinem Wagen aus nach dir umwandte? Ist es jetzt an der Zeit, Geld und Kleidungsstücke anzunehmen und Gärten und Weinberge, Kleinvieh und Rinder, Knechte und Mägde dafür zu erwerben?“ (2.Könige: 5,20ff.)

      8„Elisa sah auch das Schicksal des Hasael hellsehend voraus. Darüber berichtet daßelbe Buch der Könige: 'Elisa starrte unverwandt vor sich hin und war aufs äußerste entsetzt und brach dann in Tränen aus. Als Hasael ihn nun fragte: 'Warum weint mein Herr?', antwortete er: 'Weil ich weiß, wieviel Unheil du den Israeliten zufügen wirst. Ihre festen Städte wirst du in Brand stecken, ihre jungen Männer mit dem Schwerte töten, ihr Säuglinge zerschmettern und ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen. Denn Gott der Herr hat dich mir als König über Syrien gezeigt. „ (2.Könige: 8,11ff.)

      9„Hellsehend schauten die großen Propheten sowohl die zu ihnen gesandten Geister als auch die Schicksale der Menschheit, Völker und Einzelpersonen. Sie wurden ihnen von der Geisterwelt meistens in Symbolen kundgetan. Mit dem 'Hellsehen' war bei ihnen auch das 'Hellhören' verbunden. Als Beispiel dafür lies einmal das Buch Daniel nach, besonders die Stellen, wo von der Erscheinung des Erzengels Gabriel berichtet wird: 'Während ich noch mein Gebet verrichtete, da kam Gabriel, den ich im ersten Gesicht gesehen hatte, in Gestalt eines Menschen eilends auf mich zu um die Zeit des Abendopfers. Er wollte mir Aufklärung geben und redete mich mit den Worten an: 'Daniel, jetzt bin ich hergekommen, um dir zum richtigen Verständnis zu helfen. Als du zu beten begannst, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst“ (Daniel: 9,21-23).

       10 „Am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats befand ich mich am Ufer des Tigris, und als ich dort meine Augen erhob und Umschau hielt, sah ich da einen Menschen stehen, der in Linnen gekleidet war und um die Hüften einen Gürtel von Uphasgold trug. Sein Leib war wie Chrysolith, sein Gesicht leuchtete wie Blitzesschein und seine Augen brannten wie Feuerfackeln; seine Arme und Beine funkelten wie poliertes Erz; und wenn er redete, klang seine Stimme wie das Tosen einer Volksmenge. - Ich, Daniel, war der einzige, der die Erscheinung sah, während die Männer, die bei mir waren, die Erscheinung nicht sahen; doch befiel sie ein solcher Schrecken, daß sie flohen und sich versteckten. So blieb ich denn allein zurück und sah diese gewaltige Erscheinung; doch alle Kraft entschwand mir; mein Gesicht entfärbte sich bis zur Unkenntlichkeit, und ich wurde völlig kraftlos. Als er dann laut zu reden begann und ich den Klang seiner Worte vernahm, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder. Da berührte mich eine Hand und half mir, daß ich mich zitternd auf meine Knie und Hände aufrichtete“ (Daniel: 10,4-10).

      11„Diese beiden Stellen aus dem Buch Daniel habe ich deswegen ausführlich erwähnt, weil sie für dich sehr lehrreich sind und manche von den Belehrungen, die ich dir bisher gegeben habe, als richtig bestätigen. Zunächst hast du hier die Tatsache des Hellsehens und Hellhörens in der ausgeprägtesten Form. Daniel sieht die Geistergestalt, während seine Begleiter sie nicht sehen. Aber da die Begleiter ebenfalls 'medial' waren, fühlten sie die Nähe des Geistes und dessen gewaltige Odkraft, und sie flohen vor Schrecken. Hier ist die von mir erwähnte Tatsache bestätigt, daß manche Menschen die Geister zwar nicht sehen und hören können, aber ihre Nähe empfinden.“

      12„Außerdem ist in diesen Stellen, wie in so vielen anderen Stellen der Bibel, der Beweis erbracht, daß die Geister eine Gestalt und

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