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aber als er sich näherte, wurden sie still. Einer seiner Mundwinkel hob sich zu etwas wie einem gemeinen Grinsen, als würde er ihnen still mitteilen, dass er genau wusste, was sie waren. Er machte sich nicht die Mühe, sich noch einmal umzudrehen, als er das Geräusch von Schritten hörte, die sich hinter ihm schnell entfernten. Vielleicht waren die niedrigen Dämonen klüger als er meinte.

      An der nächsten Kreuzung sah Michael sich zwischen den Gebäuden und den schmutzigen Straßen um, immer noch auf der Suche. Er wollte gerade weitergehen, als er Macht fühlte… reine, süße, gefährliche Macht. Seine Augen wurden schmal, als er sie sogar riechen konnte und ein Schwindelgefühl stieg in seinen Kopf. Es war keine große Macht, aber sie war stark genug, um in ihm den Drang zu erzeugen, sie zu vernichten.

      Das Geräusch eines läutenden Glöckchens ließ ihn den Kopf drehen und seine violetten Augen erblickten eine Frau, die aus einem heruntergekommenen Getränkeladen auf der anderen Straßenseite trat. Sie trug ein Top aus Leder und einen kurzen, durchsichtigen Minirock und Netzstrümpfe, sowie schwarze Stöckelschuhe. Ihr Haar leuchtete in allen Farben von neongrün über pink bis schwarz und blond.

      Sie zog eine kleine Flasche Alkohol aus der Tasche in ihrer Hand und öffnete sie. Sie kippte sie in ihren Mund und trank auf einen Zug die Hälfte leer, dann wischte sie mit ihrem Handrücken über ihren Mund. Obwohl sie nach außen hin völlig menschlich wirkte, konnte er das wahre Gesicht des Dämons darunter sehen.

      Michael entspannte sich körperlich und mental. Die meisten Dämonen, denen er in der Vergangenheit begegnet war, hatten keine Ahnung, was er wirklich war… sie meinten allerhöchstens, dass er ein Vampir war. Als er fühlte, wie die trügerische Ruhe über ihn schwappte, trat er vom Gehsteig auf die Straße.

      Die Dämonin drehte ihren Kopf um ihn anzusehen und lächelte mithilfe des Körpers, den sie gestohlen hatte, um ihr Opfer anzulocken. Michael wusste, dass Dämonen sich auch schon früher von Vampiren ernährt hatten… selbst Misery hatte sie auf diese Art benutzt.

      „Schönen Abend, Hübscher“, sagte die Dämonin und klimperte mit ihren langen Wimpern.

      Michael kam auf sie zu und streifte mit seiner linken Schulter an ihrer, als er sie umkreiste, während er den Körperkontakt beibehielt.

      „Ja, das ist es“, flüsterte Michael, spielte das Spiel mit. „Und wer bist du?“

      „Was auch immer du willst, kann ich sein“, flüsterte sie zurück.

      „Ich möchte, dass du du bist“, sagte Michael in ihr Ohr, als er wieder vor ihr stehenblieb. Er öffnete mit einem langsamen Lächeln seinen Mund leicht, sodass sie seine Fangzähne sehen konnte, die immer dazu führten, dass er und seine Brüder fälschlicher Weise für Vampire gehalten wurden.

      Die Dämonin legte ihren Kopf zur Seite und erwiderte sein Lächeln. „Ich sehe.“

      Michael nickte und schloss seinen Mund wieder. „Natürlich.“

      „Du kannst mich Morgana nennen.“ Sie schlang ihre Hände um einen seiner Arme und zog ihn mit sich in die Richtung eines alten, einstöckigen Hauses am Ende der Straße.

      Sie betraten das Gebäude und Morgana schloss die Tür hinter ihnen. Michael sah sich um und ließ die große Anzahl Leichen, die herumlagen, auf sich wirken. Der Ort stank nach altem Blut und Verwesung… er passte zu der fleischfressenden Dämonin, die seinen Ellbogen umklammerte.

      „Gefällt dir mein Haus?“, flüsterte Morgana, dann kicherte sie, als sie sich umdrehte, um ihr Handwerk zu bewundern.

      Michael zuckte die Schultern. „Es wird besser aussehen, wenn deine Leiche zwischen den anderen liegt.“

      Er duckte sich gerade rechtzeitig, um Morganas plötzlich langen Klauen auszuweichen, die versuchten, seinen Kopf vom Rest seines Körpers zu trennen. Indem er seinen Oberkörper geschickt wendete, rammte Michael seinen Ellbogen in ihren Magen, sodass sie zusammensackte. Seine Faust kam hoch und traf sie genau in die Nase, so fest, dass sie rückwärts durch die Luft flog.

      Morgana landete hart am Boden und starrte den Vampir wütend an, ihr Gesicht verzog sich dabei zu einer grotesken Maske als ihr wahres Ich zum Vorschein kam. Ihre nussbraunen Augen wurden lang und blutrot, während ihre Augenbrauen schräg wurden und ihr einst hübscher Mund sich zu einem schrecklichen Lächeln voller schief stehender, kaputter Zähne ausdehnte. Ihre lange Zunge schoss hervor und leckte das Blut weg, das von ihrer flachen Nase tropfte.

      Michael verzog das Gesicht… sie war wirklich ekelerregend. Er würde der Stadt eindeutig einen Gefallen tun, wenn er diese hier aus dem Verkehr zog. Solch eine Hässlichkeit ruinierte die Landschaft.

      Indem sie rückwärts auf die Wand kletterte, nutzte sie sie als Sprungbrett, um sich wieder auf ihn zu werfen, ihre ausgefahrenen Klauen voraus. Diesmal erwischte sie die Vorderseite seines Hemds und hinterließ ein paar Kratzer… nicht gefährlich aber so, dass er blutete. Er ballte seine rechte Faust und traf die Dämonin ins Gesicht, sodass ihr Kopf sich unnatürlich weit herumdrehte. Nach einem schnellen Tritt in ihr Knie hörte er Knochen brechen. Er fühlte kein Mitleid, denn die Dämonin behauste ohnehin eine Leiche.

      Als sie zum zweiten Mal zu Boden sank, näherte Michael sich langsam und packte Morgana am Haar. Er hob sie vom Boden hoch und hielt eine halbe Sekunde lang inne und schloss seine Augen, als der Geruch des Dämonenblutes endlich seine Sinne durchdrang.

      „Dämonen sind nichts als monströse Hybriden, die von den Gefallenen Engeln, die eure Eltern waren, ausgestoßen wurden“, zischte Michael, dem plötzlich sehr klar wurde, was ein Dämon wirklich war. Er hatte die schwachen Spuren von Blut von Gefallenen Engeln in Dämonen nie zuvor bemerkt… aber jetzt wusste er, wie sie schmeckten.

      Die Gefallenen Engel und die Sonnengötter waren sich in dieser Sache sehr ähnlich… sie konnten Monster erzeugen, wenn sie es wollten. Der einzige Unterschied war die Art, wie sie sie schufen.

      Morgana griff nach dem Arm, der ihr Haar hielt und senkte ihre Klauen in das Fleisch, das sie erreichen konnte. Sie schrie auf, als sie plötzlich über dem Boden schwebte und hinunter in wütende, violette Augen blickte. Die billigen Stöckelschuhe fielen zu Boden und sie schloss ihre andere Hand um seinen Nacken, um zu versuchen, sein Rückgrat zu brechen, und sich zu befreien.

      Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Körper erschlaffte, als dieser violette Blick sie durchdrang… sodass sie nur noch von ihrem Haar hing.

      „Lass mich gehen“, flüsterte Morgana, die es nun mit der Angst zu tun bekam. Sie war stark, eine der stärksten in diesem Teil der Slums, aber dieser Vampir, von dem sie gemeint hatte, dass sie ihn leicht erledigen konnte, war viel stärker als alles, was ihr je begegnet war.

      „Dich gehen lassen?“, fragte Michael, als könnte er das Konzept nicht verstehen. „Du hast all diese Menschen und Dämonen getötet und dich von ihnen ernährt, so wie es aussieht, und nun willst du, dass ich dich gehen lasse?“

      „Ich kann dir all das Menschenblut besorgen, das du willst“, winselte Morgana. „Ich werde deine Dienerin sein… ich werde sie anlocken und zu dir bringen.“

      „Ich brauche keine Hilfe dabei, mein nächstes Mahl zu fangen“, sagte Michael grob. Seine Stimme wurde plötzlich weich: „Aber, meine Liebe… ich traue mich zu wetten, dass Dämonen besser schmecken als Menschen.“

      Morgana schrie auf, als plötzlich ein schrecklicher Schmerz durch ihre Schulter schoss und sie fühlte, wie der Vampir das Leben aus ihr saugte, sodass sie ein unmenschliches Heulen hören ließ. Sie wehrte sich wieder und schlug mit ihren Klauen nach ihm, aber die wahre Dunkelheit näherte sich von den Rändern ihres Blickfeldes.

      „Wer bist du?“, flüsterte sie mit ihrem letzten Atemzug.

      Michael saugte die letzten Tropfen von Morganas Lebensenergie aus ihr, ehe er sie fallen ließt. Er grinste, als ihre Leiche mit einem dumpfen Geräusch am Boden auftraf. Wer hätte gedacht, dass er einen Dämon töten konnte, indem er ihn trank… er wollte wetten, dass selbst die Dämonen diesen kleinen Trick nicht kannten, nachdem die seelenlosen

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